Kapitel 2

Wesen und Wert der Kraft des Geldes

Worte Sri Aurobindos

Geld ist das sichtbare Zeichen einer universalen Kraft, und diese Kraft wirkt in ihrer irdischen Manifestation auf der vitalen und physischen Ebene und ist für die Fülle des äußeren Lebens unentbehrlich. Seinem Ursprung und wahren Wirken nach gehört es dem Göttlichen. Aber wie andere Mächte des Göttlichen ist es hierher abgeordnet, und in der Unwissenheit der niederen Natur kann das Ego es zum eigenen Gebrauch an sich reißen oder können asurische Einflüsse es festhalten und zu ihren Zwecken missbrauchen. In der Tat ist Geld eine der drei Kräfte – Macht, Reichtum, Sex –, die die stärkste Anziehung auf das menschliche Ego und den Asura ausüben, und die von denen, die darüber verfügen, oft schlecht verwaltet und verwendet wird. Die dem Reichtum nachjagen oder ihn schon haben, sind oft mehr von ihm besessen als dass sie ihn besitzen. Nur wenige entgehen einem gewissen entstellenden Einfluss ganz, der ihm infolge der langen Beschlagnahme und Pervertierung durch den Asura anhaftet. Deshalb verlangen die meisten spirituellen Disziplinen eine völlige Selbst-Kontrolle, Loslösung und den Verzicht auf jegliche Bindung an Wohlstand und auf jeden persönlichen und egoistischen Wunsch, ihn zu besitzen. Manche ächten sogar das Geld und den Reichtum und erklären Armut und Dürftigkeit des Lebens zur einzigen spirituellen Haltung. Das ist aber ein Irrtum, denn es lässt die Macht in den Händen der feindlichen Kräfte. Es für das Göttliche, dem es gehört, zurückzuerobern und es auf göttliche Weise für das göttliche Leben zu verwenden, ist der supramentale Weg für den Sadhaka.

Worte der Mutter

Wenn man an Geld denkt, denkt man an Banknoten oder an Geldstücke oder an irgendwelche Reichtümer, an Kostbarkeiten. Das ist aber nur der physische Ausdruck einer Kraft, die man vital handhaben kann und die, wenn man sie besitzt und kontrolliert, fast automatisch zu diesen materielleren Ausdrucksformen des Geldes führt. Und dies ist eine Art Macht. Sie ist eine Anziehungskraft für gewisse sehr materielle Schwingungen und hat eine Verwendungsfähigkeit, die ihr Vermögen vergrößert. Sie macht gleichsam eine physische Übung, was ihre Stärke durch den Gebrauch noch erhöht.

Hat man die Kontrolle über diese Kraft – eine Kraft, deren Farbe in der vitalen Welt wechselt zwischen Rot, einem tiefen Rot von äußerst kräftigem Farbton, und einem Dunkelgold, das nicht leuchtet und auch nicht sehr klar ist –, nun, wenn man diese Kraft in Bewegung setzt, in Umlauf bringt, wird sie stärker. Sie ist nichts, das man anhäufen und behalten kann, ohne dass sie in Gebrauch ist. Diese Kraft muss immer in Zirkulation sein. Geizige etwa, die alles Geld und alle Güter, die sie an sich ziehen können, anhäufen, überlassen diese Kraft sich selbst, ohne ihr Bewegungspotenzial zu nutzen. Und dann entschwindet sie entweder oder sie erschlafft und verliert ihre Stärke.

Worte der Mutter

Aus finanzieller Sicht basiert unser Handeln in erster Linie auf folgendem Prinzip: Geld ist nicht dazu da, um Geld zu verdienen. Der Gedanke, dass man durch Geld Geld machen muss, ist ein Irrtum und eine Entstellung.

Geld ist ein Mittel, um den Wohlstand, das Wohlergehen und die Produktivität einer Gemeinschaft, eines Landes oder besser der ganzen Erde zu mehren. Geld ist ein Mittel, eine Kraft, eine Macht und nicht ein Selbstzweck. Und wie alle Kräfte und Mächte vermehrt und vergrößert es seine Macht durch Bewegung und Zirkulation, nicht durch Anhäufung und Stagnation.

Wir versuchen hier, der Welt durch ein konkretes Beispiel zu beweisen, dass durch innere psychologische Verwirklichung und äußere Organisation eine Welt geschaffen werden kann, in der die meisten Ursachen menschlichen Elends nicht mehr bestehen werden.

Worte der Mutter

Geld ist nicht dazu da, um Geld zu verdienen; Geld ist dazu da, die Erde für die Ankunft der neuen Schöpfung vorzubereiten.

Worte der Mutter

Ein Tag wird kommen, an dem aller Reichtum dieser Welt, endlich befreit von der Versklavung durch die antigöttlichen Kräfte, sich spontan und vollständig dem Dienst an der Göttlichen Arbeit weihen wird.

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