Kapitel 12
Absolute Aufrichtigkeit
Worte Sri Aurobindos
Die Menschen bestehen immer aus einem Gemisch, und in ihrer Natur sind gute und schlechte Eigenschaften beinahe unentwirrbar miteinander verflochten. Was ein Mensch sein will oder wie er anderen erscheinen möchte oder was er manchmal auf der einen Seite seiner Natur oder in bestimmter Hinsicht ist, kann durchaus verschieden von dem sein, was er tatsächlich oder in anderer Hinsicht oder auf einer anderen Seite seiner Natur ist. Vollkommen aufrichtig, gerade und offen zu sein ist keine einfache Errungenschaft für die menschliche Natur. Allein durch die spirituelle Bemühung kann das erreicht werden, und um es zu tun, ist eine Ernsthaftigkeit innerer Selbst-Schau, eine schonungslose Genauigkeit in der Selbst-Beobachtung erforderlich, zu der viele Sadhaks und sogar Yogis nicht fähig sind. Dies kann allein durch eine erleuchtende Gnade geschehen, die dem Sadhak zur Selbst-Enthüllung verhilft und das, was in ihm unzureichend ist, wandelt – und dies auch nur dann, wenn er selber zustimmt und sich ganz der göttlichen Arbeit gibt.
Worte der Mutter
Wahre Aufrichtigkeit ist es, auf dem Weg voranzuschreiten, weil du nicht anders kannst, dich dem göttlichen Leben zu weihen, weil du nicht anders kannst, zu versuchen, dein Wesen umzuwandeln und im Licht aufzutauchen, weil du nicht anders kannst, weil das der Daseinsgrund deines Lebens ist.