Kapitel 31
Ein zugleich individuelles und allumfassendes Bewusstsein
Sobald man es auszudrücken sucht (die Mutter macht eine Gebärde des Umschlagens), wird alles falsch … Ich betrachtete diese Erfahrung der Beziehung zum Bewusstsein, dem Gesamten: diese Beziehung des menschlichen Wesens zum Gesamten; der Erde – des Erdbewusstseins – zum Gesamten; des Bewusstseins des manifestierten Universums zum Gesamten; und des Bewusstseins, das dem Universum – allen Universen – vorsteht, zum Gesamten; und dies unbeschreibliche Phänomen, dass jeder Bewusstseinspunkt – ein Punkt, der keinen Raum einnimmt – aller Erfahrungen fähig ist… Das ist sehr schwer auszudrücken.
Man könnte sagen, nur die Grenzen machen die Unterschiede aus – die Unterschiede von Zeit, Raum, Größe, Macht. Es sind nur die Grenzen. Und von dem Augenblick an, wo das Bewusstsein die Grenzen verlässt, ganz gleich an welchem Punkt der Manifestation und welches auch immer die Dimension dieser Manifestation sei – ja, die Dimension dieser Manifestation ist völlig unwichtig –, von dem Augenblick an ist es das Bewusstsein.
So gesehen könnte man sagen, das Annehmen der Grenzen hat die Manifestation erst ermöglicht. Die Möglichkeit der Manifestation ist mit dem Annehmen des Sinns für Begrenzung gekommen… Es ist unmöglich, es auszudrücken. Immer, wenn man zu sprechen anfängt, hat man den Eindruck von etwas, das so macht (Gebärde des Umschlagens), eine Art Überkippen, und es ist vorbei damit, das Wesentliche geht verloren. Dann kommt der metaphysische Verstand und meint: „Man könnte es so sagen oder so…“ Um Worte zu gebrauchen: Jeder Punkt enthält das Bewusstsein der Unendlichkeit und der Ewigkeit – das sind Worte, nichts als Worte. Aber die Möglichkeit der Erfahrung ist da. Es ist eine Art Rückzug aus dem Raum. … Man könnte sich damit ergötzen zu sagen, dass sogar der Stein, sogar … oh!, das Wasser gewiss, das Feuer gewiss, die Macht des ursprünglichen Bewusstseins hat, des – all diese Worte, die einem kommen, sind blödsinnig! – des ursprünglichen, uranfänglichen, wesenhaften – wie nichtssagend! –, des ewigen, unendlichen Bewusstseins… Das besagt alles nichts, es kommt mir vor, als werfe man Staub auf ein Glas, um ihm seine Durchsichtigkeit zu nehmen! Jedenfalls, als Schlussfolgerung: nachdem ich jene Erfahrung durchlebt habe – und zwar wiederholt in diesen Tagen, sie blieb uneingeschränkt da bei allem, Arbeit und Beschäftigungen, sie leitete alles –, erscheint mir jedes Hängen an irgendwelchen Formulierungen, auch jenen, die die Völker über Zeitalter hinweg bewegt haben, als Kinderei.
Ich habe gewissermaßen den Eindruck, das Warum der Schöpfung zu erkennen.
Das geschah, um das Phänomen eines Bewusstseins zu verwirklichen, das zugleich das individuelle Bewusstsein hätte – das wir natürlicherweise haben – und das Bewusstsein des Ganzen… man könnte „globales“ Bewusstsein sagen. Doch vereinen sich die beiden Bewusstsein in etwas … das noch zu finden bleibt.
Ein zugleich individuelles und allumfassendes Bewusstsein. Die ganze Arbeit dient also dazu, dass sich die beiden in einem Bewusstsein vereinen, das dies zugleich ist. Und das ist die nächste Verwirklichung.
Das individuelle Bewusstsein aber ist durchaus keine Lüge; es muss sich mit dem Bewusstsein des Ganzen so verbinden, dass dies ein anderes Bewusstsein ergibt, das wir im Augenblick noch nicht haben. Nicht, dass es das andere ausschalten müsste, verstehst du? Es bedarf einer Einstimmung, eines anderen Gesichtswinkels, ich weiß nicht… wo beide gleichzeitig bestehen.
Zum Beispiel gibt es im Augenblick eine ganze Reihe von Erfahrungen über das Schöpfungsvermögen, das im individuellen Bewusstsein schlummert, das heißt die Fähigkeit, dass die Dinge im individuellen Bewusstsein gewusst werden – „gewusst“ bzw. das, was wir „gewollt“ nennen –, bevor sie geschehen. Wir sagen „wir wollen das“, aber dies ist eine Zwischenstufe, das Bewusstsein auf dem Weg zu etwas, wo es sowohl die Schau von dem ist, was sein soll, als auch die Fähigkeit, es zu verwirklichen.
Das, das ist die nächste Etappe. Danach…
Für uns also, das heißt für das individuelle Bewusstsein, überträgt sich das als Zeit, die Zeit, die nötig ist, um … Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll…
Ich empfinde es so: man ist nicht mehr dies, man ist noch nicht jenes, und man soll nicht dies lassen, um jenes zu sein – die beiden müssen sich vereinen und etwas Neues bilden.
Und das erklärt alles – alles, alles. Und es löscht nichts aus.
Es ist hundertmal wundervoller, als wir uns vorstellen können.