Kapitel 3
Sadhana außerhalb des Ashrams
Worte Sri Aurobindos
Es ist völlig falsch anzunehmen, dass jeder irgendwann nach Pondicherry in den Ashram kommen und diesem beitreten müsse. Das sind weder Mutters Intentionen, noch ist das praktisch möglich. Die zu vollbringende Arbeit sollte nicht auf Pondicherry begrenzt sein.

Worte Sri Aurobindos
Es ist durchaus möglich, den Yoga auch außerhalb des Ashrams zu praktizieren. Es gibt viele in Nord- und Südindien, die das tun.

Worte Sri Aurobindos
Diese innere Verbindung, diese innere Hilfe kann sehr wohl über eine gewisse Entfernung hinweg empfangen werden… Wir haben Schüler in Frankreich, und einige von ihnen haben bereits erfolgreich eine innere Nähe mit uns begründet und sind sich unserer Nähe und Hilfe in ihrer spirituellen Bemühung und Erfahrung bewusst geworden.

Worte Sri Aurobindos
Unser Yoga hat das Ziel, sich zu einem höheren Bewusstsein zu erheben und nur in diesem höheren Bewusstsein und nicht aus gewöhnlichen Beweggründen zu leben.
Das bedeutet sowohl eine Veränderung des Lebens als auch eine Veränderung des Bewusstseins. Doch nicht für alle sind die Umstände derart, dass sie das gewöhnliche Leben zurücklassen können. Sie nehmen es daher in den frühen Stadien der Sadhana als einen Bereich der Erfahrung und Selbstschulung an. Sie müssen jedoch darauf achten, es allein so zu betrachten und sich von den üblichen Wünschen, Verhaftungen und Ideen, die meist damit verbunden sind, zu befreien. Andernfalls wird das gewöhnliche Leben zu einem Hemmschuh und Hindernis der Sadhana.

Worte Sri Aurobindos
Jeder, der auf die Mutter ausgerichtet ist, praktiziert meinen Yoga. Es ist jedoch ein großer Fehler anzunehmen, dass man den Purna-Yoga „tun“, d.h. alle Seiten des Yoga durch seine eigene Bemühung ausführen und erfüllen kann. Kein menschliches Wesen ist dazu fähig. Man muss sich vielmehr in die Hände der Mutter geben und sich ihr im Dienste, in Liebe und Aspiration öffnen. Dann wirkt die Mutter durch ihr Licht und ihre Kraft in dir, so dass die Sadhana vollbracht wird. Es ist auch falsch, den Ehrgeiz zu haben, ein großer Purna-Yogi sein zu wollen oder gar ein supramentales Wesen und sich zu fragen: Wie weit bin ich dabei gekommen? Die richtige Haltung ist, der Mutter hingegeben zu sein, sich ihr zu überlassen und sich zu wünschen, so zu sein, wie sie es möchte. Das Übrige wird durch die Mutter entschieden und in dir vollbracht.

Kapitel 4
Die richtige Haltung gegenüber dem weltlichen Leben
Worte Sri Aurobindos
Man kann sich im gewöhnlichen Leben nicht so wie in einem Ashram verhalten. Man hat mit den Menschen zu verkehren und wenigstens äußerlich die üblichen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Wichtig dabei ist, das innere Bewusstsein für das Göttliche offen zu halten und in Ihm zu wachsen. In dem Maße, wie man das tut, wird sich mehr oder weniger schnell, entsprechend der inneren Intensität der Sadhana, die Haltung anderen gegenüber ändern. Alles wird mehr und mehr im Göttlichen gesehen, und die Gefühle, das Handeln usw. werden immer weniger durch die vergangenen Reaktionen, sondern mehr und mehr durch das wachsende Bewusstsein in dir bestimmt.

Worte Sri Aurobindos
Der beste Weg, sich für das spirituelle Leben vorzubereiten, solange man noch einer gewöhnlichen Arbeit in einer gewöhnlichen Umgebung nachgeht, besteht darin, vollkommenen Gleichmut, eine innere Loslösung und den samata, den Gleichmut der Gita, zu entwickeln, ferner den Glauben zu haben, dass das Göttliche hier ist, dass der Göttliche Wille in allen Dingen wirkt, wenn auch gegenwärtig noch unter den Bedingungen einer Welt der Unwissenheit. Jenseits davon sind das Licht und das Ananda, auf die das Leben hinarbeitet. Der beste Weg aber, um ihre Ankunft und Errichtung im einzelnen Wesen und der einzelnen Natur zu beschleunigen, besteht darin, in diesen spirituellen Gleichmut hineinzuwachsen. Das würde auch deine Schwierigkeiten mit unangenehmen und unerwünschten Dingen lösen. Allem Unangenehmen sollte man in diesem Geist des samata begegnen.

Worte Sri Aurobindos
Das Leben des samsara, des gewöhnlichen Lebens in der Unwissenheit, ist seinem Wesen nach ein Feld der Unrast. Um es auf die rechte Weise durchschreiten zu können, muss man sein Leben und seine Taten dem Göttlichen darbringen und um den Frieden des Göttlichen im Innern bitten. Wenn das Mental ruhig wird, kann man fühlen, wie die Göttliche Mutter das Leben stützt und alles in ihre Hände nimmt.

Worte Sri Aurobindos
Frieden im Leben der Welt zu erlangen ist niemals einfach und von Dauer, außer man lebt tief innerlich und erträgt die äußeren Tätigkeiten nur an der Oberfläche des Wesens.

Worte Sri Aurobindos
Der Schutz und die Hilfe werden da sein, so wie sie es hier waren. Du hast dich ihnen gegenüber nur offen zu halten und im Innern zu leben, danach strebend, immer bewusster zu werden, so dass du die Göttliche Gegenwart und Macht zu fühlen vermagst.
Was die Atmosphäre in Bombay betrifft, halte dich innerlich von ihr abgesondert, selbst wenn du mit anderen Umgang hast. Sieh sie als eine Sache außerhalb von dir und nicht als etwas, das zur inneren Welt gehört, in der du lebst. Kannst du diese innere Abgesondertheit vollziehen, vermag diese Atmosphäre dich nicht mehr zu verdüstern, gleich welchen Druck sie auf dich im Alltag ausübt.

Worte Sri Aurobindos
Die Arbeit hier im Ashram und die Arbeit in der Welt sind natürlich nicht das Gleiche. Die Arbeit dort ist in keiner Weise eine göttliche Arbeit – sie ist die gewöhnliche Arbeit der Welt. Und dennoch muss man sie als ein Training betrachten und im Geist des Karma Yoga verrichten. Was dabei zählt, ist nicht so sehr die Natur der Arbeit an sich, sondern die Einstellung, in der sie verrichtet wird. Sie hat im Geist der Gita zu geschehen, ohne Begehren, losgelöst, ohne Widerwillen, doch in größtmöglicher Vollkommenheit nicht der Familie, der Beförderung oder des Vorgesetzten wegen, sondern einfach weil sie einem zur Verrichtung gegeben worden ist. Sie ist ein Bereich inneren Trainings, nichts anderes. In diesem hat man drei Dinge zu lernen: Gleichmut, Wunschlosigkeit und Weihung. Was dem Göttlichen geweiht werden muss, ist nicht die Arbeit als Sache um ihrer selbst willen, sondern ihre Verrichtung und die Art ihrer Verrichtung. Bei dieser Einstellung spielt es keine Rolle, welche Art von Arbeit es ist. Wenn man sich auf diese Weise spirituell schult, wird man fähig werden, jede spezielle Arbeit, die einem jeden Tag gegeben werden kann (wie die Ashram-Arbeit), auf die wahre Weise und unmittelbar für das Göttliche zu tun.

Worte Sri Aurobindos
Die zu vollbringende Arbeit ist zu umfangreich, als dass das äußere Mental zu wissen vermag, wie sie getan werden muss. Nur durch zunehmendes Licht und durch Erfahrung wird es eines Tages beginnen, zu begreifen. Die Erfahrung ist ebenfalls zu umfangreich und zu schwierig, als dass das Mental die Arbeit selbst ausführen könnte. Es kann lediglich der Macht helfen, die durch seine Bereitschaft, seine Aspiration, seinen Glauben und seine Ruhe wirkt.
Doch bei keinem Sadhak sind diese Dinge beständig – die Aspiration wird unterbrochen, der Glaube schwankt, die Ruhe wird gestört oder erschüttert. Dennoch ist die Mutter weiterhin am Wirken, und man hat nur durchzuhalten – letztendlich wird die Beharrlichkeit durch das Ergebnis gerechtfertigt.
Eines darf man unter keinen Umständen tun: aufgeben.

Worte Sri Aurobindos
Der innere spirituelle Fortschritt hängt nicht so sehr von äußeren Umständen ab als von der Art, wie wir von innen auf sie reagieren – das war immer ein höchstes Werturteil spiritueller Erfahrung. Daher bestehen wir darauf, die rechte Haltung einzunehmen und in ihr zu verbleiben. Wir bestehen auf einem inneren Zustand, der nicht von äußeren Bedingungen abhängig ist, einem Zustand des Gleichmuts und der Stille – wenn es nicht von Anfang an der einer inneren Glücklichkeit sein kann – und darauf, sich immer mehr nach innen zu wenden, von innen nach außen zu blicken, statt an der Oberfläche zu leben, die den Erschütterungen und Schlägen des Lebens immer ausgeliefert sein wird. Allein von diesem inneren Zustand her kann man stärker als das Leben und seine störenden Kräfte sein und hoffen, ihr Herr zu werden.
Eines der ersten Dinge, die auf dem Weg gelernt werden müssen, ist innerlich ruhig zu bleiben, den festen Willen zu bewahren hindurchzugehen und sich durch Schwierigkeiten oder Schwankungen nicht stören oder entmutigen zu lassen. Ansonsten bedeutete das, die Unbeständigkeit des Bewusstseins zu fördern und eine Bewahrung von Erfahrungen nur unter Schwierigkeiten – das, worüber du dich beklagst. Nur wenn du ruhig und stetig nach innen gewandt bleibst, können die Erfahrungen mit einiger Beständigkeit weiterhin stattfinden, obwohl es immer Zeitspannen der Unterbrechung und Schwankung geben wird. Doch werden diese, wenn man die richtige Einstellung hat, eher zu Zeiten der Assimilation, in denen die Schwierigkeit sich erschöpft, als zu einem Fehlschlag in der Sadhana.

Worte Sri Aurobindos
Eine spirituelle Atmosphäre ist wichtiger als äußere Bedingungen. Wenn man sie erlangen und sich außerdem seine eigene spirituelle Luft schaffen kann, in der man zu leben und zu atmen vermag, ist dies die wahre Bedingung für den Fortschritt.

Worte Sri Aurobindos
Dem sonnenhellen Pfad können jene folgen, die fähig sind, Hingabe zu vollziehen, zuerst eine zentrale Hingabe und später ein vollständigeres Selbstgeben in allen Teilen des Wesens. Wenn sie die Haltung der zentralen Hingabe einnehmen und aufrechterhalten können, wenn sie sich ganz dem Göttlichen überlassen können und freudig das annehmen, was immer vom Göttlichen auf sie zukommt, wird ihr Pfad sonnenhell werden und kann sogar gerade und einfach sein. Sie können nicht allen Schwierigkeiten entgehen, kein Suchender kann das, aber sie werden fähig sein, ihnen ohne Schmerz und Verzagtheit zu begegnen – so wie Yoga entsprechend der Empfehlung der Gita tatsächlich ausgeübt werden soll, anirvinnacetasa, auf die innere Führung vertrauend und sie mehr und mehr wahrnehmend, oder aber auf die äußere Führung durch den Guru. Man kann dem sonnenhellen Pfad auch dann folgen, wenn man kein Licht und keine Führung empfindet, aber ein lichter, fester Glaube und eine glückliche Bhakti bestehen oder erworben werden können oder wenn man die Natur eines spirituellen Optimisten und den festen Glauben oder das feste Gefühl hat, dass alles, was durch das Göttliche geschieht, zum Besten ist, auch wenn wir sein Tun nicht verstehen können. Doch haben nicht alle diese Natur. Die meisten sind sehr weit davon entfernt, und die volle oder selbst die zentrale Hingabe ist nicht so leicht zu vollziehen, und sie immer zu bewahren ist schwer genug für unsere menschliche Natur. Wenn diese Dinge nicht gegeben sind, wird die Freiheit der Seele nicht erreicht, und wir müssen uns stattdessen dem Gesetz unterwerfen oder eine harte und schwierige Disziplin erfüllen.

Worte Sri Aurobindos
Es entspricht nicht unserer Erfahrung, dass es durch Meditation allein möglich ist, die eigene Natur zu ändern, und auch ein Sich-Zurückziehen von äußerer Aktivität und Arbeit hat jenen, die das versucht haben, nicht viel genützt. In vielen Fällen war es schädlich. Ein gewisses Maß an Konzentration, an innerer Aspiration im Herzen und eine Öffnung des Bewusstseins für die Gegenwart der Mutter dort und für die Herabkunft von oben sind notwendig. Doch ohne Tätigkeit, ohne Arbeit, verändert sich die Natur nicht wirklich. In der Arbeit und im Kontakt mit Menschen wird auf die Probe gestellt, ob sich die Natur ändert. Was die Arbeit betrifft, die man tut, so gibt es keine höhere oder niedere Arbeit. Jede Arbeit ist gleichwertig, vorausgesetzt, sie wird der Mutter dargebracht und für sie und kraft ihres Vermögens getan.

Kapitel 5
Der einfachste Weg: Sei ein Kind der Mutter
Worte Sri Aurobindos
Du bist Mutters Kind, und die Liebe der Mutter für ihre Kinder ist grenzenlos, und geduldig erträgt sie die Defekte ihrer Natur. Versuche, das wahre Kind der Mutter zu sein: Es ist in dir vorhanden, doch dein nach außen gerichtetes Mental ist von kleinen, nutzlosen Dingen besetzt und macht deswegen zu oft ein heftiges Aufheben. Du musst die Mutter nicht nur im Traum sehen, sondern lernen, sie zu allen Zeiten mit dir und in dir zu sehen und zu fühlen. Dann wirst du es einfacher finden, dich zu kontrollieren und zu ändern– denn sie kann es für dich tun, weil sie da ist.

Worte Sri Aurobindos
Die Beziehung zwischen Mutter und Kind sollte nicht nur in der Liebe der Mutter zu ihrem Kind bestehen, sondern auch darin, dass das Kind die Mutter lieben und ihr gehorchen sollte. Du willst ein wahres Kind der Mutter sein, doch dazu musst du dich zuallererst in die Hände der Mutter begeben, dich von ihr führen lassen und ihrem Willen folge leisten – und diesen nicht missachten oder gegen die Mutter revoltieren. Du weißt das alles sehr genau – warum setzt du dich darüber hinweg?
Es gehört zur wahren Liebe der Mutter, nicht das zu tun, was das Vital des Kindes fordert, wenn sie weiß, es wäre für das Kind äußerst schlecht. Gehorche nicht dem vitalen Impuls, sondern folge lieber deiner richtigen Wahrnehmung und mache dich zu einem Kanal für den Willen der Mutter – weil ihr Wille immer das ist, wodurch du in dein wahres Wesen hineinwachsen wirst.

Worte Sri Aurobindos
Die Verwirklichung des seelischen Wesens, sein Erwachen und Hervortreten hängen hauptsächlich davon ab, wie sehr man eine persönliche Beziehung zum Göttlichen entwickeln kann, eine Beziehung der Bhakti, der Liebe, des Vertrauens und Selbstgebens, wieweit man die Beharrlichkeiten des trennenden und rechthaberischen mentalen, vitalen und physischen Egos zurückweisen kann.

Worte der Mutter
In aller Aufrichtigkeit und ohne Angst musst du mir alles sagen. Mir alles ganz offen zu sagen, bringt dich mir näher.

Worte der Mutter
Mit der Offenheit eines Kindes, mit der Einfachheit eines Kindes, für das es keine Komplikationen gibt, schenke dich dieser Gnade und lass sie gewähren.
Nötig ist, nicht auf das zu hören, was widerstrebt, nicht an das zu glauben, was widerspricht – Vertrauen zu haben, richtiges Vertrauen, eine Zuversicht, die bewirkt, dass du dich ohne Berechnung hingibst, ohne zu feilschen. Vertrauen! Ein Vertrauen, das sagt: „Tue es, tue es für mich, ich lasse Dich gewähren.“
Das ist der beste Weg.

Worte der Mutter
Liebe Mutter, Sri Aurobindo sagt: „Wenn man der Schwierigkeit in der richtigen Einstellung begegnet und sie überwindet, merkt man, dass ein Hindernis verschwunden ist…“ Was ist die richtige Einstellung?
Die richtige Einstellung bedeutet: den Mut nicht verlieren, seinen Glauben nicht verlieren, nicht ungeduldig sein, nicht deprimiert sein, ganz ruhig und friedvoll bleiben, mit so viel Aspiration, wie man aufbringen kann, und sich wegen dessen, was geschieht, keine Sorgen machen. Die Gewissheit haben, dass das vorbeigeht und das alles gut wird. Das ist das Beste.

Kapitel 6
Der Weg zur supramentalen Wandlung
Worte Sri Aurobindos
Ich habe mich gefragt, ob ich jemals das supramentale Bewusstsein verwirklichen werde.
1. Ein stilles Mental fördert die Bewusstheit.
2. Kannst du ein stilles Mental bewahren sowie die Verbindung zu mir und der Mutter und dem wahren Licht und der wahren Kraft, werden die Dinge einfach und direkt – nur so erlangt man die Verwirklichung.
3. Es ist falsch zu denken, dass diese Methode dich nicht zur supramentalen Verwirklichung führen wird. Es ist der einzige Weg, auf die supramentale Wandlung hin fortzuschreiten.
4. Du bist wieder durcheinander und völlig unsicher, weil du alles in Frage stellst und begonnen hast, anderen Wegen und anderen (niederen) Erfahrungen zu folgen.
5. Halte dich an den einen Weg, an jenen, den ich dir gezeigt habe. Auf diesem Weg kannst du die von dir gewünschte Weite erreichen – treibst du dich auf vielen Wegen herum, wird das nicht Weite, sondern Verwirrung bringen.
6. Hier in der niederen Natur gibt es viele Dinge, doch befinden sie sich in einem Zustand von Disharmonie. Ihnen allesamt zu folgen bedeutet Disharmonie, Verwirrung, Mangel an Organisation, Kampf. In der höheren (supramentalen) Natur gibt es eine größere Weite, und dort gibt es weitaus mehr als in der niederen Natur. Doch alles ist Harmonie, Organisation, Frieden. Von daher folge dem einen Weg, der zur höheren supramentalen Natur führt.
7. Sei nicht ungeduldig, denn vollständiges Wissen kommt nicht auf einmal zu dir. In der Stille des Mentals bewahre die Verbindung, lass das wahre Licht und die wahre Kraft wirken, und mit der Zeit wird alles Wissen kommen, und die Wahrheit wird in dir wachsen.

Worte Sri Aurobindos
Die supramentale Wandlung ist eine beschlossene Sache und unausbleiblich in der Evolution des Erdbewusstseins. Denn dessen Aufstieg ist noch nicht beendet, und das Mental ist nicht sein letzter Gipfel. Damit die Wandlung aber kommen, Form annehmen und dauern kann, bedarf es des Rufes von unten mit dem Willen, das Licht, wenn es kommt, zu erkennen und nicht zu leugnen, und es bedarf der Sanktion des Höchsten von oben. Die Macht, die zwischen der Sanktion und dem Ruf vermittelt, ist die Gegenwart und Macht der Göttlichen Mutter. Die Kraft der Mutter allein und keine menschliche Anstrengung und Tapasya kann den Deckel zerschmettern, die Hülle zerreißen, das Gefäß formen und in diese Welt der Dunkelheit und Falschheit, des Todes und des Leidens Wahrheit und Licht herniederbringen und göttliches Leben und des Unsterblichen Ananda.
