Kapitel 6

Zusammenarbeit

Worte Sri Aurobindos

Sich das Gute in Anderen zunutze zu machen, sein Augenmerk immer darauf zu richten und taktvoll mit ihren Fehlern, Mängeln und Defekten umzugehen – das ist der beste Weg. Er schließt Festigkeit und das Aufrechthalten von Disziplin nicht aus und ebensowenig Strenge, wenn Strenge notwendig ist. Letztere aber sollte selten sein, und die Anderen sollten sie nicht als andauernde Einstellung empfinden.

Worte Sri Aurobindos

Jemanden zu entmutigen, ist falsch, doch falsche Ermutigung zu geben oder zu etwas Falschem zu ermutigen, ist ebenso unrecht. Strenge muss manchmal angewandt werden – doch keine übertriebene –, wenn ohne sie das hartnäckige Beharren auf dem Falschen nicht geändert werden kann. Sehr häufig ist schweigender Druck wirkungsvoller als alles andere, sobald eine innere Verbindung hergestellt wurde. Es gibt keine feststehende Regel; man muss in jedem einzelnen Fall nach bestem Wissen handeln.

Worte Sri Aurobindos

Die Disziplinierung von Mitarbeitern muss mit der richtigen Einstellung erfolgen, und die Mitarbeiter müssen spüren, dass dem so ist, das heißt sie mit Aufrichtigkeit behandelt werden und das von einem Menschen, der Freundlichkeit und Einsehen besitzt und nicht nur Strenge und Tatkraft. Es ist eine Frage des vitalen Taktes, und ein starkes und großes Vital findet immer die rechte Weise, mit Anderen umzugehen.

Worte Sri Aurobindos

Vom Standpunkt der Sadhana aus darfst du dich nicht im Geringsten von diesen Dingen – dem Mangel an Sympathie und Unterstützung bei der Arbeit – beunruhigen lassen. Was du zu tun hast und was das Richtige zu tun ist, sollte in vollkommener Stille mit Hilfe der Göttlichen Kraft entschieden werden. Alles, was für ein erfolgreiches Ergebnis nötig ist, kann getan werden, was mit einschließt, dass man sich die Unterstützung jener sichert, die fähig sind, dir zu helfen. Wenn aber diese äußere Unterstützung nicht erfolgt, darf dich das nicht verwirren, sondern du musst deinen Weg ruhig fortsetzen. Beunruhige dich nicht über Misserfolg oder Schwierigkeiten, die ohne dein Verschulden entstehen. Stärke, unbewegte Stille, ein ruhiger, aufrechter und richtiger Umgang mit allen Dingen, mit denen du umzugehen hast, sollte das Gesetz deines Handelns sein.

Worte Sri Aurobindos

Dies ist die richtige innere Haltung des Gleichmuts: unberührt zu bleiben, was immer auch äußerlich geschehen mag. Was jedoch für den Erfolg im äußeren Feld benötigt wird – wenn du nicht menschliche Mittel wie Diplomatie oder Taktik anwendest –, ist die Macht, auf ruhige Weise eine Kraft zu übermitteln, die die Haltung der Menschen und die Umstände ändern kann und die jede äußere Tätigkeit sofort richtig lenkt und wirksam werden lässt.

Worte Sri Aurobindos

Solange man sich an Erfolg klammert, tut man die Arbeit zumindest teilweise für das Ego. Schwierigkeiten und äußere Fehlschläge kommen, um einen zu warnen, dass das so ist, und um vollkommenen Gleichmut herbeizuführen. Das bedeutet nicht, dass die Macht zu siegen nicht erlangt werden soll, doch ist nicht der Erfolg in der jeweiligen Arbeit das Wichtigste. Es muss die Macht entwickelt werden, eine immer vollkommenere Schau und eine innere Kraft zu empfangen und weiterzugeben. Das muss kühl und geduldig geschehen, ohne durch unmittelbaren Erfolg verklärt oder Fehlschlag gestört zu werden.

Worte Sri Aurobindos

Man kann sich im gewöhnlichen Leben nicht so wie in einem Ashram verhalten. Man hat mit den Menschen zu verkehren und wenigstens äußerlich die üblichen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Wichtig dabei ist, das innere Bewusstsein für das Göttliche offenzuhalten und in ihm zu wachsen. In dem Maße, wie man dies tut, wird sich mehr oder weniger schnell, entsprechend der inneren Intensität der Sadhana, die Haltung anderen gegenüber ändern. Alles wird mehr und mehr im Göttlichen gesehen, und die Gefühle, das Handeln usw. werden immer weniger durch die alten äußeren Reaktionen, sondern mehr und mehr durch das wachsende Bewusstsein in dir bestimmt.

Worte Sri Aurobindos

Die Schwierigkeit durch Verwandte und andere ist das übliche Hindernis, wenn man die Sadhana in gewöhnlicher oder ungünstiger Umgebung ausüben muss. Dem kann man nur entgehen, indem man lernt, in sich zu leben, in seinem inneren Wesen – und das wird möglich, wenn die Offenheit und das Licht sich mehren und ganz normal werden. Denn nun nimmst du ständig dein inneres Wesen wahr, du lebst gar in ihm, und das äußere wird zu einem Instrument, zu einem Hilfsmittel für die Verbindung mit der äußeren Welt und das Handeln in ihr. Dann ist es möglich, Beziehungen, die frei von Bindung und Reaktion sind, mit den Menschen in der Welt herzustellen und von innen die eigene Reaktion oder Nicht-Reaktion zu bestimmen. Es findet eine grundlegende Befreiung von den äußeren Verknüpfungen statt – natürlich nur, wenn man es will.

Worte Sri Aurobindos

Mutter legt keinen großen Wert auf Propaganda, dennoch kann eine solche Arbeit ihre Tätigkeit sein. Nur muss sie von ihr angestoßen worden sein, in Ruhe, mit Maß getan sein, so wie sie es wünscht, dass es getan werde. Es sollte vom inneren Wesen aus getan werden, in Einung mit dem Willen der Mutter, nicht aus dem eifrigen Impuls des vitalen Mentals. Die erste Notwendigkeit für den Sadhak ist, sich vor allem auf sein eigenes spirituelles Wachstum und seine spirituelle Erfahrung zu konzentrieren – der Eifer, anderen helfen zu wollen, zieht von der inneren Arbeit ab. Spirituell zu wachsen ist die größte Hilfe, die man anderen geben kann, denn dann fließt etwas auf ganz natürliche Weise zu jenen um uns herum, das ihnen helfen wird.

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