Kapitel 9

Heilung von Depression – II

… begegne den Schwierigkeiten und Hindernissen mit einem Lächeln. Du sitzt nicht länger in Sack und Asche und jammerst über deine Fehler, ganz und gar geknickt, weil du noch nicht ganz auf der Höhe bist. Mit einem Lächeln verscheuchst du die Depression. Hundert Fehler machen dir nichts aus: Lächelnd erkennst du, dass du dich geirrt hast, und lächelnd beschließt du, die Dummheit in Zukunft nicht zu wiederholen. Jegliche Depression und aller Trübsinn wird von feindlichen Kräften erzeugt, die nie so zufrieden sind wie dann, wenn sie dich in eine düstere Stimmung hineinziehen können. Demut ist etwas ganz anderes als Depression. Sie ist eine göttliche Regung, letztere hingegen eine sehr grobe Äußerung dunkler Kräfte. Begegne darum deinen Sorgen mit Heiterkeit, biete den Hindernissen, die unterwegs zur Umwandlung auftreten, mit unbeirrt guter Laune die Stirn. Die beste Art, den Feind außer Gefecht zu setzen, ist ihm ins Gesicht zu lachen! Du kannst tagelang in einen Kampf verwickelt sein, ohne dass die Kraft des Feindes nachlässt, aber verspotte ihn nur ein einziges Mal, und siehe da, er nimmt Reißaus! Ein zuversichtliches Lachen voll Vertrauen in das Göttliche ist die verheerendste Kraft, die es gibt: Es zerschlägt die Front des Feindes, wirft seine Reihen um und trägt dich siegreich voran.

Du hast hier gesagt: „Einem Feind zulächeln heißt ihn entwaffnen.“ (CWM Vol 14, p. 178) Was bedeutet zulächeln? Man soll einem Feind nicht zulächeln!

Man soll nicht! … Was ich hier sage, ist eine Erfahrung. Hier wird eine Erfahrung festgehalten, die ich in allgemeiner Weise ausgedrückt habe. Wenn aber in einem bestimmten Augenblick jemand mit den dunkelsten Absichten kommt und man hat ein Lächeln für ihn, ist er vollständig entwaffnet, er kann nichts mehr machen. Man muss aber aufrichtig lächeln. Man darf keine Grimasse schneiden und glauben, dass … (Gelächter). Ich fasse „lächeln“ in einem etwas umfassenderen Sinn auf. Das heißt, wenn man hinreichend Herr seiner selbst sein und über den Dingen stehen kann, in einem ganz überlegenen Bewusstsein, das die Dinge von oben zu überschauen vermag, bringt einen sogar das für das menschliche Bewusstsein Schrecklichste und Dramatischste zum Lächeln wie eine Kinderei. Und wenn man in diesem Bewusstsein lebt, in dem man über alles lächeln kann (weil man die Ursachen von allem versteht und auch sieht, wie die Kräfte in allem arbeiten), wenn man dieses Bewusstsein bekommen kann und außerdem ein Lächeln hat für das, was geschieht, verändern die Dinge sofort ihre Natur. Nur ist es kein kleines äußeres und zur Schau tragendes Lächeln: Das seelische Wesen muss lächeln.

Du kannst einem Feind unverstellt zulächeln, wenn du über jeglicher Kränkung und Beleidigung stehst. Das ist die Grundbedingung für die yogische Haltung.

… die notwendigste Eigenschaft ist Beharrlichkeit, Ausdauer und eine … wie soll ich sagen … eine Art innerer Humor, der einem hilft, nicht den Mut zu verlieren, nicht traurig zu werden und alle Schwierigkeiten mit einem Lächeln zu überwinden. Es gibt ein englisches Wort, das dies sehr gut ausdrückt: cheerfulness, Heiterkeit, Fröhlichkeit. Wenn du das in dir bewahren kannst, kämpfst du viel besser gegen die schlechten Einflüsse, die deinen Fortschritt zu behindern versuchen, und leistest ihnen viel besser Widerstand im Licht.

Mein Herz ist ausgetrocknet, traurig und düster, Mutter.

Warum versuchst du nicht etwas Schönes und Interessantes zu lesen und lenkst dich von dir ab? Das hilft am besten.

Wenn du dem Leben immer zulächeln kannst, wird auch das Leben dir immer zulächeln.

Vermag man ewig zu lächeln, ist man ewig jung.

Lerne immer und in allen Umständen zu lächeln; lächle sowohl über deine Sorgen wie über deine Freuden, über deine Leiden wie auch über deine Hoffnungen, denn in einem Lächeln befindet sich eine souveräne Macht der Selbstbeherrschung.

Allgemein gesprochen ist der Mensch ein Tier, das sich selbst furchtbar ernst nimmt. Zu wissen, wie man in allen Umständen über sich selbst zu schmunzeln vermag, über seine Sorgen und Ernüchterungen zu lächeln vermag, über seinen Ehrgeiz und seine Leiden, Entrüstungen und Auflehnungen – welch machtvolle Waffe, sich selbst zu bezwingen!

Schimpfe niemals! Alle möglichen Kräfte dringen in dich ein, sobald du schimpfst, und sie ziehen dich runter. Kopf hoch! Ich scheine immer am Scherzen zu sein, doch ist es nicht bloß Scherzen. Es ist eine Zuversicht, geboren aus dem Seelischen. Ein Lächeln drückt jenen Glauben aus, dass nichts sich gegen das Göttliche zu stellen vermag und dass am Ende alles zum Guten sich wenden wird.