Kapitel 9
Die Mutter und die Organisation des Ashrams
DIE SADHANA DER MUTTER IN DEN SADHAKS
Natürlich, es ist die Mutter, die in jedem Sadhak die Sadhana vollbringt – nur hängt das alles von deren Eifer und Empfänglichkeit ab.
4-1-1935

Die Mutter hat ihre eigene Erfahrung im Herabbringen von dem, was herabgebracht werden muss – jedoch das, was die Sadhaks erfahren, hatte sie vor langer Zeit. Das Göttliche tut die Sadhana erst für die Welt und dann in den anderen.
12-9-1934

Ich sagte, dass das Göttliche die Sadhana zuerst für die Welt tut und dann das, was herabgebracht wurde, an andere weitergibt. Es kann keine Sadhana ohne Realisationen und Erfahrungen geben. Die Prayers1 sind eine Chronik von Mutters Erfahrungen.
4-1-1935
PSYCHISCHER KONTAKT IM ASHRAM
UND AUSSERHALB DES ASHRAMS
Es ist sicher völlig richtig, dass der psychische Kontakt über eine Entfernung hinweg bestehen kann, und dass das Göttliche nicht räumlich beschränkt ist, sondern überall existiert. Es ist nicht für jedermann notwendig, im Ashram oder der Mutter physisch nahe zu sein, um das spirituelle Leben zu führen oder den Yoga zu praktizieren, vor allem nicht im frühen Stadium. Aber das ist nur eine Seite der Wahrheit und es gibt auch eine andere. Sonst wäre die logische Schlussfolgerung, dass für die Anwesenheit der Mutter hier gar keine Notwendigkeit bestand, auch nicht für die Existenz des Ashrams, oder dafür, dass irgend jemand hierherkommt.
Das psychische Wesen ist in allen vorhanden, aber in den Wenigsten ist es sehr entwickelt, oder gut im Bewusstsein geformt, oder prominent im Vordergrund; in den meisten ist es verschleiert, oftmals unwirksam oder nur ein Einfluss, nicht genügend bewusst oder stark genug, um das spirituelle Leben zu unterstützen.
Das ist der Grund, warum es notwendig ist, dass jene, die sich zu dieser Wahrheit hingezogen fühlen, hierher kommen, damit sie die Berührung erhalten, die das Erwachen des psychischen Wesens herbeiführt oder vorbereitet – das ist für sie der Anfang des wirksamen psychischen Kontaktes.
Aus eben diesem Grund ist ein Aufenthalt hier für viele notwendig – falls sie bereit sind –, damit sich unter direktem Einfluss und in unmittelbarer Nähe das psychische Wesen entwickeln, aufbauen oder in den Vordergrund treten kann. Ist die Berührung gegeben, oder die Entwicklung in Gang gesetzt, soweit, wie es dem Sadhak zu diesem Zeitpunkt möglich ist, kehrt er in die Außenwelt zurück und ist unter dem Schutz und der Führung selbst auf Distanz fähig, den Kontakt zu halten und sein spirituelles Leben weiterzuführen. Aber die Einflüsse der äußeren Welt sind für den psychischen Kontakt und die psychische Entwicklung ungünstig, und wenn der Sadhak nicht genug aufpasst oder konzentriert ist, kann der psychische Kontakt nach einer gewissen Zeit leicht verlorengehen oder verdeckt werden, und die Entwicklung kann verlangsamt, zum Halten gebracht oder sogar durch gegenteilige Bewegungen oder Einflüsse verringert werden. Deswegen besteht die Notwendigkeit – die oft auch gefühlt wird –, an den Ort des zentralen Einflusses zurückzukehren, um den Kontakt zu verstärken, wiederherzustellen oder wiederzuerlangen, oder einen frischen Impuls für die Weiterentwicklung zu geben. Der Drang nach solcher Nähe von Zeit zu Zeit ist kein vitaler Wunsch; er wird erst zu einem vitalen Begehren, wenn auf egoistische Weise auf ihm bestanden wird, oder er sich mit einem vitalen Motiv vermischt, aber nicht, wenn es eine Aspiration des psychischen Wesens ist, ruhig, tief und ohne lautstarkes oder beunruhigendes Beharren.
Das gilt für jene, die keinen, oder noch keinen inneren Ruf haben, in diesem Ashram zu leben, unter dem direkten Druck der zentralen Kraft und Gegenwart. Diejenigen, die so leben müssen, sind jene, die von Anfang an gerufen sind, oder dazu bereit geworden sind, oder aus irgendeinem Grund eine Gelegenheit erhalten, Teil dieses Werkes oder dieser Schöpfung zu sein, die durch den Yoga vorbereitet wird. Für sie sind der Aufenthalt in der Atmosphäre hier, die Nähe, unerlässlich; wegzugehen, würde für sie der Verzicht auf eine ihnen verliehene Chance bedeuten, ein Sich-Abwenden vom spirituellen Schicksal. Ihre Schwierigkeiten erscheinen oftmals größer als der Kampf derer, die draußen bleiben, weil die Anforderung und der Druck größer sind; aber entsprechend größer ist auch ihre Chance, sowie der auf sie gelenkte Einfluss und die Macht zur Entwicklung, und auch das, was sie spirituell werden können, wenn sie der Wahl und Berufung treu bleiben.
7-10-1931

Gibt es einen speziellen Effekt der physischen Nähe zur Mutter?
Es ist unerlässlich für die Fülle der Sadhana auf der physischen Ebene. Die Transformation des physischen und äußeren Wesens ist sonst nicht möglich.
18-8-1933

Ist es möglich, den Kontakt mit der Mutter und ihre Hilfe auf große Distanz – sagen wir in Bombay oder Kalkutta – fast genauso wie im Ashram zu erhalten?
Man kann überall empfangen, und wenn ein starkes spirituelles Bewusstsein da ist, kann man große Fortschritte machen. Aber die Vorstellung, dass es keinen Unterschied macht oder fast dasselbe ist, wird durch Erfahrung nicht abgestützt.
18-8-1933
DER ENTSCHLUSS, DEM ASHRAM BEIZUTRETEN
Du solltest keinen Wunsch hegen oder dir Sorgen machen wie du diese Leute oder andere dazu bringst, hierher zu kommen. Diese Dinge müssen einerseits durch ihr Verlangen und ihre Bereitschaft entschieden werden und andererseits durch den Willen der Mutter.
28-6-1936
INNERE WAHL
Es ist der Mutter nicht möglich, dir zu sagen, du sollst hier bleiben, wenn es dich selbst in deinem Mentalen und Vitalen drängt zu gehen. Der klare Wille für das eine oder das andere muss aus dir selbst, von innen heraus kommen.
24-2-1932
PROBEZEIT
Nun, es ist besser, nichts allzu Positives zu schreiben. Besonders heutzutage nimmt die Mutter unter solchen Umständen Leute auf Probezeit, sie macht keine weiteren sofortigen Zusicherungen, sondern wartet ab, um zu sehen, wie sie sich öffnen. Wenn er seine Aspiration rechtfertigt, wird alles gut gehen.
26-2-1943
DIE VOLLE ANNAHME DURCH DIE MUTTER
Wenn jemand unter der Aufsicht der Mutter Yoga zu praktizieren beginnt, wird er dann nicht voll von ihr aufgenommen?
Nicht bevor er dazu bereit ist. Er muss sie erst akzeptieren und dann mehr und mehr sein Ego aufgeben. Es gibt Sadhaks, die bei jedem Schritt revoltieren, sich der Mutter widersetzen, ihrem Willen widersprechen, ihre Entscheidungen kritisieren. Wie kann sie sie unter solchen Bedingungen voll aufnehmen?
21-6-1933

Gibt es wirklich einen Unterschied zwischen dem Guru, dem Göttlichen und der Wahrheit in unserem Yoga? Ich habe in Betracht gezogen, dass die Mutter und Du selbst nicht nur die Meister, sondern auch das Göttliche seid, und dass das, was Ihr sagt, das Gesetz der Wahrheit ist. Wieso gebrauchst Du dann diese drei verschiedenen Worte, in Beantwortung meiner Frage betreffend Disziplin?
Ich meinte das allgemeine Gesetz spirituellen Lebens und Gehorsams. Du musst das auch kennen, ebenso wie seine spezielle Anwendung hier. Außerdem begnügen sich hier viele mit der Äußerung, „Die Mutter ist göttlich“, befolgen aber ihre Anordnungen nicht – andere betrachten sie nicht wirklich als Göttlich – sie behandeln sie, als ob sie ein gewöhnlicher Guru wäre.
13-6-1933

Gestern sprachst Du über die Anordnungen der Mutter. Was sind das für welche? Ich möchte versuchen, sie zu befolgen.
Sie sollten bekannt sein. Du musst das Richtige tun und den Yoga aufrichtig leben.
14-6-1933

Man sagt uns, die Mutter könne am besten wirken, wenn ein Sadhak aufrichtig ist. Aber was ist damit gemeint?
Was mit aufrichtiger Sadhana gemeint ist? In der Definition der Mutter von aufrichtig heißt das, „sich nur den Göttlichen Kräften zu öffnen“, d.h. alle anderen zurückzuweisen, auch wenn sie kommen.
21-4-1936
DIE SPIRITUELLE MÖGLICHKEIT
DANK DER GEGENWART DER MUTTER
Sicherlich hat es den Anschein, als ob nur sehr wenigen klar ist, was für eine Möglichkeit ihnen hier gegeben ist – alles wurde in eine Gelegenheit für das Sprudeln des Vitalen oder der Trägheit des Körperlichen [Tamas] verkehrt, anstatt die Gelegenheit für den beabsichtigten psychischen und spirituellen Zweck zu nutzen.
7-3-1936

Ich bezog mich nicht auf eine spezielle Sache – sondern auf die gesamte spirituelle Möglichkeit, aufgrund der Gegenwart der Mutter hier. Ganz wenigen ist klar, was das bedeutet, und sogar jene, die eine Ahnung davon haben, nützen es kaum zu ihrem Vorteil und erlauben ihrer niederen Natur, den Fortschritt zu blockieren.
9-3-1936

Weil die Leute hier unter dem Schutz der Mutter leben und von den großen Leiden des Lebens und seinen Tragödien verschont bleiben, müssen sie notgedrungen aus dem Nichts Verzweiflungen und Tragödien spinnen. Das Vitale will seiner Gewohnheit, sich Sorgen zu machen, nachgeben, will jammern, stöhnen und weinen, und wenn es keinen triftigen Grund dafür gibt, wird es einen weniger guten Grund finden.
1-3-1936
ÜBER DIE NOTWENDIGKEIT,
DAS VITALE ZU TRANSFORMIEREN,
UM ERFOLG IM YOGA ZU HABEN
Ich hatte geglaubt, dass alle, die zu diesem Yoga gerufen worden sind, das Göttliche in diesem Leben früher oder später realisieren werden. Aber ich hörte jemanden sagen: „Die Mutter hat natürlich nur diejenigen ausgewählt, welche die Fähigkeit haben, diesen Yoga zu tun, aber sie werden das Ziel nur erreichen, wenn das Vitale umgewandelt wird. Falls nicht, erreichen sie es im nächsten Leben“. Ist das so?
Die Mutter hat nie von etwas gesprochen, was im nächsten Leben zu tun sei. Natürlich muss das Vitale transformiert werden, wenn man Erfolg haben will.
15-1-1934
GRÜNDE FÜR SADHAKS,
VON DER MUTTER WEGZUGEHEN
Wie kommt es, dass manche, die mit einer klaren Aspiration zur Mutter kommen und sich gerufen fühlen, nach einer Weile weggehen? Was ist es, das sie wegtreibt?
Die Einflüsterungen feindlicher Kräfte aufgrund von Stolz, Egoismus, Ehrgeiz, sexueller Not, Eitelkeit, Gier, oder irgend ein anderer vitaler Impuls, der durch die feindlichen Mächte angetrieben wird.

Sind die vitalen Kräfte so stark, dass sie einen Menschen von der Mutter wegziehen können, auch wenn er aufrichtig strebt und sich vom Göttlichen gerufen fühlt?
Jeder Mensch ist in jedem Augenblick frei, sich dem Göttlichen Ruf zu verpflichten oder nicht – frei, der niederen Natur zu folgen, oder seiner Seele.

Bedeutet ihr Verlassen des Weges nicht, dass sie trotz besseren Wissens nicht imstande waren zu beurteilen, ob ihr Verlangen nach dem Göttlichen echt war oder nicht?
All dieses Urteilen ist Unsinn. Du spürst den Drang, oder du spürst ihn nicht, und wenn du ihn verspürst, dann folgst du ihm, ohne zu kalkulieren und die Risiken abzuwägen, oder dich zu fragen, ob du geeignet bist oder nicht.
Wenn Leute einen starken Impuls haben, die Sadhana zu verlassen und von der Mutter wegzugehen, was ist für sie der beste Weg, diesem Drang entgegenzuwirken und an der Mutter festzuhalten?
Zu verstehen, dass es der Teufel ist, der sie in Versuchung führt und dem Teufel nicht zuzuhören.

Können diese Sadhaks, die viele Jahre im Ashram gelebt haben, nach Verlassen des Ashrams die Gnade der Mutter vergessen?
Einige von ihnen scheinen das zu vergessen.
Gibt es eine Möglichkeit für ihr Zurückkommen, um mit der Sadhana unter Leitung der Mutter weiterzumachen?
Das hängt von der Person ab.
6-9-1933

Wenn das psychische Wesen einmal völlig erwacht ist, dann ist es für den Sadhak nicht mehr möglich, zu revoltieren und wegzugehen; denn wenn er geht, lässt er seine Seele bei der Mutter zurück, und nur das äußere Wesen ist es, das für eine Weile woanders lebt. Aber dieser Zustand ist zu schmerzhaft; man muss entweder zurückkommen, oder das Leben ist kaum mehr lebenswert.
20-11-1935

Was du geschrieben hast, ist ganz richtig. Zu sagen, dass das Göttliche unterlegen ist, wenn ein Sadhak weggeht, ist eine Absurdität. Wenn der Sadhak seiner niederen Natur erlaubt, die Oberhand zu gewinnen, ist es seine Niederlage, nicht die des Göttlichen. Der Sadhak kommt hierher, nicht weil das Göttliche seiner bedarf, sondern weil er das Göttliche braucht. Wenn er die Bedingungen des spirituellen Lebens einhält und sich der Führung der Mutter überlässt, wird er sein Ziel erreichen, wenn er jedoch seine eigenen Bedingungen stellt und dem Göttlichen seine eigenen Ideen und eigenen Wünsche auferlegt, dann fangen die Schwierigkeiten an. So geschah es mit X und Y und mit verschiedenen anderen. Weil das Göttliche ihnen nicht nachgibt, gehen sie weg. Aber inwiefern ist das eine Niederlage für das Göttliche?
27-5-1937
DAS WIRKEN DER BEWUSSTEN KRAFT IM ASHRAM
Was mir weit wichtiger erscheint, ist der Versuch zu erklären, wie hier die Dinge vor sich gehen und ablaufen. In der Tat gibt es kaum jemanden, der das versteht und noch wenigere, die sich darüber Rechenschaft geben.
Es hat niemals zu irgendeiner Zeit einen mentalen Plan gegeben, ein festes Programm oder eine zuvor beschlossene Organisation. Das Ganze kam zur Welt, wuchs und entwickelte sich wie ein lebendiges Wesen, durch eine Bewegung von Bewusstsein (Chit-Tapas) andauernd in Gang gehalten, vergrößert und verstärkt. Sobald die Bewusste Kraft in die Materie herabkommt und ausstrahlt, sucht sie nach geeigneten Instrumenten, durch die sie sich ausdrücken und manifestieren kann.
Es versteht sich von selbst: je offener, empfänglicher und plastischer das Instrument ist, desto besser sind die Ergebnisse. Die beiden Hindernisse, die einem reibungslosen und harmonischen Wirken in den Sadhaks und durch sie im Weg stehen, sind folgende:
– Vorgefasste Ideen und mentale Konstruktionen, die den Einfluss und das Wirken der Bewussten Kraft blockieren.
– Vorlieben und Impulse des Vitalen, die das sich Ausdrückende entstellen und verfälschen.
Diese beiden Dinge sind die natürliche Auswirkung des Egos. Ohne Einmischung dieser beiden Elemente wäre mein physisches Eingreifen nicht notwendig.
Du hast ganz Recht, wenn du dem „Mutter mag“, „Mutter mag nicht“ keinen Glauben schenkst – das ist eine ganz kindische Interpretation.
Da ist eine klare, präzise Wahrnehmung der Kraft und des Bewusstseins, die am Werk sind, und immer wenn diese Kraft verdreht, oder das Bewusstsein in ihrem Handeln verdunkelt wird, muss ich mich einschalten, um die Bewegung zu korrigieren. In den meisten Fällen werden die Dinge vermengt, und auch da muss ich eingreifen, um die verzerrte Übertragung von der reinen zu trennen.
Ansonsten wird allen ein großer Handlungsspielraum zugestanden, da die Bewusste Kraft sich auf unzählige Art und Weise ausdrücken kann, und für die Vollkommenheit und Gesamtheit (Integralität) der Manifestation kann kein Weg a priori ausgeschlossen werden; sehr oft wird eine Prüfungszeit gegeben, bevor die Auswahl getroffen wird.
22-8-1939
DIE MUTTER UND DIE DISZIPLIN DES ASHRAMS
… Er sagte, berichtet X, dass der Mangel an Disziplin das große Verhängnis Indiens sei: weder Individuen noch Gruppen hätten irgendwelche Disziplin. Wieso hat er dann gejammert, nur weil er seine Handtasche nicht dort ablegen durfte, wo es nicht dafür vorgesehen war? Ich selbst bin nicht seiner Ansicht, dass im Ashram perfekte Disziplin herrscht; sie lässt, im Gegenteil, sehr zu wünschen übrig, es gibt viel Undiszipliniertheit, Streit und Selbstbehauptung. Was vorhanden ist, ist Organisation und Ordnung, die die Mutter – trotz alledem – aufzubauen und aufrecht zu erhalten vermochte. Diese Organisation und Ordnung ist ein Muss für jede kollektive Arbeit und war für alle, die den Ashram von außen beobachtet haben, ein Gegenstand der Bewunderung und Überraschung; sie ist der Grund dafür, dass der Ashram fähig war, zu überleben, und die bösartigen Attacken vieler Leute, die ihn sonst längst hätten auflösen lassen, zu überstehen. Die Mutter wusste genau, was sie tat und was nötig war für die Arbeit, die sie vorhat.
Disziplin als solche ist nichts speziell Westliches; in Ländern des Orients, wie Japan und China, regelte sie zu einer gewissen Zeit alles und war durch strenge Sanktionen abgestützt, in einer Weise, die man im Westen nicht tolerieren würde. Was immer wir an Einwänden dagegen haben mögen, es ist sozial gesehen eine Tatsache, dass sie die Hindu-Religion und Hindu-Gesellschaft über die Jahrhunderte und durch allen Wandel hindurch erhalten und bewahrt hat. Auf politischer Ebene herrschte im Gegensatz dazu Undiszipliniertheit, Individualismus, Streit und Zwist; das ist einer der Gründe dafür, warum Indien zusammenbrach und in Knechtschaft geriet. Organisation und Ordnung wurden angestrebt, waren aber nicht von Bestand. Selbst im spirituellen Leben hatte Indien nicht nur den frei wandernden Asketen, der sich selbst Gesetz war, sondern fühlte sich genötigt, Orden der Sannyasins mit ihren Regeln und regierenden Gremien zu schaffen, und es gab auch monastische Institutionen mit einer strikten Disziplin. Da keine Arbeit ohne diese Dinge Erfolg haben kann – auch der individuelle Arbeiter, der Künstler zum Beispiel, muss sich einer strengen Disziplin unterziehen, um effizient zu werden – warum sollte man dann die Mutter dafür tadeln, wenn sie in dem überaus schwierigen Werk, dem sie vorsteht, auf Disziplin besteht?
Ich sehe nicht, aus welchem Grund du erwartest, dass die nötige Ordnung und Organisation ohne Regeln und Disziplin eingehalten wird. Du scheinst zu sagen, dass den Leuten vollständige Freiheit gewährt werden sollte, mit nur soviel Disziplin, wie sie sich selbst aufzuerlegen bereit sind; das könnte genügen, falls es nur darum ginge, dass jedes Individuum eine innere Verwirklichung erlangt und das Leben keine Rolle spielte, oder falls es kein kollektives Leben oder kollektives Werk gäbe, oder nicht eines, das eine Rolle spielte. Aber das ist hier nicht der Fall. Wir haben ein Werk unternommen, das Leben und Aktion und die physische Welt einschließt. Bei dem, was ich zu tun versuche, ist die spirituelle Verwirklichung die erste Notwendigkeit, aber sie kann ohne eine äußere Realisation auch im Leben, in den Menschen, in dieser Welt, nicht vollständig sein. Spirituelles Bewusstsein im Innern, aber auch spirituelles Leben im Äußeren. So wie der Ashram jetzt ist, stellt er dieses Ideal nicht dar, dazu müssten alle Mitglieder in einem spirituellen Bewusstsein leben, nicht im gewöhnlichen ichbezogenen Mental und in der vornehmlich rajasischen vitalen Natur. Dessen ungeachtet ist der Ashram die erste Formgebung unserer Anstrengung, ein Feld, in dem die vorbereitende Arbeit zu geschehen hat. Die Mutter muss ihn erhalten, und dazu wird die ganze Ordnung und Organisation benötigt, die ohne Regeln und Disziplin nicht möglich wäre. Disziplin ist auch zur Überwindung des Egos, der mentalen Vorlieben und der rajasischen vitalen Natur notwendig und dafür auf jeden Fall hilfreich. Wenn diese überwunden wären, bestünde für äußere Regeln etc. weniger Notwendigkeit; an ihre Stelle träten spontanes Einverständnis, Einheit, Harmonie und eine spontan richtige Handlungsweise. Aber beim gegenwärtigen Stand der Dinge hätte die Absage und Abkehr von Disziplin, außer jener, die sie sich selbst auferlegen wollen, Fehlschlag und Katastrophe zur Folge … Nach diesem Prinzip wäre auch die Arbeit zugrunde gegangen, es hätte nichts als Streit, Bestehen auf eigenen Ideen und Selbstwillen der Arbeiter gegeben und ständige Zusammenstöße; auch jetzt hat das im Übermaß zugenommen, und es sind einzig Mutters Autorität, der durch sie gesetzte Rahmen der Arbeitsbedingungen und ihr Geschick, Unvereinbarkeiten zusammenzubringen, die es möglich machten, dass alles weiterging.
Ich finde nicht, dass die Mutter starr auf Disziplin besteht. Im Gegenteil, ich habe gesehen, mit welch konstanter Nachsichtigkeit, toleranter Geduld und Freundlichkeit sie der gewaltigen Masse an Undiszipliniertheit, Ungehorsam, Selbstbehauptung und Revolte, die sie umgibt, begegnet ist; selbst angesichts direkter Auflehnung und heftigen, sie mit übelsten Schmähungen und Beschimpfungen überhäufender Briefe. Jemand, der einer starren Disziplin folgt, wäre mit diesen Dingen nicht auf gleiche Weise umgegangen. Es ist mir nichts bekannt von einer schlechten Behandlung, die Besucher erfahren haben sollen, außer dem Beharren auf Regeln, worüber du klagst; es kann jedoch keine allgemeine Beschwerde sein, sonst würde die Zahl der Besucher nicht ständig zunehmen, noch würden sonst so viele Leute wieder zurückkommen, oder sogar jedes Mal kommen wollen, oder so viele wünschen zu bleiben, würde die Mutter es ihnen erlauben. Schließlich kommen sie nicht aus einem sozialen Anlass hierher, sondern um den Darshan derer zu haben, die sie als spirituelle Größe ansehen; oder im Fall ständiger Besucher, um am Ashramleben teilzunehmen und einen spirituellen Nutzen daraus zu ziehen, und aufgrund dieser beiden Motive würde man von ihnen erwarten, dass sie sich den auferlegten Bedingungen gerne unterziehen wollen und etwas Beschwerlichkeit in Kauf nehmen.
Was Golconde und seine Vorschriften – die anderswo nicht gelten – betrifft, so besteht ein Anlass für sie und sie werden nicht umsonst gemacht. In Golconde hat die Mutter ihre eigenen Ideen ausarbeiten lassen, durch Raymond, Sammer und andere. Erstens ist die Mutter überzeugt, dass Schönheit ein Teil von Spiritualität und göttlich-bewusstem Leben ist; zweitens glaubt sie, dass physischen Dingen das Göttliche Bewusstsein ebenso innewohnt, wie lebendigen Dingen; und drittens, dass sie eine eigene Individualität besitzen und richtig behandelt werden sollten, auf richtige Weise benützt, nicht missbraucht oder unsachgemäß, oder verletzt oder vernachlässigt werden sollten, damit sie nicht rasch verschleißen und nicht ihre volle Schönheit und ihren vollen Wert verlieren; sie spürt das Bewusstsein in ihnen und hat so viel Sympathie für sie, dass das, was in anderen Händen in kurzer Zeit verdorben oder verschwendet würde, bei ihr Jahre oder Jahrzehnte hält. Auf dieser Basis hat sie Golconde geplant. Als erstes strebte sie große architektonische Schönheit an und das ist ihr gelungen – Architekten und Leute, die etwas von Architektur verstehen, zollten dem Bau begeistert Bewunderung als eine bemerkenswerte Leistung; jemand sprach von ihm als dem feinsten Gebäude seiner Art, das er gesehen hat, das in ganz Europa und Amerika nicht seinesgleichen hat; und ein französischer Architekt, Schüler eines großen Meisters, äußerte, die Idee, die sein Meister verfolgt hatte, ohne sie jedoch erfolgreich zu verwirklichen, sei in Golconde hervorragend realisiert; aber die Mutter wünschte auch, dass die Zimmer, alle Gegenstände darin, die Ausstattung und Möbel individuell künstlerisch gestaltet werden und ein harmonisches Ganzes bilden. Auch das wurde mit großer Sorgfalt ausgeführt. Im weiteren wurde jedem Gegenstand sein spezifischer Gebrauch, jedem Objekt sein eigener Platz zugewiesen, und es sollte nichts vermischt oder verwechselt oder falsch benützt werden. Das musste aber in der Praxis alles eingehalten und ausgeführt werden; denn es war den dort Lebenden ein Leichtes, völlige Unordnung zu schaffen, alles zu missbrauchen, durcheinander zu bringen und in kurzer Zeit zu ruinieren. Aus diesem und keinem anderen Grund wurden die Regeln aufgestellt. Die Mutter hoffte, wenn die richtigen Leute dort untergebracht wären, oder andere, die zu einem weniger rohen und simplen Leben als allgemein gewohnt geschult würden, dass ihre Vorstellung bewahrt werden und die ganze Arbeits- und Kostenverschwendung vermieden werden könne.
Unglücklicherweise trat die Krise mit der Unterbringung ein und wir waren gezwungen, Leute in Golconde aufzunehmen, die nirgendwo sonst untergebracht werden konnten, und eine sorgfältige Auswahl war unmöglich. So gab es viele Schäden und Missbrauch, und die Mutter musste nach dem Darshan 200 bis 300 Rupien ausgeben, um Schäden zu reparieren und wiederherzustellen, was ursprünglich geschaffen worden war. Y hat die Verantwortung für das Haus und die möglichst sachgemäße Instandhaltung übernommen. Aus diesem Grund intervenierte sie in der Handtaschen-Affäre und suchte beides, Tasche und Rasierzeug dort aufzubewahren, wo es dafür vorgesehen ist – für den Tisch war es ebenso eine Tragödie wie für den Doktor, da er durch die Tasche zerkratzt und verdorben wurde. An der Stelle des Doktors wäre ich ihr [Y] für ihre Umsicht und Besorgtheit dankbar gewesen, statt sich aufzuregen über etwas, das für ihn eine Lappalie hätte sein sollen, obgleich es für sie, aufgrund ihrer Verantwortlichkeit, von Wichtigkeit war. Wie dem auch sei, dies sind die Gründe für die Richtlinien, und sie kommen mir nicht wie sinnlose Regulierung und Disziplin vor.
Schließlich noch zu den finanziellen Arrangements. Es war für die Mutter und mich eine beschwerliche und anstrengende Arbeit, diesen Ashram mit seiner ständig wachsenden Zahl von Bewohnern in Gang zu halten, über die Runden zu kommen und gelegentlich auch Budgetdefizite und ihre Folgen zu verhindern; besonders in dieser Kriegszeit, wo die Ausgaben auf schwindelerregende und fantastische Höhen angestiegen sind; nur jemand, der an diese Dinge gewöhnt ist oder ähnliche Verantwortung hatte, kann verstehen, was wir durchgemacht haben. Etwas von diesem Ausmaß und Umfang ohne ein geregeltes Einkommen zu betreiben, wäre undurchführbar gewesen, wenn da nicht eine göttliche Kraft gewirkt hätte. Wohltätigkeitsarbeit ist nicht Teil unserer Arbeit, es gibt andere Leute, die sich darum kümmern können. Wir müssen alles für die gerade laufenden Arbeiten ausgeben, und was wir bekommen, ist verschwindend, gemessen an unserem Bedarf. Wir können nichts unternehmen, was uns auf übliche Weise Geld einbringen würde. Wir müssen alle Mittel einsetzen, die uns zur Verfügung stehen. Es gibt keine generelle Regel, nach der spirituelle Menschen wohltätige Werke verrichten, oder irgendwelche Besucher empfangen, für sie sorgen, ihnen Unterkunft geben und sie verpflegen müssen. Wenn wir es tun, dann deswegen, weil es Teil unserer Arbeit geworden ist. Die Mutter stellt Besuchern Unterkunft und Essen in Rechnung, weil sie Ausgaben zu bestreiten hat und Geld nicht aus der Luft zaubern kann; sie verlangt dafür weniger als ihre Unkosten. Es ist ganz natürlich, dass sie es nicht gerne hat, wenn Leute sie ausnützen, und dass sie Mahlzeiten denen nicht gestattet, die sie unter falschem Vorwand zu bekommen versuchen; selbst wenn es anfangs nur wenige sind, würde aus den wenigen bald eine Legion werden, falls dies erlaubt wäre. Was den freien Zugang zum Darshan ohne Erlaubnis anbelangt, so würde mich dies bald zu einem Show-Objekt und Gegenstand der Neugierde machen, einer oft kritischen und feindlichen Neugierde, und ich wäre der Erste, der „Halt“ schreien würde.
Ich habe versucht, unseren Standpunkt zu erklären und bin dabei ziemlich ausführlich geworden. Ob man ihm nun zustimmt oder nicht, es ist auf jeden Fall ein Standpunkt und, wie ich meine, ein vernünftiger. Ich schreibe nur von der Oberfläche her gesehen und nicht von dem, was dahinter steht, oder vom yogischen Standpunkt, dem Standpunkt des yogischen Bewusstseins, von dem aus wir handeln; das wäre schwieriger in Worte zu fassen. Das hier ist rein zur intellektuellen Befriedigung, und da gibt es immer Spielraum für Debatte.
25-2-1945

Es ist völlig richtig, dass physischen Dingen ein Bewusstsein innewohnt, das fühlt, auf Achtsamkeit anspricht, und das auf nachlässige Berührung und grobe Behandlung empfindlich reagiert. Das zu wissen und zu spüren und Sorgfalt zu lernen, ist ein großer Fortschritt im Bewusstsein. Die Mutter hatte immer dieses Gespür und ging in dieser Weise mit physischen Dingen um, und sie halten bei ihr viel länger und in einem besseren Zustand als bei anderen und geben ihre volle Leistung und vollen Nutzen.
16-4-1936

Die Mutter hat nie Einwände erhoben gegen Leute, die im Ashram wohnen, oder auf Besuch sind und „nicht zahlen können“; sie erwartet Bezahlung nur von Besuchern, die zahlungskräftig sind. Wogegen sie bei einer Gelegenheit vehement Einspruch erhob, das war das Vorgehen reicher Besucher, die hierherkamen, verschwenderische Einkäufe machten und wieder abreisten, ohne dem Ashram etwas zu geben, oder der Mutter auch nur die geringste Spende zu machen – das ist alles.
21-10-1943
ZWEI GRUNDLAGEN
DES MATERIELLEN LEBENS IM ASHRAM
Dein Vitales hat anscheinend die ganze Zeit zu diesen Angelegenheiten die Einstellung wie zu einem 'guten Geschäft' oder wie zu einer Kantine beibehalten. Man gibt eine Art Handelsware, nennt sie Verehrung oder Hingabe, und als Gegenleistung verpflichtet sich die Mutter, für die Befriedigung sämtlicher Forderungen und Wünsche spiritueller, mentaler, vitaler und physischer Art zu sorgen, und wenn sie ihrer Aufgabe nicht gerecht wird, hat sie ihren Vertrag gebrochen. Der Ashram ist demnach eine Art kommunales Hotel oder eine Kantine und die Mutter der Hotel-Inhaber oder Kantinen-Betreiber. Man gibt, was man kann, oder was man zu geben beliebt, oder überhaupt nichts, außer der zuvor erwähnten Ware; im Gegenzug müssen der Gaumen, der Magen und die ganzen physischen Bedürfnisse voll zufrieden gestellt werden; wenn nicht, hat man jedes Recht, sein Geld zu behalten oder den säumigen Hotel- und Kantinen-Manager zu beschimpfen. Diese Haltung hat nicht das Geringste mit Sadhana oder Yoga zu tun, und ich spreche jedem strikte das Recht ab, sie als Basis für meine Arbeit, oder für das Leben im Ashram einzuführen.
Es gibt nur zwei mögliche Fundamente für das materielle Leben hier. Entweder man ist Mitglied eines Ashrams, der auf den Prinzipien von Selbst-Hingabe und Ergebung gegründet ist. Man gehört dem Göttlichen an und alles, was man hat, gehört dem Göttlichen; im Akt des Gebens gibt man nicht, was einem selbst gehört, sondern was bereits dem Göttlichen gehört. Die Frage der Bezahlung oder Vergütung kommt nicht auf, es gibt kein „Geschäft machen“ und keinen Spielraum für Fordern und Begehren. Die Mutter allein hat die Verantwortung und richtet alles so gut ein, wie es innerhalb der ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und der Fähigkeiten ihrer Instrumente geht. Sie hat keinerlei Verpflichtung, aufgrund mentaler Maßstäbe, oder vitaler Wünsche oder Forderungen der Sadhaks zu handeln; in ihrem Umgang mit ihnen ist sie nicht verpflichtet, demokratische Gleichheit anzuwenden. Sie ist frei, jeden so zu behandeln, wie er es wirklich braucht, oder wie es am besten für seinen spirituellen Fortschritt ist. Niemand kann ihr Richter sein oder ihr seine eigenen Regeln und Maßstäbe aufzwingen; sie allein kann Vorschriften machen und von ihnen abweichen, wenn sie es für richtig hält, aber niemand kann verlangen, dass sie es tun soll. Persönliche Erwartungen und Wünsche können ihr nicht aufgenötigt werden. Wenn jemand seiner Meinung nach einen echten Bedarf hat, oder eine Anregung zu machen hat, die innerhalb des ihm übergebenen Zuständigkeitsbereichs liegt, kann er das tun; aber wenn die Mutter keine Sanktion gibt, muss er sich damit begnügen und die Sache fallenlassen. Das ist die spirituelle Disziplin, in deren Zentrum derjenige steht, der die Göttliche Wahrheit repräsentiert oder verkörpert. Entweder ist Sie das, und dann entspricht das alles reiner Vernunft in der Sache; oder Sie ist es nicht, und dann braucht niemand hierzubleiben. Jeder kann seinen eigenen Weg gehen und es gibt keinen Ashram und keinen Yoga.
Wenn, andererseits, jemand noch nicht bereit ist, Mitglied des Ashrams zu sein, oder der Disziplin zu folgen, aber trotzdem zu einem gewissen Platz im Yoga zugelassen ist, dann bleibt er für sich und kommt selbst für sich auf. Für ihn gibt es auf der materiellen Ebene, außer den Regeln, die für die Sicherheit der Arbeit nötig sind, keine Disziplin; und für die Mutter besteht keine materielle Verantwortung.
11-4-1930
DAS HANDLUNGSPRINZIP DER MUTTER
UND VERSCHWENDUNG
Ich hielt es nicht für nötig, zur Frage der Verschwendung etwas zu sagen, außer dir zu versichern, dass das Ausführen nutzloser und unnötiger Arbeiten, nur um die Leute zu beschäftigen, nicht zum Handlungsprinzip der Mutter gehörte. Die Mutter wusste nicht, auf welche Röhre du dich beziehst und hatte keine Zeit oder Absicht, sich danach zu erkundigen. Es ist ganz richtig, dass, zumindest solange die Sadhaks noch keine Siddha-Yogis sind, Selbstkontrolle das Gesetz ist; sie müssen lernen, sich jeder Art von Maßlosigkeit zu enthalten – die für sie getroffene Vorsorge ist ja für einen Sadhak reichlich und weit mehr als anderswo erlaubt ist, – und sie müssen lernen, sich der Nachlässigkeit, der Gier, oder der Verfolgung persönlicher Extravaganzen zu enthalten. Wenn sie das tun, interveniert die Mutter nicht dauernd, um sie zu kontrollieren; die Richtlinie ist vorgegeben, sie sind vor Verschwendung gewarnt, die Rahmenbedingungen sind geschaffen; was das Übrige anbelangt, wird ein Lernprozess von ihnen erwartet und das Herauswachsen aus ihren Schwächen durch ihr eigenes Bewusstsein und ihren Willen, mit der inneren Kraft der Mutter als Hilfe. Früher gab es in der Organisation der Arbeit eine unerhörte Verschwendung, weil Arbeiter und Sadhaks fast gänzlich ihren eigenen Launen folgten, ohne Achtung vor dem Willen der Mutter; das ist durch eine Reorganisation weitgehend unter Kontrolle gebracht. Aber in einem gewissen Ausmaß findet Verschwendung weiterhin statt und ist fast unvermeidlich, solange Sadhaks und Arbeiter in ihrem Willen und Bewusstsein unvollkommen sind und in Gesinnung oder Einzelheiten den Empfehlungen der Mutter nicht folgen, oder sich für weiser als sie halten und ihren „unabhängigen“ Ideen unangemessenen Spielraum verschaffen. Auch hier insistiert die Mutter nicht immer; sie schaut zu und beobachtet, schreitet im Äußeren mehr ein als im individuellen Leben der Sadhaks, lässt ihnen aber immer noch Raum, um im Bewusstsein und durch Erfahrung zu wachsen und aus der Lektion ihrer eigenen Fehler zu lernen, und sie zieht oft die Anwendung eines inneren Drucks dem äußeren vor. In diesen Angelegenheiten muss sie ihrem eigenen Urteil und der eigenen Vision folgen, und die Zustimmung oder Zensur von anderen ist nutzlos – denn sie arbeitet von einem anderen Zentrum der Vision aus als dem der Sadhaks, ihnen fehlt ein höheres Licht, mit dem sie sie beurteilen oder führen könnten.
In Bezug auf Verschwendung muss ich darauf hinweisen, dass aus unserer Sicht eine leichte Hand beim Ausgeben nicht immer nur Verschwendung bedeutet, und einen höheren Standard zu haben, als was in diesem tamasischen und zurückgebliebenen Ort durchschnittlich üblich ist, ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit Verschwendung. In Fragen der Konstruktion und der Instandhaltung von Gebäuden, ebenso wie in anderen Fragen dieser Art, hat die Mutter von Anfang an einen Standard gesetzt, der nicht dem Trend hier entspricht das übliche System besteht darin, nur das allerbilligste Material, die billigsten Arbeitskräfte einzusetzen und das äußere Erscheinungsbild zu vernachlässigen, die Dinge hässlich werden zu lassen, oder nur Flickwerk auszuführen, um sie instand zu halten. Ich vermute, die „sparsam Gesinnten“ halten das lokale Prinzip für vernünftig und einen höheren Standard für Verschwendung. Wenn der höhere Standard eingehalten worden ist, dann nicht, um irgend jemanden, den Ashram oder die Mutter zu glorifizieren – weil das Prinzip des Ruhmes dem Yoga fremd ist, – sondern unter einem anderen als dem mentalen Blickwinkel, der erst voll gewürdigt werden kann, wenn das Bewusstsein fähig ist, die Sicht der Dinge zu verstehen, mit der die Mutter ihre Arbeit begann. Ich halte es nicht für nützlich jetzt darüber zu schreiben, – das allgemeine Missverständnis diese Themen betreffend kann erst verschwinden, wenn die Sadhaks sich des normalen Mentalen und Vitalen entledigt haben und in der Lage sind, auf Dinge vom gleichen visionären Niveau zu schauen, wie dem, von dem die Konzeption des Yoga und der Arbeit ihren Ausgang nahm.
Aus dem selben Grund lehne ich es ab, auf Kritik, Angriffe und gegen die Mutter gerichtete Befragungen zu antworten. Ob in der Arbeit oder im Yoga, – die Mutter handelt nicht vom Mentalen her oder von dem Bewusstseinsniveau, dem dieses Kritisieren entspringt, sondern aus einer ganz anderen Schau und Bewusstseinsebene heraus. Es ist daher völlig sinnlos und unvereinbar mit der Position, die sie einnehmen müsste, um den gewöhnlichen Verstand und das gewöhnliche Bewusstsein als Richter und Tribunal zu akzeptieren und zuzulassen, dass sie davor erscheint und sich verteidigt. Ein solches Vorgehen ist in sich unlogisch und inkonsequent und kann nirgendwo hinführen; es kann nur eine falsche, dem Erfolg in der Sadhana gänzlich abträgliche und schädliche Atmosphäre schaffen oder verlängern. Wenn solche Zweifel laut werden, beantworte ich sie aus diesem Grund nicht mehr oder antworte auf eine Weise, die eine Wiederholung einer derartigen Herausforderung entmutigt. Wenn die Leute verstehen wollen, warum die Mutter etwas macht, sollen sie in das gleiche, innere Bewusstsein gehen, aus welchem sie sieht und handelt. In Bezug darauf, was die Mutter darstellt, kann auch das wiederum nur mit dem Auge des Glaubens und einer tieferen Vision gesehen werden. Das ist ja auch der Grund, warum wir hier Leute behalten, die den nötigen Glauben oder die nötige Vision noch nicht erlangt haben; wir lassen sie diese von innen her erlangen, was der Fall sein wird, wenn ihr Wille zur Sadhana aufrichtig ist.
Ich habe ein für alle mal ausführlich über diese Frage geschrieben; ich habe nicht vor, es noch einmal zu tun. Es wird nicht länger von mir erwartet; selbst diejenigen, die es früher erwarteten, tun es nicht mehr. Auf andere Fragen, solange sie nicht mit diesen Dingen in Zusammenhang stehen oder damit zu tun haben, werde ich später antworten, wenn ich Zeit dazu habe.
26-12-1936

Die Mutter verschafft den Sadhaks Annehmlichkeiten nicht deswegen, weil sie der Ansicht ist, dass Wünsche, Launen, Neigungen und Vorlieben befriedigt werden sollten – im Yoga müssen diese Dinge überwunden werden. In jedem anderen Ashram würden die Leute kein Zehntel dessen erhalten, was sie hier bekommen, sie müssten sich mit allen möglichen Unbequemlichkeiten, mit Mangel und strengen und rigorosen Entbehrungen abfinden, und, wenn sie sich beklagten, würde man ihnen sagen, sie seien untauglich für Yoga. Wenn hier andere Regeln gelten, dann nicht, weil den Wünschen nachgegeben werden soll, sondern weil sie in Gegenwart der Wunschobjekte überwunden werden müssen, und nicht in ihrer Abwesenheit. Das erste Gesetz im Yoga ist, dass der Sadhak zufrieden sein muss mit dem, was zu ihm kommt, sei es viel oder wenig; wenn die Sachen da sind, muss er fähig sein, sie ohne Anhaften oder Begehren zu benützen; wenn sie nicht da sind, muss ihre Abwesenheit ihm gleichgültig sein.
7-1-1937
FORDERUNG UND WUNSCH
Welche Dinge fallen in die Kategorie 'Forderung und Wunsch'? Welche Form nehmen 'Forderung und Wunsch' genau an?
Es sind keine Dinge besonderer Art – 'Forderung und Wunsch' decken absolut alles ab-beide sind subjektiv, nicht objektiv und haben keine besondere Form. Eine Forderung ist es, wenn du einen Anspruch darauf erhebst, etwas zu bekommen oder zu besitzen, Wünschen ist ein allgemeiner Begriff. Wenn man erwartet, dass die Mutter einen beim Pranam anlächelt und man sich falsch behandelt fühlt, wenn es einem nicht zuteil wird, ist das eine Forderung. Wenn man es sich wünscht und sich grämt, wenn das Lächeln ausbleibt, jedoch ohne Auflehnung oder das Gefühl einer ungerechten Vorenthaltung, dann handelt es sich um einen Wunsch. Wenn man bei ihrem Lächeln Freude empfindet, aber in seiner Abwesenheit nicht in Aufregung gerät, wohl wissend, dass alles, was die Mutter tut, gut ist, dann ist keine Forderung oder kein Begehren da.

Du hast vom Göttlichen gesagt: „Er kann alles geben, was wirklich notwendig ist – aber die Leute interpretieren diese Idee gewöhnlich so, dass Er alles gibt, von dem sie denken oder meinen, es sei nötig. Er kann es tun – oder aber auch nicht.“ Es wird aber gesagt, dass Er alle unsere psychischen Bedürfnisse erfüllt.
Letztendlich ja; aber auch hier erwarten die Leute, dass Er sie ständig beliefert, was nicht immer geschieht.
30-1-1936

Wenn unsere Wünsche abgewiesen werden müssen, warum werden sie dann manchmal von der Mutter erfüllt?
Es ist an dir, dich von ihnen zu befreien. Wenn die Mutter gar keine befriedigt und der Sadhak sie bewahrt, werden sie stärker durch Suggestion von außen. Ein jeder muss sich mit ihnen von innen befassen.
4-9-1933

X sagte zu mir, wenn etwas zu uns kommt, ohne dass wir darum gebeten haben, dann sollten wir es nicht abweisen. Gesetzt den Fall, jemand bietet uns etwas Süßes an – das dürfen wir annehmen. Wir sollten aber nicht niedergeschlagen sein, wenn uns Dinge nicht gegeben werden, die wir uns wünschen. Was sagst Du dazu?
Wie kann eine solche Regel bestehen? Angenommen, jemand kommt und bietet dir Fleisch oder Wein an, kannst du es annehmen? Offensichtlich nicht. Es ließen sich hundert weitere Beispiele anführen, bei denen die Regel nicht zutreffen kann. Was die Mutter dir gibt, oder dir erlaubt, das kannst du annehmen.
24-3-1933
DIE ALLEINIGE AUTORITÄT DER MUTTER
IN SACHEN ASHRAM-ARBEIT
Wenn jemand im Ashram versucht, eine Vormachtstellung zu errichten oder einen dominierenden Einfluss auf andere, tut er etwas Unrechtes. Denn es muss sich zwangsläufig um einen falschen vitalen Einfluss handeln, welcher der Arbeit der Mutter in den Weg kommt.
Alle Arbeit muss unter der alleinigen Autorität der Mutter verrichtet werden. Alles muss aufgrund ihrer freien Entscheidung arrangiert werden. Sie muss frei sein, die Fähigkeiten eines jeden separat oder gemeinsam einzusetzen, wie es am besten für die Arbeit ist und am besten für den, der die Arbeit tut.
Niemand sollte ein anderes Mitglied des Ashrams als seinen Untergebenen betrachten oder behandeln. Ist er verantwortlich, sollte er die anderen als seine Kollegen und Helfer bei der Arbeit ansehen und nicht versuchen zu dominieren, oder ihnen seine eigenen Ideen und persönlichen Vorlieben aufzudrängen, sondern lediglich für die Ausübung von Mutters Willens sorgen. Niemand sollte sich selbst als Untergebenen betrachten, auch nicht, wenn er gemäß Anweisungen anderer handeln muss, oder seine Arbeit unter Überwachung ausführen muss.
Alle sollten versuchen, in Harmonie zusammenzuarbeiten und nur daran denken, wie man die Arbeit am Besten zum Erfolg bringen kann; persönlichen Gefühlen sollte nicht erlaubt werden, dazwischen zu kommen, denn das ist die häufigste Ursache von Störung und Beeinträchtigung der Arbeit, von Misslingen oder Unordnung.
Wenn du dir dieses Grundprinzips der Arbeit bewusst bleibst und dich immer danach richtest, werden Schwierigkeiten wahrscheinlich verschwinden; denn andere werden durch die Korrektheit deiner Haltung beeinflusst werden und reibungslos mit dir zusammenarbeiten, oder die Wirkungen werden auf sie zurückfallen, wenn sie wegen einer Schwäche oder innerer Perversität Probleme verursachen, und du selbst wirst keine Störung oder Ärger empfinden.

Eines, woran sich jeder erinnern sollte, ist, dass die Arbeit vom Standpunkt des Yoga und der Sadhana aus getan werden soll, im Hinblick auf ein Hineinwachsen in ein göttliches Leben im Bewusstsein der Mutter. Auf der eigenen Denkweise und ihren Ideen zu bestehen, sich zu gestatten, von seinen eigenen vitalen Gefühlen und Reaktionen regiert zu werden, darf hier nicht Lebensregel sein. Man muss von ihnen Abstand nehmen, unbeteiligt sein und an ihrer Stelle das wahre Wissen von oben, das wahre Gefühl des Psychischen im Innern bekommen. Das kann man nicht, wenn das Mentale und Vitale sich nicht ergeben und ihr Verhaftetsein an die eigene Unwissenheit, die sie Wahrheit, Recht, Gerechtigkeit nennen, nicht aufgeben. Alle Schwierigkeiten kommen von daher; wenn das überwunden wäre, könnte die wahre Grundlage von Leben, Arbeit und Harmonie aller in Einheit mit dem Göttlichen mehr und mehr die Störungen und die Schwierigkeiten, die zur Zeit da sind, ersetzen.

Wie ich deinem Brief entnehme, beteuerst du, ein Geständnis schreiben zu wollen, aber sein Ton klingt eher nach Rechtfertigung deines fehlerlosen Selbstes, begleitet von einer Anklage der Mutter hinsichtlich der Bevorzugung von Günstlingen, Gereiztheit und Ungerechtigkeit. Ich stelle ebenfalls fest, dass deine Darlegung der Fakten falsch, und was die Mutter betrifft, grotesk ist. Auch legst du die Betonung auf einen Punkt, in dem du dich rechtfertigen kannst und ignorierst den ganzen Rest, wo du im Irrtum warst. Ich will trotzdem annehmen, dass all dies unbeabsichtigt war, und dass du dir beim Schreiben eines solchen Briefes den Bewegungen deines vitalen Wesens, die seinen Geist und Ton inspirierten, nicht bewusst warst.
Ich würde dir für deine Beziehungen mit anderen nahelegen, – sie scheinen immer sehr disharmonisch gewesen zu sein, – bei weiteren Zwischenfällen dich besser nicht auf den Standpunkt zu stellen, dass du völlig im Recht bist und die anderen völlig im Unrecht. Es wäre weiser, beim Reflektieren fair und gerecht zu sein und zu sehen, wo du fehlgegangen bist, und sogar die Betonung auf deine eigenen Fehler zu legen, nicht auf die ihrigen. Das würde wahrscheinlich zu mehr Harmonie in deinen Beziehungen mit anderen führen; auf jeden Fall wäre es deinem inneren Fortschritt zuträglich, der wichtiger ist, als die Oberhand bei einem Streit zu haben.
Es ist auch nicht gut, einem Geist von Selbst-Rechtfertigung und Selbstgerechtigkeit zu frönen und den Wunsch zu pflegen, deine Fehler und Irrtümer entweder vor dir selbst oder vor der Mutter zu verbergen.
Was deine Zweifel an der Mutter betrifft, werden sie vermutlich nicht verschwinden, solange du denkst, du könntest die Gedanken der Mutter im Lichte deiner eigenen lesen, und deine mentalen Urteile über sie und ihr Handeln von diesen falschen Daten ableiten. Auch können die Zweifel nicht leicht verschwinden, wenn dein Glaube jedes Mal zusammenbricht, sobald sie etwas tut, was deine begrenzte Intelligenz nicht verstehen kann, oder was den Gefühlen und Forderungen deiner vitalen Natur missfällt. Wenn du nicht daran glaubst, dass sie ein größeres und weiteres Bewusstsein hat als du, eines, das nicht mit normalen Maßstäben und Urteilen messbar ist, oder zumindest ein yogisches Bewusstsein, dann sehe ich nicht, aus welchem Grund du hier unter ihrer Führung Yoga praktizierst. Diejenigen, die ständig zweifeln und kritisieren, Vorwürfe machen und ihrem Handeln die gewöhnlichsten und vulgärsten Regungen und Motive unterschieben, aber gleichwohl vorgeben, sie oder mich und meinen Yoga anzunehmen, machen sich einer stupiden und irrationalen Inkonsequenz schuldig. Was das Verstehen anbelangt, das ist eine andere Sache. Ich möchte dir nahelegen, aus dem gewöhnlichen Verstand herauszuwachsen und dir des wahren Bewusstseins gewahr zu werden, bevor du hoffen kannst, zu verstehen. Und dazu sind Glaube und Ergebung, Treue und Offenheit Voraussetzungen von einiger Bedeutung.
6-11-1929

Wie kannst du genauso handeln wie die Mutter, oder die Arbeit machen, die sie tun kann? Das sind Ehrgeiz und Eitelkeit, die da hochkommen.
5-11-1932

Es besteht kein Grund für dich, die Mutter zu sehen, noch ist dies der Zeitpunkt dafür. Es gibt auch keinen Spielraum für Diskussion in dieser Sache.
Zwei Dinge sind es, die genau verstanden werden müssen. Die Arbeit hier ist die Arbeit der Mutter und sie hat das Recht, ihre Anordnungen nach ihrem Gutdünken zu geben, und sie müssen befolgt werden. Es kann niemandem gestattet werden, sich über ihre Befehle hinwegzusetzen, egal wie sie übermittelt werden, oder auf seinen eigenen Ideen, Launen oder Eigenwilligkeiten zu bestehen. Wenn du bereit bist, ihre Befehle zu respektieren und zu befolgen, ohne Bedingungen zu stellen, kann dir erlaubt werden, mit der Arbeit weiterzumachen, andernfalls musst du aufhören.
Zweitens, jede Gewalttätigkeit muss aufhören. Wenn du im Ashram bleiben willst, muss Schluss mit dieser Art von Verhalten sein.
18-7-1937
DIE ARBEIT DER MUTTER AUF DER VITALEN EBENE
Dein Traum war offensichtlich eine symbolische Darstellung eines Teils der vitalen Ebene (die auch einem Teil der menschlichen Natur entspricht), in dem die Mutter ihr Heim (etwas von ihrem Bewusstsein) eingerichtet hatte. Das Dorf stellte eine Formation menschlichen Lebens dar, in dem äußere Schönheit und Harmonie vorhanden ist, wie in gewissen Teilen europäischen Lebens, aber keine Spur vom Göttlichen. Der Dschungel stellte die Umgebung dar, in welcher diese Formation gebildet worden ist – im Zentrum einer vitalen Natur, die wild, ungezähmt und voll gefährlicher Dinge ist – daher ist das Dorf, die Formation, etwas ganz Ungesichertes und Künstliches. Das ist in der Tat die Natur eines Großteils der menschlichen Zivilisation, eine künstliche Konstruktion im Zentrum einer gefährlich unregenerierten vitalen Natur, und sie kann jeden Moment zusammenbrechen. Das Meer ist demnach das vitale Bewusstsein selbst, denn Wasser ist oft ein Symbol des Vitalen. Der Fußweg scheint etwas anzudeuten, von dem die Mutter will, dass der Sadhak es bildet und in diesem Teil des Vitalen formt, das aber nicht leicht aufzubauen ist und nur durch ständige Beharrlichkeit, die sich letztlich gegen die Instabilität des Vitalen durchsetzen wird, getan werden kann. Vitale Träume dieser Art sind oft sehr interessant und aufschlussreich, wenn man den Schlüssel zu ihrer Symbolik findet, aber diesen Schlüssel zu finden, ist nicht immer leicht.
13-2-1936

Meine Beschreibung des Vitalen bezog sich auf den Teil, den du im Traum gesehen hast – sie beschreibt nicht das Vitale im Ashram, sondern gewisse Seiten gewöhnlicher menschlicher Existenz. Gleichwohl ist das menschliche Vitale überall, auch im Ashram, voller unbändiger und gewalttätiger Kräfte – Wut, Stolz, Eifersucht, Drang zu dominieren, Selbstsucht, Beharren auf dem eigenen Willen, Vorstellungen, Vorlieben, Undiszipliniertheit, – und diese Sachen sind es, die die Unordnung und Mühsal bei der Ashramarbeit verursachen. Die Richtlinie, die zur Kontrolle oder Bekämpfung dieser Tendenzen eingerichtet wurde, lautet, dass der Wille der Mutter und die von ihr aufgestellten Regeln und die Disziplin einzuhalten sind, und nicht jeder Mitarbeiter sich durch sein eigenes Ego leiten lässt. Aber es gibt viele, die auf ihrem eigenen Ego bestehen und Disziplin übel nehmen. Sie sind nur dem Namen nach bereit, dem Willen, den Vorschriften und der Disziplin der Mutter zu gehorchen und nur insofern, wie es mit ihren eigenen Ideen und Vorlieben übereinstimmt. Dafür gibt es keine Kur, es sei denn durch einen inneren Wandel. Im Leben außerhalb des Ashrams kann Disziplin durchgesetzt werden, weil Widersetzlichkeit strenge Strafen nach sich zieht, oder ansonsten so viele Unannehmlichkeiten verschiedener Art für den Betroffenen mit sich bringt, dass der Disziplinlose entweder nachgeben oder gehen muss. Aber hier im Ashram ist es nicht möglich, Vorschriften auf diese Art und Weise durchzusetzen. Ein innerer Gehorsam muss als Quelle des äußeren geleistet werden. Das einzige Heilmittel ist das Hinabsteigen in das Bewusstsein jenes goldenen Lotus, den du in deiner Vision gesehen hast. Jeder, der darin gefestigt ist, oder der auch nur seinen Einfluss spürt, wird zu einem Zentrum des wahren Bewusstseins und wahren Handelns, welche das Leben im Ashram verändern werden.
14-2-1936
DIE NOTWENDIGKEIT VON ABTEILUNGSLEITERN
Es ist für die Mutter rein physisch nicht möglich, jedem Mitarbeiter die Arbeit direkt zuzuteilen und eine direkte Kontrolle auszuüben, damit er ihr die Arbeit physisch wie auch innerlich darbieten kann. Jedes Departement muss einen Vorsteher haben, der sie in allen wichtigen Fragen konsultiert und ihr alles berichtet, der aber in kleineren Angelegenheiten bezüglich einer früheren Entscheidung nicht jedes Mal vorzusprechen braucht – das ist nicht möglich. Der Bauabteilung steht X als Leiter vor, weil er ein qualifizierter Ingenieur ist. Das ergibt sich aus der Notwendigkeit äußerer Organisation, die hier, wie anderswo, unvermeidbar ist und akzeptiert werden muss, wenn die Arbeit vollbracht werden soll. Das heißt aber nicht, dass X oder ein anderer Abteilungsleiter als höhergestellte Person angesehen werden muss, oder dass man sich seinem Ego unterwerfen muss. Man muss sich des eigenen Egos so weit wie möglich entledigen und die Arbeit als Gabe für die Mutter ansehen, gleichgültig unter welchen Bedingungen sie geleistet wird.
20-8-1936

Es ist der Mutter ganz unmöglich, sich persönlich um jede Einzelheit der Ashram-Organisation zu kümmern; sie hat schon jetzt überhaupt keine freie Zeit mehr. Es versteht sich, dass du … haben kannst, aber du musst bei denen, welchen die Verantwortung übertragen wurde, auf der Ausführung alles Vereinbarten bestehen.
20-7-1933

Es war die Mutter, die die Abteilungsleiter für ihre Zielsetzung ausgewählt hat, um das Ganze zu organisieren; alle Arbeitsrichtlinien, alle Einzelheiten wurden von ihr festgelegt, und die Vorsteher wurden angelernt, ihre Methoden zu beobachten, und erst danach trat sie zurück und ließ das Ganze gemäß der vorgegebenen Richtlinie laufen, aber immer mit einem wachsamen Auge darauf. Die Vorsteher führen ihre Grundsätze und Anweisungen aus, berichten ihr alles, und sie ändert oft ab, was sie tun, wenn sie es für angemessen hält. Ihre Handlungsweisen sind nicht vollkommen, weil sie selbst noch nicht vollkommen sind, und sie werden auch durch das Ego der Mitarbeiter und Sadhaks beeinträchtigt. Aber nichts kann perfekt sein, solange Mitarbeiter und Sadhaks nicht zur Einsicht kommen, dass sie nicht für ihr Ego und die ungezügelte Befriedigung ihrer vitalen und körperlichen Wünsche hier sind, sondern für einen hohen und ihnen viel abverlangenden Yoga, dessen erstes Ziel es sein muss, jedes Begehren auszurotten und durch die Göttliche Wahrheit und den Göttlichen Willen zu ersetzen.
9-1-1936

Was ich in meinem Brief meinte, war, dass die Mutter in der Regel nicht selbst über diese Dinge nachdenkt, selbst die Initiative ergreift und jeden einzelnen in jedem Moment anweist, wie und was er zu tun hat, es sei denn, es besteht ein besonderer Anlass dazu. In der Tat tut sie das in keinem Departement. Sie überschaut die Arbeit im Ganzen, bewilligt oder korrigiert oder verweigert Sanktionen, interveniert, wenn sie es für nötig hält. Es gibt nur einige wenige Angelegenheiten, wo sie die Initiative ergreift, plant und entwirft, oder besondere und detaillierte Anweisungen gibt. Im Bereich der Stickerei wendet sich, wenn nötig, X mit Rückmeldung an sie, oder eine der Mitarbeiterinnen führt etwas aus und orientiert die Mutter, dass sie etwas für sie machen möchte, sei es ein Taschentuch, eine Schürze, eine Decke oder einen Sari. Die Mutter stimmt dem, was vorgeschlagen wird, zu oder auch nicht, oder sie regt selber etwas an, oder ändert ab, was vorgeschlagen wird. Arbeit, die auf diese Weise getan wird, ist genauso Arbeit, die ihrem Willen entsprechend getan wird, genauso wie etwas, das sie von sich aus einleitet, ausarbeitet und im Ganzen und Einzelnen plant. Ich verstehe nicht ganz, wie du auf die Idee kommst, bei dieser Arbeitsmethode fehle es deinerseits an Einklang mit Mutters Willen oder an Ergebenheit. Es ist die Haltung innerer Darbietung, die wichtig ist und die mit der Zeit die allumfassende Vollendung der Hingabe mit sich bringt.
17-9-1936

Ich verstehe nicht ganz, wozu du die Zustimmung, die anumati brauchst. Insofern es Stickerei betrifft, habe ich erklärt, dass man sich an die geltende Vereinbarung hält und wie folgt vorgeht: wenn du den Willen oder die Inspiration zu einer Stick-Arbeit hast, legst du das Projekt der Mutter vor und fragst nach ihrer Erlaubnis oder bittest um ihre Entscheidung; das ist eine völlig richtige Vorgehensweise, um in Übereinstimmung mit dem Willen der Mutter zu handeln; das ist in keiner Weise unvereinbar mit Ergebenheit. Aber falls du lieber alles der Mutter überlassen und nichts von dir aus vorbringen oder vorschlagen willst, kannst du das auch.
Die Mutter bat mich nur, dir den hier üblichen Ablauf der Dinge zu schildern, – da sie es nicht gewohnt ist, sich mit solchen Dingen selbst gedanklich zu befassen – und es daher für sie einfacher ist, aufgrund vorgeschlagener Ideen zu entscheiden, statt sich erinnern und selber etwas ausdenken zu müssen.
18-9-1936
DIE NOTWENDIGKEIT,
UNTERORDNUNG UND ZUSAMMENARBEIT
ZU LERNEN
Die Mutter hat ihre eigenen Gründe für ihre Entscheidungen; sie muss die gesamte Arbeit im Auge haben, ohne Rücksicht auf ein einzelnes Departement oder eine Filiale, mit Hinsicht auf den Bedarf der Arbeit und des Managements. Welche Arbeit auch immer hier gemacht wird, immer muss man lernen, eigene Ideen und Vorlieben hinsichtlich der Arbeit unterzuordnen oder zurückzustellen und für das Beste zu arbeiten, unter den von ihr vorgegebenen Bedingungen und Entscheidungen. Dies ist eine der Hauptschwierigkeiten im ganzen Ashram, da jeder Mitarbeiter seinen eigenen Ideen und Richtlinien zufolge handeln will, entsprechend dem, was er für richtig und zweckmäßig hält, und erwartet, dass das gebilligt wird. Das ist einer der Hauptgründe für Schwierigkeit, Zusammenstoß oder Unordnung bei der Arbeit, da es Konflikt unter Mitarbeitern, Konflikt Mitarbeitern und Abteilungsleitern, Konflikt zwischen den Vorstellungen der Sadhaks und dem Willen der Mutter verursacht. Harmonie kann nur dann existieren, wenn alle den Willen der Mutter ohne Groll und persönliche Reaktion akzeptieren.
Selbstständige Arbeit gibt es im Ashram nicht. Alles ist organisiert und miteinander verbunden, weder die Abteilungsleiter noch die Mitarbeiter sind unabhängig. Unterordnung und Zusammenarbeit zu lernen, ist notwendig für jede kollektive Arbeit; ohne sie entsteht Chaos.
10-3-1936

Es ist der Mutter nicht möglich, die Arbeit aufgrund persönlicher Rücksichten zu arrangieren, weil dann jede Arbeit unmöglich würde.
25-7-1934
WICHTIGE ANHALTSPUNKTE,
IM RICHTIGEN GEIST ZU ARBEITEN
Es gibt gewisse Dinge, die A im Kopf behalten und in deren Geist er handeln und fühlen muss, wenn er seine Depression und Unrast loswerden und sich glücklich und zuhause fühlen will. Du wirst ihm genau erklären was ich hier schreibe.
1. Er lebt hier nicht als B's Neffe, sondern als Kind der Mutter.
2. Er steht hier nicht unter der Betreuung, Vormundschaft und Kontrolle von B, sondern unter der Aufsicht und Betreuung der Mutter und schuldet ihr allein Loyalität.
3. Die ihm zugewiesene Arbeit in den Lagerräumen ist die Arbeit der Mutter, und nicht die von B; er muss sie mit dieser Vorstellung verrichten, d.h. als Arbeit der Mutter, und mit keiner anderen.
4. B steht den Lagerräumen, dem Garten und der Kornkammer vor und empfängt seine Anweisungen direkt von der Mutter, oder er legt ihr sein Vorgehen zur Genehmigung vor - ebenso wie C im Baudepartement, oder D im Speisesaal oder F in ihren Departementen. Die anderen Mitarbeiter in diesen Departementen sind angehalten, ihre Weisungen direkt vom Leiter zu empfangen und entsprechend zu handeln. Das ist nur deshalb so eingerichtet, weil es für Disziplin und gute Ordnung bei der Arbeit nötig ist; es bedeutet nicht, dass es B's Arbeit ist oder C's Bauarbeiten sind, oder dass die Arbeit in den Speisesälen D gehört – alles ist die Arbeit der Mutter und muss von jedem für sie getan werden, von den Vorstehern, genauso wie von den anderen. Die Arbeit könnte nicht erledigt werden, wenn jeder einzelne Mitarbeiter darauf bestünde, unabhängig und ihr direkt verantwortlich zu sein, oder die Dinge auf seine Art zu tun; von dieser Gesinnung gibt es mehr als genug, und sie ist der Grund für viel Verwirrung und Unordnung. Die Mutter kann sich nicht physisch selbst um die gesamte Arbeit kümmern und selbst jedem Mitarbeiter Anweisungen erteilen; daher ist die jetzige Einrichtung unerlässlich. Andererseits wird vom Vorsteher eines Departements ebenfalls erwartet, dass er gemäß den Anweisungen der Mutter handelt – oder in ihrem Geiste, wenn er freie Hand hat – und nicht anders; falls er nur seiner Neigung folgt, oder seinen eigenen persönlichen Vorlieben und Abneigungen, oder seine Treuhänderschaft zu persönlicher Befriedigung oder Bequemlichkeit missbraucht, muss er Rechenschaft ablegen für irgendwelche sich daraus ergebenden Fehlschläge bei der Arbeit, oder für falsche Gesinnung, für Zusammenstöße, Verwirrung oder schlechte Atmosphäre.
5. Jede Arbeit, die für B persönlich oder jemand anderen (nicht für den Ashram) geleistet wird, ist nicht Teil von Mutters Werk, und die Mutter hat nichts damit zu tun; wenn solche Arbeit verlangt wird, kann A sie, falls er will, machen, oder auch nicht, falls er sie unpassend findet.
6. A bekam zumindest einen Auftrag direkt von der Mutter – das Reinigen der Küchengefäße. Erlaube ihm, das entsprechend den Anweisungen der Mutter zu tun, und mit Gewissenhaftigkeit und Perfektion; es wird eine Gelegenheit für ihn sein, zu zeigen, was er kann, und später sieht man weiter.
7. Er ist nicht verpflichtet, Esswaren von G oder B anzunehmen oder Geschenke etc.; wenn er das nicht mag, warum nimmt er diese Dinge entgegen? Er ist vollkommen frei, sie abzulehnen. Sein Verbleib hier und alles andere hängt nicht von B ab, sondern allein von der Mutter – er hat also nichts zu befürchten.
8. Abschließend: er sollte sein Vital von Unruhe und Wünschen befreien, denn das ist es, was die Depression bei ihm, wie auch bei anderen, verursacht und sie würde, selbst wenn er anderswo und unter anderen Umständen lebte, dennoch kommen, denn die Grundursache dafür bestünde immer noch. Hier wird er, wenn er sich voll der Mutter zuwendet, sich ihr öffnet und ihr zugewendet lebt und arbeitet, davon frei werden, und froh in Licht und Frieden hineinwachsen und in seinem ganzen Wesen ein Kind des Göttlichen werden.
19-3-1932

Es ist sehr gut, dass du die Dinge ausgesprochen und geklärt hast. Es ist ganz richtig, dass das innere Wesen der Mutter und ihr allein zugewendet sein soll.
Was die Arbeit anbelangt, kommt die innere Entwicklung, psychisch und spirituell gesehen, sicherlich an erster Stelle, und Arbeit um der Arbeit willen, ist eher nebensächlich und belanglos. Jedoch wird Arbeit, als Gabe für die Mutter getan, selbst ein Teil der Sadhana und ein Mittel und Teil der inneren Entwicklung. Mit zunehmendem Wachsen des Psychischen in dir wirst du das besser verstehen. Abgesehen davon ist die Arbeit wichtig, weil notwendig für die Erhaltung des Ashrams, der den Handlungsrahmen für das Wirken der Mutter hier bildet.
A hat nicht unrecht damit, dass Personen eine wichtige Rolle spielen. Es stimmt zwar, dass die Arbeit weitergehen würde, wenn die gegenwärtig verantwortlichen Personen nicht da wären und andere an ihre Stelle träten, aber in den meisten Fällen würde es schlecht weiterlaufen, oder wenigstens schlechter als jetzt und es gäbe keine Gewissheit, dass diese anderen taugliche Instrumente des Willens der Mutter wären. Denn beispielsweise für die Aufsichtsarbeit der Departemente, die A, B, C tun, braucht man eine Kombination an Qualitäten, eine spezielle Fähigkeit, eine Persönlichkeit, und die Kraft zur Kontrolle, was man Organisationstalent nennt, und vor allem Treue und Gehorsam gegenüber dem Willen der Mutter, Vertrauen in ihre Sichtweise und Auffassungen, sowie den Wunsch, diese umzusetzen. Es gibt nicht viele im Ashram mit dieser Kombination. Bevor die Mutter durch A die Arbeit, die jetzt in „Aroumé“2 und den Getreidespeichern konzentriert ist, direkt übernahm, war alles eine einzige Konfusion, Unordnung, Verschwendung, es herrschte Genuss-Sucht und eine Missachtung des Willens der Mutter. Das hat sich doch alles geändert, obwohl gegenwärtig die Dinge immer noch weit davon entfernt sind, vollkommen zu sein, weil die Arbeiter keineswegs perfekt sind. Deine Gegenwart in der Küche und jene von D in den Lagerräumen haben viel zu dieser Veränderung beigetragen; ohne euch wäre es viel schwieriger gewesen, die Organisation, welche die Mutter wünschte, in die Tat umzusetzen, und in diesen beiden Teilbereichen der Arbeit wäre es vielleicht sogar unmöglich gewesen. Der Göttliche Wille ist da, aber er wirkt durch Personen, und es gibt große Unterschiede von einem Instrument zum anderen – aus diesem Grund kann die Person von so großer Wichtigkeit sein.

Ich kann gewiss nicht sagen, dass die Ideen, die du in diesem Brief vorträgst, wahr sind. Sie sind Irrtümer des physischen Mentalen, das selten den echten Grund der Dinge erfasst. Es entspricht nicht den Tatsachen, dass es der Mutter missfiel und sie dich jedes Mal missbilligend ansah, wenn du über A schriebst. Das gehört zu der Art von Dingen, die Sadhaks immer über die Mutter denken und sagen: dass sie sie wegen diesem missbilligend anschaut, oder sie wegen jenem anlächelt, und die dafür angegebenen Gründe sind jene ihres eigenen physischen Mentalen, die aber mit dem, was im Bewusstsein der Mutter vorgeht, nicht das Geringste zu tun haben, weil dieses sich nicht in einem Zustand unentwegten Sprudelns von menschlichem Gefallen und Missfallen befindet. Ich habe versucht, das den Sadhaks immer wieder zu erklären, aber sie ziehen es vor, zu glauben, ihre eigenen Vorstellungen seien unfehlbar und das, was ich sage, sei unwahr. So will ich mich darauf beschränken zu bemerken, dass deine Idee falsch ist.
Es ist auch keine Tatsache, dass du die Sadhana nicht machen kannst, denn du hast sie eine Zeit lang gemacht und zwar sehr gut. Aber dein physisches Mental kam dazwischen, trug dich nach außen und versucht nun, dich draußen zu halten, statt dir zu erlauben, nach innen zu gehen und dort zu bleiben. Deswegen habe ich versucht, dich zu überzeugen, nach innen zu gehen und nicht in diesen äußeren Vorstellungen und Reaktionen des physischen Wesens zu leben, welche die Sadhana verhindern und nur Probleme schaffen.
Es stimmt nicht, dass die Mutter will, dass du ein Hampelmann von A bist. Was die Arbeit betrifft, ist es überhaupt nicht eindeutig, dass alles, was du denkst richtig, und alles, was A tut, falsch ist. Du sprichst von deiner Persönlichkeit und scheinst zu sagen, dass A bei der Arbeit dir seine Persönlichkeit aufzwingen will, und dass du die deine dagegen behaupten willst, und dass die Mutter dich darin unterstützen sollte, dass sie deine Persönlichkeit aber gar nicht berücksichtigt, sondern auf Unterordnung gegenüber A besteht. Aber die Mutter sieht das überhaupt nicht von diesem Standpunkt aus oder berücksichtigt die Persönlichkeit von jemandem. Von ihr aus gesehen ist für Persönlichkeit, also das Ego kein Platz bei der Arbeit. Es ist nicht deine Arbeit, oder die Arbeit von A, sondern das Göttliche Werk, das Werk der Mutter; und nicht deine Vorstellungen und Gefühle, oder die Vorstellungen und Gefühle von A, B, C oder D, oder von sonst irgendjemandem dürfen es leiten, sondern die Schau, die Wahrnehmung, und der Wille der Mutter, der nicht Ausdruck menschlicher Persönlichkeit ist – andernfalls gäbe es keine Rechtfertigung für die Existenz dieses Ashrams –, sondern es kommt aus einem tieferen Bewusstsein. Das große Hindernis für den vollen Erfolg und für Harmonie bei der Arbeit war eben das, dass nahezu jedermann diese Vorstellung von seiner eigenen Persönlichkeit, seinen Ideen und Gefühlen etc. gehabt hat und mehr oder weniger darauf zu bestehen versuchte, – dies war die Ursache der meisten Schwierigkeiten und aller Disharmonie und allen Streites. Wir wollen, dass all dies aufhört; denn, wenn es insgesamt aufhört, besteht eine Möglichkeit zur Beendigung von Unstimmigkeit und Aufruhr, und die Arbeit wird dem Zweck, für den die Mutter sie schuf, besser dienen. Deshalb habe ich versucht, dir zu erklären, warum es notwendig ist, die Persönlichkeit unterzuordnen und die Arbeit dem Göttlichen zu widmen, nicht auf der eigenen Persönlichkeit, dem Ego, den Vorstellungen und Gefühlen als der wichtigen Sache zu bestehen. Es bleibt die Frage, welcher Art die Arbeitsbeziehung zwischen A und dir selbst sein soll – darüber werde ich mich ein anderes Mal äußern, denn heute reicht die Zeit nicht mehr.
4-7-1937

P.S. Wenn ich sage, dass du nicht recht hast, oder dass ich nicht mit dir einverstanden bin, scheinst du zu denken, meine Briefe bekunden ein Missfallen, und wenn ich nicht mit dir übereinstimme, dass ich mich ärgere, wenn du deine Ansichten äußerst; aber so ist es gar nicht. Wenn ich auf das antworte, was du schreibst, dann muss es sich darum handeln, dir mitzuteilen, was mir und der Mutter die wahre Sicht – und Handlungsweise zu sein scheint. Das bedeutet jedoch kein Missfallen.

Ich glaube nicht, irgendwo gesagt zu haben, dass du bei deiner Arbeit gegen Anordnungen von A gehandelt hast. Ich sprach von deiner Kritik an seiner Vorgehensweise und wollte vor allem diese Idee von dir ausräumen, dass die Notwendigkeit, seinen Anordnungen entsprechend arbeiten zu müssen, eine Nichtbeachtung deiner Persönlichkeit, oder einen Wunsch seitens der Mutter bedeutet‚ dich zu einer Marionette von A zu machen. Wo es eine große Arbeit gibt, – bei der verschiedene Leute zusammen für denselben Zweck arbeiten, der allen gemeinsam, aber niemandem zu eigen ist, – kann sie nicht vollbracht werden, ohne dass eine feste Regelung herrscht, die Unterordnung und Disziplin von jedem Mitarbeiter einschließt. Das ist überall so, nicht nur hier. A untersteht der Mutter, muss ihre Anweisungen ausführen und entsprechend den Vorstellungen arbeiten, die sie ihm übermittelt hat. Sie hat die Richtlinien festgelegt, denen er folgen muss, und alles, was er tut, muss diesen Richtlinien entsprechen. Er hat nicht die Freiheit, sie zu ändern oder etwas zu tun, was ihnen widerspricht. Wenn er bei Einzelheiten der Arbeit Entscheidungen fällt, müssen sie in Übereinstimmung mit diesen Richtlinien und Vorstellungen sein. Er muss der Mutter Bericht erstatten, ihre Genehmigung einholen und in allen Angelegenheiten ihre Entscheidung akzeptieren. Wenn die Entscheidungen der Mutter seinen Vorschlägen zuwiderlaufen, oder seinen eigenen Ideen darüber, was zu tun sei, entgegenstehen, muss er sie trotzdem akzeptieren und ausführen. Die Idee, dass in den Speiseräumen nach seinen Vorstellungen gearbeitet wird, und nicht nach jenen der Mutter, ist falsch. Aber all dies ist nur die Erfordernis der Arbeit, es ist keine Missachtung von N's Persönlichkeit. In gleicher Weise hast du deinerseits die Weisungen von A zu befolgen, da er von der Mutter mit der Aufgabe betraut ist und ihre Autorität ausübt. Alle Speisesaal-Mitarbeiter sind in der gleichen Position, sie haben seine Anordnungen auszuführen und ihn zu informieren, weil er der Mutter gegenüber direkt verantwortlich ist und ohne diese Autorität seine Verantwortung nicht ausüben kann. In gleicher Weise wurde B gebeten, deine Anordnungen in der Küche auszuführen, weil du der Küchen vorstand bist. All das ist keine Missachtung von deiner oder von B's Persönlichkeit, oder ein Geltendmachen der von A – es ist nur die Notwendigkeit der Arbeit, die ohne diese Regelung nicht reibungslos ablaufen kann. Es lag mir daran, dass du das verstehst und sehen kannst, warum die Mutter wollte, dass du so handelst – aus keinem anderen Grund als dem Erfordernis der Arbeit, und damit diese problemlos abläuft.
Da dir die Leitung der Arbeit obliegt und die praktische Ausführung in deinen Händen liegt, hast du andererseits jedes Recht, A irgendwelche Schwierigkeiten vorzutragen und um eine Lösung zu bitten. Er seinerseits wird oft auf Informationen von dir angewiesen sein und wissen wollen, was deiner Ansicht nach getan werden müsste. Falls er es aber für richtig hält, – selbst wenn er deine Meinung kennt, – doch seiner eigenen Vorstellung von dem, was zu tun ist, zu folgen und nicht deiner, sollte dich das nicht stören. Die Verantwortung liegt bei ihm, und er muss aufgrund seiner eigenen Eingebungen handeln, die der Sanktion der Mutter bedürfen. Deine Verantwortung endet, nachdem du ihn informiert und ihm deine Idee mitgeteilt hast. Falls er eine falsche Entscheidung trifft, ist es an der Mutter, sie zu berichtigen.
Ich hoffe, ich habe die Bedingungen klargestellt. Es besteht keine Notwendigkeit mit N's Vorstellungen übereinzustimmen, du bist auch außerhalb der Arbeit in keiner Weise verpflichtet, das zu tun, was er dir aufträgt. Da bist du völlig frei. Lediglich im Rahmen der Arbeit besteht diese Notwendigkeit der Arbeitsweise – um der Arbeit willen.
Ich habe soviel geschrieben, weil du wissen wolltest, was die Mutter von dir erwartet. Es ist nicht als ein Druck auf dich gemeint, sondern nur, um die Dinge zu erklären und dir die richtige Weise zu zeigen, und aus welchem Grund sie so getan werden müssen.
5-7-1937

Was die Sadhana anbelangt, so ist es nicht wahr, dass einige nur hier sind, weil sie Geld geben, und andere, weil sie nur Arbeiter sind. Wahr ist vielmehr, dass es viele gibt, die sich nur durch Arbeit vorbereiten können, da ihr Bewusstsein noch nicht für Meditation der intensiveren Art reif ist. Aber selbst für jene, die von Anfang an intensiv meditieren können, ist Sadhana durch Arbeit in diesem Yoga ebenfalls nötig. Man kann nicht durch Meditation allein an sein Ziel gelangen. Was deine eigene Fähigkeit anbelangt, war das offensichtlich, als für recht lange Zeit eine aktive Sadhana in deinem Inneren vorging. Jedoch ist die Kapazität von einem jeden begrenzt – wenig kann aus eigener Kraft allein getan werden. Es ist der Verlass auf die Göttliche Kraft, auf die Kraft und das Licht der Mutter und die Öffnung für all das, die das wahre Vermögen ausmacht. Das hast du eine Weile gehabt, es wurde aber, wie bei so vielen anderen, durch das Hochkommen der physischen Natur in ihrer ganzen Kraft, verdunkelt. Diese Art Bewölkung tritt fast bei jedem in diesem Stadium auf, muss aber nicht von Dauer sein. Wenn das physische Bewusstsein beschließt, sich zu öffnen, dann ist weiter nichts mehr notwendig für den Fortschritt in der Sadhana.
10-7-1937

Wenn du es ganz der Mutter überlässt, dann wäre ihr Wunsch der, dass du mit der Arbeit, so gut du kannst, weitermachst, ohne zuzulassen, dass dich diese, in deinem Brief aufgezählten Sachen stören oder beunruhigen, und ohne auf deinen eigenen Ideen und vitalen Gefühlen zu bestehen. Genau das ist die Regel, die alle befolgen sollten, nämlich, ihre Arbeit hier als die der Mutter, nicht als ihre eigene zu machen; der Arbeitende darf nicht darauf bestehen, dass die Arbeit seinen eigenen Vorstellungen entsprechend gemacht wird; denn das bedeutet, sie als die eigene Arbeit zu behandeln, nicht als die der Mutter. Wenn es Unannehmlichkeiten, Schwierigkeiten, Sachen gibt, die nicht so gemacht werden, wie er es selbst gerne hätte, muss er trotzdem, so gut, wie es unter den gegebenen Umständen möglich ist, seine Arbeit weitermachen. Das ist eine Regel der Sadhana: durch äußere Umstände unbetroffen zu bleiben und ruhig zu tun, was man zu tun hat, was man kann, und den Rest der Mutter zu überlassen. Es ist gegenwärtig nicht möglich, alles perfekt zu haben, selbst in der Annahme, dass das, was man für das Richtige hält, das Beste wäre. Es gibt vieles im Ashram und bei der Arbeit, das nicht so perfekt ist, wie die Mutter es gerne hätte, aber sie weiß, dass die Perfektion, die sie möchte, noch nicht möglich ist, aufgrund der Umstände und Unvollkommenheit ihrer Instrumente; sie richtet alles zum Besten ein, so wie es jetzt möglich ist. Der Arbeitende sollte seine Aufgabe in diesem Geiste tun, gemäß den Vorgaben der Mutter, und er sollte seine Arbeit als ein Mittel dazu benutzen, in Ergebenheit, Gehorsam und Selbsthingabe an die Mutter spirituell zu wachsen, und nicht auf den eigenen Ideen, Gefühlen und Vorlieben zu bestehen. Fähig zu sein, das zu tun, macht das Bewusstsein für innere Erfahrung und Fortschritt in der Sadhana bereit.
Ich habe versucht zu erklären, was die Mutter will und warum sie es will. Sie will, dass du ruhig ihre Arbeit verrichtest, alle Unbequemlichkeiten, Defekte und Schwierigkeiten still hinnimmst und dein Bestes tust; was X tut oder arrangiert, sollte dich nicht aus der Ruhe bringen-wenn er Fehler macht, ist er der Mutter dafür verantwortlich, und es liegt an der Mutter, zu sehen, was dagegen getan werden kann. Das ist es, was sie von dir will – wenn du es tun kannst, wird alles reibungsloser laufen, und es wird leichter für sie sein, die Dinge in die gewünschte Richtung zu lenken. Es ist auch, wie ich dir klarzumachen versuchte, das Beste für deine eigene Sadhana.
5-7-1937

Du musst dich daran erinnern, was ich dir zuvor schrieb, dass die Mutter will, dass du ruhig bleibst und deine Arbeit unter den gegebenen Umständen so gut wie möglich machst, ohne dir zu gestatten, dich über diese Dinge aufzuregen. Jede Verbesserung in den Lebens- und Arbeitsbedingungen im Ashram hängt davon ab, dass jeder versucht, Fortschritte zu machen und sich im wahren Bewusstsein zu öffnen, innerlich spirituell zu wachsen und sich nichts aus den Fehlern oder dem Verhalten von anderen zu machen. Keine Veränderung kann durch äußere Mittel kommen; aus diesem Grund hat die Mutter seit langem aufgehört, bei Zusammenstößen und Unstimmigkeiten zwischen den Sadhaks auf der äußeren Ebene zu intervenieren. Jeder soll innerlich Fortschritte machen, und nur dann werden die äußeren Schwierigkeiten verschwinden oder nebensächlich werden.
21-4-1938

Es ist ganz unmöglich, dich aus der Küche herauszunehmen und andere an deiner Stelle arbeiten zu lassen. Eine solche Lösung wäre sehr schlecht für dich; denn es würde bedeuten, dass du deine Arbeit verlierst, bei der die Kraft der Mutter lange Zeit mit dir war, und dass du mit deinen Gedanken in deinem Zimmer sitzt, was dir nicht helfen wird und deiner aktiven Natur nicht entspricht. Es wäre auch sehr schlecht für die Küche; dein Platz kann durch niemand anderen dort ersetzt werden, wie gut sie auch innerhalb ihrer eigenen Grenzen arbeiten mögen – keiner von ihnen könnte mit der Verantwortung betraut werden, welche die Mutter dir gegeben hat.
Die Schwierigkeiten, die du hast, sind dieselben Schwierigkeiten, denen man in jedem Departement und Büro des Ashrams begegnet. Sie rühren her von den Unvollkommenheiten der Sadhaks, von ihrer vitalen Natur. Du irrst dich, wenn du denkst, sie bestünden wegen deiner Gegenwart dort, und dass alles reibungslos verlaufen würde, falls du dich zurückzögest. Die gleiche Situation würde zwischen ihnen weiterbestehen, Uneinigkeit, Streit, Eifersucht, harte Worte, grobe gegenseitige Kritik. Die Klagen über dich von A oder anderen kommen, weil du in deiner Handhabung der Führung stark und sorgfältig bist; gleiche oder ähnliche Klagen gibt es gegen Bund andere, die den Auftrag, mit dem die Mutter sie betraut hat, peinlich genau und gut ausführen. Gegen sie erhebt sich gleiches Murren und Eifersüchteleien, wie sie in der Küche gegen dich gerichtet sind, aufgrund ihrer Position und der Art und Weise, wie sie von ihnen ausgeübt wird. Es wäre keine Lösung für B oder andere, denen die Mutter vertraut, sich zurückzuziehen und die Arbeit jenen zu überlassen, welche die Pflichten weniger gewissenhaft und minder gut erledigen würden. Dasselbe gilt für dich und die Küchenarbeit; es ist nicht der Ausweg. Der Ausweg kann nur durch eine Veränderung im Charakter der Sadhaks im Verlauf der Sadhana kommen. Bis dahin solltest du Einsicht und Geduld haben und dich nicht durch das falsche Verhalten der anderen stören lassen, sondern Ruhe bewahren, dein Bestes tun und deine Kraft aus dem Vertrauen und der Unterstützung ziehen, die B und die Mutter dir geben. Es ist die Arbeit der Mutter, und die Mutter ist da, um dich darin zu unterstützen; verlass dich auf sie und lass nicht zu, dass irgendetwas anderes dich berührt.
14-7-1935

Ich bin ziemlich überrascht über deine Beschreibung der Leute, die dir gegenüber Geringschätzung zeigen. Abgesehen von A, der nicht in Frage steht, gibt es unter deinen Mitarbeitern niemanden, der in der Sadhana weit fortgeschritten ist, oder von der Mutter mehr als andere als der Ihrige angesehen wird. Du bist ganz bestimmt ebenso der Ihrige, wie sonst jemand in der Küche; sie hat dich immer als ihr Kind und als kleinen Stern betrachtet, und was kann jemand mehr sein als das? Ich sehe daher keinen Grund, warum es dich betrüben sollte, wenn sich jemand dir gegenüber nicht richtig verhält. Ich habe dir bereits gesagt, dass die Leute im Ashram – das gilt auch für solche, die innere Erfahrungen und eine gewisse Öffnung haben – in ihrem äußeren Selbst noch nicht frei sind von Ego, falschen Vorstellungen und falschen Bewegungen. Es hat keinen Sinn, deswegen zu leiden oder depressiv zu werden. Was du tun musst, ist, nur der Mutter zugewendet zu sein, und im Verlass auf sie ruhig mit deiner Arbeit und Sadhana weiterzumachen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Sadhaks genügend er weckt und verändert sind, um das Bedürfnis nach größerer Harmonie und Einheit untereinander zu empfinden. Lasse nichts außer deiner spirituellen Veränderung und deinem Fortschritt für dich eine Rolle spielen, vertraue dafür vollkommen auf die Kraft der Mutter und auf ihre Gnade, die mit dir ist – lass dich nicht von Geschehnissen oder Leuten beunruhigen, – denn im Vergleich mit der inneren Wahrheit und der Reise zum vollen Licht des Bewusstseins der Mutter sind diese Dinge bedeutungslos.
6-12-1935

Ich weiß nicht, warum du annimmst, die Mutter sei verärgert über dich wegen deines Briefes. Ich denke, meine Antwort war recht freundlich und ohne einen Anflug von Missfallen. Ich schwieg mich über das meiste, was du geschrieben hast, aus, denn Briefe dieser Art verstehe ich als eine Art von Herz-Ausschütten, und insoweit es andere betrifft, bleibe ich schweigend oder aber sage, dass wir uns auf das Wachstum des inneren Bewusstseins verlassen müssen, um die Fehler, Irrtümer und Mängel der Sadhaks loszuwerden. Schweigen bedeutet nicht, dass diese Fehler nicht existieren. Aber alle haben Defekte verschiedener Art und machen Fehler, und die besten Sadhaks bilden keine Ausnahme. Es liegt in der menschlichen Natur, zornig zu werden, und zu tadeln und zu verurteilen und, wenn die Mutter nicht dasselbe tut oder nicht streng ist, anzunehmen, sie sei ungerecht oder parteiisch, sehe etwas nicht, oder sei vorsätzlich blind gegenüber den Defekten der von ihr Bevorzugten. Aber die Mutter ist nicht blind; sie kennt die Natur aller Sadhaks sehr genau, ihre Fehler wie auch ihre Verdienste; sie weiß auch um die menschliche Natur und wie diese Dinge entstehen, und dass die menschliche Art und Weise, mit ihnen umzugehen, nicht die wahre Weise ist und nichts ändert. Deswegen hat sie Geduld und Liebe und Mitgefühl für alle, nicht nur für einzelne, die in ihrer Arbeit oder ihrer Sadhana aufrichtig sind.
Eine merkwürdige Schlussfolgerung deinerseits ist auch, sie lege keinen Wert auf dich. Von Anfang an war die Mutter besonders freundlich zu dir; sie hat dich auf so anhaltende Weise geschätzt und unterstützt, dass die Leute sie blinder Parteilichkeit dir gegenüber beschuldigt haben, wie A gegenüber. Als du Probleme und Schwierigkeiten mit Suggestionen und Revolten hattest, war sie die Liebe und Geduld selbst, half dir und unterstützte dich in allem. Danach, seit sich deine Sadhana öffnete, wurde sie fürsorglich von uns überwacht – ich habe täglich Zeit damit verbracht, dir Antworten zu schreiben, dir Kenntnis von dem zu geben, was du wissen solltest und habe versucht, dich mit Liebe und Sorgfalt voran zu führen. Warum sollten wir all das getan haben, wenn wir keine Wertschätzung für dich hätten?
Du weißt das alles, aber das physische Mentale in dir ist zu aktiv geworden und hat deine Wahrnehmung eine Zeit lang bewölkt. Du musst weg davon und in dein inneres Selbst zurückgehen.
30-8-1936

Ich schrieb, dass dein Brief eine Attacke des alten Bewusstseins aufweist, und zwar wegen seines Tons „Ich werde diese Sachen nicht hinnehmen – es ist besser für mich, von hier wegzugehen“ etc. Das sind die alten Einflüsterungen, nicht die Einstellung deines inneren Wesens, das sich selbst hingeben und alles der Mutter überlassen wollte. Die Haltung deines inneren Wesens muss sich auch auf deine Einstellung gegenüber diesen äußeren Dingen erstrecken – im Wissen, dass jeder seine Unvollkommenheiten, welcher Art auch immer, von innen heraus ausarbeiten muss, ebenso wie deine eigenen Unvollkommenheiten von innen heraus gelöst werden müssen, mit Hilfe von Mutters Wirken in dir.
Soviel bezüglich deines früheren Briefes. Was den gegenwärtigen betrifft, so ist es in Ordnung zu sagen, was du siehst, aber dein Schreiben enthält auch ein Urteil über das, was du siehst. Diese Urteile hast du zum Ausdruck gebracht in einer Feststellung dessen, was deiner Meinung nach X's falsche Motive, Handlungen und Fehler sind. Diese Feststellungen und Urteile hast du der Mutter vorgelegt – wozu? Damit sie etwas unternimmt? Aber dazu muss sie sich ihr eigenes Urteil bilden und das kann sie nicht ohne Fakten, präzise Fakten – sie kann nicht aufgrund einer allgemein gehaltenen Feststellung von jemandem handeln. Erst wenn die Person, der X blind vertraut, namentlich genannt wird, kann sie beurteilen, ob X einen Fehler begeht, wenn er ihr vertraut. Wenn er auf gewisse Leute hört, und auf andere nicht, muss sie wissen, wer diese Leute sind und unter welchen Umständen er das getan hat; erst dann kann sie beurteilen, ob er richtig oder falsch gehandelt hat. So ist es mit allem. Viele Stellungnahmen genereller Art sind gegen X abgegeben worden, aber immer, wenn es in der Debatte um die besonderen Umstände ging, hat die Mutter gesehen, dass sie nur manchmal in Einzelheiten abändern musste, was er entschieden hat; seine allgemeine Betriebsführung war in Übereinstimmung mit dem, was sie ihm als einzuhaltende Richtlinien vorgegeben hatte. Ausdrucksweisen, Charakterfehler, vor allem Einschätzungs- oder Beurteilungsfehler, das sind andere Sachen. Jeder hat sie, und sie müssen, wie ich schon oft gesagt habe, von innen her verändert werden; ich spreche hingegen von äußeren Dingen, bestimmten Handlungen, bestimmten Handlungsweisen. Da muss man ihr über das, was in seinem Handeln Anlass zur Klage gibt, präzise Tatsachen mitteilen.
Wenn es keine allgemeine Beschwerde über die Essräume und die Aroumé-Arbeit ist, sondern sich auf dich selbst bezieht und im Besonderen auf deine Arbeit, dann musst du ebenfalls darüber, was er getan oder unterlassen hat, präzise Fakten nennen, bevor die Mutter etwas sagen oder beurteilen kann. Was ist es, was er ihr nicht berichtet hat, oder falsch über deine Arbeit oder dich berichtet hat? Welche Erleichterungen hat er dir nicht zugestanden?
Ich schreibe soviel, weil du offenbar erwartet hast, dass die Mutter etwas unternimmt. Aber sie muss wissen, worum es sich handelt, worauf es sich gründet und ob es der Arbeit zum Vorteil gereicht, wenn sie etwas unternimmt. Streitereien und Ego-bedingte Zusammenstöße gab es in den Essräumlichkeiten und Aroumé reichlich, aber das kann sie nicht als Basis ihres Handelns nehmen; sie nimmt in diesen Dingen keine Stellung für den einen oder gegen den anderen. Was richtig oder angemessen für die Arbeit ist, das ist es, was sie in Erwägung ziehen muss.
3-10-1936

Alles, was nach deiner Beschreibung zwischen dir und X geschehen ist, sind Kleinigkeiten, und etwas Vernunft und guter Wille auf beiden Seiten sollte genügen, um ihnen die Wichtigkeit zu nehmen, und über eine geringfügige Störung, die sie verursachen mögen, hinwegzukommen. Auseinandersetzungen finden statt und dauern an, weil beide Seiten denken, dass der andere im Unrecht ist und falsch gehandelt hat; aber keine Seite kann in einem vitalen Streit im Recht sein. Gerade die Tatsache, dass auf diese Weise gestritten wird, stellt beide ins Unrecht. Zudem ist es nicht richtig, so sensibel zu sein, weil man dominiert oder kontrolliert wird. Besonders bei der Arbeit muss man die Kontrolle von jemandem, den die Mutter beauftragt hat, akzeptieren, soweit es die Arbeit betrifft. In anderen Angelegenheiten kann man seine gebührende Unabhängigkeit wahren, ohne Beziehungen abzubrechen oder zu streiten.
Es würde nichts nützen, deine Arbeit oder deine Wohnung zu wechseln, selbst wenn es unter Umständen möglich wäre. Es ist die richtige innere Haltung, die man haben muss – der Wille zur Harmonie muss fest etabliert sein. Ein Arbeitswechsel ist nicht das Heilmittel. Auch die Vorstellung einer guten oder schlechten Atmosphäre im Haus gehört zu den Dingen, denen man sich nicht hingeben darf. Man muss seine eigene, von anderen Einflüssen undurchdringliche Atmosphäre schaffen, und das kann man immer tun, durch Einssein mit der Mutter und Nähe zu ihr.
2-10-1935

Was du schreibst, ist zweifellos korrekt. Das sind ganz falsche Vorstellungen in den Köpfen der Mitarbeiter und ist überhaupt nicht die richtige Einstellung. Aber wir haben die Arbeit nicht zur Befriedigung der Sadhaks zu tun, sondern vielmehr, weil es das Werk der Mutter ist, das göttliche Werk, und es muss gut und auf richtige Weise getan werden. Wenn die Arbeiter oder andere nicht zufrieden sind, muss es gleichwohl gut gemacht werden und auf richtige Weise. Sobald ihre Natur sich ändert und sie ihre Fehler einsehen, werden sie die Wahrheit erkennen und ihre Haltung ändern. Einige haben guten Willen und müssen bloß lernen, klarer zu sehen und frei zu werden von ihren mentalen Fehlurteilen. Andere sind eher verdunkelt und egoistisch und werden mehr Zeit brauchen, die richtige Haltung zu finden. Bis das geschieht, müssen wir fortfahren, mit ruhiger Festigkeit, Entschlossenheit und großer Geduld.
DIE ARBEIT IM ASHRAM
UND DIE ARBEIT DER MUTTER
Wessen Arbeit ist es, wenn nicht die Arbeit der Mutter? Alles, was du tust, musst du als die Arbeit der Mutter tun. Alle Arbeit, die im Ashram getan wird, ist die der Mutter.
Alle diese Tätigkeiten, Meditation, Lektüre der „Gespräche“3 Studium von Englisch etc. sind gut. Du kannst jede von ihnen ausüben und sie der Mutter widmen.
Meditation bedeutet, dass du dich der Mutter öffnest, dich auf die Aspiration konzentrierst und ihre Kraft hereinrufst, damit sie in dir wirkt und dich transformiert.
18-9-1932
GRÜNDE, DIE ARBEIT ZU ERLAUBEN
Ja, das ist richtig. Mutter macht sich nichts aus dem Essen als solchem; aber sie erlaubt X, es als eine Gabe zuzubereiten. Genauso mit der Arbeit – obwohl die Arbeit ihre eigene Wichtigkeit hat. Y und Z wird physische oder praktische Arbeit nicht zugeteilt, weil ihre Energie anders gelagert ist und sie sie nicht machen können – nicht, weil Training in körperlicher und praktischer Arbeit nicht gut für alle ist. Unter idealen Umständen wäre eine vielseitige Aktivität des Wesens das Beste – aber bis jetzt ist es nicht immer praktizierbar.
26-9-1933
KARTAVYAM KARMA
UND VON DER MUTTER BEWILLIGTE ARBEIT
Kann man sagen, dass jede von der Mutter bewilligte Arbeit 'kartavyam karma' ist?
Wenn der Sadhak stark auf etwas besteht oder einen starken Wunsch hat, sagt die Mutter möglicherweise „Ja“ oder „Wie du willst“, oder gibt ihre Bewilligung für die erbetene oder geforderte Sache. Das macht sie nicht zu einem 'kartavyam karma', sondern ist einfach eine Sache, die der Sadhak tun kann. Ebenso, wenn etwas belanglos ist, oder nichts dagegen einzuwenden ist, und die Mutter von jemandem gefragt wird, ob er es tun kann, und sie zustimmt, erhebt das die Sache nicht zu einem 'kartavyam karma'.
31-7-1937

Bis jetzt war ich im Glauben, dass jede von der Mutter bewilligte Arbeit ihre Arbeit ist und dass Arbeit, die für sie getan wird, unser 'kartavyam karma' ist. Ist das nicht so? Wenn jemand alle seine Pflichten gegenüber der Familie, seinem Land und der Gesellschaft aufgibt, und in aller Aufrichtigkeit nur für das Göttliche seine Arbeit tut, als eine Gabe für die Mutter und ihr geweiht, tut er dann nicht die Arbeit der Mutter, und ist das nicht sein 'kartavyam karma'? Außerhalb des Ashrams mag es schwierig sein, das zu entscheiden, aber hier, in der Gegenwart der leibhaftigen Mutter, ist das nicht eine zugesicherte Tatsache? Falls nicht, was ist dann wirklich gemeint mit 'kartavyam karma'?
Ich wurde gefragt, ob alles, was mit Erlaubnis der Mutter getan wird, ein 'kartavyam karma' ist. Die Leute bitten für eine Menge von Dingen um Erlaubnis, diktiert von vielerlei Beweggründen. Daraus folgert nicht, dass die Erlaubnis der Mutter für alle diese Dinge ihre Anordnung ist. Welche Arbeit die Mutter auch gibt, das ist ihre Arbeit – ebenso ist jede Arbeit, die mit Aufrichtigkeit als eine Weihegabe für die Mutter getan wird, ebenfalls ihre Arbeit – das versteht sich von selbst. Aber Karma bezieht sich auf alle Arten von Handlungen und nicht nur auf Arbeit.
31-7-1937
PROPAGANDA-ARBEIT FÜR DIE MUTTER
Die Mutter hält nicht viel von Propaganda, aber trotzdem kann diese Art Arbeit ihre Arbeit sein. Nur muss der Anstoß dazu von ihr kommen und ruhig und maß voll getan werden, auf die Weise, wie sie es getan haben möchte. Sie sollte vom inneren Wesen her, in Einheit mit dem Willen der Mutter, getan werden, nicht aufgrund des eifrigen Impulses des Vitalen. Sich vor allem auf das eigene spirituelle Wachstum und die eigene Erfahrung zu konzentrieren, ist die erste Notwendigkeit für den Sadhak – darauf bedacht zu sein, anderen zu helfen, entfernt uns von der inneren Arbeit. Im spirituellen Geist zu wachsen ist die größte Hilfe, die man anderen geben kann, denn dann strömt etwas von selbst zu denen um uns herum, das ihnen hilft.
9-4-1937
DIE ZUSTIMMUNG DER MUTTER
UND DIE ERFOLGSMÖGLICHKEITEN
Zustimmung oder Erlaubnis! Die Leute setzen es sich in den Kopf, dass sie gerne Musik machen möchten, weil es Mode ist, oder weil sie Musik so gerne haben, und die Mutter mag es tolerieren und sagen „Also gut, versuche es“. Das bedeutet nicht, dass sie vorbestimmt oder dazu verurteilt sind, Musiker zu sein – beziehungsweise Dichter oder Maler. Vielleicht kommt es bei einem von denen, die den Versuch unternehmen, zur Blüte, andere geben es auf. X fängt an zu malen und zeigt anfänglich nur einen phantasievollen Schwung, dann bringt er bemerkenswerte Arbeiten hervor. Y macht intelligente, einfache Sachen; eines Tages beginnt er, an Tiefe zu gewinnen, und ein möglicher Maler im Werden zeichnet sich ab; andere – nun, bei ihnen nicht. Aber sie können den Versuch machen – wenigstens werden sie etwas über Malerei lernen.
Mai 1935
DIE EINSTELLUNG DER MUTTER
ZU FEHLERN BEI DER ARBEIT
Nach dem, was die Mutter gestern gesagt hat, scheint es, dass man Fehlern bei der Arbeit wenig Bedeutung beimessen und solche bei anderen nicht beachten oder korrigieren soll. Zudem, da die materielle Welt auch nur eine von mehreren Welten ist, nur ein kleiner Ausschnitt der ganzen Manifestation, sollten wir da nicht materiellen Dingen, der materiellen Arbeit und ihren Einzelheiten nur sehr wenig Bedeutung beimessen?
Was die Mutter sagte, war, dass sie über Fehler bei der Arbeit ganz genau Bescheid weiß, aber da sie bei diesen Dingen eine gewisse Kraft herausarbeiten muss, indem sie von einem inneren Blickpunkt her auf sie schaut und nicht mit dem äußeren Intellekt, fand sie es oft notwendig, über Unvollkommenheiten und Fehler hinwegzusehen. Das bedeutet keineswegs, dass der arbeitende Sadhak sich nicht darum zu kümmern braucht, ob in seiner Arbeit, wo er verantwortlich ist, Fehler unterlaufen sind, oder nicht. Wenn andere Sadhaks Fehler begehen, ist das ihre Verantwortung, man kann es beobachten und ähnliche Fehler bei sich selbst vermeiden, aber ein Sadhak kann nicht die Fehler von anderen berichtigen, es sei denn, das fällt in seinen Verantwortungsbereich – jeder hat sich selbst und seine eigenen Defekte und Fehler zu korrigieren.
Wir sind hier in dieser materiellen Welt und nicht in den anderen Welten, außer durch eine innere Verbindung. Auch unser Leben und Handeln ist hier, deswegen geht es nicht an, die materielle Welt und materielle Dinge zu vernachlässigen, auch wenn wir nicht durch asakti und Begehren an sie gebunden sein sollten. Wir müssen ein Wissen von der Natur und von den Kräften anderer Welten (Ebenen) erwerben, insoweit sie mit dieser verbunden sind, und wir können sie nutzen als Hilfe für unsere Handlungen, und um diese auf ein höheres Niveau zu heben. Aber noch ist das Aktionsfeld hier und nicht anderswo.
21-8-1936
ÄUSSERE ORGANISATION
UND INNERE HARMONIE
Fehler kommen daher, dass Leute ihr Ego, ihre persönlichen Gefühle (Vorlieben und Abneigungen), ihr Gefühl für Prestige, oder ihre Bequemlichkeit, ihren Stolz, ihr Besitzen-Wollen etc. in die Arbeit einbringen. Der richtige Weg ist, zu spüren, dass die Arbeit die der Mutter ist – nicht nur deine, sondern auch die Arbeit von anderen – und sie in einer solchen Geisteshaltung auszuführen, dass allgemeine Harmonie herrschen wird. Harmonie kann nicht durch äußere Organisation allein erzeugt werden, obwohl eine immer perfekter werdende äußere Organisation notwendig ist; innere Harmonie ist ein Muss, andernfalls wird es immer Zusammenstoß und Unordnung geben.

Du hast geschrieben, „Harmonie kann nicht durch äußere Organisation allein erzeugt werden … innere Harmonie ist ein Muss, andernfalls wird es immer Zusammenstoß und Unordnung geben.“ Was ist diese innere Harmonie?
Einssein mit der Mutter.
21-4-1933

Der Sieg der Mutter ist letztendlich ein Sieg eines jeden Sadhaks über sich selbst. Nur dann kann es sein, dass eine äußere Form von Arbeit zu einer harmonischen Perfektion gelangt.
12-11-1937

Das Heilmittel für diese Dinge ist, mehr und mehr an die Mutter zu denken, und immer weniger an die Beziehungen von anderen mit dir, abgesehen von der Mutter. So wie X sich bemüht, solltest auch du versuchen, andere in der Mutter zu treffen, in deinem Bewusstsein der Einheit mit der Mutter und nicht in einer getrennten persönlichen Verbindung. Dann verschwinden diese Schwierigkeiten und Harmonie kann hergestellt werden – denn dann ist es nicht notwendig zu versuchen, anderen zu gefallen, sondern beide oder alle treffen sich in ihrer Liebe für die Mutter und in ihrer Arbeit für sie.
WAS AM NÖTIGSTEN IST
Das, was für diese Sadhana am meisten benötigt wird, ist Frieden, Ruhe, besonders im Vitalen – ein Friede, der nicht von Umständen oder von der Umgebung abhängt, sondern vom inneren Kontakt mit einem höheren Bewusstsein, dem Bewusstsein des Göttlichen, der Mutter. Diejenigen, die das nicht haben, oder die nicht danach streben, können hierherkommen und im Ashram zehn oder zwanzig Jahre lang leben, und trotzdem ebenso rastlos und voll inneren Ringens sein, wie zuvor, – diejenigen, die ihr Mentales und Vitales der Kraft und dem Frieden der Mutter öffnen, bekommen sie selbst bei der härtesten und unangenehmsten Arbeit und in den schlimmsten Umständen.
Oktober 1933
GEWÖHNLICHE KAMERADSCHAFT
UND EINHEIT IM NEUEN BEWUSSTSEIN
Die Mutter hat keinen Wert auf menschliche Kameradschaft gewöhnlicher Art zwischen Ashrambewohnern gelegt (obwohl Wohlwollen, Rücksichtnahme und Höflichkeit immer da sein sollten), weil das nicht das Ziel ist; eine Einheit in einem neuen Bewusstsein ist vielmehr das Ziel, und das Erste für jeden ist, seine Sadhana zu machen, um dieses neue Bewusstsein zu erreichen und dort Einheit zu verwirklichen.
31-10-1935
KEIN PLATZ FÜR VITALE BEZIEHUNGEN IM YOGA
Das ganze Prinzip dieses Yoga ist, sich selbst voll und ganz dem Göttlichen hinzugeben, und an nichts und niemanden sonst, und durch Vereinigung mit der Göttlichen Macht der Mutterall das transzendente Licht, die Kraft, die Weite, den Frieden, die Reinheit, das Wahrheits-Bewusstsein und die Seligkeit des supramentalen Göttlichen in uns selbst herabzubringen. In diesem Yoga kann es daher keinen Raum für vitale Beziehungen oder vitalen Austausch mit anderen geben; jede Beziehung oder jeder Austausch dieser Art hält die Seele sofort im niederen Bewusstsein und seiner niederen Natur fest, verhindert die wahre und volle Vereinigung mit dem Göttlichen und beeinträchtigt sowohl den Aufstieg zum supramentalen Wahrheits-Bewusstsein, wie auch die Herabkunft der supramentalen Ishwari-Shakti.

Die Mutter übt Druck aus, damit das Sex-Problem aus den Sadhaks hinausgeht – da es ein großes Hindernis ist. Daher muss es eliminiert werden.
29-10-1934
LERNEN, IM INNEREN ZU LEBEN
Du musst lernen, in dir selbst mit der Mutter zu leben, in Kontakt mit ihrem Bewusstsein, und anderen nur an deiner äußeren Oberfläche zu begegnen.

Wenn es so ist, kommt es wahrscheinlich daher, weil du im Äußeren lebst und zulässt, dass äußere Kontakte dich durcheinanderbringen. Man kann kein Glück dauerhafter Art finden, ohne im Inneren zu leben. Arbeit und Tun müssen der Mutter dargebracht werden, nur ihretwegen getan werden, ohne jeden Gedanken an dich selbst, an deine eigenen Ideen, Vorlieben, Gefühle, Bevorzugungen und Abneigungen. Wenn das Augenmerk auf diese letzteren Dinge gerichtet ist, gibt es bei jedem Schritt eine Reibung, entweder im Mentalen oder im Vitalen, oder wenn diese vergleichsweise still sind, im Körper oder in den Nerven. Frieden und Freude können nur stabil werden, wenn man innerlich mit der Mutter lebt.
2-1-1937

Das ist in Ordnung. Aber was ich schrieb, wurde nicht als Regel für dich allein aufgestellt. Es ist eine Regel, der alle folgen sollten, X und alle anderen. Denn nur, wenn Arbeit und alles Tun auf diese Art erfolgen, ohne Beharren auf den persönlichen Ideen und persönlichen Gefühlen, und nur dem Göttlichen zuliebe, ohne Gedanken an sich selbst, dann wird die Arbeit voll und ganz zur Sadhana, und die innere und die äußere Natur können zu einer Harmonie gelangen. Es wird dem inneren Wesen dann eher möglich, das äußere Handeln aufzunehmen und es zu erleuchten und sich der dahinterstehenden Kraft der Mutter bewusst zu werden, die es in seinem Wirken lenkt.
3-1-1937

Zeiten festzulegen ist nicht möglich oder wünschenswert – du musst selbst deinen Tag auf solche Weise organisieren, dass er am besten genutzt wird und musst die Mutter wissen lassen, wie du es tust.
Das Wichtigste ist, innerlich auf die Mutter, und auf sie allein, ausgerichtet zu sein; zu viele äußere Kontakte zu vermeiden ist nur insofern notwendig, als es dabei hilft – es ist jedoch weder nötig noch wünschenswert, jeden Kontakt mit Leuten zu vermeiden. Notwendig ist, diese Kontakte im richtigen Bewusstsein zu haben, sich nicht zu veräußerlichen – sie als Dinge der Oberfläche zu behandeln, ihnen nicht anzuhaften, oder auf irgendeine Weise von ihnen absorbiert zu werden.
Ja, natürlich, es war ein innerer, konzentrierter Zustand, in dem du mit der Mutter in Kontakt kommen konntest. Die Blumen weisen immer auf eine Öffnung (normalerweise eine psychische) in einem Teil des Bewusstseins hin.
DIE MUTTER MISSBILLIGT
VÖLLIGE ZURÜCKGEZOGENHEIT
Die Mutter billigt die Idee, dass du dich völlig zurückziehen willst, ganz und gar nicht. Es bringt nicht die Beherrschung, nur die Illusion einer Beherrschung, weil der Anlass zu Ärger zeitweise beseitigt ist. Eine echte Kontrolle ist einzig die, die in vollem Kontakt mit den äußeren Dingen erreicht wird. Du musst diese von innen einrichten, durch feste Entschlossenheit und Übung. Zu viel Kontakt und zu viel Reden sollten vermieden werden, aber ein völliger Rückzug ist nicht das Wahre. Er hat bis jetzt noch bei niemandem das erwünschte Ergebnis gebracht.
27-11-1936
UNTERSCHIEDLICHER UMGANG DER MUTTER
MIT DEN SADHAKS
Du hast von deinem Singen gesprochen. Du weißt genau, dass wir es befürworten, und ich habe dauernd betont, dass es für dich eine Notwendigkeit ist, wie auch dein Dichten. Aber A hat die Mutter das Singen absolut verboten. Daraus ersiehst du, dass sie betreffend Musik bei manchen indifferent bleibt, oder sie sogar entmutigt, dass sie jedoch bei anderen wie B, C und anderen das Musizieren billigt. Eine Zeitlang hat sie die Konzerte unterstützt, später setzte sie ihnen ein Ende. Aufgrund des Verbotes für A und dem Absetzen der Konzerte bist du zu der Schlussfolgerung gekommen, dass die Mutter Musik nicht gerne hätte, oder zumindest indische Musik nicht, oder dass sie Musik als schlecht für die Sadhana ansähe, und zu allen möglichen seltsamen, mentalen Rückschlüssen wie diesem. Die Mutter hat A Musik untersagt, weil sie, – während sie für dich gut war – spirituell gesehen, für ihn Gift war; sobald A an Musik und an das Publikum dachte, kam alles Unspirituelle und Vulgäre in seiner Natur an die Oberfläche. Du kannst ja sehen, was er jetzt damit tut. Mit den Konzerten war es dasselbe, wenn auch auf andere Art: sie stoppte sie, weil sie gesehen hatte, dass falsche Kräfte, die mit der Musik selbst nichts zu tun hatten, in die Atmosphäre eindrangen, – ihre Motive waren nicht mentaler Art. Aus ähnlichen Gründen zog sie sich von großen öffentlichen Vorstellungen, wie jener von D, zurück. Andererseits befürwortete sie die Gemälde-Ausstellung im Rathaus und plante sie selbst. So wird dir klar, dass es keine mentale Regelung gibt, sondern dass die Führung in jedem Fall durch spirituelle Gründe flexiblen Charakters bestimmt ist. Es gibt keine anderen Erwägungen, keine Regel; Musik, Malerei, Poesie und viele andere Aktivitäten, die dem Mentalen und Vitalen angehören, können als ein Teil spiritueller Entwicklung, oder der Arbeit und zu einem spirituellen Zweck genutzt werden: „Es kommt auf den Geist an, in dem sie ausgeübt werden.“
Nachdem dies klargestellt ist: diese Dinge hängen von der jeweiligen Geisteshaltung der Person ab, von ihrer Natur, ihren Bedürfnissen, den Bedingungen und Umständen.

Die Sadhana wird durch die Mutter getan, gemäß der Wahrheit und Notwendigkeit der jeweiligen Natur und entsprechend jeder Ebene der Natur. Es ist nicht ein festgelegter Prozess.
13-9-1933

Beschäftige dich mit deinem eigenen Fortschritt und folge dabei der Führung, die dir die Mutter gibt. Überlasse es den anderen, dasselbe zu tun; die Mutter ist da, um sie zu führen und ihnen zu helfen, gemäß ihren Bedürfnissen und ihrer Natur. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob der Weg, den sie mit ihm einschlägt, unterschiedlich oder das Gegenteil von dem scheint, den sie mit dir geht. Jener ist der richtige für ihn, wie dieser der richtige für dich ist.
25-10-1932

Die Mutter spricht oder schreibt jenen viel unverblümter und schärfer, die sie rasch auf dem Weg voranzutreiben wünscht, weil sie dazu fähig sind, und sie nehmen es ihr nicht übel oder leiden, sondern sind froh über den Druck und ihre Deutlichkeit, denn sie wissen aus Erfahrung, dass es ihnen hilft, ihre Hindernisse zu erkennen und sich zu ändern. Wenn du rasche Fortschritte machen willst, musst du diese vitale Reaktion von abhimana loswerden – von Leiden, Verletztsein, Suche nach Gründen zur Selbstrechtfertigung, Aufschrei bei der Berührung, die darauf abzielt, zu befreien – denn, solange du solche Reaktionen hast, ist es für uns schwierig, die durch die vitale Natur geschaffenen Hindernisse auf offene und entschlossene Weise anzugehen.
Was die Auseinandersetzung zwischen dir und X angeht: die Warnung der Mutter an dich, dass zu viel Reden, loses Geschwätz und Klatsch und gesellschaftliche Zerstreuung unerwünscht sind, war ernst gemeint und besteht weiter; wenn du dich diesen Dingen hingibst, wirfst du dich nach außen, in ein sehr kleines und unwissendes Bewusstsein, in dem deine vitalen Defekte freies Spiel haben, und das bringt dich wahrscheinlich aus dem heraus, was du in deinem inneren Bewusstsein entwickelt hast. Deswegen sagten wir, wenn du eine Reaktion gegen diese Dinge gefühlt hast, als du zu X gegangen bist, dass es ein Zeichen dafür war, dass deine (psychische) Sensibilität in dich eintritt – d.h. in dein vitales und nervöses Wesen, – und wir wollten damit sagen, dass es zum Guten war. Aber im Umgang mit anderen, wenn du dich von diesen Dingen zurückziehst, solltest du nicht zulassen, dass irgendein Gefühl der Überlegenheit sich einschleicht, oder du ihnen durch deine Art oder Einstellung ein Gefühl von Missbilligung oder Verdammung oder Druck aufzwingst, sich zu ändern. Du ziehst dich deswegen von diesen Dingen zurück, weil es deinem persönlichen Bedürfnis nach innen gerichtet zu sein dient, das ist alles. Was sie anbelangt, was sie in diesen Angelegenheiten tun, richtig oder falsch, das ist ihre Sache und unsere; wir werden sie so behandeln, wie wir es im Moment als für sie notwendig und möglich erachten, und zu diesem Zweck können wir ganz unterschiedlich mit verschiedenen Leuten verfahren, – dem einen erlauben, was wir dem anderen verbieten, – wir können sogar mit der gleichen Person zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich umgehen, heute das gestatten oder gar ermutigen, was wir morgen verbieten werden … Eine menschliche Seele und menschliche Natur kann nicht mit einer Reihe mentaler Regeln, die auf alle in gleicher Weise anwendbar sind, behandelt werden; wenn das so wäre, bestünde keine Notwendigkeit für einen Guru, jeder könnte seine Liste yogischer Vorschriften für sich aufstellen, wie die Regeln der Sandow'schen Übungen, und diesen folgen, bis er der perfekte Siddha würde!
25-10-1932

Die Mutter scheint sich nicht von Leuten abzuwenden, die keinen Glauben oder keine Treue haben. Sie erlaubt ihnen oftmals, zu tun, wie es ihnen beliebt.
Es ist die Angelegenheit der Mutter. Sie allein kann sagen, welches die richtige Art und Weise ist, sich mit Leuten zu befassen. Wenn sie die Menschen nur gemäß ihrer Defekte behandeln würde, bliebe kaum ein halbes Dutzend Leute im Ashram übrig.
26-3-1933

Was auch immer die Mutter tut, ist zum Guten für den Sadhak und die Sadhana.
9-12-1935

Wie kann man dem vitalen Wesen zu verstehen geben, dass die Mutter nie Partei ergreift?
Eine Art ist, vollständigen Glauben an die Mutter zu haben – eine andere, daran zu glauben, dass sie weiser ist als du selbst und Gründe haben muss für alles, was sie tut, die besser sind als die Urteile deines Mentalen.
22-3-1934

Ich bin sicher, dass alles, was die Mutter tut, einen Grund hat, und dass, was sie tut, dem Bedürfnis eines jeden entspricht, aber das Vitale glaubt es nicht, und im Mentalen ist er [der Glaube] noch nicht fest verankert. Wie kann dies im Mentalen völlig fixiert werden, damit es keiner Versuchung nachgibt?
Es sollte verankert werden – das ist alles. So lange wie das Vitale oder Mentale sich für weiser als die Mutter halten und für fähig, sie zu beurteilen, wie sollen da diese Stupiditäten verschwinden?
22-3-1934

Kann das physische Mentale zu einem richtigen Verständnis von der Arbeitsweise der Mutter kommen?
Nicht, solange es nicht durch das wahre Bewusstsein und Wissen von oben erleuchtet ist.
4-7-1936
MUTTERS EINSATZ DER MAHAKALI-METHODE
Bei all diesen Dingen kommt es auf die Person, die Bedingungen, die Umstände an. Die Mutter benützt die Methode, von der du sprichst, die Mahakali Methode,
bei solchen, in denen ein großer Eifer und eine grundlegende Aufrichtigkeit, selbst irgendwo im Vitalen, vorhanden ist,
bei solchen, mit denen sie vertrauten Umgang hat, und von denen sie weiß, dass sie ihre Strenge nicht übelnehmen oder missverstehen, oder sie als ein Zurückziehen von Freundlichkeit oder Gnade auffassen, sondern sie als eine wahre Gnade und eine Hilfe für ihre Sadhana ansehen werden.
Es gibt andere, die diese Methode nicht ertragen – würde sie weiter angewendet, würden sie voller Missverständnis, Revolte und Verzweiflung tausend Meilen weit davon laufen. Was die Mutter für die Leute möchte, ist, dass sie ihre volle Chance für ihre Seelen erhalten, egal, ob die Methode nun kurz und bündig ist, oder lang und qualvoll. Sie muss jeden gemäß seiner Natur behandeln.
9-5-1933

Wenn du Angst davor hast, dass die Mutter mit dir schimpft, wie wirst du Fortschritte machen? Diejenigen, die rasch Fortschritte machen wollen, heißen sogar die Schläge von Mahakali willkommen, weil sie das schneller auf dem Weg vorantreibt.

Ist es möglich, mit der Mutter jene Beziehung zu haben, in der sie sich frei fühlen würde, mich zu korrigieren und mir, ohne jede Rücksicht auf meine Gefühle, zu sagen, was ich tun und was ich nicht tun soll?
Sicherlich, wenn das Göttliche Bewusstsein völlig realisiert ist, wird es zwischen dem Willen der Mutter und dem des Sadhaks keinen Unterschied geben.
Damit eine Beziehung zustande kommt, in der die Mutter, in der von dir beschriebenen Weise agieren kann, darf der Sadhak vor dem Mahakali-Aspekt keine Angst haben und nur um sanfte und liebevolle Behandlung bitten. Er muss fähig sein, die Schläge von Mahakali als eine Gnade anzunehmen. Er muss auch ihrer Sicht, ihrem Urteil und ihrem Wort glauben schenken, ansonsten wird, wenn sie etwas für sein Ego Unangenehmes tut oder sagt, dieses Ego schmollen, beleidigt sein, sich selbst rechtfertigen, sie beschimpfen etc., wie es bei so vielen im Ashram die Angewohnheit ist, wenn sie nicht tut, was sie mögen. Es gibt hier sehr wenige, die diese Haltung auch nur in unvollkommener Weise einnehmen können, aber sie sind es, mit denen die Mutter diese Beziehung hat. Diejenigen, die eine andere Natur haben, kann sie nur auf andere Art behandeln – denn sie muss mit jedem gemäß seiner Natur umgehen.
DIE ARBEITSWEISE DER MUTTER
Du verlangst, dass die Mutter für alles eine feste Routine für dich ausarbeiten und festlegen soll, die du befolgen musst; die Schwierigkeit dabei ist, dass dies der Vorgehensweise der Mutter in den meisten Fällen völlig entgegensteht. Für die weitgehend physischen Angelegenheiten musst du ein Programm festlegen, um die Zeit einzuteilen, sonst wird alles zu einem Meer von Durcheinander und vom Zufall regiert. Feste Regeln müssen auch für die Handhabung von materiellen Dingen aufgestellt werden, solange die Leute noch nicht genügend entwickelt sind, um auch ohne Regeln mit ihnen richtig umzugehen. Aber bei diesen Sachen, die du ansprichst, geht es um etwas anderes; sie drehen sich um deine innere Entwicklung, deine Sadhana. Tatsache ist, dass die Mutter selbst in äußeren Dingen nicht mit ihrem Verstand plant und keine feste mentale Landkarte und Regel für das, was zu tun ist, entwirft; sie sieht, was in jedem einzelnen Fall zu tun ist und organisiert und entwickelt es, je nach der Natur des Falles. In Angelegenheiten der inneren Entwicklung und Sadhana ist es noch viel unmöglicher, einen Plan, in dem jede Einzelheit fixiert ist, auszuarbeiten und zu sagen, „Jedes Mal musst du diesen Schritt tun, dahin, auf diese Weise oder jene Weise, und auf keine andere.“ Die Dinge würden so behindert und starr werden, dass sich nichts mehr tun ließe; es gäbe keine echte und wirksame Bewegung.
Als die Mutter dich bat, ihr alles zu sagen, geschah das nicht, um dir Richtlinien für jede Einzelheit zu geben, denen du zu gehorchen hast. Es war in erster Linie, damit eine vollständige Intimität wachsen könnte, in der du ihr gegenüber gänzlich offen sein würdest, sodass sie immer mehr und kontinuierlich und an jeder Stelle die Göttliche Kraft in dich einfließen lassen kann, die das Licht in dir verstärken, dein Handeln vervollkommnen, deine Natur freisetzen und entwickeln würde. Das ist es, was wichtig war; alles andere ist sekundär, nur insofern wichtig, als es dies fördert oder hindert. Außerdem würde es ihr helfen, wann immer nötig, die notwendige Richtung, die notwendige Hilfe oder Warnung zu geben, nicht immer mit Worten, öfters vielmehr durch eine stille Intervention und Druck. Auf diese Art geht sie mit jenen um, die offen für sie sind; es ist nicht notwendig, in jedem Moment und für jede Einzelheit ausdrückliche Anweisungen zu geben. Insbesondere, wenn das psychische Bewusstsein offen ist und man voll darin lebt, erhält es die Anzeichen sofort und sieht die Dinge klar und empfängt die Hilfe, die Intervention, die notwendige Direktive oder Warnung. So geschah es auch in hohem Maß, als dein psychisches Bewusstsein sehr aktiv war, aber es hat einen vitalen Teil gegeben, in dem du nicht offen warst und der wiederholt nach oben gekommen ist, und der ist es, der die Verwirrung und das Problem geschaffen hat.
Es hängt alles vom inneren Zustand ab, und das äußere Handeln ist nur als ein Mittel und eine Hilfe nützlich, um den inneren Zustand zum Ausdruck zu bringen oder zu bestätigen und ihn dynamisch und wirksam zu machen. Wenn du etwas tust oder sagst und das Psychische im Vordergrund ist, oder der richtige innere Kontakt da ist, dann wird es einen Effekt haben; wenn du dasselbe vom Verstand oder Vitalen her, oder mit einer falschen oder vermischten Atmosphäre tust oder sagst, kann es ganz und gar unwirksam sein. Um in jedem Fall und in jedem Moment die richtige Sache auf die richtige Art und Weise zu tun, muss man im richtigen Bewusstsein sein – es lässt sich nicht durch Befolgen einer starren mentalen Regel tun, die zwar unter gewissen Umständen passt, doch unter anderen Umständen ganz und gar nicht passt. Ein allgemeiner Grundsatz lässt sich aufstellen, wenn er in Übereinstimmung mit der Wahrheit ist, aber seine Anwendung muss vom inneren Bewusstsein bestimmt werden, das bei jedem Schritt sieht, was zu tun ist, oder nicht zu tun ist. Wenn das Psychische im Vordergrund ist, wenn das Wesen gänzlich zur Mutter hin gewendet ist und dem Psychischen folgt, kann das in zunehmendem Maße geschehen.
Daher hängt alles nicht von einer mentalen Vorschrift ab, die man in der Praxis zu befolgen hat, sondern davon, das psychische Bewusstsein zurück zu erlangen und sein Licht auf diesen vitalen Teil zu richten und ihn zu veranlassen, sich ganz zur Mutter hinzuwenden. Nicht, dass die Frage, ob du zu oft zu X gehst, keine Wichtigkeit hätte – sie hat beträchtliche Bedeutung –, aber die Einschränkung des Kontakts ist nur wirksam als ein Hilfsmittel, um den vitalen Teil deines Wesens aus dieser Verflechtung mit alten Bewegungen zu befreien.
Das ist überall das Gleiche.
Diese Art von äußerem Gehorsam, auf die du Wert legst, indem du für jede Einzelheit eine Direktive verlangst, ist nicht die Essenz von Überantwortung, obwohl Gehorsam die natürliche Frucht und äußere Gestalt der Hingabe ist. Hingabe kommt von innen her, sie öffnet und übergibt das Mentale, Vitale, Physische – alles – der Mutter, damit diese sie als ihr Eigen annimmt und in ihrem wahren Wesen, das ein Teil des Göttlichen ist, wieder-erschafft; alles Übrige ergibt sich als eine Konsequenz. Danach wäre es nicht mehr nötig, äußerlich für jede Einzelheit ihr Wort und ihre Anleitung zu erfragen, das Wesen würde entsprechend ihrem Willen fühlen und handeln; ihre Sanktion würde nur als Siegel dieser inneren Einheit, Empfänglichkeit für ihren Willen und des Gehorsams erbeten.
11-6-1932
MUTTERS WERTSCHÄTZUNG DER WAHRHEIT
Die Mutter hat gehört, dass X dagegen ist, dass du in ihrem Zimmer arbeitest, hat es aber augenblicklich beiseite geschoben und gesagt, dass es keine Wichtigkeit haben könne. Es hat nichts mit ihrer Entscheidung zu tun, die auf einer anderen Grundlage beruht und ganz unabhängig davon getroffen wurde.
P.S. Eine Lüge ist eine Lüge, egal, wer sie ausspricht. Wenn du dem Glauben schenkst, was dieser oder jener denkt, oder als Motiv der Mutter für eine Handlung angibt, wenn du die Aussage der Mutter über ihr Motiv für unwahr, und die von jemand anderem, der es nicht wissen kann, für stichhaltig und wahr hältst und, gestützt darauf, die Mutter eines Mangels an Offenheit bezichtigst, – ist die daraus resultierende Aufregung unsere Schuld? Es ist eine Frage größeren Vertrauens in die Mutter als in Feststellungen und Interpretationen von Sadhaks, oder in hastige Vermutungen oder Schlussfolgerungen deines Mentalen oder Gefühle deines Vitalen, ohne über die nötige Information zu verfügen. Wenn du diese Gewohnheit ablegen könntest, würde alles einfacher.
15-5-1936

Wieso kann die Maxime „eine Lüge ist eine Lüge“ für alle gelten? Sie kann doch nur für jene gelten, die an moralische und soziale Normen gebunden sind, oder als ein Prinzip nur dann, wenn die dahinterstehende Absicht schlecht ist. Falls ein höheres Motiv es erforderlich macht, etwas durch Worte zu verbergen oder falsch darzustellen, würde ich es kaum als Lüge bezeichnen. Das Motiv, sowie die Grundlage dafür sind jenseits der menschlichen Sphäre und können daher nicht in die gleiche Kategorie fallen. Ich denke, dass Krishna nicht immer die genaue Wahrheit sprach, und seine halben Lügen lösten immer ein verständnisvolles Lächeln bei allen aus, die seinen Geschichten zuhörten.
Wenn die Mutter aus einem bestimmten Grund etwas gemacht hat, aber sagt, sie habe es aus einem anderen Grund, den sie gar nicht hatte, getan, sehe ich nicht ein, wie das etwas anderes als eine Falschheit sein kann. Kein übermenschliches Motiv kann eine Falschheit zu keiner Falschheit machen. Außerdem, wenn du wirklich glaubst, dass das Göttliche sagen kann, was nicht wahr ist, ohne die Unwahrheit zu sprechen, und dass das einen Teil der Göttlichkeit ausmacht, wieso verübelst du dann der Mutter, wenn sie es, wie du annimmst, getan hat; wieso wirst du betrübt und ungehalten über ihre angeblich unfaire und unehrliche Behandlung von dir und jammerst, sie hätte aufrichtig sein sollen etc.? Du müsstest doch vielmehr denken, sie handelt aus übermenschlichen Motiven und müsstest froh alles akzeptieren, was sie tut. Das wäre zumindest die Logik einer solchen Position.
Du stellst dich offensichtlich auf den Standpunkt, dass das Göttliche Bewusstsein über Gut und Böse steht. Aber das heißt nicht, dass es unparteiisch Gutes und Böses tut. Es kann nur bedeuten, dass es aus einem Licht heraus handelt, das jenseits der Ebene menschlichen Bewusstseins ist, welches die menschliche Norm für diese Dinge aufstellt. Es handelt für ein höheres Gutes und aus einem höheren Guten heraus, als jenem, nach dem sich die anscheinend guten Menschen ausrichten. Es handelt auch aufgrund einer größeren Wahrheit als der menschlich Erfassbaren. Es ist dieser Umstand, der den menschlichen Verstand das göttliche Handeln und seine Motive nicht begreifen lässt – er muss sich erst in ein höheres Bewusstsein erheben und sich in spirituellem Kontakt oder Einssein mit dem Göttlichen befinden. Aber wenn jemand das erkennt, kann er das göttliche Handeln nicht länger mit seinem menschlichen Verstand und vom menschlichen Standpunkt aus beurteilen. Die beiden Dinge wären ganz unvereinbar.
Aber auf dies trifft eine solche Erklärung nicht zu. Ein falsches Motiv zu unterstellen, kann nicht eine Bewegung einer größeren Wahrheit und eines größeren Bewusstseins sein. Zu schweigen und sein Motiv nicht zu enthüllen, ist eine Sache – aber zu sagen, ich habe nicht aus diesem Grunde gehandelt, wenn es tatsächlich mein Beweggrund war, das ist nicht Schweigen, es ist Falschheit. Das ist eine Sache nicht von moralischer, sondern von spiritueller Bedeutung. Der Mutter liegt die Wahrheit am Herzen, und sie hat immer gesagt, dass Lügen und Falschheit ein schwerwiegendes Hindernis für die Realisation darstellen. Wie kann sie es dann selbst tun?
Ich erinnere mich an keine Lügen oder halbe Lügen, die Krishna erzählt haben soll und kann daher dazu nichts sagen. Falls er es aber laut „Mahabharata“ oder „Bhagawata“ getan hat, sind wir weder durch diese Aufzeichnung, noch durch dieses Beispiel gebunden. Ich denke, Rama und Buddha haben keine Unwahrheiten gesprochen.
17-5-1936

Es ist gut, wenn du dich aus dieser Knechtschaft befreit hast. Liebe zur Wahrheit ist göttlich, aber diese Art von Wahrheit – begleitet von Härte und wilder Wut – ist ein sehr gemischtes Produkt. Wahrheit besteht nicht auf blinder Einhaltung von etwas Gesagtem – beispielsweise, wenn ein Mann sagt, er werde einen anderen umbringen, unter dem Eindruck, dass der andere ihm ein schweres Unrecht getan hat, und danach seine Worte ausführt, selbst nachdem er herausgefunden hat, dass der andere unschuldig war und kein Unrecht zugefügt wurde. Das ist es, worauf eine buchstäbliche Befolgung des gesprochenen Wortes hinauslaufen würde, wenn man sich das gewissenhaft zum Prinzip macht. Wahrheit, im Gegensatz dazu, verlangt, dass der Mensch nur am Grundsatz der Wahrheit in den Dingen festhält, und im obigen Beispiel würde das Wahrheitsprinzip verlangen, dass er seinen Schwur bricht und nicht einhält. Wenn ein Mensch sich zu etwas verpflichtet, was gegen den Grundsatz der Liebe und des Mitgefühls ist, oder gegen das Prinzip von Gehorsam und Hingabe an das Göttliche, dann ist es nicht Wahrheit, wenn man das Versprechen hält – es wäre ja ein Schwur zur Einhaltung von Falschheit – und wie kann Wahrheit in Gefolgschaft von Falschheit stehen? Das wäre eine Asurische, nicht eine göttliche Aufrichtigkeit.
Was die Mutter angeht, so wird man bei ihr dieses blinde Kleben an einer einmal getroffenen Vereinbarung nicht finden. Wenn sie zum Beispiel jemandem sagte, dass er das nächste Mal, wenn er seinem Sextrieb nachgibt, den Ashram verlassen müsse, und falls der Mann es wieder gemacht und es bereut hat, könnte es sein, dass sie ebenfalls nachgibt und nicht darauf besteht, ihre Drohung wahrzumachen. Diese Sachen oder Interviews sind keine festen Versprechungen, Verträge, Verpflichtungen, – es sind nur Vereinbarungen, und sie lassen sich auch wieder ändern. Falls sie eine halbe Stunde vorgesehen hat, kann sie daraus eine Dreiviertelstunde machen – oder sie auf zwanzig Minuten reduzieren. Flexibilität in Bezug auf zeitliche Abläufe ist erforderlich, und gewöhnlich kann das Leben sich nicht leisten, in seinen Bewegungen rigide zu sein, sonst würde das Leben in einen bloßen Mechanismus umgewandelt oder in Stücke zerbrechen. Aber im vorliegenden Fall stand keine Absicht dahinter – es war reiner Zufall; aus Versehen hatte jemand deinen Namen nicht in die Liste für den Morgen eingetragen, und als die Mutter mit denen, die auf der Liste standen, fertig war, kam sie an die Tür. Sie konnte nicht zurückgehen, weil es schon äußerst spät war, nach einem langen und erschöpfenden Morgen, den sie in anhaltendem Kampf mit feindlichen Kräften verbracht hatte, und sie musste hereinkommen [ins Innere des Wohnbereichs] und erledigen, was noch zu tun war, und dann zu mir kommen, um zu berichten, was sich ereignet hatte.
Aber selbst, wenn sie es beabsichtigt hätte, aus einem dir unbekannten Grund, war deine Reaktion nicht richtig. Denn zur Grundlage deines Yoga hast du den Gehorsam gegenüber dem [göttlichen] Willen gemacht, was immer er auch sein mag. Diese Sachen geschehen – scheinbar zufällig,-wenn sie vorbestimmt sind, und sie kommen als eine Feuerprobe für etwas im Vitalen, das durch diesen schmerzlichen Prozess akzeptieren muss, sich zu verändern.
28-9-1933
DIE SINNLOSIGKEIT, MUTTERS HANDELN
MENTAL BEURTEILEN ZU WOLLEN
Offensichtlich. Weder die Natur, noch das Schicksal, noch das Göttliche wirken auf mentale Weise, nach den Gesetzen des Verstandes, oder gemäß seinen Normen – deswegen erscheinen sogar dem Wissenschaftler und Philosophen die Natur, das Schicksal, die Wege des Göttlichen alle als Mysterium. Die Mutter handelt nicht aus dem Mentalen heraus; es ist daher nutzlos, ihre Aktionen verstandesmäßig zu beurteilen.
5-5-1936

Die Mutter diskutiert diese mentalen Probleme nicht mit ihren Schülern. Es ist ganz zwecklos zu versuchen, diese Dinge mit dem Intellekt in Einklang zu bringen. Denn es gibt zwei Dinge: die Unwissenheit, aus der Kampf und Zwietracht herrühren, und das geheime Licht, die Einheit, Glückseligkeit und Harmonie. Der Intellekt gehört der Unwissenheit an. Nur indem man in ein besseres Bewusstsein gelangt, kann man im Licht, in Glückseligkeit und in Einheit leben und von der äußeren Zwietracht und von Kampf unberührt bleiben. Diese Bewusstseinsänderung ist daher das Einzige, worauf es ankommt, eine Aussöhnung mit dem Intellekt würde keinen Unterschied machen.
FALSCHE WIEDERGABE VON MUTTERS WORTEN
Nicht allein X, sondern viele oder die meisten verdrehen [was die Mutter sagt] in dieser Weise – diese Tendenz ist in der menschlichen Natur nahezu universell verbreitet. Er oder andere tun es nicht aus Unehrlichkeit – sondern weil, wenn sie zuhören, ihr Verstand nicht still, sondern aktiv ist, und die Gedanken in ihren Köpfen sich mit dem, was sie gehört haben, vermischen und ihnen eine andere Wendung, Form und Färbung geben. Oft kommt auch das Vitale dazwischen und übertreibt, oder formt es, je nach Wunsch oder Dienlichkeit, um. Das wird viel öfters unbewusst als bewusst getan.
Im vorliegenden Beispiel sprach die Mutter ganz generell, nicht über Y, oder was in Z's Fall geschehen war; was sie meinte, war, dass das, woran man sich erinnern sollte, nicht erinnert wird, weil ein starker unmittelbarer Wunsch die Erinnerung solange in den Hintergrund drängt, bis das Begehren erfüllt ist, und dass erst dann die Erinnerung wieder einsetzt, wenn überhaupt. X fügte offensichtlich seine eigenen Ideen hinzu, bezog es speziell auf Y's Handlung und dachte, die Mutter hätte gesagt, sie wäre bewusst ausgeführt worden – nämlich, dass Y sich erinnerte und trotzdem gegen ihren bewussten Sinn für das Richtige ging, um ihren Wunsch zu erfüllen. Das war nicht, was die Mutter mit ihrer generellen Feststellung gesagt oder gemeint hat.
30-3-1933

Nur dann, wenn die Mutter direkt spricht, kannst du sagen: „Die Mutter hat gesagt“.
9-7-1933
GEFAHREN DER THEORIE
"ALLES VON DER MUTTER"
Was du schreibst, ist an und für sich nicht außergewöhnlich – es ist in der Tat das, was den Sadhaks anfangs angeboten wurde – aber genau da liegt die Schwierigkeit, in der vollständigen Aufrichtigkeit der Natur. Wenige waren dazu imstande, und nur eine entfernte Annäherung (wenn man so sagen darf) ist von einigen erreicht worden. Abgesehen von der mangelhaften Aufrichtigkeit besteht die Schwierigkeit, dass das Gehirn von Egoismus und Begehren umwölkt ist und sich einbildet, es tue genau das Richtige, wenn es etwas anderes tut. Deswegen sprach ich von der Gefahr der Theorie des 'alles von der Mutter'. Es gibt Leute, die der Auffassung waren, dass alles, was von ihrem Ego oder Vitalen kommt, von der Mutter käme, ihre Inspiration sei, oder das sei, was sie ihnen gegeben habe. Es gibt andere, die sich damit entschuldigen, dass sie auf ihre eigene Weise im alten Geleise weiterfahren, und sagen, „Wenn die Mutter es will, wird sie die Dinge schon ändern!“ Es gab sogar einige, die auf dieser Basis eine subjektive Mutter in sich erschufen, deren Diktate, die ihrem Ego und Begehren schmeichelten, sie den gegenteiligen Vorschriften der äußeren Mutter hier entgegensetzten und anfingen zu denken, dass diese äußere Mutter letzten Endes neu ist, und dass die innere Mutter die Richtige sei, oder dass die äußere Mutter sie durch eine Prüfung schickte, indem sie den inneren Weisungen widersprach, um zu sehen, was sie tun würden! Die Wahrheit bleibt die Wahrheit, aber diese Kraft der Verdrehung des Mentalen und anderer Teile der Natur darf nicht außer Sicht gelassen werden.
17-10-1936
DIE ARBEIT DER MUTTER UND ZEIT
Nicht weil dein Französisch voller Fehler ist korrigiert die Mutter es nicht, sondern, weil ich es nicht dulde, – soweit das in meiner Macht steht – dass sie noch mehr Arbeit auf sich nimmt. Schon jetzt hat sie nachts nicht genügend Zeit, um zu ruhen und arbeitet den größten Teil der Nacht an den Büchern, Berichten, und Briefen, mit denen sie haufenweise überschüttet wird. Selbst dann kann sie nicht rechtzeitig am Morgen damit zu Ende kommen. Wenn sie noch – zusätzlich zu den anderen – all die Briefe der Leute korrigieren muss, die gerade angefangen haben Französisch zu schreiben, so bedeutet das ein oder zwei Stunden Mehrarbeit – sie würde erst um 9 Uhr morgens fertig werden und um 10.30 herunterkommen. Ich versuche daher, dem ein Ende zu setzen.

Die Mutter vermeidet es nie, Briefe zu öffnen, oder irgendeine andere Arbeit zu tun, weil keine Zeit dazu da ist: sie nimmt sich jede Arbeit vor, die zu ihr kommt, selbst wenn sie krank ist oder keine Zeit zur Ruhe hat.
15-2-1936

Der Mutter ist es lieber, wenn die Leute ihr bei ihrem Auf- und Abgehen auf der Terrasse nicht zusehen, weil das die einzige Zeit ist, wo sie sich ein bisschen auf sich selbst konzentrieren kann, – abgesehen davon, dass zur Gesunderhaltung des Körpers frische Luft und Bewegung notwendig sind. Wenn sie darauf achten muss, dass so viele Leute ihr Energie abziehen, ist diese Konzentration nicht möglich. Das Interview, das sie dir gewährt, ist eine andere Sache; sie muss es selbst arrangieren und es ist Teil ihrer Arbeit, deswegen braucht sich da nichts zu ändern. Das Gesagte bezog sich nur auf das Gehen auf der Terrasse.

Die Mutter hat nur sehr wenig Zeit, um Leute zu sehen – sie hat soviel zu tun. Daher sind es nur wirklich dringende Fälle, in denen sie Leute sieht, außer jenen, die Arbeit mit ihr zu erledigen haben.
1933
DIE RICHTIGE ART UND WEISE,
DIE MUTTER ZU TREFFEN
Die richtige Einstellung, sich der Mutter zu nähern, wenn sie jemanden trifft, ist, das Wesen vollkommen still und offen zu halten, um zu empfangen, ohne irgendeine Aktivität des Mentalen oder ein Begehren im Vitalen, nur im Zustand der Hingabe und der psychischen Bereitschaft aufzunehmen, was gegeben wird.
23-2-1932

Wenn man zur Mutter kommt, darf man nicht mit diesen Dingen im Kopf kommen – sondern man muss in einem Zustand der Ruhe und des Lichtes sein, einzig, um von ihr zu empfangen, was man assimilieren kann.
10-4-1934

Die Mutter spricht für gewöhnlich nicht mit denjenigen, die vor ihrer Abreise zu ihr kommen, um sie zu sehen. Wenn sie sprechen müsste, würde sie den meisten gar kein Interview gewähren, denn sie würde dazu gar keine Zeit haben. Vor allem arbeitet sie am Bewusstsein der Sadhaks nicht durch Sprechen oder Anweisungen oder durch Beantwortung von Fragen, sondern durch einen stillen Einfluss, dem sich zu öffnen sie lernen müssen.
Was dein Bereitsein für das Ashramleben betrifft, sollte dir aufgrund deiner Reaktionen, vor allem bezüglich deiner Familie, selbst klar sein, dass du nicht dafür bereit bist – du wärest von diesen Gefühlen fortgerissen worden und ernsthaft zu Fall gekommen. Die Wahrheit über sich selbst gesagt zu bekommen und geführt zu werden, ohne darum gebeten zu haben – das ist eine Gnade, die Sadhaks freudig annehmen; zu weinen und verletzt zu sein, ist eine Reaktion des Vitalen, die man überwinden muss. Psychisches Weinen, ein Weinen aus tiefster Seele, – mit Tränen der Sehnsucht der Seele, des Kummers wegen des Widerstands der Natur, Tränen der Freude, der Liebe oder Bhakti – verursacht keinen Fall, es kann helfen, die innere Seele zu öffnen und von ihren Schleiern zu befreien; aber dieses Weinen hat nichts Angestrengtes oder Leidendes an sich, es ist etwas sehr Tiefes und Ruhiges und bringt ein Gefühl der Läuterung und Erleichterung mit sich. Das ist nicht so beim Weinen, das vom Vitalen kommt und aus Gekränktsein oder abhimana, oder Enttäuschung entsteht, oder das die Natur erschüttert und aufwühlt.
16-3-1937

Ich beabsichtige, die niederen Kräfte auszukehren, bevor ich morgen die Mutter treffe. Wenn mir das nicht gelingt, möchte ich mich ihr nicht zeigen.
Das ist eine Suggestion der niederen Kräfte. Sie wollen eine Entschuldigung schaffen, damit du dich auf diese Weise fernhältst.

Es scheint, dass ich viel über mich gelernt habe, gestern an meinem Geburtstag, an dem mir die Mutter ein Interview gewährte. Es mag vielleicht eine Art erfahrenes Wissen sein, vermittelt durch ihre Kraft. Ich fühle mich nicht mehr so schwach, hilflos oder ein Sklave meiner Defekte und Unvollkommenheiten. Vielmehr ist da ein eine wachsende Sicherheit, dass ich dazu fähig sein werde, mich meiner ganzen niederen Natur zu entledigen.
Das ist es, was wir bewusst werden nennen – eine Wahrnehmung, deren Basis das Psychische ist, obwohl sie im Mentalen, Vitalen oder Physischen stattfinden mag. Zweifellos kam die Kraft, die es erweckt hat, von der Mutter.
9-9-1937

Warum solltest du vorher beschließen, dass dein Geburtstag verdorben sei? Du musst nur alle diese unerwünschten Ideen und Gefühle abschütteln, die aus einem noch unvollständig gereinigten Teil des äußeren Wesens kommen, und die richtige Haltung einnehmen, die du immer haben solltest, wenn du zur Mutter kommst. Kein Gedanke an das, was andere haben oder nicht haben, sollte da sein – deine Beziehung ist zwischen der Mutter und dir selbst und hat nichts mit anderen zu tun. Nichts sollte für dich existieren, außer dir selbst und dem Göttlichen – du, wie du ihre Kraft empfängst, die in dich fließt.
Um das besser abzusichern, verbringe nicht die Zeit, die dir zu Verfügung steht, mit Reden – besonders dann, wenn etwas von der Depression in dir zurückbleiben sollte; es wäre Zeitverschwendung, Dinge zu diskutieren, die nicht dazu beitragen können, dem wahren Bewusstsein zur Vorherrschaft zu verhelfen. Konzentriere dich, öffne dich, und lass die Mutter dich durch das, was sie in Meditation und Stille in dich einfließen lässt, in den psychischen Zustand zurück bringen.
16-5-1933
DIE BEDEUTUNG DER BEGEGNUNG AM GEBURTSTAG
Hat es irgendeine spezielle Bedeutung, dass die Mutter die Sadhaks an ihren Geburtstagen sieht?
Zum Thema Geburtstage: Es gibt einen Rhythmus (einen unter vielen) im Spiel der Welt-Kräfte, der mit der Sonne und den Planeten zusammenhängt. Das macht den Geburtstag zu einem Tag möglicher Erneuerung, an dem das Wesen wahrscheinlich plastischer ist. Aus diesem Grund sieht die Mutter die Leute an ihrem Geburtstag.
18-5-1934

Du hast einmal geschrieben, dass das Physische an Geburtstagen offener und empfänglicher für die Mutter ist, als an anderen Tagen. Ist das der Grund, warum sie uns ihren speziellen Segen an unserem Geburtstag gibt?
Es ist nicht die Frage eines physischen Geburtstags, also des Körpers, – er wird als Gelegenheit aufgefasst, ein neues Lebensjahr mit einer wachsenden Neugeburt im Innern zu beginnen. Das ist die Bedeutung, die Geburtstage für die Mutter haben.
7-10-1936
DIE MUTTER IM TRAUM TREFFEN
Seit langem dachte ich daran, die Mutter treffen zu wollen, zögerte aber, um ein Interview zu bitten. Letzte Nacht traf ich sie im Traum und führte ein Gespräch mit ihr. War es die wirkliche Mutter, die ich traf, oder eine konstruierte Figur meines Traum-Mentals?
Natürlich war es die Mutter, die du getroffen hast, und die Begegnung muss stattgefunden haben, weil du daran gedacht hast, sie treffen zu wollen.
9-6-1935

Sag mir bitte, was es bedeutet, dass ich auf der supraphysischen Ebene öfters zur Mutter komme. Ist mein Vitales zur Mutter gekommen, um seine Energie aufzufrischen, um sich zu reinigen etc.?
Diese Art, im Vitalen zur Mutter zu kommen, haben alle Sadhaks in ihrem Schlaf und Traum, wenn sie dort ein bisschen bewusst sind. Auch solche, die keine Sadhaks sind, oder andere, die sie gar nicht kennen, kommen zu ihr, sind dessen aber nicht gewahr. Die vitale Ebene ist eine supra-physische Ebene. Das Vitale bewegt sich auf seiner eigenen Ebene und ist nicht durch das physische Mental oder dessen Bewusstsein oder Erfahrung begrenzt.
13-7-1937

Es [auf einer supraphysischen Ebene zur Mutter kommen] kann aus irgendeinem Grund, oder ohne einen spezifischen Grund geschehen – es gibt keine Regel in solchen Angelegenheiten.
14-7-1937

Zweimal sah ich im Traum, wie die Mutter mir eigenhändig Suppe gab, und ich beugte mich zu ihren Füßen nieder. Warum sah ich das so? Was ist die spirituelle Bedeutung der Suppe, die uns die Mutter gab.
Die Suppenausgabe wurde eingeführt als ein Mittel, durch welches der Sadhak etwas von der Mutter in Empfang nehmen kann, über einen Austausch im materiellen Bewusstsein. [Die Mutter trank persönlich zuerst etwas aus der Suppentasse, bevor sie sie jedem Sadhak reichte]. Du siehst es wahrscheinlich aufgrund der vergangenen Verbindung so, wenn dein materielles Bewusstsein im Traum etwas von der Mutter empfängt.
27-7-1933
DAS WIRKEN DER MUTTER IN DER MEDITATION
Als ich vom inneren Mentalen des Ashrams sprach, gebrauchte ich nur einen verkürzten, knappen Ausdruck für das „Mentale der Mitglieder des Ashram“ und dachte dabei nicht an das kollektive Mentale der Gruppe. Aber die Aktion der Mutter in der Meditation ist gleichzeitig kollektiv und individuell. Sie versucht das richtige Bewusstsein in die Atmosphäre des Ashrams herabzubringen – denn die Aktivität des Mentalen und Vitalen der Sadhaks erzeugt eine generelle Atmosphäre. Sie hat diese Meditation am Abend als eine kurze Periode genommen, in der alles auf die alleinige Kraft der herabkommenden Macht konzentriert ist. Die Sadhaks müssen fühlen, dass sie nur dort sind, um sich zu konzentrieren, nur um zu empfangen, nur um offen zur Mutter hin zu sein, und dass nichts anderes eine Rolle spielt.
November 1934

Was die Meditation und den Sitz angeht, so gibt die Mutter diese Meditation nur, um das wahre Licht und Bewusstsein in die Sadhaks herabzubringen. Sie will nicht, dass es zu einer Formalität gemacht wird, und sie will nicht, dass dort irgendwelche persönlichen Fragen aufkommen. Es sollte einzig und allein eine Meditation und Konzentration sein, ohne persönliche oder andere Wünsche, ohne Ansprüche oder Ideen, die aufkommen und sie in ihrer Arbeit behindern.
2-11-1934

Es kommt nicht von der physischen Anwesenheit, es ist vielmehr die Konzentration der Mutter während der Meditation, die denen die Ruhe verleiht, die sie empfangen können.
6-3-1937

Es ist nur die Mutter, die hier Anweisungen geben kann.
Was die Mutter möchte, ist, dass du zur Meditation und zum Pranam kommst, alle Gefühle von Ego, Groll, Einwänden gegen andere, Verlangen nach diesem oder jenem, beiseite legst und nur an deine Sadhana denkst und dich ruhig machst, um von ihr die einzigen Dinge zu empfangen, die wirklich kostbar und notwendig sind.
22-9-1936

Wenn ich in der Gegenwart der Mutter zu meditieren versuche, stellt sich immer ein störender Fluss von Gedanken über das, was sie herabbringt etc. ein.
Es ist einfach eine schlechte Angewohnheit des Verstandes, eine falsche Aktivität. Es ist nicht im geringsten hilfreich für das Mentale, zu fragen oder festzustellen, was die Mutter will oder bringt – das kommt nur dazwischen. Es muss einfach still bleiben und konzentriert und es der Macht überlassen, zu wirken.
11-1-1934

Während der Konzentration bekomme ich alle möglichen unnützen Gedanken und Wünsche, die ich hinterher vergesse. Wie kann ich mich an sie erinnern und sie für die Mutter öffnen?
Strebe danach zu der Zeit, wo sie auftreten – sie werden von selbst für die Mutter offen sein.
26-6-1933

Während der allgemeinen Meditation mit der Mutter erhob sich mein Bewusstsein in äußerster Passivität. Ich verlor das Bewusstsein für meinen Körper bis zum Hals.
Das bedeutet, das ganze Mentale war für eine Weile befreit vom Gefangensein im Körpergefühl und wurde frei in der Passivität des erweiterten Selbsts.
16-8-1834

Wenn die Mutter für die Meditation in der Meditationshalle herunterkommt, habe ich das Gefühl, dass sich die Atmosphäre der Halle bis zu allen Ashramgebäuden ausdehnt. Ist mein Gefühl richtig?
Es ist ganz natürlich, dass es so ist, weil die Mutter, wenn sie sich auf die innere Arbeit konzentriert, gewohnheitsmäßig spontan ihr Bewusstsein über den ganzen Ashram ausbreitet. Deswegen muss das für jemanden, der sensibel ist, überall im Ashram fühlbar sein, wenn auch vielleicht, bei einer Gelegenheit wie der Abendmeditation, stärker in den näher liegenden Häusern.
7-11-1934
DIE AKTION DER MUTTER BEIM PRANAM
Arbeitet die Mutter beim Pranam vom Overmind aus?
Nicht vom gewöhnlichen Overmind aus, sondern aus der über ihm stehenden Macht. Natürlich muss der Overmind als Kanal benützt werden.
22-11-1933
RICHTIGER NUTZEN VON
DARSHAN UND PRANAM
Physische Mittel [wie Darshan und Berührung beim Pranam ] können benützt werden bei der Annäherung an göttliche Liebe und Verehrung; sie wurden nicht nur als Konzession an menschliche Schwäche zugestanden, und es stimmt auch nicht, dass es auf dem psychischen Weg keinen Platz für solche Sachen gibt. Im Gegenteil, sie sind eines der Mittel, sich dem Göttlichen anzunähern, das Licht zu empfangen und den psychischen Kontakt zu materialisieren; und so lange, wie es im rechten Geiste geschieht und man sich ihrer für den wahren Zweck bedient, haben sie ihren Platz. Nur dann, wenn sie missbraucht werden, oder wenn die Annäherungsweise verkehrt ist, weil Gleichgültigkeit und Trägheit, oder Auflehnung und Feindseligkeit, oder eine grobe Begierde sie belasten, dann sind sie fehl am Platze und können eine gegenteilige Wirkung haben – wovor die Mutter Leute immer gewarnt hat und womit sie begründet hat, warum sie [Darshan und Pranam ] nicht für jedermann leicht zugänglich machen möchte.

Niemand sollte das Pranam weder als formale Routine oder als obligatorische Zeremonie betrachten, oder sich gezwungen fühlen, dorthin zu gehen. Der Zweck des Pranams besteht nicht darin, dass Sadhaks der Mutter täglich eine formelle oder rituelle Huldigung darbringen, sondern darin, dass die Sadhaks, zusammen mit der Segnung der Mutter, alles an spiritueller Hilfe oder an Einfluss erhalten, was zu empfangen oder zu assimilieren sie imstande sind. Zu diesem Zweck ist es wichtig, eine stille und gesammelte Atmosphäre zu bewahren.

Wenn du dem Darshan [der Mutter] irgendeinen Wert beimisst, ist es besser, „recueilli“ zu sein. Aber wenn ihr Kommen nur eine Begebenheit der täglichen Routine, wie das Abendessen, ist, dann spielt es natürlich keine Rolle.
Recueilli bedeutet zurückgehalten, still und gesammelt in sich selbst sein.
24-7-1933

Für den Darshan ist es am besten, sich sehr gesammelt und still zu halten und offen zu empfangen, was die Mutter gibt.
12-2-1937
KRANKE UND VERRÜCKTE LEUTE
ZUM DARSHAN ZU BRINGEN
IST NICHT EMPFEHLENSWERT
Die Mutter kann sie nicht sehen. Das Äußerste, das wir zugestehen können ist, dass sie in der vorgeschlagenen Weise zum Darshan gebracht werden kann, aber sie muss einfach nur den Segen nehmen und weitergehen, es darf kein Verweilen geben. Es ist ein Fehler, kranke Leute oder Geistesgestörte zum Darshan zu bringen, damit sie geheilt werden – dazu ist der Darshan nicht da. Wenn etwas für sie getan werden muss oder getan werden kann, kann es auf Distanz geschehen. Die Kraft, die beim Darshan wirkt, ist von anderer Art, und jemand, dessen Verstandeskraft schwach oder gestört ist, kann sie nicht aufnehmen oder assimilieren – sie kann eine gegenteilige Wirkung hervorrufen, falls sie überhaupt aufgenommen wird. Wenn die Kraft zurückgehalten wird, dann ist der Darshan sinnlos; wenn sie von solchen Leuten empfangen wird, ist er nicht gefahrlos. Es sind ähnliche Gründe, welche die Regel diktieren, wonach Kleinkinder nicht zum Darshan gebracht werden dürfen.
13-8-1937
EINE FALSCHE SUGGESTION,
ZU ANDEREN PRANAM [TIEFE VERBEUGUNG]
ZU MACHEN
Es [der Wunsch, zu anderen Pranam zu machen] ist eine falsche Suggestion von irgendeiner Seite. Es ist absolut notwendig, anderen gegenüber keine Pranam-Haltung einzunehmen, oder ihnen auch nur in Gedanken einen Platz einzuräumen, der an den der Mutter heranreicht oder ihm ähnlich ist.
27-7-1934
PRANAM UND DER KONTAKT MIT DER MUTTER
Der Kontakt mit der Mutter ist den ganzen Tag über da und auch während der Nacht. Wenn man innerlich den ganzen Tag über den richtigen Kontakt mit ihr hält, wird der Pranam seine wahre Frucht tragen, denn du wirst in der richtigen Verfassung sein, um zu empfangen. Den ganzen Tag vom Pranam abhängig zu machen, die ganze innere Haltung vom äußerlichsten Aspekt des äußeren Kontakts abhängig zu machen, heißt, die ganze Sache auf den Kopf zu stellen. Es ist der fundamentale Fehler des physischen Mentalen und Vitalen und der Grund für das ganze Problem.
16-3-1935

Nur dann, wenn man die innerliche Berührung der Mutter spüren kann, ohne dass der physische Kontakt notwendig ist, kann der wahre Wert des letzteren wirklich aktiv sein. Sonst besteht die Gefahr, dass er zu einer rein künstlichen Stimulierung wird, oder dass man vitale Kraft zum eigenen Vorteil von ihr abzieht.
2-3-1937

Wenn sie so abhängig von der physischen Berührung sind, dass sie nichts fühlen können, wenn sie nicht da ist, heißt das, dass sie diese überhaupt nicht dazu benützt haben, um die innere Verbindung zu entwickeln; hätten sie das getan, wäre die innere Verbindung nach so vielen Jahren längst vorhanden. Die innere Verbindung kann nur durch eine innere Konzentration und Aspiration entwickelt werden, nicht durch ein rein äußerliches Pranam jeden Tag. Die meisten Leute ziehen einfach vitale Kraft von der Mutter ab und leben davon – aber das ist nicht der Zweck des Pranam.
4-3-1937

Ja, aber die Prüfung des Vitalen ist sehr töricht. Wenn die Sadhana weitergeht, egal, ob du die Mutter siehst oder nicht, würde das eher zeigen, dass die psychische Verbindung permanent vorhanden und immer aktiv ist und nicht abhängig vom physischen Kontakt. Das Vitale scheint zu glauben, die Sadhana muss zu Ende gehen, wenn du die Mutter nicht siehst, aber das würde nur heißen, dass die Liebe und Hingabe den Stimulus des physischen Kontaktes benötigen. Die größte Prüfung für Liebe und Hingabe ist es, im Gegenteil, wenn sie bei langer Abwesenheit von ihr ebenso stark brennen, wie in ihrer Gegenwart. Wenn deine Sadhana an Tagen ohne Pranam genauso gut verliefe wie an Tagen mit Pranam, würde das nicht beweisen, dass Liebe und Hingabe nicht vorhanden sind, sondern, dass sie so stark sind, dass sie unter allen Umständen von selbst existieren.
8-6-1936

Es ist merkwürdig, dass ich mich der Mutter zur Zeit des Pranam näher fühle als dann, wenn sie uns trifft und vertraut mit uns spricht. Liegt das an einem Defekt des physischen Mentalen?
Ja – oder zumindest eines Teiles des physischen Bewusstseins.
30-4-1934

Gleich nachdem ich der Mutter mein Pranam machte, erfuhr ich eine unvorstellbare Tiefe im Herzen und ein Feuer, das hervorbrach.
Das ist natürlich die psychische Tiefe und das psychische Feuer.
5-5-1936

Als die Mutter ihre Hand auf den Kopf von X legte, um zu segnen, fühlte ich ihre Berührung konkret auf meinem Kopf! Wie geschieht das?
Es zeigt, dass das subtile Physische im Begriff ist, bewusst zu werden und die Berührung und die Segnungen der Mutter fühlte, die immer vorhanden sind.
20-3-1935

Beim Pranam kommt immer eine Berührung von Seiten der Mutter, man muss bewusst und offen dafür sein, sie zu empfangen.
14-11-1933

Ist es möglich, den Einfluss der Mutter aus der Entfernung im Ashram genauso zu empfangen, wie wir ihn beim Pranam erhalten?
Es ist möglich, ihn zu erhalten, aber nicht in der gleichen Weise. Es fehlt ihm ein Element, eine Berührung im physischen Bewusstsein.
30-5-1933

Wenn ich am Abend zu spät komme und die Mutter verpasse, empfange ich ihr Licht genauso, wie wenn ich anwesend wäre?
Du kannst das Licht zu allen Zeiten empfangen – auch wenn es weniger konkret ist als in der physischen Anwesenheit.
1-9-1933

Du hast geschrieben: „Ohne die innere Berührung kann das innere Wesen nicht wirken.“ Ich verstehe nicht, wie das meine Frage erklären soll. Der zuvor gefühlte innere oder subtile Kontakt mit der Mutter hatte nicht den gleichen Effekt wie ihre physische Berührung während des Pranam. Ersterer kam und verschwand innerhalb weniger Sekunden und hinterließ praktisch keine Wirkung, während Letzterer lange seinen Eindruck hinterließ, sogar trotz Depression und Widerstand.
Das ist so, weil du in deinem äußeren und nicht in deinem inneren Wesen gelebt hast. Aber wenn du dich nicht für die innere Berührung öffnest, kann sich das innere Wesen nicht entwickeln.
3-2-1937

Die innere Berührung ist der im inneren Wesen gefühlte Einfluss der Mutter.
6-2-1936

Als ich Erfahrungen und Verwirklichungen hatte, warum fühlte ich da den inneren Kontakt nicht, da es doch heißt, dass niemand Erfahrungen – die die Früchte der Entwicklung des inneren Wesens sind – ohne ihn haben kann.
Du hast ihn nicht gefühlt, weil das innere Wesen nicht wach dafür war – es fühlte nur die Folgen – und diese Folgen waren nicht Erfahrungen im inneren Wesen, sondern im Selbst darüber.
6-2-1937
DER INNERE UND DER ÄUßERE KONTAKT
Lass den inneren Kontakt mit der Mutter zunehmen – ohne dass dieser vorhanden ist, degenerieren die äußeren Kontakte, wenn sie sich zu oft wiederholen, leicht zur Routine.

Ich meine den inneren Kontakt, in dem man sich entweder eins mit ihr fühlt oder in Kontakt mit ihr, oder ihrer Gegenwart gewahr ist, oder ihr zumindest immer zugewendet ist.
16-3-1935

Heute hatte ich den intensiven Wunsch, nach oben in die Zimmer der Mutter zu gehen, um ihr ganz nahe zu sein.
Aber der Mutter nahekommen sollte in den inneren Räumen geschehen, nicht in den äußeren. Denn in die inneren Räume kann man immer hineingehen und es sogar einrichten, sich immer dort aufzuhalten.
8-3-1935

Wie kommt es, dass durch das Schreiben eines Briefes an dich die höheren Dinge zunehmen und stärker werden?
Ich nehme an, es geschieht, weil du durch den Akt des Schreibens, oder genauer gesagt, zu Beginn des Schreibens, in Kontakt mit der Mutter und mit der Kraft trittst.
10-05-1936
DIE MUTTER GIBT AUF ZWEI WEISEN
Die Mutter gibt auf zwei verschiedene Weisen. Durch die Augen ist es zum Psychischen, durch die Hand zum Materiellen.
29-9-1932

Zeit hat offensichtlich nichts damit zu tun. Ob das In-Kontakt-Sein eine Stunde währt oder eine Minute – durch das eine kann soviel gegeben werden wie durch das andere.
18-4-1935

Es war nicht aufgrund einer Schuld deinerseits, dass die Mutter nur einen kurzen Segen gab; sie muss das bei allen machen, die zu Beginn kommen, weil sie rasch zu ihrer Arbeit gehen müssen. Wenn du eine längere Segnung willst, musst du später kommen. Aber, wenn du früh kommen musst, kannst du genauso viel von dem kurzen Segen der Mutter haben, vorausgesetzt, du bist still und offen.
WARUM DIE MUTTER BLUMEN GIBT –
SINN UND BEDEUTUNG
Welche Bedeutung hat es, dass die Mutter uns täglich Blumen beim Pranam gibt?
Es ist als Hilfe gedacht, das zu verwirklichen, wofür die Blume im übertragenen Sinn steht.
28-4-1933

Sind Blumen bloße Symbole und weiter nichts? Kann z.B. die Blume, die Schweigen symbolisiert, bei der Verwirklichung von Schweigen helfen?
Wenn die Mutter ihre Kraft in die Blume legt, dann wird sie mehr als ein Symbol. Sie kann dann sehr wirkungsvoll werden, wenn bei demjenigen, der sie empfängt, Aufnahmebereitschaft da ist.
19-7-193

Wir bekommen von der Mutter nicht die Blumen, die wir bekommen sollten, wenn es nach unserer mentalen Vorstellung ginge.
Natürlich nicht – der Verstand wählt gemäß seinen Vorlieben oder Launen, oder aufgrund einer mentalen Vorstellung, was sein sollte; die Mutter wählt aufgrund intuitiver Beobachtung dessen, was nötig ist.
9-7-1934
PHYSISCHE NÄHE ZUR MUTTER
UND FORTSCHRITT IN DER SADHANA
Es ist falsch zu denken, dass diejenigen, die die Mutter auf der physischen Ebene treffen, dem Ziel von Perfektion irgendwie näher stünden als solche, die sie nicht treffen, außer beim Pranam und bei der Meditation. Alles hängt vom inneren Wesen ab und davon, wie es ihr innerlich begegnen, ihre Kraft empfangen und von ihr profitieren kann. Natürlich, wenn Leute ihr mit ihrem Psychischen im Vordergrund begegnen, und nicht allein mit dem äußeren Bewusstsein, sollte es anders sein, aber…
29-7-1936

Viele Leute hier glauben, dass jene, denen die Mutter oft Interviews gibt und Sachen schickt, ihr sehr nahe stehen und rasch Fortschritte machen, während diejenigen, die sie nicht oft sieht, oder denen sie keine Sachen schickt, einfach nur eine Chance bekommen, ihre Sadhana zu machen. Ist diese Vorstellung richtig?
Das ist alles Unsinn. Einige der besten Sadhaks gehören zu denjenigen, welche die Mutter selten oder nie ruft und denen sie nichts schickt. Sie erwarten es auch nicht – sie fühlen, dass die Mutter immer mit ihnen ist, sind zufrieden und verlangen nichts anderes.
27-7-1933

Du hast gesagt, dass diejenigen, welche die Sadhana außerhalb des Ashrams tun, sie nicht voll tun können, weil allein die physische Nähe zur Mutter im Ashram eine Möglichkeit zur Transformation herbeiführen kann. Wenn man diese Idee etwas weiterführt, folgt daraus natürlich, dass auch im Ashram jene, die physisch näher bei ihr leben und sie öfters treffen, zum inneren Kreis gehören und auch auf der äußeren Ebene vertrauter sind und demzufolge der Transformation näher sind. Q.E.D.?
Im Ashram zu leben, ist eine Sache, in nächster Nähe zur Mutter zu leben, ist eine andere. Dein Q.E.D. wird, wie die meiste mentale Logik, durch die Tatsachen des Lebens widerlegt. Auf dieser Basis könnte man argumentieren, dass A, der im gleichen Haus wie die Mutter lebt, der Perfektion näher ist als B, und viel näher als C und D, die außerhalb leben. E trifft die Mutter nie, außer beim Pranam und an ihrem Geburtstag, also muss sie eine absolut zurückgebliebene Person sein, und F, welche die Mutter täglich fünf, zehn, fünfzehn oder zwanzig Minuten trifft, muss ihr weit voraus sein, gut vorangekommen auf dem Weg zur Perfektion. Aber so liegen diese Dinge nicht. Daher versagt das Argument in jedem Punkt. Fortschritt in der Sadhana, oder überragende Fähigkeit ist nicht abhängig davon, dass jemand in der Nähe der Mutter ist, oder sie öfters trifft. Q.E.D.
30-7-1936

Leute, die oft zur Mutter gehen, müssen sehr begünstigt sein, nicht wahr?
Wenn man das Bedürfnis oder das Verlangen danach hat, bringt man alle möglichen Ansprüche, Wutanfälle, Eifersüchteleien, Verzweiflungen, Revolten etc. mit herein, die die Sadhana verderben und ihr nicht weiterhelfen. Bei anderen wird die Nähe zur Mutter zu einem Gemisch.

In früheren Jahren war die Mutter freigiebig mit ihrem physischen Kontakt. Glaubst du, sie würde sich, wenn die Sadhaks die richtigen Reaktionen gezeigt hätten, zurückgezogen und den Kontakt auf ein Minimum beschränkt haben? Natürlich ist die physische Berührung eine großartige Sache, wenn Leute wissen, in welcher Geisteshaltung man zu empfangen hat, aber die ständige physische Nähe ist dazu nicht notwendig. Diese schafft eher einen Druck der höchsten Kräfte, und wie viele können den ertragen?
22-4-1933

Es ist das Ego, das die Genugtuung haben will, der Erste zu sein oder speziell beachtet zu werden. Es ist dieses egoistische, vitale Verlangen mit all seinen sich daraus ergebenden Konsequenzen und Störungen, die es für die Mutter erforderlich machten, ihre physische Nähe auf ein Minimum zu begrenzen.
17-4-1935

Worauf es ankommt, ist, die innere Einstellung zu behalten und die innere Verbindung mit der Mutter herzustellen, unabhängig von allen äußeren Umständen. Das ist es, das alles bringt, was nötig ist. Die, die am tiefsten im Yoga engagiert sind, sind nicht diejenigen, die physisch am meisten von der Mutter zu sehen bekommen. Es gibt einige, die sich in ständiger Nähe oder Einheit mit ihr befinden, die aber, abgesehen vom Pranam und der abendlichen Meditation, nur einmal im Jahr zu ihr kommen.
13-11-1934

Im gegenwärtigen Stadium bringt es dir mehr, wenn du für die Mutter offen bist, als wenn du physisch zu ihr gehst. Einige, die Wert darauf legen, zu ihr gerufen zu werden, machen sogar Rückschritte statt Fortschritte – weil es ihnen so wichtig ist, und damit bringen sie eine Grundlage von vitalem Verlangen ins Spiel, was ein sehr wackeliges Fundament für Beziehungen mit der Mutter darstellt.

Stimmt es nicht, dass jemand, der die Mutter öfters sieht und mit ihr spricht, dadurch, dass er in ihrer Gegenwart ist, mehr Licht empfängt?
Nein. Es hängt vollkommen von der Verfassung der Person und ihrer Einstellung ab. Insbesondere dann, wenn Leute darauf bestehen, sie zu sehen, oder zu bleiben, wenn sie will, dass sie gehen, oder wenn sie schlechter Laune sind und es auf sie abwälzen, dann ist es für sie sehr schädlich, die Mutter zu sehen. Alle sollten mit dem, was ihnen die Mutter gibt, zufrieden sein, denn sie allein fühlt, was zu empfangen und nicht zu empfangen sie in der Lage sind. Derartige mentale Konstruktionen und vitale Forderungen sind immer falsch.
3-4-1933

Hier gibt es eine Konfusion. Die Gnade der Mutter ist eine Sache, der innere Appell, sich zu ändern, eine andere, und der Druck, der durch Nähe zu ihr entsteht, nochmal eine andere. Diejenigen, die ihr physisch nahe sind, sind es nicht aufgrund besonderer Gnade oder Gunst, sondern aufgrund der Notwendigkeit ihrer Arbeit, – das zu verstehen und zu glauben weigert sich hier jedermann, aber die Tatsache ist: diese Nähe wirkt automatisch als ein Druck, und sei er nur zur Angleichung ihres Bewusstsein an das der Mutter, was Veränderung bedeutet; es ist aber schwierig für sie, denn der Unterschied zwischen den zwei Bewusstseinsebenen ist enorm, besonders auf der physischen Ebene, und die physische Ebene ist es, auf der sie mit der Mutter bei der Arbeit zu tun haben.
27-4-1944

Ist es wahr, dass diejenigen, welche der Mutter physisch am nächsten sind, diejenigen sind, die offen für sie, eins mit ihrem Willen und im inneren Wesen ihr nahe sind? Ist es nicht auch eine Tatsache, dass sich aus der körperlichen Nähe gewisse besondere Vorteile ergeben?
Es ist nicht so leicht, „eins mit dem Willen“ der Mutter oder völlig offen zu sein. Körperliche Nähe zu ihr bedeutet ständigen Druck, Fortschritte zu machen und sich zu vervollkommnen, dem noch niemand gewachsen war. Die Leute habe in dieser Sache romantische Vorstellungen, die nicht stimmen.
Die Forderung [von A] war, drinnen zu wohnen, oder zu allen Zeiten freien Zugang [zu Mutters Raum] zu haben, (was keinem erlaubt ist, weder B noch C, noch sonst jemandem), und jenen gleichgestellt oder gar höhergestellt zu sein, die zugelassen wurden. Solch eine Forderung beweist eine totale Unwissenheit der Gründe, die hinter der Zulassung stehen (es hat nichts mit spezieller Gnade oder Gefälligkeit zu tun), und auch der Tauglichkeit von Dingen. Wäre es ihr gestattet worden, sie wäre nicht imstande gewesen, es auch nur für ein paar Tage zu ertragen … Mit B und C ist es anders – sie haben eine spezielle Arbeit zu tun, die es notwendig macht, dass sie nahe zur Mutter kommen oder sie öfters sehen. Es hat überhaupt nichts mit einer Überlegenheit in der Sadhana zu tun, worauf du selbst hingewiesen hast, als du die Beispiele von D etc. angeführt hast.
7-3-1935

Ich meinte nicht, dass körperliche Nähe wichtig, sondern dass sie nicht leicht zu ertragen ist. Die Berührung beim Pranam und körperliche Nähe bedeuten nicht dasselbe. Mit körperlicher Nähe meinte ich, mit der Mutter zu leben, oder in fortgesetztem und häufigem körperlichen Kontakt mit ihr zu sein… Was das Ertragen ihrer Nähe betrifft, die meisten Leute tun das für gewöhnlich, indem sie sich dem Druck so weit wie möglich verschließen, – wenn sie das nicht können, macht er sie aufgeregt. Das sind die Tatsachen.
5-8-1935

Ich fürchte, all das sind mentale Konstruktionen. Du legst dir in deinem Verstand zurecht, was X fühlen sollte. Aber tatsächlich werden weder die Schwierigkeiten von X, noch von sonst jemandem dadurch beseitigt, dass sie zur Mutter kommen, oder eine, zwei, oder sogar drei Stunden bei ihr sitzen. Viele Leute haben das getan und sind so niedergeschlagen, verzweifelt und empört von dannen gegangen, wie sie gekommen waren. Unter den Leuten, welche die Mutter sehen, wie Y, gibt es solche, die genauso schlimme Krisen haben wie du… und so häufige… Es stimmt auch nicht, dass diejenigen, die viel mit der Mutter gesprochen haben (über Häuser, Reparaturen, Dienstpersonal etc.) sie besser verstehen. In früheren Tagen pflegten einige die Mutter oft in anderer Weise zu besuchen, z.B., um mit ihr über alle möglichen Dinge zu reden – aber auch jene verstanden sie nicht richtig. Ich wiederhole, all das ist mentale Konstruktion und konstruiertes Schlussfolgern und stimmt nicht mit den Fakten überein. Nur dann, wenn man innerlich offen für sie ist, kann man von dem 'Kontakt' mit ihr – nicht dem körperlichen, sondern dem spirituellen oder innerlichen Kontakt – profitieren, und dann kann der bloße Gedanke an sie, oder ein bloßer Gedanke von ihr etwas in Ordnung bringen; dann kann der physische Kontakt auch helfen, aber er ist nicht unerlässlich. Was das Verstehen betrifft: wirklich verstehen kann man die Mutter nur, wenn man in das spirituelle Bewusstsein eintritt – oder, wenn man sie auch nicht im Mentalen verstehen kann, so doch zumindest sie fühlen kann und antworten auf das, was sie ist, durch ein zunehmendes Einssein.
4-8-1935

Es wäre ganz und gar töricht, diese sinnlose Einbildung zurückzurufen – denn nichts kann von der aktuellen und praktischen Wahrheit weiter entfernt sein als die Annahme, dass diejenigen, die in der näheren physischen Umgebung der Mutter sind, oder häufig physischen Zugang zu ihr haben, glücklicher oder zufriedener sind als andere – es stimmt nicht im geringsten, – oder dieser Einbildung zu gestatten, den Fortschritt des inneren Friedens zu verhindern. Wenn du dich nur dieser Wahnvorstellung entledigen könntest, nichts könnte das Wachstum des Friedens und jener inneren Nähe verhindern, die allein Menschen in diesem Ashram auf Göttliche Art glücklich macht. Glücklichsein kommt von der Zufriedenheit der Seele, nicht von der des Vitalen oder des Körpers. Das Vitale ist nie zufrieden; der Körper hört rasch auf, von dem, was er leicht oder immer hat, bewegt zu werden. Nur das psychische Wesen bringt die wahre Freude und Glückseligkeit.
8-9-1934

Ganz richtig. Niemand braucht auf irgend etwas oder irgend jemanden neidisch zu sein, weil jeder – zusätzlich zu dem, was alle haben –, seinen ureigenen Kontaktpunkt [mit der Mutter] hat, den sonst keiner hat.
4-1-1934
FALSCHE VORSTELLUNGEN ÜBER
DAS LÄCHELN DER MUTTER
UND DIE BERÜHRUNG BEIM PRANAM
Die Mutter behandelt jeden auf verschiedene Art und Weise, abgestimmt auf die Bedürfnisse und die Eigenart des Einzelnen, und nicht entsprechend einer fixen mentalen Regel. Es wäre für sie absurd, dasselbe mit allen zu tun, als ob alle Maschinen wären, die auf gleiche Art angefasst und mit denen gleich umgegangen werden müsste. Es bedeutet keineswegs, dass sie mehr Zuneigung für den einen als für den anderen hat, oder dass diejenigen, die sie auf eine bestimmte Weise berührt, bessere oder weniger gute Sadhaks sind. Die Sadhaks denken so, weil sie voller Unwissenheit und Ego sind. Statt sich Gedanken zu machen, ob die Mutter den einen mehr und den anderen weniger bevorzugt, statt zu vergleichen und zu beobachten, was sie tut, sollten sie sich beim Pranam nur um das eigene spirituelle Empfangen ihres Einflusses kümmern. Dazu ist Pranam da und nicht für diese anderen Sachen, die nichts mit Sadhana zu tun haben. Eifersucht und Neid sind Eigenschaften der menschlichen Natur, aber genau diese Dinge sind es, die ein Sadhak aus sich hinauswerfen muss. Warum ist er sonst überhaupt ein Sadhak? Er sollte hier sein, um nach dem Göttlichen zu streben – aber im Streben nach dem Göttlichen haben Eifersucht, Neid, Wut etc. keinen Platz. Das sind Bewegungen des Egos, die nur Hindernisse für die Einheit mit dem Göttlichen schaffen können.
Es ist viel besser, sich daran zu erinnern, dass man nach dem Göttlichen strebt und das zur alles beherrschenden Vorstellung und zum Ziel des Lebens zu machen. Das ist es, was der Mutter mehr als alles andere gefällt; diese Eifersüchteleien, der Neid und das Wetteifern um ihre Gunst können ihr nur missfallen und sie bekümmern.
31-10-1935

Während der Pranam-Zeremonie vermag ich nicht das Mysterium des Wirkens der Mutter zu ermessen: was sie gibt und wie ich es empfange. Welche innere Bedeutung hat es, wenn sie meinen Kopf berührt oder mir in die Augen schaut?
Du musst erst einmal die innere intuitive Antwort darauf entwickeln – d.h. weniger mit dem Verstand denken und wahrnehmen und mehr mit dem inneren Bewusstsein. Die meisten Leute tun alles mit dem Verstand, und wie kann der Verstand etwas wissen? Das Mentale ist für sein Wissen abhängig von den Sinnesorganen.
10-7-1936

All diese im Ashram gängigen Vorstellungen über die Blicke der Mutter und ihre Hand beim Segnen sind vollkommen irrational, falsch, ja dumm. Ich habe den Leuten hundertmal geschrieben, dass die ganze Sache nicht richtig ist und auf einer falschen Suggestion der feindlichen Kräfte beruht, dazu gemacht, Unruhe zu stiften. Es ist nicht so, dass die Mutter nicht lächelt, oder anders lächelt, oder ihre Art zu segnen verändert, um Missfallen kundzutun, oder wegen irgendetwas, was der Sadhak getan hat. Sie dosiert nicht – wie gewisse Leute ärgerlicherweise glauben – ihr Lächeln oder ihre Segnungen derart, dass jedem Sadhak eine Anzahl von Punkten für sein gutes oder schlechtes Verhalten erteilt wird. Diese Variationen beabsichtigen nicht, jedem Sadhak eine Position im Wettbewerb zuzuweisen, wie Schulkindern in einer Klasse. Alle diese Ideen sind absolut absurd, trivial und unspirituell. Der Ashram ist keine Klasse von Schuljungen und der Yoga ist auch keine Prüfung in einem Wettbewerb. All das ist ein Erzeugnis des engen physischen Mentalen, des vitalen Egos und Begehrens. Wenn die Sadhaks eine echte Grundlage bekommen und echte Fortschritte machen wollen, müssen sie sich diese Ideen allesamt aus dem Kopf schlagen. Und doch halten sie hartnäckig daran fest, auch wenn ich noch soviel darüber schreibe, so lieb und teuer ist ihnen diese Falschheit ihrer Denkweise. Du musst dich von dieser Falschheit ganz und gar befreien. Beim Pranam setzt die Mutter ihre Kraft ein, um dem Sadhak zu helfen – was er tun sollte, ist, ruhig und einfach zu empfangen und nicht die Gelegenheit zu verderben mit diesen dummen Ideen und Beobachtungen, wem mehr von ihrer Berührung oder ihrem Lächeln zuteil wird und wem weniger. Das muss alles verschwinden.
8-12-1936

Was will uns die Mutter während des Pranams mit ihrem speziellen Ausdruck zeigen? Drückt er aus, dass ihr irgendeine Handlung der betreffenden Person gefallen oder missfallen hat?
Sie will dir nichts zeigen: es hat nichts zu tun mit den Taten oder Untaten der Sadhaks. Pranam ist nicht dazu da, um den Ausdruck der Mutter zu beobachten, oder wie sie mit diesem oder jenem Sadhak umgeht, oder auf welche Art sie lächelt, oder wie sie beim Segnen ihre Hand auflegt – die unablässige Beschäftigung der Sadhaks mit diesen Dingen ist kindisch und zum größten Teil voller irriger Schlussfolgerungen und Einbildungen, oftmals Neugier, Klatsch-Bedürfnis und Kritiksucht etc. Eine solche Geistesverfassung ist ein Hindernis und keine Hilfe für die Sadhana. Die richtige Haltung ist eine der Selbsthingabe und einfacher und freimütiger Empfänglichkeit für das, was die Mutter geben möchte, eine ungestörte und unstörende Offenheit für ihr Wirken im Wesen.

Du musst ein für alle Mal verstehen, dass die Mutter die Pranam-Zeremonie nicht dazu benützt, um ihrem Gefallen oder Missfallen Ausdruck zu verleihen; dazu ist sie nicht gedacht. Der einzige Umstand, der die Haltung der Mutter beim Pranam durch das Handeln eines Sadhaks beeinflussen könnte, wäre ein großer Verrat, oder wenn es zu einem gewaltsamen Verstoß gegen die Hauptregeln spirituellen Lebens gekommen ist…, oder wenn sich der Sadhak eindeutig feindselig gegen die Mutter und den Yoga verhalten hat. Aber dann handelt es sich nicht um eine Demonstration besonderen Missfallens beim Pranam, sondern um ein Zurückziehen des Geschenks der Gnade, was eine ganz andere Sache ist.

Viele der Sadhaks haben die leidige Angewohnheit zu denken, die Mutter sei mit ihnen unzufrieden, sobald sie ihnen nicht zulächelt, oder sie sei zornig, wenn es gerade andersherum ist. Das geschieht gewöhnlich dann, wenn in ihrem eigenen Bewusstsein kein Frieden herrscht, oder wenn sie an Irrtümer oder falsche Bewegungen oder falsche Handlungen, die sie eventuell begangen haben, denken, oder sich ihrer bewusst sind. Die Vorstellung, die Mutter habe sich über sie geärgert, ist eine Einbildung; falls irgendetwas nicht so ist wie sonst, dann im Sadhak selbst und nicht in der Mutter.

Die Kraft der Mutter kann ganz leicht und sanft herabkommen – es besteht keine Notwendigkeit für Herzklopfen, Schwindel oder Übelkeit.
Die Mutter war überhaupt nicht ärgerlich auf dich. Ich vermute du hattest die Erwartung, sie wäre ärgerlich und hast sie so gesehen?
Alle Sadhaks tun das – und es ist mir noch nicht gelungen, sie von dieser Projektion ihrer eigenen Einbildungen bezüglich Gesichtsausdruck oder Verhalten der Mutter zu heilen.

Wir sind sehr abhängig davon, im Verhalten der Mutter eine Manifestation ihrer Liebe für uns zu finden. Wir fühlen, dass wir Fortschritte machen können, wenn wir sie bekommen.
Dieses Verlangen nach einer physischen Bekundung der Liebe muss weggehen. Es ist ein gefährliches Hindernis auf dem Weg der Sadhana. Ein Fortschritt, der durch Nachgeben gegenüber diesem Verlangen erzielt wird, ist ein unsicherer Fortschritt, der jeden Moment durch dieselbe Kraft, die ihn produziert hat, zerstört werden kann.
8-10-1935

Ich habe gehört, dass viele Sadhikas [weibliche Sadhaks] die Mutter so sehr lieben, dass sie bereit sind, für sie zu sterben. Aber wenn es keinen physischen Ausdruck von Mutters Liebe für sie gibt, können sie sie nicht lieben, und bei einigen geht das so weit, dass sie revoltieren, weinen oder fasten.
Es ist Eigenliebe, die sie dazu bewegt. Es ist genau die gleiche Art von vitaler Liebe, die Leute außerhalb des Ashrams haben (jemanden um seiner selbst willen zu lieben, nicht um des Geliebten willen). Was nützt das in der Sadhana hier? Es kann nur ein Hindernis sein.
15-10-1935

Es ist nicht das Mentale, sondern das niedere Vitale, das nach dem Pranam in Schwierigkeiten gerät – alles Übrige kommt in Form von Suggestionen herein, weil ihnen diese Schwierigkeit das Tor geöffnet hat. Es gibt einen Vorrat gewisser Tricks der feindlichen Kräfte, um die Sadhana zu stören, und einer davon ist diese Vorstellung des niederen Vitalen, beim Pranam nicht perfekt gesegnet worden zu sein, oder kein Lächeln, oder nicht die richtige Art von Lächeln bekommen zu haben, – oder dass das Gesicht der Mutter ernst und streng war. Bei jedem, der diesem Gefühl Einlass gewährt, strömen sofort Suggestionen von Auflehnung, Depression, oder Unzufriedenheit in sein Mentales. Das einzige, was dagegen getan werden kann, besteht darin, jegliche Annahme dieses Gefühls geduldig abzuschütteln, wohl wissend, dass es ein Gift-Tropfen vom Widersacher ist.
28-7-1936

Es ist auf jeden Fall deine Einbildungskraft, die dich denken lässt, dass die Mutter beim Pranam 'gleichgültig' oder 'hart' zu dir war. Ganz im Gegenteil hat sich die Mutter bei ihrer Segnung besonders konzentriert, um dir zu helfen. Es gibt eine gewisse Anzahl Sadhaks, die, wenn sie das tut, unweigerlich fragen: „Warum warst du heute unzufrieden und hart mit mir?“, während wiederum andere ein Geschrei machen, sobald es zur geringsten Abweichung von den gewöhnlichen Gesten kommt, in der Annahme, dass die Mutter eine bewusste Absicht dabei gehabt haben müsste und zwar notwendigerweise eine für sie ungünstige, die Absicht, Gleichgültigkeit und Missfallen auszudrücken; und sehr oft, wenn sie mehr als gewöhnlich lächelt, um ihnen Mut zu geben, schreiben sie ihr, dass sie sehr ernst gewesen sei an diesem Tag und überhaupt nicht gelächelt habe. Gestatte dir nicht, diese Infektion zu bekommen und eine von ihnen zu werden; denn sie erzeugt ein großes Hindernis für die Hilfe, die gegeben wird und öffnet das Tor für ernsthafte vitale Schwierigkeiten. Öffne dich einfach der Hilfe der Mutter in Vertrauen und Zuversicht, das ist der beste Weg, um dich nicht weit weg von ihr zu fühlen.
Die Mutter wusste zu dieser Zeit nicht, dass du mit X gesprochen hattest. Deine Mutmaßung, dies sei der Grund für ihr angebliches Missfallen, ist daher ganz grundlos. Es ist völlig falsch zu glauben, dass die Mutter unzufrieden mit den Sadhaks wird und sich über sie ärgert und das mit ihrem Verhalten beim Pranam anzeigt. Diese Art Vorstellung vom Göttlichen oder von der Mutter ist ganz falsch, und du solltest nicht zulassen, dass sie von dir Besitz ergreift.
5-7-1935

Wenn die Mutter beim Pranam nicht lächelt, kommt das nicht von Unzufriedenheit, sondern es kommt fast in jedem Fall von etwas, das nichts mit einer Handlung der Sadhaks zu tun hat, – weil sie absorbiert oder konzentriert ist auf etwas, das gerade getan wird. Wie du sagst, es spielt keine Rolle – das Wichtige ist, zu empfangen, was zu empfangen ist.
4-11-1934

Es ist falsch zu glauben, wenn die Mutter nicht lächelt, bedeute das entweder Missfallen oder Missbilligen von etwas Unrichtigem im Sadhak. Sehr oft ist es bloß ein Zeichen von Absorbiertsein oder innerer Konzentration. Bei dieser Gelegenheit richtete die Mutter eine Frage an deine Seele.
31-7-1938

Es ist sehr schade, dass du dem Gedanken, die Mutter wäre streng mit dir gewesen, erlaubt hast einzutreten und dich niederzuwerfen. Diese Gedanken sind nie wahr, und sobald ein Sadhak sich ihnen hingibt, wird er immer von den alten Regungen heimgesucht. Die Liebe und Güte der Mutter waren stets die gleichen und werden auch stets die gleichen zu dir bleiben, daher solltest du diese Idee, sie sei verärgert oder streng, niemals akzeptieren. Doch was immer die Fehler und Schwierigkeiten sein mögen, unsere Hilfe wird mit dir sein und die Kraft der Mutter wird wirken, um dich herauszubringen und dir die psychische Offenheit und den Frieden wiederzugeben, die du diesmal viele Tage lang hattest, und die bestimmt zurückkehren und nach einer Weile beständig werden.
19-11-1935

Die Leute werden bekümmert, wenn sie die Mutter ernst statt lächelnd sehen. Es fällt ihnen schwer, nicht das Gefühl zu haben, dass sie sie auf die eine oder andere Weise verärgert haben.
Die Schwierigkeit entbehrt jeder Grundlage. Es ist eine falsche Idee, dass, wenn Mutter ernst ist, es wegen irgendeiner persönlichen Abneigung gegen „mich“ sein muss – jeder Sadhak beklagt sich, das „mich“ zu sein. Hundertmal habe ich auf Klagen hin wiederholt, dass es nicht so ist, aber niemand wird diese Vorstellung aufgeben – sie ist zu kostbar für das Ego. Der Ernst der Mutter ergibt sich durch ein Vertieftsein in eine Arbeit‚ die sie gerade macht, oder ist sehr oft auf starke Angriffe feindlicher Kräfte in der Atmosphäre zurückzuführen.
19-4-1935

Manchmal schaut die Mutter uns mit einem Lächeln an, als ob sie sich freut; andere Male [schaut sie] ganz anders, eher auf eine ernste Weise.
Warum denn nicht? Kann die Mutter nicht ernst sein in, sich selbst versunken? Oder denkst du, nur Missfallen an den Sadhaks kann sie so [ernst] machen?
18-6-1933

Manchmal fängt man in der Atmosphäre eine Depression auf, wenn Leute beim Pranam an der Mutter vorbei defilieren; hauptsächlich ist es damit verbunden, wie sie lächelt oder nicht lächelt.
Es kommt davon, weil viele Sadhaks von dieser Vorstellung erfüllt sind. Sie sind damit beschäftigt zu schauen, ob die Mutter lächelt, oder wie sie lächelt, oder was sie tut, anstatt still und darauf konzentriert von ihr zu empfangen. Daher ist die Atmosphäre davon erfüllt.
6-10-1933

Das physische Wesen fühlt das Bedürfnis nach dem Lächeln der Mutter, wenn es ihrem Blick begegnet. Ist das eine Art Begehren?
Ja. Es darf keine Beunruhigung geben, wenn es nicht kommt (im Wissen, dass seine Abwesenheit kein Zeichen von Missfallen oder etwas dergleichen ist) – dann wird das Ananda, die Freude über das Empfangen ungetrübter sein.
11-12-1933

Gewiss, du solltest das vitale Verlangen und die Unruhe, die es in deiner Sadhana verursacht, hinauswerfen. Die Mutter schenkt ihr Lächeln allen und sie enthält es nicht einigen vor und gibt es anderen. Wenn Leute anders darüber denken, so liegt das daran, dass irgendeine vitale Störung, Depression oder Forderung, oder eine Regung von Eifersucht, Neid oder Konkurrenz ihre Sicht entstellen.
27-2-1933

An diesem Tag hat die Mutter niemanden angelächelt. Es hatte nichts mit dir persönlich zu tun. Eine bestimmte Kraft war gerade in ihr aktiv, die anders als gewöhnlich wirkte.
10-4-1934

Wenn die Mutter ihre Hand beim Pranam nicht auf den Kopf legt, heißt das nicht, dass sie verärgert ist – es kann ganz andere Gründe haben. Die Leute haben diese Idee, irren sich aber gewaltig. Vor einiger Zeit unterließ es die Mutter während zwei Tagen, ihre Hand beim Pranam auf den Kopf einer Sadhika zu legen. Die Leute haben sich über sie lustig gemacht und auf sie hinab geschaut. Tatsache ist, dass sie bemerkenswerte Realisationen hatte und mehr Kraft von der Mutter beim Pranam bekam als an gewöhnlichen Tagen. Die ganze Vorstellung beruht auf einem Irrtum.
2-8-1933

Wie kommt es, dass das Ego – wenn Mutters Lächeln ausbleibt, und sie ihre Hand nicht auf unseren Kopf legt – manchmal revoltiert und manchmal ruhig bleibt?
Das Ego reagiert auf diese Sachen, wenn es dominiert; wenn es nicht dominiert oder nicht da ist, dann haben diese Motive keine Wirkung. Es hängt ganz davon ab, ob das Ego in Führung ist oder etwas anderes. Wenn das höhere Bewusstsein führt, dann wird es keine egoistische Reaktion geben, auch wenn die Mutter überhaupt nicht lächelt, oder ihre Hand nicht auflegt. So geschah es einmal mit einer Sadhika, während die Mutter in Trance war – mit dem Resultat, dass die Sadhika mehr Kraft und Glückseligkeit erhielt, als sie je zuvor bekommen hatte, wenn die Mutter ihre Hand voll auflegte.
11-11-1935

Gestern geschah es, dass die Mutter mich beim Pranam nicht mit ihrer Hand segnete. Aber ich empfand mehr Freude und Heiterkeit als sonst. Warum verschaffte mir das ein größeres Glücksgefühl? Warum tritt das nur bei mir auf?
So ist es nicht. Es hat auch bei anderen stattgefunden. Mindestens eine unter ihnen fand, dass sie bei einer solchen Gelegenheit sogar noch mehr Kraft der Mutter durch sich fließen fühlte als bei gewöhnlichen Gelegenheiten.

Es stimmt nicht. Es gibt Fälle, wo die Mutter nicht lächelte oder ihre nicht Hand auflegte, (da sie in Trance war), wo aber der Sadhak, der in einer richtigen und empfänglichen Haltung war, weitaus mehr erhielt als je zuvor.

Deine Vorstellung vom geheimnisvollen Lächeln der Mutter ist deine Einbildung – Mutter sagte, dass sie mit der größten Freundlichkeit gelächelt hat und ihre Haltung dir gegenüber so hilfreich wie nur möglich war. Ich hatte dir schon geschrieben, dass du nicht diese falschen Vorstellungen zwischen dir und der Mutter aufrichten sollst; denn sie stoßen die gegebene Hilfe von dir weg. Diese Einbildungen und ihre Wirkung auf dich werden dir von den gleichen vitalen, dich aus der Ruhe bringenden Kräften suggeriert, damit du nicht von der Unruhe frei wirst.
Meine Hilfe und die Hilfe der Mutter sind da – du musst dich nur für sie offen halten, um zu genesen.
27-3-1933

Warum solltest du glauben, dass die Mutter ärgerlich sein wird? Wir haben dir ja selbst gesagt, dass du offen über alles schreiben und nichts verheimlichen sollst – also besteht nicht die geringste Wahrscheinlichkeit, dass sie dir verübeln wird, was du schreibst. Vor allem kennt sie die Schwierigkeiten der Sadhana und der menschlichen Natur ganz genau, und wenn ein guter Wille und eine aufrichtige Aspiration, so wie bei dir, vorhanden sind, dann wird ein momentanes Stolpern oder Zögern keinen Unterschied in ihrer Haltung dem Sadhak gegenüber machen. Die Mutter glaubt, du müsstest aufgrund ihres nur leichten Handauflegens heute wohl einen falschen Eindruck bekommen haben – denn sie war genauso mit dir wie immer, und es lag kein Grund vor, warum es hätte anders sein sollen.
17-4-1933

Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb du annehmen solltest, dass die Mutter mit dir aus irgendeinem Grund unzufrieden war. Sie war mit dir genauso wie immer. Selbst wenn du irgend einen Fehler begangen hättest, die Mutter ist jetzt geneigt, Fehler zu übersehen und es dem Druck des Lichtes und des psychischen Wesens des Sadhaks zu überlassen, die Dinge in Ordnung zu bringen. Aber warum, um alles in der Welt, sollte sie ärgerlich sein, dass du die Französischstunden mit X nicht weitermachen wolltest oder wegen irgendeinem anderen so trivialen Grund! Ob du weitermachst oder deine Stunden absetzt, ist ein Detail, das deinen mentalen Voraussetzungen und den Bedürfnissen deiner Sadhana entsprechend geregelt werden muss, und die so oder so geregelt werden kann. Es ist verwunderlich, dass du glauben kannst, die Mutter könnte Missfallen an so einer Lappalie bekunden. Du musst Nervositäten dieser Art überkommen und deine gute Kondition nicht durch Einbildungen gefährden, denn es ist eine Einbildung, da sie jeder dahinterstehenden Wirklichkeit entbehrt. Habe ein vollkommeneres Vertrauen und lass deinen Verstand nicht Schwierigkeiten erschaffen, wo keine sind.

Die Mutter war nicht im geringsten unzufrieden mit dem Tee, warum sollte sie? Noch hat sie sich in irgend einer Weise über dich geärgert. Sie lächelte dich an wie üblich – du musst an etwas anderes gedacht und es nicht bemerkt haben. Es gibt daher keinerlei Grund für deine Traurigkeit – du solltest diese Ideen beiseite tun, die Mutter wird nicht ärgerlich wegen solchen Kleinigkeiten.
30-11-1933

Genau, ich sage: „Ob die Mutter lächelt oder nicht, hat nichts zu tun mit irgend etwas in dir“. Ich sage auch: „Du bist es selbst, der bewusst wird, es ist nicht ein Missfallen der Mutter, das dich bewusst macht – ihre bloße Gegenwart ermöglicht dir, deiner selbst bewusst zu werden, es ist keine Missbilligung, es ist kein trauriger Blick, die es bewirken.“

Es besteht keine Gefahr, dass die Mutter dir den 'Blick' gibt, den du fürchtest. Bilde dir deinerseits keinen 'Blick' ein, wenn keiner da ist – alle möglichen Leute tun das immer noch!

Es ist natürlich der Widerstand des alten Vitalen in der Vergangenheit – im Begriff erlöst zu werden –, der diese Irritation und diese Vorstellungen vom Ungehaltensein der Mutter erzeugt. Denn tatsächlich war die Mutter mit dir nicht unzufrieden; diese Idee kommt gewöhnlich in das Denken des Sadhaks als eine Suggestion der Kraft, die den Wunsch erzeugen will, wegzugehen, oder irgendeine andere Art von Unzufriedenheit oder Depression. Es ist eine seltsame Form von Wahnvorstellung, die in der Atmosphäre des Ashrams Wurzel gefasst hat, sozusagen, und die nicht so sehr vom individuellen Vitalen gehegt wird, als von den Kräften, die darauf einwirken, die Sadhana, wenn möglich, zu brechen. Du darfst dem keinen Ankerplatz gewähren, sonst wird es zu viel Unruhe kommen. Abwesenheit von genügend Schlaf bringt natürlich einen Zustand von Müdigkeit in den Nerven mit sich, der mithilft, dass diese Dinge eintreten – denn es ist das physische Bewusstsein, durch das sie angreifen, und wenn die Müdigkeit dieses Bewusstsein auf irgendeine Weise tamasisch machen kann, ist der Eintritt für diese Kräfte einfacher.
15-9-1936

Die Mutter hat sich in ihrem Verhalten dir gegenüber in keiner Weise verändert, noch ist sie enttäuscht von dir – das ist die Suggestion, die von deinem eigenen Geisteszustand kommt und dich fälschlicherweise glauben macht, die Mutter enttäuscht zu haben und unfähig zu sein – und das dann auf die Mutter projiziert. Sie hat keinen Grund, anders oder enttäuscht zu sein, da sie die vitalen Hindernisse in dir immer wahrgenommen hat und trotzdem erwartet hat und erwartet, dass du sie überwindest. Der Aufruf nach Veränderung gewisser Dinge, die in der Struktur des Charakters zu liegen scheinen, erweist sich selbst für die besten Sadhaks als schwierig, aber Schwierigkeit ist kein Beweis für Inkompetenz. Es ist genau dieser Impuls, wegzugehen, dem du die Annahme verweigern musst – denn solange diese Kräfte meinen, sie könnten das schaffen, werden sie auf diesen Punkt so stark wie möglich Druck ausüben. Du musst dich auch in diesem Teil mehr öffnen für die Kraft der Mutter, und dazu ist es nötig, diese Suggestion von Enttäuschung oder Mangel an Liebe der Mutter loszuwerden, denn diese ist es, welche die Reaktion zur Pranam-Zeit auslöst. Unsere Hilfe, Unterstützung, Liebe sind immer da wie zuvor – halte dich offen für sie und treibe diese Einflüsterungen mit ihrer Hilfe aus.
26-1-1937

Die Mutter legte ihre Hand genau wie sonst auf. Nicht nur das, sondern, da sie sah, dass dein Zustand besonderer Hilfe bedurfte, versuchte sie dir diese zu geben. Aber wenn du in diesem Zustand bist, bist du unglücklicherweise so sehr vom Gefühl des Elends besetzt, dass du nichts anderes fühlst, nichts, was nicht für das Elend sorgt, oder es vertieft. Unterstützung hast du immer; es gibt absolut keinen Grund, warum wir sie dir vorenthalten sollten. Wenn jemand im Ashram in ernsthaften Schwierigkeiten ist, fällt das auf uns zurück und am meisten auf die Mutter – daher ist es absurd anzunehmen, dass wir Freude am Leiden von jemandem haben könnten. Leiden, Krankheit, vitale Stürme (Lüste, Revolten, Zornesausbrüche) stellen so viele Widersprüche zu dem dar, wonach wir streben und sind daher Hindernisse für unser Werk. Sie so rasch wie möglich zu beenden, ist der einzige Wille, den wir haben können, nicht, sie am Leben zu erhalten.
Wenn du nur die Kraft erlangen könntest, irgendwo in dir selbst unberührt zu bleiben, wenn diese Stürme kommen, und nicht davongerissen zu werden von dem Stoß, oder von den Gedanken, die aufsteigen! Dann wäre etwas da, das die Unterstützung fühlen könnte und fähig wäre, gegen diese Kräfte zu reagieren.
28-6-1935

Es ist völlig unwahr, dass die Mutter dich heute weggestoßen hat. Es mag Tage geben, an denen sie [bewusstseinsmäßig] absorbiert ist und daher physisch nicht darauf achtet, was ihre Hand tut. Aber heute war sie besonders fürsorglich mit dir, und richtete beim Pranam auf dich Kraft für Frieden, Gelassenheit und die Beseitigung von Schwierigkeiten. Wenn sie überhaupt die Handfläche oder sonst etwas benützt hat, war es zu diesem Zweck. Darüber kann kein Irrtum bestehen, denn sie war sich ihrer Handlung und Absicht heute besonders bewusst. Es muss sich wohl so abgespielt haben, dass etwas den Druck fühlte und intervenierte, deinem physischen Mentalen die Suggestion eingab und es davon überzeugte, dass du es warst, den sie wegstieß, nicht die Schwierigkeit. Das ist ein sehr deutliches Beispiel dafür, wie leicht Sadhaks falsche Rückschlüsse ziehen können und meinen, die Mutter mache genau das Gegenteil von dem, was sie in Wirklichkeit tut. Sehr oft, wenn sie sich am meisten konzentriert hat, ihnen zu helfen, indem sie ihre Schwierigkeiten herausdrückte, haben sie ihr geschrieben: „Du warst sehr streng und unzufrieden mit mir, heute Morgen“. Einzig dadurch lassen sich diese falschen Reaktionen vermeiden, indem man volles psychisches Vertrauen in die Mutter hat, im Glauben, dass alles, was sie tut, zum Wohl der Sadhaks und aus der Fürsorge der Göttlichen Mutter für sie und nicht gegen sie geschieht. Dann wird nichts Derartiges passieren. Diejenigen, die das tun, können die volle Hilfe ihrer Konzentration bekommen, selbst dann, wenn sie in ihrem Absorbiertsein die Hand nicht rührt oder nicht lächelt. Deswegen habe ich den Sadhaks ständig gesagt, nicht ihre eigenen Interpretationen auf die Erscheinungsweise oder Handlungen der Mutter beim Pranam zu projizieren – weil diese Interpretationen immer falsch sein können und eine Öffnung herstellen für eine grundlose Depression und eine Attacke.
23-1-1935

Die fixe Idee mit dem Lächeln und der Berührung muss überwunden und abgewiesen werden, da sie ein Instrument der entgegengesetzten Kräfte geworden ist, um die Sadhaks aus der Fassung zu bringen und ihren Fortschritt zu behindern. Ich habe zahllose Fälle von Sadhaks gesehen, wo der Sadhak gut vorankommt, oder sogar hohe Erfahrungen und eine Bewusstseinsveränderung hat, und plötzlich kommt diese Einbildung in die Quere und alles gerät in Konfusion, Auflehnung, Kummer, Verzweiflung und die innere Arbeit wird unterbrochen und gefährdet. In den meisten Fällen bringt diese Attacke auch eine Sinnestäuschung mit sich, so dass man der Mutter – selbst wenn sie mehr als sonst lächelt, oder ihren Segen mit ganzer Kraft gibt – sagt: „Du hast nicht gelächelt, Du hast mich nicht berührt, Du hast mich kaum berührt“. Es gab auch alle möglichen Fälle, in denen die Mutter mir berichtet hat: „Ich sah X verstört oder sonst eine Suggestion auf ihn zukommen und gab ihm mein freundlichstes Lächeln und meinen Segen“, und dennoch bekommen wir später einen Brief, der genau das Gegenteil beteuert: „Du hast nicht gelächelt etc.“ Und ihr seid alle bereit, die Mutter der Lüge zu bezichtigen, weil ihr glaubt, ihr habt es gesehen und dass eure Sinne nicht getäuscht werden können! Als ob eine Geistesverwirrung nicht auch die Wahrnehmung der Sinne verdrehte! Als ob es nicht eine verbreitete psychologische Tatsache wäre, dass der Eindruck, den jemand bekommt, ständig seiner Stimmung und seinen Gedanken entspricht! Selbst wenn ihr Lächeln oder die Berührung flüchtig wären, sollte das kein Grund für solche Vorwürfe sein, wenn keine Absicht dabei ist – und es ist keinerlei Absicht dabei, worauf wir euch alle ständig hingewiesen haben. Es liegt natürlich daran, dass die Sadhaks die Regungen einer vitalen menschlichen Liebe auf die Mutter anwenden, und die gewöhnliche vitale menschliche Liebe ist voll von gegenteiligen Bewegungen des Misstrauens, der Missverständnisse, Eifersucht, Wut, Verzweiflung. Aber im Yoga ist dies ganz und gar unerwünscht – denn hier sind Vertrauen in die Mutter und Glaube an ihre göttliche Liebe von großer Wichtigkeit; alles, was sie leugnet oder stört, öffnet die Tür zu Hindernissen und falschen Reaktionen. Das bedeutet nicht, dass im Vitalen keine Liebe da sein sollte, aber es muss sich von diesen Reaktionen läutern und sich auf das Vertrauen des psychischen Wesens und seine zuversichtliche Selbst-Hingabe ausrichten. Dann kann sich der volle Fortschritt einstellen.
30-6-1935

Diese Dinge sollten samt und sonders zurückgewiesen werden. Wenn sie hochkommen, verzerren sie oft das Bewusstsein so sehr, dass sie manchmal das Sehvermögen selbst, immer aber das Fühlen verfälschen. Die Mutter hat ständig festgestellt, dass Leute, die sie angelächelt hat, ihr sagen, sie hätte finster und streng geblickt, oder sie sei verärgert gewesen, wenn keinerlei Verärgerung in ihr war – und dann gehen sie, aufgrund dessen, völlig in die Irre.
10-4-1933

Ich sehe, dass mir jeden Abend ein Wesen falsche Suggestionen eingibt, die lauten: „Das Göttliche mag dich nicht“. In letzter Zeit hat ihre Hartnäckigkeit zugenommen. Ich tue mein Bestes, sie abzuweisen, aber ohne Erfolg. Möge die Mutter mich davor bewahren, dass dieses Wesen sich mir je nähert! Was ist das für ein Wesen? Von einer vitalen Ebene?
Ja, es ist ein Wesen der Falschheit aus der vitalen Welt, das versucht, einen dahin zu bringen, seine falschen Suggestionen für die Wahrheit zu halten und das Bewusstsein in Unruhe zu versetzen und es dazu zu bewegen, den geraden Weg zu verlassen und entweder deprimiert, oder gegen die Mutter aufgebracht zu werden. Wenn du es abweist und dich ständig weigerst, ihm zuzuhören oder zu glauben, dann wird es verschwinden.
30-3-1933
EINER FALSCHEN KRITIK AN DER MUTTER
ZUZUHÖREN IST NICHT RATSAM
Es wäre wohltätig, X zu warnen, nicht schwachsinnigen Bemerkungen dieser Art [gegen die Mutter] zuzuhören, von wem auch immer sie kommen mögen, und, wenn er sie hört, nichts zu tun, um sie zu verbreiten. Er hat außerordentlich gute Fortschritte gemacht, weil er sich der Mutter geöffnet hat; wenn er jedoch solchen Stupiditäten Einlass in sein Mentales gewährt, können sie ihn beeinflussen, ihn für die Mutter verschließen und seinen Fortschritt anhalten.
Was Y anbelangt, falls er so etwas gesagt und gedacht hat [über die Mutter], würde das erklären, warum seine Gesundheit in letzter Zeit so gelitten hat. Wenn jemand sich zum Sprachrohr der feindlichen Kräfte macht und sich für ihre Falschheiten hergibt, überrascht es nicht, wenn etwas in ihm aus den Fugen gerät.
7-1-1932
GRÜNDE FÜR DIE KRANKHEIT DER MUTTER
Die Mutter hatte eine sehr schwere Attacke und sie muss mit ihren Kräften unbedingt haushalten, im Hinblick auf die Strapaze, die der 24. November [Darshan-Tag] für sie bedeuten wird. Es ist ganz ausgeschlossen, dass sie schon in der Zeit davor anfängt, jedermann zu sehen und zu empfangen – ein einziger derartiger Morgen würde sie total erschöpfen. Du musst daran denken, dass für sie solch ein physischer Kontakt mit anderen nicht ein bloß gesellschaftliches oder häusliches Zusammentreffen ist, mit ein paar oberflächlichen Bewegungen, die kaum einen Unterschied machen, so oder so. Für sie stellt er einen Austausch dar, ein Ausströmen ihrer Kräfte und ein Aufnehmen von Dingen – von Gutem, Schlechtem und Vermischtem, was oft eine große Arbeit in Bezug auf Anpassung und Eliminierung bedeutet, und in vielen Fällen, wenn auch nicht in allen, eine ernsthafte Belastung für den Körper bedeutet. Wenn es nur eine Frage von zwei oder drei Leuten gewesen wäre, wäre es anders; aber hier handelt es sich um den ganzen Ashram, ein jeder bereit, seinen Anspruch durchzusetzen, sobald sie nur ihre Türen aufmacht. Sicherlich willst du ihr das alles nicht auferlegen wollen, bevor sie nicht wieder gesund und bei Kräften ist! Im Interesse der Arbeit selbst – die Mutter hat sich nie im Geringsten um ihren Körper oder ihre Gesundheit gekümmert, und diese Indifferenz ist einer der Gründe, wenn auch nur ein äußerlicher, für den entstandenen Schaden –, muss ich darauf bestehen, dass sie sich Zeit lässt mit der Wiederaufnahme der Arbeit und am Anfang nur soviel tut, wie es ihre Gesundheit zulässt.
Mir scheint, dass alle, denen die Mutter wirklich etwas bedeutet, so denken sollten wie ich.
12-11-1931

Ich hatte gehofft, bald zu schreiben, aber es war mir nicht möglich. Deshalb kann ich vorläufig, da ich dir diesen Brief heute morgen versprochen habe, zu der anderen Sache nur noch einmal wiederholen, dass ich nicht gesagt habe, dass in irgendeiner Weise du oder die Sadhaks generell der Grund für die Krankheit der Mutter waren. Einem anderen, der etwas Ähnliches vom gleichen persönlichen Standpunkt aus geschrieben hat, antwortete ich, dass die Krankheit der Mutter einem Kampf mit universellen Kräften zuzuschreiben sei, welche die Reichweite eines Individuums oder einer Gruppe von Individuen bei weitem übersteigt. Was ich über die Strapaze schrieb, die der Mutter durch den physischen Kontakt auferlegt wird, bezog sich auf ihre Wiederaufnahme der Arbeit – und es betrifft die Bedingungen, unter denen die Arbeit am besten getan werden kann, so dass diese Kräfte in Zukunft keinen Vorteil haben können. Die Bedingungen waren in der Vergangenheit besonders beschwerlich, aufgrund der vielleicht unvermeidlichen Entwicklungen, für die ich niemanden verantwortlich mache; aber jetzt, wo die Sadhana auf die materiellste Ebene heruntergekommen ist, auf der die feindlichen Kräfte immer noch Schläge austeilen können, ist es notwendig, einen Wechsel vorzunehmen, der am besten durch eine Veränderung in der inneren Haltung der Sadhaks geschehen kann, denn allein das kann – bis zur entscheidenden Herabkunft des supramentalen Lichtes und der supramentalen Kraft – die äußeren Bedingungen leichter machen. Aber darüber kann ich nicht am Ende eines Briefes schreiben.
16-11-1931

Ich habe noch nichts zur Krankheit der Mutter gesagt, denn dazu wäre es notwendig gewesen, in Betracht zu ziehen, was diejenigen sein müssen, die im Zentrum einer Arbeit wie dieser stehen, was sie von der Menschen – oder der Erd-Natur und ihren Beschränkungen auf sich nehmen müssen, und wie viel sie von den Schwierigkeiten der Transformation [selbst] tragen müssen. All dies ist nicht nur an sich schwer zu verstehen für das Mentale, sondern auch für mich schwierig, auf geeignete Weise zu beschreiben, so dass es auch denjenigen, die nicht unser Bewusstsein oder unsere Erfahrung haben, klar wird. Es muss wohl dargelegt werden, aber ich habe dafür noch nicht die notwendige Form oder die nötige Zeit gefunden.
19-11-1931

Es ist viel einfacher für den Sadhak, durch Vertrauen in die Mutter von Krankheit frei zu werden, als für die Mutter, davon frei zu bleiben – weil die Mutter aufgrund der Natur ihrer Arbeit sich mit den Sadhaks identifizieren musste, sie in all ihren Schwierigkeiten unterstützen, alles Gift in ihrer Natur in sich aufnehmen‚ und sich außerdem auch noch mit allen Schwierigkeiten der universellen Erd-Natur befassen musste, einschließlich der Möglichkeit von Tod und Krankheit, um diese auszufechten. Wenn sie das nicht getan hätte, wäre kein einziger Sadhak dazu in der Lage gewesen, diesen Yoga zu praktizieren. Das Göttliche muss Menschengestalt annehmen, damit das menschliche Wesen sich zum Göttlichen erheben kann. Es ist eine einfache Wahrheit, und doch scheint niemand im Ashram fähig zu sein, zu verstehen, dass das Göttliche das tun und trotzdem verschieden von ihnen bleiben – und immer noch das Göttliche bleiben kann.
8-5-1933

Die Menschen im Ashram glauben, dass die Mutter ihre Schwierigkeiten und Krankheiten auf sich nimmt und dass sie deswegen manchmal zu leiden hat. Aber unter diesen Umständen gäbe es einen zu starken Ansturm solcher Dinge von vielen Sadhaks auf sie. Mir kommt der Gedanke, selbst einige dieser Schwierigkeiten und Krankheiten auf mich zu nehmen, so dass ich mit ihr auch schön mitleiden kann?
Schön? Es wäre alles andere als angenehm für dich oder uns.
Das ist eher eine grobe Darstellung einer Tatsache. Die Mutter musste, um ihre Arbeit zu tun, alle Sadhaks in ihr persönliches Wesen und Bewusstsein hineinnehmen; auf diese Weise persönlich (nicht nur unpersönlich) nach innen genommen, konnten sich alle Störungen und Schwierigkeiten, die in ihnen waren, einschließlich Krankheiten, gewissermaßen auf sie werfen, in einer Weise, wie es nicht hätte geschehen können, wenn sie nicht darauf verzichtet hätte, sich selbst durch ein Getrennt-Sein zu schützen. Nicht nur Krankheiten der anderen konnten sich in Angriffe auf ihren Körper umsetzen – diese konnte sie im allgemeinen abschütteln, sobald sie wusste, aus welcher Ecke und weshalb sie kamen – sondern ihre inneren Schwierigkeiten, die Revolten, Ausbrüche von Zorn und Hass gegen sie konnten die gleiche und noch schlimmere Wirkung haben. Das war die einzige Gefahr für sie (da innere Schwierigkeiten leicht zu überwinden sind), wohingegen Materie und Körper den schwachen oder ausschlaggebenden Punkt in unserem Yoga ausmachen, da dieser Bereich nie von der spirituellen Macht erobert worden ist, und die alten Yoga-Wege sie entweder beiseite ließen, oder nur eine Einzel-Kraft mentaler und vitaler Art, und nicht die generelle spirituelle Kraft auf sie anwendeten. Aus diesem Grund musste ich nach einer ernsten Krankheit, die von einer fürchterlich schlechten Atmosphäre im Ashram verursacht worden war, darauf bestehen, dass sie sich teilweise zurückzog, um den konkretesten Teil des Druckes auf sie zu vermindern. Natürlich würde die volle Eroberung des Physischen die Dinge revolutionieren, aber bis jetzt herrscht noch der Kampf vor.
31-3-1934

Ist es nicht unvermeidbar, dass sich im Umwandlungs- und Transformationsprozess alle diese Widerstände, Störungen und Revolten in jedem Sadhak erheben? Könnten sie nicht von jedem gleich zu Anfang seiner Sadhana eliminiert werden, damit die Mutter weniger von diesen Dingen auf sich nehmen müsste?
So wie die Natur des Erdbewusstseins und der Menschheit derzeit beschaffen ist, waren diese Dinge zu einem gewissen Grad unvermeidlich. Es gibt nur ganz wenige, die mit den leichteren feindseligen Regungen davonkommen. Aber nach einer Weile sollten diese Dinge verschwinden. Sie verschwinden auch wirklich bei einzelnen Individuen – ein großes Problem scheint jedoch zu sein, es in der Ashram-Atmosphäre zum Verschwinden zu bringen – der eine oder andere nimmt diese Regungen wieder auf, und von ihm versuchen sie, sich auf andere auszubreiten. Das kommt natürlich daher, weil hinter ihnen eines der Lebensprinzipien in der Unwissenheit steht – eine tief verwurzelte Tendenz der vitalen Natur. Aber es ist gerade das Ziel der Sadhana, diese zu überwinden und durch eine wahrere und göttlichere vitale Kraft zu ersetzen.
1-4-1934

Was du gesehen hast, ist richtig; aber wenn die Einstellung des Sadhaks die wahre seelische Einstellung ist, dann braucht die Mutter nicht zu leiden; sie kann auf sie einwirken, ohne dass irgendetwas auf sie zurückfällt.
22-1-1937

Es ist auf die unreinen Regungen der Sadhaks zurückzuführen, die auf die Mutter geworfen werden.
Ein Heilmittel vor der physischen Transformation ist scheinbar nicht möglich. Wenn die Mutter eine innere Wand zwischen sich und den Sadhaks errichten würde, käme das nicht vor, aber dann wären sie nicht in der Lage, etwas von ihr zu empfangen. Wenn alle sich mehr bemühen würden, mit ihrem tiefsten und höchsten Bewusstsein zu ihr zu kommen, dann würden sich diese Dinge weniger ereignen.

Die Gefahr für den, der anderen hilft, besteht darin, dass er Gefahr läuft, ihre Schwierigkeiten auf sich selbst zu nehmen. Wenn man sich separat halten und helfen kann, geschieht das nicht. Die Tendenz beim Helfen ist jedoch, die Person teilweise oder ganz in das eigene erweiterte Selbst hineinzunehmen. Das ist es, was die Mutter mit den Sadhaks machen musste und der Grund dafür, dass sie manchmal zu leiden hat – denn man kann nicht immer vor jeder Nachwirkung auf der Hut sein, wenn man ganz in Anspruch genommen oder in Aktion ist. Eine weitere Schwierigkeit ist die, dass die Personen, denen geholfen wird, die Angewohnheit entwickeln, an deinen Kräften zu ziehen und zu zerren, statt es dir zu überlassen, genau soviel zu geben, wie du kannst und sollst. Und viele andere, kleinere Konsequenzen muss jemand, der anderen hilft, in Kauf nehmen.
29-1-1935

Es gibt viele, die das in der Vergangenheit gemacht haben. Ich weiß nichts davon, dass er es jetzt tut. Aber alle schlechten Gedanken über die Mutter, oder unreine Regungen, die auf sie gelenkt werden, können ihren Körper angreifen, da sie die Sadhaks in ihr Bewusstsein hineingenommen hat und diese Dinge auch nicht zu ihnen zurückschicken kann, da es sie verletzen könnte.
17-3-1936

Es besteht nicht die geringste Notwendigkeit für die Mutter, Unreinheiten in sich hineinzuziehen – genauso wenig, wie für den Sadhak, Unreinheiten einzuladen, in ihn hineinzukommen. Unreinheit muss hinausgeworfen, nicht hereingezogen werden.
18-3-1936

Die Vorstellung Begierden, Unvollkommenheiten, Unreinheiten, Krankheiten auf die Mutter abzuladen, damit sie anstelle der Sadhaks die Folgen tragen möge, ist eine sonderbare. Ich vermute, es ist in Nachahmung des christlichen Ideals von einem Christus, der am Kreuz für die Menschheit leidet. Aber mit dem Yoga der Transformation hat das nichts zu tun.
1-11-1936
GRÜNDE FÜR DIE VORÜBERGEHENDE
ZURÜCKGEZOGENHEIT DER MUTTER
Zweifel, Verstimmungen und Verwirrung des physischen Mentalen und Vitalen wird es solange geben, wie das Vitale sich der Mutter vom falschen Standpunkt her annähert, – z.B. wenn es darauf besteht, sie danach zu beurteilen, wie sie auf seine Wünsche und Vorstellungen von dem, was sie ihm geben sollte, reagiert. Dem Göttlichen nicht seine eigenen Vorstellungen oder seinen vitalen Willen aufzuerlegen, sondern den Willen des Göttlichen entgegenzunehmen und ihn zu befolgen, das ist die wahre Einstellung in der Sadhana. Nicht zu sagen: „Das ist mein Recht, Wunsch, Anspruch, Bedürfnis und Erfordernis, wieso bekomme ich es nicht?“, sondern sich selbst zu geben, sich zu überantworten, und mit Freude zu empfangen, was auch immer das Göttliche gibt, und nicht sich zu grämen oder aufzulehnen, das ist der richtige Weg. Dann wird das, was man bekommt, genau das Richtige für einen sein. All das weißt du sehr wohl; wieso erlaubst du dann dauernd deinem äußeren Vitalen, es zu vergessen und dich zurück, in die alte, falsche Haltung zu ziehen?
Dass die Mutter sich, in Bezug auf die Sadhaks, in ihrer Arbeit vom althergebrachten Kurs, der Routine etc. zurückgezogen hat, war eine schiere Notwendigkeit der Arbeit und der Sadhana. Alles war in ein falsches Fahrwasser geraten, war voll vermischter Regungen und einer fehlerhaften Haltung – infolgedessen bewegten sich die Dinge immer im gleichen, rajasisch-tamasischen Kreise, ohne irgendeinen Ausweg-gleich einem 'Eichhörnchen in der Trommel'. Die Krankheit der Mutter war eine nachdrückliche Warnung, dass es so nicht weitergehen durfte. Eine neue Grundlage für ihre Vorgehensweise und ihre Beziehungen muss aufgebaut werden, die deutlich macht, dass es keine weitere Sanktion mehr geben wird für die bisherigen falschen Regungen der Sadhaks, die der Herabkunft der Wahrheit in die physische (materielle) Natur im Weg standen. Die Grundlage lässt sich nicht an einem Tag errichten, doch die Mutter musste sich zurücknehmen, weil es sonst unmöglich wäre, sie überhaupt zu bauen.
7-12-1931

Es ist nicht so, dass die Mutter sich mehr und mehr zurückzieht oder die Absicht hat, ganz nach innen zu gehen wie ich. Deine Bemerkungen über die privilegierten Wenigen sind mir unverständlich; wir vertrauen uns nicht einigen Wenigen auf Kosten von anderen an, oder sprechen mit ihnen darüber, was vor sich geht, während wir dir gegenüber schweigen. Das ist eine alte Klage von dir, und sie ist unbegründet. Wenn irgendjemand behauptet, das besondere Vertrauen der Mutter zu besitzen, dann ist das eine egoistische Behauptung, die nicht zu rechtfertigen ist. Dein eigentlicher Punkt scheint der zu sein, dass die Mutter die Suppenverteilung, und was damit einherging, nicht wieder aufnimmt. Ich habe dir schon gesagt, warum sie durch die Erfahrung ihrer Krankheit gezwungen war, von der alten Routine Abstand zu nehmen – die für die meisten Sadhaks eine Art halb-kirchliche Routine geworden war und weiter nichts. Das lag an der falschen Einstellung der Sadhaks, die eine Atmosphäre voll von Regungen erzeugte, die dem Yoga entgegenstehen und möglicherweise ins Unheil führen würden – der Anfang war schon gemacht. Die Suppenverteilung im alten Trott wieder aufzunehmen, hieße, die alten Voraussetzungen herzustellen, und das würde in einer Wiederholung der gleichen Runde falscher Bewegungen mit gleichen Ergebnissen enden. Die Mutter hat langsam und vorsichtig Schritte unternommen, um nach ihrer Krankheit unter anderen Verhältnissen ihre Kontrolle über die Dinge zu erneuern, aber sie kann keinen Schritt machen, der es den alten, dunklen Regungen erlauben würde, wiederzukommen – ich glaube, einige der Bewegungen hast du schon selbst bemerkt. Der nächste Schritt muss von den Sadhaks selber gemacht werden; sie müssen es möglich machen (durch ihre veränderte Haltung, ihre Entschlossenheit, sich auf der niederen vitalen und mentalen Ebene ins wahre Bewusstsein zu erheben), damit eine Vereinigung mit der Mutter auf dieser Ebene auf richtige Art und Weise und mit dem richtigen Ergebnis zustande kommt. Mehr kann ich momentan dazu nicht sagen; aber ich habe ganz die Absicht, in Zukunft deutlicher zu werden – so weit ich kann, ohne mich auf Individuen zu beziehen; denn es gibt persönliche Dinge im Yoga der Leute, über die man oft nur zu ihnen selbst, und nicht zu anderen sprechen kann.
Was deine übrigen Fragen betrifft, so werde ich sie in einem anderen Brief behandeln. Ich möchte jetzt nur sagen, dass das, was geschieht, immer „zum Besten“ ist, nur insofern stimmt, als es zum Schluss einen göttlichen Sieg geben wird, allen Schwierigkeiten zum Trotz – das ist immer mein Ausblick, mein Glaube und meine Zusicherung gewesen und wird es immer sein – wenn du willens bist, es von mir anzunehmen. Das will aber nicht heißen, dass deine Schwermut und Niedergeschlagenheit notwendig sind für die Weiterentwicklung! Je eher sie auf Nimmerwiedersehen verschwinden, umso freudiger werden die Mutter und ich auf dem steilen Weg zum Gipfel vorankommen, und desto leichter wird es für dich sein, das zu verwirklichen, was du möchtest – vollständige Bhakti und vollkommenes Ananda.
28-12-1931
1 Die Mutter: Gebete und Meditationen.
2 Aroumé: die Villa, in der sich der Speisesaal, genannt Dining-Room [in Wirklichkeit eine Anzahl von Speisesälen] befindet.
3 Die Mutter: Gespräche, 1929. Auf Englisch geführte Konversationen, nach Notizen eines Schülers publiziert.
