Kapitel 7

Wahre Beziehung zur Mutter

BESONDERE BEZIEHUNGEN MIT DER MUTTER

Es ist sicherlich richtig, dass das Göttliche keine Vorlieben oder Abneigungen hat und zu allen gleich ist, aber das verhindert nicht, dass zu jedem eine spezielle Beziehung besteht. Dieses Verhältnis hängt jedoch nicht davon ab, inwieweit man [mit dem Göttlichen] identifiziert oder vereint ist. Die reinere Seele hat einen leichteren Zugang zum Göttlichen. Die stärker entwickelte Natur hat mehr Berührungspunkte, welche die Begegnung mit Ihm ermöglichen. Die Identifikation erzeugt ein spirituelles Einssein. Es gibt jedoch andere persönliche Beziehungen, die aufgrund anderer Ursachen bestehen. Die Komplexität aller Verhältnisse ist zu groß, als dass sie von einer Ursache allein bestimmt wird.

Ja, Yogis, deren Fortschritt nicht von der persönlichen Intervention der Mutter abhängt, brauchen keine persönliche Beziehung zu ihr – nur den spirituellen Kontakt auf Distanz. Manche haben vielleicht eine spezielle Verbindung, aber das liegt dann an speziellen Aspekten ihrer Sadhana. Andererseits kann man eine persönliche Beziehung zur Mutter haben, obwohl in der Sadhana kein Fortschritt gemacht wurde. Es gibt da jede Art von Möglichkeiten.

Eine solche Beziehung besteht mit all denen, die hierhergekommen sind, bei denen das psychische Wesen entwickelt genug ist, um die Beziehung zuzulassen. In anderen Fällen ist sie mehr eine Möglichkeit als etwas Verwirklichtes.

Grob gesagt sind es drei Teile des Wesens in Manifestation, die hier ins Spiel kommen: 1) das psychische Wesen in seiner Entwicklung und seine Erfahrung aus früheren Leben und etwas von den alten Persönlichkeiten, soviel, wie ihm für das gegenwärtige Leben zur Hilfe gereichen kann; 2) die aktuelle Formation dank dieser Geburt, die aus vielen komplexen Faktoren besteht; 3) das zukünftige Wesen, was in unserem Fall die großen Bereiche höheren Bewusstseins oberhalb der gegenwärtigen Manifestation bedeutet – die Verbindung mit ihm macht die Transformation eher möglich und das angestrebte Werk kann vollbracht werden.

Es ist das psychische Wesen, das den Kontakt durch vergangene Leben oder frühere Persönlichkeiten mit einbringt, d.h. durch etwas, das wesentlich und immer noch wirksam in ihnen ist.

Aber darüber hinaus sind einige psychische Wesen hierher gekommen, die bereit sind, sich großen Bereichen von Bewusstsein oberhalb – oft dargestellt durch Wesen höherer Ebenen – anzuschließen, und die somit besonders geeignet sind, sich eng mit der Mutter zu verbinden in dem großen Werk, das vollbracht werden muss. Diese haben alle ein spezielles Verhältnis zur Mutter, das zum alten hinzukommt.

Was die gegenwärtige Formation betrifft, so kann sie selbstverständlich Elemente enthalten, die, weil sie der Mutter nicht verbunden oder ihr nicht begegnet sind, sich ihr fremd fühlen mögen. Solch ein Element mag fühlen, es stehe im Weg; aber es ist eine äußerliche Formation und gehört nicht zur vergangenen oder zukünftigen Evolution, auf jeden Fall nicht in seiner aktuellen Form. Es muss entweder verschwinden oder sich verändern.

10-6-1935

In dieser Beziehung in zu viele mentale Subtilitäten auszuschweifen, ist nicht sehr hilfreich; es ist ein Thema jenseits mentaler Analyse, und die Konstruktionen des Mentalen neigen dazu, entweder nur halb wahr, oder aber falsch zu sein.

Es gibt eine universelle Göttliche Liebe, die allen gleichermaßen gilt. Ebenso besteht eine psychische Verbindung, die individuell ist; im Wesentlichen ist sie dieselbe für alle, aber sie lässt mit jedem eine spezielle Beziehung zu, die nicht für alle die gleiche, sondern in jedem Falle verschieden ist. Dieses spezielle Verhältnis steht in jedem Falle für sich und ist von eigener Natur – es ist, wie man sagt, sui generis, von eigener Art und kann mit anderen Beziehungen nicht verglichen, durch sie ersetzt, oder an ihnen gemessen werden, weil jede von diesen wiederum sui generis ist. Die Frage von mehr oder weniger ist daher hier absolut irrelevant.

Es ist völlig falsch zu sagen, dass die Mutter diejenigen am meisten liebt, die ihr physisch am nächsten sind. Ich habe das oft gesagt, aber die Leute wollen es nicht wahrhaben, weil sie sich vorstellen, dass die Mutter, wie normale Leute, ein Sklave vitaler Gefühle ist und von vitalen Zu- und Abneigungen regiert wird. „Wen sie mag, den hält sie in ihrer Nähe, wen sie weniger mag, hält sie weniger nahe, und jene, die sie nicht mag, oder die ihr gleichgültig sind, hält sie auf Distanz“, so lautet ihre kindische Schlussfolgerung. Aber viele von denen, die Mutters Gegenwart und Liebe immer in sich fühlen, sehen sie kaum, höchstens einmal in sechs Monaten, oder einmal im Jahr – Pranam und Meditation ausgenommen. Andererseits mag jemand, der ihr physisch nahe ist oder sie oft sieht, überhaupt nichts dergleichen spüren; er mag sich über völlige Abwesenheit von Mutters Hilfe und Liebe beklagen, verglichen mit dem, was sie anderen gibt. Wenn die oben erwähnte, kindisch vereinfachte Dreier-Regel wahr wäre, wären solche Ausbrüche unmöglich.

Ob man Mutters Liebe fühlt oder nicht, hängt davon ab, ob man offen dafür ist, oder nicht. Es hängt nicht von körperlicher Nähe ab. Offensein bedeutet Beseitigung von allem, was einen unbewusst für die innere Beziehung macht – und nichts kann einen dafür unbewusster machen als die Idee, dass sie nur an einer äußeren Manifestation zu messen sei, statt im Innern des Wesens gefühlt zu werden; sie macht einen blind oder unsensibel gegenüber den äußeren Manifestationen, die da sind. Ob man körperlich nahe oder fern ist, spielt keine Rolle. Man kann die Beziehung spüren und ihr dabei physisch fern sein, oder sie wenig sehen. Es kann einem misslingen, die Beziehung zu spüren, wenn sie da ist, obwohl man der Mutter körperlich nahe oder oft in ihrer körperlichen Gegenwart ist.

11-6-1935

Wenn der Sadhak der Mutter untreu wird, heißt das, dass er weder die Sadhana noch die Mutter, sondern die Befriedigung seiner Wünsche und seines Egos wollte. Das ist nicht Yoga.

Die Mutter trifft sich mit niemandem für 'Stunden' – wenn jemand stundenlang bliebe, würde sie das sehr ermüden.

Mutter traf X nicht öfters als andere, weil sie ihn mehr liebte, sondern weil sie durch ihn etwas für das Werk zu erreichen suchte, was, falls vollbracht, ein großer Sieg für alle gewesen wäre. Aber genau deswegen, weil er es falsch auffasste und sich im Sinne einer persönlichen physischen Beziehung und Befriedigung seiner egoistischen Wünsche daran klammerte, versagte er und musste gehen. Dein 'Teil' macht denselben stupiden, ignoranten Anspruch des sinnlichen Egos, und wenn die Mutter so töricht wäre, ihn zu befriedigen, würde es so enden wie bei X.

Mutter hat den Körper angenommen, weil ein Werk physischer Natur (einschließlich einer Änderung der physischen Welt) getan werden musste; sie ist nicht gekommen, um eine 'physische Beziehung' mit Leuten einzugehen. Einige sind mit ihr gekommen, um an der Arbeit teilzunehmen, andere hat sie gerufen, wieder andere kamen auf der Suche nach dem Licht. Mit jedem hat sie eine persönliche Beziehung, oder eine Möglichkeit zu persönlicher Beziehung ist da, aber jede ist von eigener Art, und niemand kann sagen, dass sie mit jeder Person gleichermaßen dasselbe tun muss. Niemand kann es als ein Recht für sich beanspruchen, dass sie ihm physisch nahe zu sein hat, weil sie anderen körperlich nahe ist. Einige haben die persönliche Beziehung mit ihr gewählt, und doch sieht sie wenig von ihnen – manche haben ein weniger persönliches Verhältnis und bekommen sie aus dem einen oder andern Grund viel öfters oder länger zu sehen. Hier dumme, mathematische Regeln des physischen Mentalen anzuwenden, ist absurd. Dein physischer Verstand kann nicht verstehen, was die Mutter tut, seine Werte, Maßstäbe und Ideen sind nicht die ihren. Noch schlimmer ist es, deinen persönlichen vitalen Anspruch oder Wunsch zum Maßstab zu machen für das, was sie tun sollte. Darin liegt spiritueller Ruin. Die Mutter handelt in jedem einzelnen Fall aus unterschiedlichen und diesem Fall angemessenen Gründen.

WAHRE KINDER DER MUTTER

Die Kinder, die der Mutter am nächsten stehen, sind diejenigen, die offen für sie sind, ihr im inneren Wesen nahe, eins mit ihrem Willen – nicht jene, die ihr physisch am nächsten stehen.

Wenn man die intime innere Beziehung hat, fühlt man die Mutter immer nahe, im Innern und um sich herum, und es gibt kein Beharren auf der näheren physischen Beziehung um ihrer selbst willen. Jene, die diese engere Beziehung nicht haben, sollten danach streben und sich nicht nach der anderen sehnen. Wenn ihnen die äußere Nähe gewährt wird, werden sie sehen, dass sie bedeutungslos ist ohne die innere Einheit und Nähe. Man kann körperlich der Mutter nahe sein und doch so weit weg von ihr wie die Wüste Sahara.

11-6-1934

INNERES EINSSEIN UND
ÄUßERER KONTAKT MIT DER MUTTER

Die spirituelle Vereinigung muss im Innern beginnen und sich von dort ausbreiten; sie kann nicht auf etwas Äußerlichem gründen – denn, falls sie darauf beruht, kann das Einssein nicht spirituell oder echt sein. Das ist der große Fehler, den so viele hier machen: sie legen die ganze Betonung auf die äußere, vitale oder physische Beziehung mit der Mutter, bestehen auf einem vitalen Austausch oder sonst einem physischen Kontakt, und wenn sie ihn nicht zu ihrer Genugtuung bekommen, geraten sie in alle möglichen Arten von Unruhe, Auflehnung, Zweifel und Depression. Das ist ein ganz falscher Standpunkt und hat viel Blockierung und Ärger verursacht. Das Mentale, Vitale, Physische können an der Einheit teilhaben und sollen an ihr teilhaben, aber dazu müssen sie dem Psychischen unterworfen und selbst 'psychisiert' sein; die Einheit muss eine essenziell psychische und spirituelle Vereinigung sein, die sich hin zum Mentalen, Vitalen und Physischen ausbreitet. Selbst das Physische muss imstande sein, unsichtbar Mutters Nähe, ihre konkrete Gegenwart zu spüren – nur dann kann die Einheit wahrhaft begründet und vollendet sein, und nur dann kann jede körperliche Nähe oder ein Kontakt seinen wahren Wert finden und einen spirituellen Zweck erfüllen. Bis dahin ist jeder physische Kontakt nur insoweit von Wert, als er der inneren Sadhana hilft, aber wie viel gegeben werden kann, oder was helfen oder hinderlich sein wird, das kann nur die Mutter beurteilen, der Sadhak kann nicht das Urteil fällen – er wird von den Wünschen und dem niederen vitalen Ego fehlgeleitet werden, wie es in der Tat bei vielen der Fall war.

Wenn die vitale Forderung da ist, mit ihren Ansprüchen und Revolten, und sie den Wunsch nach äußerlichem Kontakt oder äußerer Nähe zum Anlass oder zur Gelegenheit für diese Dinge benutzt, dann wird sie zu einem ernsthaften Hindernis für die Entwicklung der inneren Einswerdung, sie hilft überhaupt nicht. Die Sadhaks stellen sich in ihrer Unwissenheit immer vor, dass die Mutter, wenn sie eine Person öfter als eine andere sieht, es aus persönlicher Vorliebe tut, und dass sie dieser Person mehr Liebe und Hilfe zuteil werden lässt. Das ist ganz und gar ein Irrtum. Nähe und Kontakt im Physischen können eine schwere Prüfung für den Sadhak darstellen; sie können vitales Begehren, Ansprüche, Eifersüchteleien etc. auf den Höhepunkt treiben; andererseits kann es sein, dass er sich mit einer äußeren Beziehung begnügt, ohne eine ernsthafte Anstrengung für die innere Verbindung zu unternehmen; oder die physische Nähe wird zu etwas Mechanischem für ihn, da gewohnt und vertraut, und wird gänzlich unwirksam für jeden inneren Zweck – diese Sachen sind nicht nur möglich, sondern in vielen Fällen geschehen. Die Mutter weiß das, und wie sie die Dinge in dieser Angelegenheit arrangiert, ist daher von ganz anderen Beweggründen diktiert als jenen, die man ihr zuspricht.

Das einzig Sichere ist, sich hauptsächlich und ganz und gar auf das innere Einssein zu konzentrieren, dies zu der einen Sache zu machen, die erreicht werden muss und alle Ansprüche und Forderungen nach irgendetwas Äußerlichem beiseite zu lassen – zufrieden zu bleiben mit dem, was die Mutter gibt und sich gänzlich auf ihre Weisheit und Fürsorge zu verlassen. Es sollte ziemlich offensichtlich sein, dass ein Wunsch, der Revolte, Zweifel, Depression, verzweifelte Kämpfe hervorruft, kein wahrer Teil der spirituellen Bewegung sein kann. Wenn dein Verstand dir sagt, dass es das Richtige ist, dann musst du den Eingebungen des Verstandes mit Sicherheit misstrauen. Konzentriere dich völlig auf die eine notwendige Sache und entledige dich aller störenden und ablenkenden Ideen und Kräfte, wenn sie kommen. Die vitale Zustimmung für diese Dinge muss überwunden werden, aber dazu muss als erstes jede mentale Zustimmung verweigert werden, denn die mentale Unterstützung verleiht ihnen eine größere Kraft, als sie sonst haben würden. Festige die richtige Haltung in deinem Mental und im tieferen emotionalen Wesen – halte daran fest, wenn widersächliche Kräfte sich erheben, und wehre sie ab durch deine Festigkeit in dieser psychischen Haltung.

14-3-1937

DIE ÄUßERE UND DIE INNERE MUTTER

Es ist wahr, dass die Mutter eins ist in vielen Formen, aber die Unterscheidung zwischen der äußeren und der inneren Mutter darf nicht zu scharf sein; denn sie ist nicht nur eins, sondern die physische Mutter enthält alle anderen Formen in sich, und in ihr ist die Kommunikation zwischen der inneren und äußeren Existenz hergestellt. Aber um die äußere Mutter wirklich zu kennen, muss man wissen, was in ihr ist und nicht nur auf die äußeren Erscheinungen achten. Das ist nur möglich, wenn man sie im inneren Wesen trifft und in ihr Bewusstsein hineinwächst – denjenigen, die bloß eine äußere Beziehung suchen, gelingt das nicht.

10-8-1936

Ich weiß nicht, wie du es anstellen willst, in die manifestierte Form hineinzuleben. In Mutters Bewusstsein zu leben, selbst bis zum Physischen hin, mit der manifestierten Form als dem Zentrum dieser Einheit, ist möglich. Ist es vielleicht das, was du meinst? Aber wie wirst du das machen, wenn die anderen Teile so belassen werden, wie sie sind? Sie werden dich weiterhin aus dem wahren Bewusstsein herausziehen, so wie sie es jetzt tun. Und wie sollen sie verändert werden, wenn die Kraft der Mutter in ihnen nicht vorhanden ist, um sie zu verändern?

14-1-1936

DIE WAHRE INNERE BEZIEHUNG
MIT DER MUTTER

Eine innere (Seelen-)Beziehung bedeutet, dass man die Gegenwart der Mutter spürt, ihr jederzeit zugewendet ist, ihrer bewegenden, führenden, helfenden Kraft gewahr und voller Liebe für sie ist und immer eine große Nähe fühlt, ob man ihr physisch nahe ist, oder nicht. Diese Beziehung nimmt sich des Mentalen, Vitalen, inneren Physischen an, bis man sein eigenes Mentales vertraut mit dem der Mutter fühlt, sein Vitales in Harmonie mit dem ihren, und sein ganz physisches Bewusstsein erfüllt von ihr. Dies sind alle die Elemente der inneren Vereinigung, nicht nur im Geiste und Selbst, sondern in der Natur.

Ich erinnere mich nicht, was ich geschrieben habe, aber dies stellt das enge innere Verhältnis dar, im Gegensatz zu einer äußerlichen Beziehung, die nur darin besteht, wie man ihr [der Mutter] auf der äußeren physischen Ebene begegnet. Es ist durchaus möglich und aktuell, diese nahe innere Beziehung zu haben, auch wenn man sie physisch nur zur Pranam- und Meditationszeit und vielleicht jährlich einmal am Geburtstag sieht.

Die Verbindung ist immer da, im Selbst und im Psychischen; aber wenn im Mentalen, Vitalen und Physischen Hindernisse vorhanden sind, dann kann sich die Verbindung nicht manifestieren, oder ist, falls überhaupt manifestiert, mit Elementen durchsetzt, die sie unvollkommen und unbrauchbar machen. Die wahre Beziehung ist die psychische und spirituelle Verbindung; die Beziehung in anderen Wesensteilen muss auf der Basis dieser psychischen und spirituellen Verbindung weitergeführt werden, und dann kann sie von Dauer sein.

Die Beziehung zum Göttlichen, zur Mutter, muss eine voller Liebe, Glauben, Vertrauen, Zuversicht und Hingabe sein; jede andere Beziehung der gewöhnlichen vitalen Art bringt Reaktionen, die der Sadhana zuwiderlaufen, – Begehren, egoistisches abhimana, Forderung, Revolte und jegliche Aufregung der unwissenden rajasischen menschlichen Natur, der zu entrinnen gerade der Zweck der Sadhana ist.

26-4-1933

DIE STÄNDIGE PSYCHISCHE NÄHE

Ich fühle mich der Mutter sehr nahe, als ob kein Unterschied da wäre. Aber wie kann das sein, da doch die Kluft zwischen uns so groß ist – sie befindet sich auf der Supramentalen Ebene, ich mich auf der mentalen.

Aber die Mutter befindet sich nicht nur auf der Supramentalen, sondern auf allen Ebenen. Und insbesondere ist sie jedem im psychischen Teil (dem inneren Herzen) nahe, daher stellt sich das Gefühl der Nähe natürlich ein, sobald sich dieser Teil öffnet.

11-12-1933

Dein psychisches Wesen muss nach vorne kommen und dich dem direkten, wirklichen und ständigen inneren Kontakt mit mir und der Mutter öffnen, das ist alles, was nötig ist. Bis jetzt hat sich deine Seele durch das Mentale und seine Ideale und Bewunderungen, oder durch das Vitale und seine höheren Freuden und Aspirationen ausgedrückt; aber das genügt nicht, um die physische Schwierigkeit zu besiegen und die Materie zu erleuchten und zu transformieren. Deine Seele selbst, dein psychisches Wesen ist es, das nach vorne kommen, vollständig erwachen und die fundamentale Veränderung vornehmen muss. Das psychische Wesen ist nicht auf die Unterstützung intellektueller Ideen oder äußerer Zeichen und Hilfen angewiesen. Nichts anderes kann dir das direkte Gefühl des Göttlichen geben, die ständige Nähe, die innere Unterstützung und Hilfe. Dann wirst du die Mutter nicht als fern empfinden, oder irgendeinen weiteren Zweifel bezüglich der Verwirklichung haben; denn der Verstand denkt, das Vitale begehrt, aber die Seele spürt und kennt das Göttliche.

Was du hier gibst, ist eine exakte Beschreibung des psychischen Wesens und seiner Beziehung zur Mutter. Das ist die wahre Beziehung. Wenn du in diesem Yoga erfolgreich sein willst, musst du deine Haltung der psychischen Verbindung einnehmen und die egoistisch vitale Bewegung zurückweisen. Das psychische Wesen, das in den Vordergrund tritt und dort verbleibt, das ist die entscheidende Bewegung im Yoga. Dies geschah, als du die Mutter zum letzten Mal sahst, das Psychische kam nach vorne. Aber du musst es da vorne behalten. Dazu wirst du nicht imstande sein, wenn du auf das vitale Ego und sein Geschrei hörst. Es ist durch Vertrauen und Selbst-Überantwortung und die Freude reiner Selbst-Hingabe – die psychische Haltung-, dass man in die Wahrheit hineinwächst und mit dem Göttlichen vereint wird.

Als ich mich nicht richtig konzentrieren konnte, rief ich Reinheit von oben herab. Augenblicklich wurde das ganze Wesen von Frieden und Reinheit erfüllt, und ohne irgendeine Schwierigkeit fühlte ich die Gegenwart der Mutter im Herzen. Eine intensive Aspiration stieg vom Herzen, von unten, ja von allen Teilen des Wesens auf. Das Herz war erfüllt mit Anbetung der Mutter; Verehrung war da, eine echte Hingabe, ein großes Gefühl der Erleichterung in der Vereinigung mit der Mutter. Es gab ein intensives Streben nach Reinheit. War es eine psychische Öffnung?

Ja, sicher, es war eine psychische Öffnung mit Betonung auf der Öffnung zur höheren Reinheit, was sehr wichtig ist. Das ist etwas vom Wichtigsten für die psychische Öffnung und die innere Beziehung zur Mutter.

14-7-1937

Das, was ruft, ist dein eigenes psychisches Wesen, das sich tief hinter dem Herz-Zentrum befindet. Viele Menschen fühlen manchmal von dort ausgehend den Ruf nach der Mutter. Er kommt leichter im Schlaf oder im halbwachen Zustand, weil dann das Oberflächenbewusstsein nicht aktiv ist, so dass sich das, was innen, im inneren Wesen vor sich geht, manifestieren kann.

29-10-1934

DIE WAHRE GRUNDLAGE DER SADHANA

Ja, das ist die wahre Basis. In vollkommenem Gleichmut, in gleicher Sicht aller Dinge gänzlich vereint mit der Mutter, – so kann das höhere Bewusstsein gelebt und selbst in die äußersten Teile der Natur gebracht werden.

22-5-1934

Je mehr das Einssein mit der Mutter wächst, desto besser für die Sadhana.

2-10-1933

Ja, es ist ein sehr ermutigender Fortschritt. Wenn du die Weite und Ruhe beibehältst, wie bisher, und auch die Liebe zur Mutter im Herzen, dann ist alles gesichert – denn das bedeutet die doppelte Fundierung des Yoga – die Herabkunft des höheren Bewusstseins mit seinem Frieden, seiner Freiheit und gelassenen Ruhe von oben, und die Offenheit des Psychischen, das die ganze Bemühung oder die ganze spontane Bewegung auf das wahre Ziel ausgerichtet hält.

10-10-1934

DIE LIEBE DER MUTTER

Du bist Mutters Kind, und die Liebe der Mutter für ihre Kinder ist grenzenlos, und geduldig erträgt sie die Defekte ihrer Natur. Versuche, das wahre Kind der Mutter zu sein: es ist in dir vorhanden, aber dein nach außen gerichtetes Mentales ist von kleinen, nutzlosen Dingen besetzt und macht ihretwegen zu oft ein heftiges Aufheben. Du musst die Mutter nicht nur im Traum sehen, sondern lernen, sie zu allen Zeiten mit dir und in dir zu sehen und zu fühlen. Dann wirst du es einfacher finden, dich zu kontrollieren und zu ändern, – denn, weil sie da ist, kann sie es für dich tun.

Was die Gefühle die Mutter betreffend angeht, und dass ihre Liebe nur im Gegenzug für geleistete Arbeit gegeben wird, oder bloß jenen, die die Sadhana gut ausüben können, das ist die übliche unsinnige Vorstellung des vital-physischen Mentalen, die wertlos ist und ohne Bedeutung.

17-1-1937

Wenn Meditation zu Kopfschmerzen führt, solltest du nicht meditieren. Es ist verkehrt, zu glauben, dass Meditation unerlässlich für die Sadhana ist. Es gibt so viele, die nicht meditieren, aber der Mutter nahe sind und ebenso gut voran kommen, wie diejenigen, die lange Meditationen haben.

Das Eine, worauf es ankommt, ist, zur Mutter hingewendet zu sein, und das ist alles, was notwendig ist. Sei nicht ängstlich oder traurig, sondern lasse die Mutter ruhig ihr Werk in dir und durch dich tun, und alles wird gut sein.

16-3-1935

Sicher, du brauchst nicht erst 'gut' zu werden, damit die Mutter dir ihre Liebe geben kann. Ihre Liebe ist immer vorhanden, und die Unvollkommenheiten der menschlichen Natur zählen für diese Liebe nicht. Das Einzige ist, dass du dir bewusst werden musst, dass sie immer da ist. Dazu ist es notwendig, dass das Seelische [Wesen] in den Vordergrund tritt, denn das Seelische weiß, während das Mentale, Vitale und Physische nur auf die Erscheinungen an der Oberfläche schauen und sie falsch deuten.

24-6-1936

X macht vermutlich zwei Fehler – erstens, von der Mutter äußere Kundgebungen ihrer Liebe zu erwarten; zweitens, Fortschritt zu suchen, statt sich auf Offensein und Hingabe zu konzentrieren, ohne im Gegenzug etwas dafür zu verlangen. Dies sind zwei Fehler, die Sadhaks ständig begehen. Wenn man sich öffnet, wenn man sich hingibt, stellt sich der Fortschritt, sobald die Natur bereit ist, von alleine ein; dagegen bringt die persönliche Konzentration auf Fortschritt nur Schwierigkeiten, Widerstand und Enttäuschung, weil der Verstand die Dinge nicht aus dem richtigen Blickwinkel sieht. Die Mutter begegnet X mit besonderer Freundlichkeit, und jeden Tag versucht sie, beim Pranam eine unterstützende Kraft auf ihn zu lenken. Er muss lernen, im Mentalen und Vitalen sehr ruhig zu sein und sich zu weihen, so dass er sowohl bewusst werden als auch empfangen kann. Die Göttliche Liebe, im Gegensatz zur menschlichen, ist tief und weit und schweigend; man muss still und weit werden, um ihrer gewahr zu werden und ihr zu antworten.

Er muss es als seine einzige Aufgabe sehen, sich hinzugeben, so dass er ein Gefäß und Instrument werden kann – und muss es der Göttlichen Weisheit und Liebe überlassen, ihn mit dem, was nötig ist, zu erfüllen. Sein Verstand sollte sich auch merken, nicht darauf zu bestehen, dass er in einer bestimmten Zeit Fortschritte und Entwicklungen machen, oder zu Verwirklichungen gelangen muss – ungeachtet der Zeit, die es dauern mag, muss er bereit sein, zu warten und beharrlich zu sein und aus seinem ganzen Leben ein einziges Streben allein nach dem Einen und eine Öffnung hin zum Einen zu machen – dem Göttlichen. Sich selbst zu geben ist das Geheimnis der Sadhana, nicht zu fordern, oder etwas zu erwerben. Je mehr man sich selbst gibt, umso mehr wird die Kraft zu empfangen wachsen. Aber dazu muss jede Ungeduld und Auflehnung gehen; jede Suggestion, wie nicht genug zu bekommen, keine Hilfe zu erhalten, nicht geliebt zu werden, wegzugehen, das Leben, oder die spirituelle Bemühungen aufzugeben – all das muss abgewiesen werden.

1-9-1936

Natürlich, wenn Leute die gewöhnliche Art von Liebe seitens der Mutter erwarten – die Liebe, die auf dem Vitalen und seinen Launen beruht – müssen sie enttäuscht sein. Aber das ist genau die Art von Liebe, die im Yoga überwunden oder in etwas anderes umgewandelt werden muss.

14-3-1936

All das ist durchaus richtig. Viele sind auch nicht imstande, selbst die menschliche oder psychische Liebe [der Mutter] zu spüren oder zu verstehen, weil sie nicht ganz von der normalen menschlichen Art ist.

5-5-1935

Aber warum willst du ihr als einer 'menschlichen' Mutter begegnen? Wenn du die Göttliche Mutter in einem menschlichen Körper sehen kannst, sollte das genug und eine fruchtbarere Einstellung sein. Diejenigen, die sich ihr wie einer menschlichen Mutter nähern, kommen oft in Schwierigkeiten wegen dieser Auffassung und machen alle möglichen Fehler bei ihrer Annäherung.

2-5-1934

Der Sadhak fühlt sich alleine und leidet, wenn er nicht in Mutters Gegenwart sein kann. Fühlt die verkörperte Mutter die Abwesenheit ihres Kindes in gleicher Weise wie die menschliche Mutter es tut? Oder ist sie unglücklicher als die menschliche, weil sie ihre Gefühle nicht so frei ausdrücken kann, wie die menschliche Mutter.

Wenn das der Fall wäre, müsste sich die Mutter dauernd in einem Zustand tiefsten, millionenfachen Elends befinden – denn weshalb sollte sie nur der Sadhaks wegen unglücklich sein? Warum nicht wegen jeder einzelnen, in der Unwissenheit wandelnden Seele? Das Kind muss nicht unglücklich sein, sondern einfach nur zurückkommen, wenn die Mutter ruft.

24-9-1934

Dieser Gedanke von dir, dass die Mutter für alle als ihre Kinder sorgt und für dich nicht, ist selbstverständlich eine ganz grundlose Idee, die jeder soliden Basis entbehrt. Sie ist genauso herzlich in ihrer Liebe und Fürsorge für dich und in ihrer Weise … dir gegenüber, wie zu allen anderen, und mehr als zu den meisten. Wir können nichts Solides oder Spezifisches sehen, worauf die Idee beruhen kann. Mit Sicherheit entspricht sie nichts Wirklichem in den Gefühlen der Mutter.

Aber es ist mir aufgefallen, dass diese Art von Vorstellung immer in den Köpfen der Sadhaks und Sadhikas, (besonders letzterer) aufkommt, wenn sie niedergeschlagen werden, oder auf Einflüsterungen von außerhalb hören. Immer sagen sie dasselbe wie du: „Du liebst und sorgst dich für alle; nur mich liebst du nicht und kümmerst dich nicht um mich. Ganz offensichtlich bin ich ungeeignet für den Yoga, sonst würdest du mich nicht derart von dir fernhalten. Ich werde nie etwas erreichen. Wozu soll ich hier bleiben, nur um dich zu stören. Wozu soll ich leben?“ Wenn jedoch das psychische Wesen voll erwacht ist, dann müssen diese Gedanken, diese Verzweiflung, diese falschen Vorstellungen weggehen. Daher ist das, was du fühlst, nur diese Verzweiflung und die falschen Suggestionen, die sie mit sich bringt; es entspricht nichts Wirklichem in Mutters Gefühlen oder ihrem Verhalten dir gegenüber. Es wird, zusammen mit dem Rest, verschwinden, wenn das innere Wesen, die Seele, zunehmend in den Vordergrund tritt – die Seele in dir weiß, dass sie die Mutter liebt, und dass die Mutter dich liebt; sie kann nicht geblendet werden von den Suggestionen, welche die mentale und vitale Natur täuschen.

Verharre deshalb nicht in diesen Gedanken, die jeder Grundlage entbehren und nur eine mutlose Stimmung oder Einflüsterung von außen sind. Lasse das psychische Wesen in dir wachsen und die Kraft der Mutter arbeiten. Die Verbindung des Kindes zu seiner Mutter ist in deiner Seele vorhanden; sie wird sich in deinem mentalen, im vitalen und physischen Bewusstsein bemerkbar machen, solange bis sie zum Fundament des ganzen Bewusstseins wird, auf dem die ganze Sadhana fest und sicher ruhen kann.

26-7-1935

Alle Liebe und Hilfe der Mutter wird wie zuvor unverändert mit dir sein. Die ganze Schwierigkeit rührt von einer vitalen Bewegung, die in falscher Weise besitzen will, durch Vergleich mit anderen, anstatt voll in naher Herzens- und Seelenverbindung mit der Mutter zu leben. Dasselbe gilt für deine Beziehung mit X. Aber das ist ein allgemeiner Defekt der menschlichen Natur, den hier viele haben. Es ist nicht etwas, was nicht aus der Natur entfernt werden kann. In der Tat, da dein Herz und deine Seele davon frei werden wollen, kann es nicht anders als weggehen. Sei deshalb nicht entmutigt, wenn es aus alter Gewohnheit zurückkommt. Mit der Liebe und Hilfe der Mutter wird das, was dein Herz und deine Seele sich wünschen, sicher eintreffen, und das falsche, verdunkelnde Element wird verschwinden.

25-9-1935

Ist mein Gefühl, dass mein psychisches Wesen nun seit einigen Jahren dauernd aktiv und im Vordergrund ist, richtig?

Wenn dein Psychisches im Vordergrund und aktiv ist, also damit beschäftigt, das Mentale, Vitale und Physische zu verändern und zu kontrollieren, wie kommt es dann, dass deine Natur in Aufregung darüber gerät, wie die Mutter mit dir umgeht? Wenn das Psychische im Vordergrund und aktiv wäre, würde es irgendeinem Teil der Natur, der sich aufregen will, sofort sagen: „Was immer die Mutter tut oder entscheidet, es muss in Ergebung und Freude angenommen werden. Der Verstand darf nicht glauben, dass er besser weiß als die Mutter, was getan werden muss; das Vitale darf nicht wollen, dass die Mutter nach seinen Wünschen und Vorlieben handelt. Denn solche Ideen und Wünsche gehören zur alten Natur und haben in der psychischen und spirituellen keinen Platz. Sie sind die Irrtümer des Egos.“ Und wenn es Kontrolle über die Natur hätte, würde sich die Aufregung augenblicklich legen oder verflüchtigen. In der Tat wären, wenn es die volle Kontrolle hätte, solche Aufregungen unmöglich. Daher muss angenommen werden, dass das Psychische einen gewissen Einfluss auf das Wesen ausgeübt haben mag, dass aber seine Kontrolle bei weitem nicht vollständig ist, oder dass das Vitale sich erhoben und das Psychische verdeckt und seinen Einfluss außer Kraft gesetzt hat. Wenn jedoch das Psychische voll im Vordergrund ist, nicht verschleiert oder nur im Begriff hervorzutreten, dann wäre es unmöglich, es ganz zu verdecken – es könnte höchstens eine Aufregung an der Oberfläche geben, während innerlich alles ruhig, bewusst und hingegeben bliebe.

2-7-1936

DIE WAHRE LIEBE FÜR DIE MUTTER

Die Liebe, die dem Göttlichen zugewendet ist, sollte nicht das übliche vitale Gefühl sein, dem die Menschen diesen Namen geben; denn das ist nicht Liebe, sondern nur ein vitales Begehren, ein Instinkt der Aneignung, der Impuls zu besitzen und zu monopolisieren. Nicht nur ist dieser nicht die göttliche Liebe, er darf sich auch nicht in geringster Weise dem Yoga beimischen. Die wahre Liebe für das Göttliche gibt sich selbst, frei von Verlangen, voller Gehorsam und Ergebung; sie erhebt keine Forderung, stellt keine Bedingung, schließt keinen Handel ab und ergeht sich nicht in heftigen Ausbrüchen von Eifersucht, Stolz, oder Zorn – denn diese Dinge liegen nicht in ihr. Im Gegenzug gibt sich die Göttliche Mutter ebenfalls, aber aus freien Stücken – und das zeigt sich in einem inneren Geben – sie gibt ihre Gegenwart in deinem mentalen, vitalen, physischen Bewusstsein, ihre Macht, dich in der göttlichen Natur neu zu erschaffen, alle Regungen deines Wesens aufzunehmen und zur Vollkommenheit und Erfüllung zu lenken, in ihrer dich einhüllenden, Gottwärts tragenden Liebe. Das ist es, wonach du streben musst, das zu fühlen und zu besitzen, in all deinen Teilen bis hinab in die ganz materiellen, und hier gibt es keine Begrenzung von Zeit oder Vollständigkeit. Wenn man wirklich danach strebt und es erlangt, sollte kein Platz für einen anderen Anspruch oder ein anderes enttäuschtes Begehren mehr da sein. Und im wahrhaftigen Streben erlangt man es ohne Fehl, mehr und mehr, in dem Maße, wie die Läuterung voranschreitet und die Natur die notwendige Veränderung durchläuft.

Halte deine Liebe rein von allen selbstsüchtigen Ansprüchen und Wünschen; du wirst sehen, dass du dafür alle Liebe bekommst, die du ertragen und absorbieren kannst.

Begreife auch, dass zuerst die Realisation kommen muss, das zu leistende Werk, und nicht die Befriedigung von Ansprüchen und Wünschen. Erst wenn das Göttliche Bewusstsein in seinem supramentalen Licht und in seiner Macht herabgekommen ist und das Physische transformiert hat, kann anderen Dingen ein prominenter Platz eingeräumt werden – und auch dann wird es sich nicht um die Befriedigung eines Wunsches handeln, sondern um die Erfüllung der Göttlichen Wahrheit in jedem und allen und im neuen Leben, das sie ausdrücken soll. Im göttlichen Leben ist alles um des Göttlichen willen, nicht um des Egos willen da.

Ich sollte vielleicht ein oder zwei Dinge hinzufügen, um Missverständnissen vorzubeugen. Erstens, die Liebe für das Göttliche, von der ich spreche, ist nicht nur eine psychische Liebe; sie ist die Liebe des ganzen Wesens, das Vitale und Vital-Physische eingeschlossen – alle sind zur gleichen Selbst-Hingabe fähig. Es ist ein Fehler zu glauben, dass es sich, wenn das Vitale liebt, um eine Liebe handeln muss, die fordert und die Erfüllung ihres Begehrens verlangt; es ist falsch zu denken, dass es entweder so sein müsse, oder dass sonst das Vitale, um seinem 'Verhaftetsein' zu entkommen, sich gänzlich vom Objekt seiner Liebe zurückziehen müsse. Das Vitale kann genauso absolut in seiner bedingungslosen Selbsthingabe sein, wie jeder andere Teil der Natur; nichts kann großzügiger sein als seine Bewegung, wenn es sich für den Geliebten vergisst. Das Vitale und das Physische sollten sich beide in der wahren Art geben – der Art wahrer Liebe – nicht egoistischen Begehrens.

1-8-1931

ECHTE LIEBE UND EGOISMUS

Wir alle wollen die Liebe der Mutter, aber ich frage mich, wie viele von uns die Mutter wirklich lieben. Die meisten von uns leben in unseren eigenen Vorlieben und Abneigungen, unseren Freuden und Nöten, Befriedigungen und Enttäuschungen, aber kaum jemand liebt die Mutter wirklich.

Das heißt nicht, dass keine Liebe da ist, sondern dass die Liebe vermischt und mit Egoismus, Verlangen und vitalen Regungen zugedeckt ist. Zumindest ist das bei vielen der Fall. Es gibt natürlich einige, die gar keine Liebe haben, oder 'Liebe' – falls man es so nennen kann nur dafür, was sie bekommen; einen oder zwei gibt es, die echt lieben, aber bei zahlreichen ist der psychische Funken hinter viel Rauch verborgen. Der Rauch muss verschwinden, damit der Funken eine Chance bekommt, sich zu einem lodernden Feuer zu entwickeln.

9-11-1934

PSYCHISCHE, MENTALE UND VITALE VEREHRUNG

Was ist der Unterschied zwischen psychischer, mentaler und vitaler Hingabe an die Mutter?

Die psychische besteht aus Liebe und Selbst-Hingebung ohne Forderung; die vitale aus dem Willen, von der Mutter in Besitz genommen zu werden und ihr zu dienen; die mentale aus Glauben und bedingungsloser Annahme von allem, was die Mutter ist, sagt und tut. Allerdings sind dies äußere Anzeichen-wo sie sich unterscheiden, das ist in ihrem inneren Charakter, der durchaus erkennbar, wenn auch nicht in Worte zu fassen ist.

28-4-1933

Gibt es in diesem Yoga keinen Platz für mentale oder vitale Verehrung?

Wer sagt, dass es das nicht gibt? Solange es sich um echte Verehrung handelt, hat jede Art bhakti ihren Platz.

28-4-1933

Es ist das alte Vitale mit seinem Ego, das immer wieder emporkommt. Es weigert sich, dem höheren Wesen zu folgen und zu sein wie wahre Bhaktas, die nichts erbitten und mit allem zufrieden sind, was die Mutter tut oder nicht tut; denn, was immer sie tut, muss gut sein, da sie die Mutter ist. Du musst diesem vitalen Teil die Wahrheit aufzwingen.

6-5-1935

Wie erreicht man eine reine und vollständige Verehrung?

Werde zuerst still – dann strebe aus der Ruhe heraus und öffne dich still und aufrichtig zur Mutter hin.

15-11-1933

Gewähre mir nur ein bisschen Verehrung, Mutter, nur ein bisschen davon. I eh weiß sonst nicht, was aus mir wird, ich weiß wirklich nicht, wie ich hier leben kann. Und ich will die Zuflucht deiner Lotus-Füße nicht verlassen.

Lasse nicht zu, dass besorgte Gedanken dich plagen. Warte auf das Wirken von Mutters Kraft, die den Lotus des Herzens öffnen wird. Im Licht von oben wird Verehrung in dir aufblühen.

25-10-1936

GLAUBE UND LIEBE

Ist es nicht so, dass diejenigen, die an die Mutter glauben, auch Liebe für sie haben? Gehen Glaube und Liebe nicht Hand in Hand?

Nicht immer. Es gibt viele Leute, die ein bisschen Glauben haben, ohne Liebe zu empfinden, obwohl sie eine Art mentaler bhakti haben mögen, und es gibt viele, die etwas Liebe aber keinen Glauben haben. Aber, wenn es sich um die wahre psychische Liebe handelt, dann ist auch der Glaube da, und wenn der volle Glaube da ist, dann wird die psychische Liebe bald wach. Was du sagst, trifft zu, wenn es der Glaube der Seele ist, die Liebe der Seele – aber bei manchen ist bloß ein vitales Gefühl vorhanden, das, wenn es enttäuscht ist, Auflehnung und Zorn erzeugt, und sie gehen weg.

8-5-1933

PSYCHISCHES GEFÜHL FÜR DIE MUTTER

Welcher Art ist das Gefühl, dem der bloße Anblick der Mutter Befriedigung und Freude bringt?

Es ist psychisch.

Welcher Art ist das Gefühl, dem die bloße Erinnerung an die Mutter Zufriedenheit und Freude bereitet?

Psychisch.

Welcher Art ist das Gefühl, das als Wunde im Herzen gefühlt wird, wenn man hört, dass etwas gegen die Mutter gesagt wird?

Psychisch.

Welcher Art ist das Gefühl, wodurch man die Gegenwart der Mutter im Herzen nahe fühlt, obwohl sie körperlich entfernt ist?

Psychisch.

Wie werde ich herausfinden, ob ich mich im vollen Zustand der psychischen Liebe befinde?

Durch die Abwesenheit von Ego, durch reine Verehrung, durch Selbstaufgabe und Hingabe zum Göttlichen.

9-5-1933

Wenn die ganze Natur darin vertieft ist, im Fühlen, Denken und Handeln um das Wort 'Mutter' zu kreisen, wäre das Psychische realisiert?

Das selbst wäre der psychische Zustand.

Kann es einen bewussten Kontakt zur Mutter über das Psychische geben, bevor dieses voll nach vorne kommt?

Ja, das Psychische ist immer da.

Warum fühle ich nicht jedes Mal, wenn ich die Mutter sehe, Liebe und Ananda?

Was die Liebe und Ananda betrifft, es hängt vom Emporkommen des Psychischen ab.

29-7-1934

Immer wenn eine innere Liebe für die Mutter aufwallt, kommen auch die Tränen.

Das sind psychische Tränen der Hingabe und Verehrung.

25-8-1934

Eine Besucherin verließ heute den Ashram. Kaum hatte die Mutter die Pranam-Zeremonie beendet, da begann diese Dame zu weinen. Sie bemühte sich wirklich sehr um Kontrolle, da wir alle noch dort waren, aber es sah so aus, als ob es stärker war als sie. War das nicht deshalb, weil ihr Psychisches in dem Moment nach vorne kam?

Es hat nichts mit dem nach vorne kommenden Psychischen zu tun. Sie hat ein erwachtes psychisches Wesen, das seit langem mit der Mutter auf der inneren Ebene in Verbindung steht.

28-8-1934

Eine Erregung kommt von oben und geht durch meinen Körper und macht das Adhara für eine Weile ruhig. Ich verstehe es nicht recht. Worum genau handelt es sich?

Es ist natürlich die Vibration der von oben kommenden Berührung der Mutter, die vom Psychischen und Vitalen gemeinsam gefühlt wird.

28-8-1934

Wir erleben, dass wir in der Gegenwart der Mutter oder durch ein Treffen mit ihr aus Depressionen herauskommen und ekstatische Freude fühlen. Geschieht das durch einen psychischen Kontakt oder ein Treffen auf der inneren vitalen Ebene?

Es hängt davon ab, ob die Freude davon kommt, dass man vitale Kraft von ihr abzieht, oder davon, dass man sie einfach sieht, oder etwas von ihr erhält. In den beiden letzteren Fällen ist es gewöhnlich psychisch, oder psychisch-vital, im vorherigen Fall ist es vital.

Wenn ein Mensch empfindet, dass er das glücklichste Kind der Mutter ist, handelt es sich dabei um ein Gefühl des Egos?

Es hängt davon ab, wo das Gefühl herkommt. Wenn es wahres Glück ist, dann ist es kein Ego. Wenn das Gefühl auf Überlegenheit beruht, ist es Ego.

Mein psychisches Wesen fühlt sich manchmal traurig und allein, weil es glaubt, es kann die Mutter nicht richtig lieben.

Es kann nicht das psychische Wesen sein, wenn das so ist. Das Psychische fühlt nie, dass es das Göttliche nicht lieben kann.

Psychische Liebe für die Mutter – oder sonst der Tod: Das ist es, was man manchmal als letzte Lösung ansieht.

Das ist eine ganz und gar falsche Einstellung. Es ist wieder einmal das Vitale, das sich einschaltet – es ist keine psychische Haltung. Wenn du um psychische Liebe bittest und dabei eine vitale, statt eine psychische Haltung einnimmst, wie kannst du dann erwarten, dass das Psychische kommt?

2-3-1935

Sich nur darauf zu konzentrieren, im Herzen mit der Mutter zu sein, nur ihr gehören zu wollen, für sie leben und keine andere Erfahrung haben zu wollen: was hältst Du von dieser Einstellung?

Die Haltung ist gut, um das psychische Wesen und das innere Wesen allgemein zu erwecken. Aber wenn die höhere Erfahrung einsetzt, sollte diese nicht aufgehalten werden.

12-3-1935

Selbst höhere oder tiefere Erfahrungen scheinen gar keinen Wert zu haben, wenn man die Mutter nicht mit dem wahren Herzen lieben kann.

Es ist falsch, so zu denken. Die Erfahrungen bereiten die verschiedenen Teile des Wesens darauf vor, auf richtige Weise zu lieben, damit es nicht die Seele allein ist, die liebt. Solange sie für Unwissenheit und Ego offen sind, können sie die Liebe nicht richtig empfangen und halten.

23-10-1935

PSYCHISCHE UND VITALE LIEBE

Liebe und Verehrung hängen von der Öffnung des Psychischen ab, und dazu müssen die Wünsche gehen. Die vitale Liebe, welche viele der Mutter anstelle von psychischer Liebe anbieten, verursacht mehr Störungen als alles andere, weil sie mit Wünschen gepaart ist.

8-9-1936

Vitale Liebe schadet nicht, solange sie von jeder Unaufrichtigkeit, (wie z.B. Selbstgefälligkeit etc.) und von jedem Anspruch gereinigt ist. Freude zu empfinden, wenn man die Mutter sieht, ist in Ordnung, aber daraus ein Recht abzuleiten, sie sehen zu können, sich aufzuregen, zu rebellieren, oder, wenn es einem nicht gewährt wird, in abhimana zu sein, oder eifersüchtig auf andere, die es bekommen, – all das ist Anspruch und verursacht eine Unreinheit, die beides, die Freude und die Liebe, verdirbt.

13-9-1934

Was den Eifer, die Mutter sehen zu wollen, angeht, hängt es von der Natur des Gefühls ab. Wenn kein Verlangen oder Anspruch dabei ist, keine Unzufriedenheit, falls es unerfüllt bleibt, sondern nur das Gefühl, sie wann immer möglich sehen zu wollen, sowie Freude, sie zu sehen, dann ist es in Ordnung. Natürlich darf keine Spur von Ärger oder Eifersucht vorhanden sein. Auch das Vitale muss an der Sadhana teilnehmen, daher macht die bloße Tatsache, dass ein vitales Element dabei ist, die Sache nicht falsch, vorausgesetzt, es ist ein vitales Element der richtigen Art.

6-12-1931

Wenn du keine Reaktion von abhimana gegen die Mutter hast, ist das sicher ebenfalls sehr wünschenswert; abhimana, Unruhe und Aufruhr etc. mögen zwar Zeichen des Lebens sein, aber eines vitalen, nicht inneren Lebens. Sie müssen sich beruhigen und dem inneren Leben Platz machen. Zunächst mag das Ergebnis eine neutrale Ruhe sein, aber oft muss man durch diese hindurchgehen, um zu einem positiveren neuen Bewusstsein zu gelangen.

2-1-1937

Es führt zu nichts, dieser rastlosen vitalen Bewegung nachzugeben. Auf diese Weise kannst du dich nicht mit der Mutter vereinigen. Du sollst auf ruhige Weise streben – essen, schlafen, deine Arbeit tun. Friede ist das einzige, worum du zur Zeit bitten musst – es kann nur auf der Basis von Frieden und Ruhe geschehen, dass der wahre Fortschritt und die wahre Verwirklichung sich einstellen. Es darf keine vitale Erregung in deinem Suchen und in deiner Aspiration für die Mutter geben.

20-10-1933

VITALER HANDEL
UND WAHRES SICH-SELBST-GEBEN

Was du gefühlt hast, ist ein Wiederaufleben oder eine Rückkehr des niederen Vitalen mit seinen Forderungen und Wünschen. Seine Suggestion lautet: „Ich tue den Yoga, aber zu einem Preis. Ich habe das Leben vitaler Wünsche und seiner Befriedigungen aufgegeben, um Vertrautheit mit der Mutter zu erlangen – um, statt in der Welt meine Befriedigung zu haben, meine Befriedigung im Göttlichen zu finden und meine Wünsche vom Göttlichen erfüllt zu bekommen. Falls Ich die Intimität mit der Mutter nicht bekomme und nicht sofort und nicht so, wie ich es wünsche, warum sollte ich dann die alten Dinge aufgeben?“ Und als eine natürliche Wirkung fangen die alten Geschichten wieder an – „X und Y, und Y und X, und die Fehler von Z“. Du musst diesen Mechanismus des niederen Vitalen erkennen und abweisen. Nur in der vollen psychischen Beziehung, in der du dich selbst gibst, kann die Einheit und Nähe mit dem Göttlichen aufrecht erhalten werden – das andere ist Teil der vitalen Ego-Bewegung und kann nur einen Fall des Bewusstseins und eine Störung herbeiführen.

20-6-1933

Du hast dich nur mit dir selbst und dem Göttlichen zu befassen. In deiner Beziehung mit dem Göttlichen bist du nicht an Befriedigung deiner persönlichen Wünsche durch das Göttliche interessiert, sondern daran, aus diesen Dingen herausgezogen und zu deinen höchsten spirituellen Möglichkeiten emporgehoben zu werden, so dass du mit der Mutter im Innern vereint wirst und als Ergebnis davon auch im äußeren Wesen. Das kann nicht durch Befriedigung deiner vitalen Wünsche getan werden – das zu tun würde sie nur noch verstärken und dich den Händen der Unwissenheit und des rastlosen Wirrwarrs der gewöhnlichen Natur ausliefern. Es kann nur durch dein inneres Vertrauen und deine innere Hingabe geschehen und durch den Druck des Friedens und der Kraft der Mutter, die von innen her wirken und deine vitale Natur verändern. Wenn du das vergisst, dann gehst du irre und leidest; wenn du daran denkst, machst du Fortschritte und die Schwierigkeiten nehmen ab und verlieren ihren dominierenden Einfluss.

13-9-1933

Falls es derselbe Teil des Vitalen ist, der sich auf der richtigen Seite befand und sich jetzt gegen die Mutter gewendet hat, liegt die Erklärung auf der Hand. Er gab früher sein Einverständnis nur, weil er dachte, wenn er sich der Mutter anschließt, würde er sie dazu bringen, seine Wünsche zu erfüllen; nachdem er festgestellt hat, dass seinen Wünschen nicht stattgegeben wird, wendet er sich gegen sie. Das ist die übliche vitale Bewegung im gewöhnlichen Menschen und gewöhnlichen Leben, und sie hat keinen Platz im Yoga. Es war gerade die Einführung dieser Haltung in den Yoga durch die Sadhaks und ihr Beharren darauf, die es am Ende nötig machte, dass sich die Mutter, so wie sie es getan hat, zurückzog. Was du tun musst, ist, diesen niederen Teilen zu verstehen geben, dass sie nicht für sich selbst existieren, sondern für das Göttliche, und dass sie sich anschließen müssen, ohne Anspruch, ohne Hintergedanken oder Täuschung und List. Das ist gegenwärtig das ganze Thema in der Sadhana; denn nur wenn das getan ist, kann sich das physische Bewusstsein ändern und bereit werden für die Herabkunft. Andernfalls wird es in gewissen Teilen des Wesens immer dieses Auf und Ab geben – zumindest Verzögerung, Verwirrung und Durcheinander. Dies ist die einzige echte Grundlage, um im wahren Bewusstsein verankert zu sein und die Basis für einen reibungslosen Verlauf der Sadhana.

14-12-1931

DIE ANGST ALS HINDERNIS
IM VERTRAUTEN UMGANG MIT DER MUTTER

Alle Angst sollte vertrieben werden. Diese Bewegung von Furcht gehört zu einem noch immer unveränderten Teil des Vitalen, der auf die alten Ideen, Gefühle und Reaktionen antwortet. Ihre einzige Wirkung besteht darin, die Haltung der Mutter, oder die Absicht ihrer Worte oder Blicke oder ihres Ausdrucks falsch zu interpretieren. Wenn die Mutter ernst wird oder ironisch lächelt, heißt das nicht im Geringsten, dass sie böse ist oder ihre Zuwendung entzogen hat; im Gegenteil, gerade mit denen, mit welchen sie innerlich am vertrautesten ist, fühlt sie sich am freiesten, sich so zu verhalten – oder gar ernsthaft mit ihnen zu schelten. Sie ihrerseits verstehen die Mutter und geraten nicht in Aufruhr oder Angst, – sie wenden nur den Blick nach innen und schauen, was es ist, worauf sie ihren Druck ausübt. Dieser Druck wird von ihnen als ein Privileg und ein Zeichen Ihrer Gnade aufgefasst. Angst steht dieser vollständigen Intimität und dem Vertrauen im Weg und schafft nur Missverständnisse; du musst sie vollkommen vertreiben.

22-5-1932

Es besteht keine Notwendigkeit, um Verzeihung zu bitten, denn die Mutter war nicht im Geringsten ärgerlich oder unzufrieden mit dir. Du kannst dir ihrer Liebe immer sicher sein.

29-9-1933

Es ist immer falsch, dem, was andere sagen, Bedeutung beizumessen – es genügt, wahre Verehrung und die richtige Haltung gegenüber der Mutter zu haben. Du brauchst keinerlei Sorge dieser Art zu haben.

28-4-1933

DREI REGELN,
UM DER MUTTER GEGENÜBER OFFEN ZU BLEIBEN

Nichts ist gefährlicher als die Einflüsse des physischen Mentalen, das versucht, Schlussfolgerungen aus äußeren Erscheinungen zu ziehen – sie sind in neun von zehn Fällen falsch. Man muss lernen, hastigen Folgerungen aus Oberflächenerscheinungen zu misstrauen, – ist das nicht die erste Bedingung für wahres Wissen? – und lernen, die Dinge von innen her zu sehen und zu kennen. Du fragst, wie diese Bewegungen angehalten werden sollen: Halte dich zunächst an drei Regeln:

1. Bewahre immer Vertrauen in die Fürsorge und Liebe der Mutter – vertraue auf diese und misstraue jeder Suggestion, jeder Erscheinung, die dem zu widersprechen scheint.

2. Weise sofort jedes Gefühl zurück, jeden Impuls, der bewirkt, dass du dich von der Mutter zurückziehst – von deiner wahren Beziehung zu ihr, von innerer Nähe, von einem einfachen und freimütigen Vertrauen in sie.

3. Lege nicht zu viel Wert auf äußere Zeichen – deren Beobachtung kann dich leicht in die Irre führen. Halte dich offen für die Mutter und fühle mit deinem Herzen, – dem inneren Herzen, nicht dem vitalen Wunsch der Oberfläche, sondern mit dem Herzen der wahren Empfindung, – dort wirst du sie eher finden und ihr immer in dir selbst nahe sein und empfangen, was sie sich ständig bemüht, dir zu geben.

1933

Wenn du jemanden zwischen dich und die Mutter kommen lässt, muss das zu Schwierigkeiten führen.

5-4-1933

DIREKTE VERBINDUNG MIT DER MUTTER

Die direkte Verbindung mit der Mutter ist immer für dich zugänglich und sie ist da, wann immer du sie fühlen kannst, – denn es ist eine Sache des inneren Wesens. Immer wenn du tief in dich hineingehst, findest du sie; sie muss nach außen kommen und die äußere Natur und das Leben regieren. Deshalb möchte ich, dass du dir für das Nach-innen-gehen und den inneren Fortschritt in der Sadhana Zeit nimmst. Die Beziehung zu X, welche die Mutter herstellen wollte, war die zweier Freunde und Mitarbeiter in ihrem Werk; es war nie beabsichtigt, dass sie, X, zwischen dich und die Mutter kommen sollte. Im Falle von Y ging es um eine Hilfe, die dir gegeben werden sollte, damit du nicht von den Attacken, unter denen du gelitten hast, davongetragen würdest, und du Zeit und Unterstützung haben mögest, bis du an den Punkt gelangst, wo du die Gegenwart der Mutter in dir und mit dir suchen könntest. Das kannst du nun, und es gibt keinen Grund dafür, warum irgend jemand gebeten werden sollte, auf irgendeine Weise zu intervenieren – unsere Arbeit geschieht direkt in dir und an dir und durch niemand anderen.

22-12-1936

Frage dich nicht, ob die Leute mit dir übereinstimmen oder nicht, oder ob du gut oder schlecht bist, sondern denke: „Die Mutter liebt mich, und ich gehöre der Mutter an.“ Wenn du dein Leben auf diesen Gedanken aufbaust, wird alles bald leicht werden.

30-4-1935

Es kommt von den Gedanken über andere und über deine 'Schlechtigkeit', dass du dich fern von der Mutter fühlst. Die ganze Zeit ist sie dir ganz nahe und du ihr. Wenn du die besagte Haltung „die Mutter liebt mich und ich gehöre ihr an“ einnimmst, und sie zur Basis deines Lebens machst, würde der Vorhang bald verschwinden, denn er besteht nur aus diesen Gedanken und aus nichts anderem.

1-5-1935

Es war dein Fehler, darauf zu hören, was die Leute über dich und X und Y sagen, und ihrem törichten Geschwätz irgendeinen Wert zu geben … Wahr und von Bedeutung ist das, was die Mutter sagt, und nicht, was die Leute sagen; wenn du darauf hörst, was die Leute sagen, wirst du den Kontakt mit dem Bewusstsein der Mutter verlieren. Das ist der Grund, warum diese Gedanken von deiner Schlechtigkeit und allem Übrigen dich wieder erfasst haben … Viele Tage lang hattest du Frieden und Freude und warst frei vom rastlosen Mentalen und du hattest die psychische Öffnung. Jetzt musst du dahin zurückgehen und weitermachen wie zuvor. Richte dich ausschließlich auf die Mutter aus und lasse ihr Bewusstsein und ihren Willen in dir arbeiten. Dann wirst du zurückerlangen, was du hattest, den Verstand stillen und frei sein.

29-4-1933