Sri Aurobindo Digital Edition
  • Home
  • SRI AUROBINDO
  • DIE MUTTER
  • KOMPILATIONEN
  • ALLES LEBEN IST YOGA
  • ALL LIFE IS YOGA
  • ANDERE AUTOREN
  • SUCHEN
  • IMPRESSUM
  1. ALLES LEBEN IST YOGA
  2. Das Ziel – Der Sinn in der Seele Geburt

Das Ziel Der Sinn in der Seele Geburt

Sri Aurobindo | Die Mutter

Inhaltsverzeichnis

  1. Zitate
  2. DAS ZIEL – DER SINN IN DER SEELE GEBURT
    1. 1. O Seele, es ist zu früh, um zu frohlocken
    2. 2. Unser unmittelbar vor uns liegende Ziel
    3. 3. Für diesen Augenblick lebten die Zeitalter
    4. 4. Das Ziel
    5. 5. Die Vorstellung eines letzten Ziels ist illusorisch
    6. 6. Das zentrale Motiv der irdischen Existenz
    7. 7. Was geschieht in der Ewigkeit der Zeit?
    8. 8. Unsere tiefste Aspiration und das unausweichliche Ziel
    9. 9. Aphorismen
    10. 10. Göttliche Vollkommenheit des menschlichen Wesens
    11. 11. In vollem Maße zu sein, ist die Absicht der Natur in uns
  3. Bibliographie

Das Ziel unseres Lebens auf der Erde ist, des Göttlichen bewusst zu werden.

– Die Mutter

Das wahre Ziel des Lebens ist, die Gegenwart des Göttlichen tief in sich zu finden und sich ihr zu überantworten, auf dass sie die Führung des Lebens, der Gefühle und aller Handlungen des Körpers übernehme. Das gibt dem Dasein ein wahres und lichtvolles Ziel.

– Die Mutter

Sri Aurobindo | Die Mutter DAS ZIEL Der Sinn in der Seele Geburt

Kapitel 1

O Seele, es ist zu früh, um zu frohlocken

Worte der Mutter

Mutter, wie soll man die richtige Stufe und den richtigen Wendepunkt seiner Entwicklung finden?

Wie man sie finden soll?… Man muss sie suchen. Man muss sie hartnäckig wollen. Es muss die wichtigste Sache sein.

(Schweigen)

Wenn man die notwendige innere Anstrengung unternimmt, um seine Seele zu entdecken, sich mit ihr zu vereinen und ihr zu erlauben, das Leben zu leiten, dann geht mit dieser Entdeckung meist eine Art wunderbare Verzauberung einher, und der erste Gedanke ist: „Jetzt habe ich, was ich brauche, ich habe die unendliche Freude gefunden!“ Und man beschäftigt sich mit nichts anderem mehr.

Tatsächlich ist das fast all jenen widerfahren, die diese Entdeckung gemacht haben, und einige von ihnen haben diese Erfahrung zum Prinzip der Verwirklichung erhoben und gesagt: „Wenn du das getan hast, ist alles getan, es gibt nichts anderes mehr zu tun; du bist am Ziel und Ende des Weges angelangt.“

Tatsächlich bedarf es eines großen Mutes, noch weiter zu gehen. Diese Seele, die man entdeckt, muss ein unerschrockener Krieger sein, der sich nicht mit seiner eigenen inneren Freude begnügt und sich nicht über das Unglück der anderen mit jenem Gedanken hinwegtröstet, dass alle früher oder später diesen Zustand erreichen werden und dass es auch für die anderen gut ist, die gleiche Anstrengung zu unternehmen, die man selbst gemacht hat, bestenfalls, dass man in diesem Zustand innerer Weisheit den anderen mit „großem Wohlwollen“ und „großem Mitgefühl“ helfen kann, dorthin zu gelangen, und dass, wenn alle soweit sind, nun, dies das Ende der Welt ist, und das ist umso besser für jene, die nicht gern leiden!

Aber… es gibt ein „Aber“. Bist du so sicher, dass dies das Ziel und die Absicht des Höchsten war, als er sich manifestierte?

(Schweigen)

Die ganze Schöpfung, diese ganze universelle Manifestation erscheint allenfalls wie ein sehr schlechter Scherz, wenn man nur so weit kommen sollte. Warum anfangen, wenn es nur deshalb geschieht, um wieder hinauszukommen! Was nützt es, soviel gekämpft, soviel gelitten zu haben, etwas geschaffen zu haben, das, zumindest in seiner äußeren Erscheinung, so tragisch und dramatisch ist, wenn es nur deshalb geschah, um uns beizubringen, wie man da hinauskommt – es wäre besser gewesen, erst gar nicht anzufangen.

Doch wenn man den Dingen ganz auf den Grund geht, wenn man sich nicht nur ohne allen Egoismus, sondern auch ohne Ego total gibt, ohne Vorbehalt, auf so vollständige und so uneigennützige Art und Weise, die einen die Absicht des Herrn erkennen lässt, dann weiß man, dass es kein schlechter Scherz ist, dass es kein gewundener Weg ist, auf dem man, ein wenig angeschlagen, zum Ausgangspunkt zurückkehrt; ganz im Gegenteil geschieht es, um die gesamte Schöpfung in der Wonne des Seins, in der Schönheit des Seins, in der Größe des Seins, in der Majestät eines erhabenen Lebens zu unterweisen und sie die immerwährende, ständig fortschreitende Entwicklung dieser Wonne, dieser Schönheit, dieser Größe zu lehren. Dann hat alles einen Sinn, dann gibt es kein Bedauern mehr darüber, dass man gekämpft und gelitten hat, man ist nur noch von dieser Begeisterung erfüllt, das göttliche Ziel zu verwirklichen, und man stürzt sich kopfüber in die Verwirklichung mit der Gewissheit des Zieles und des Sieges.

Doch um dies zu wissen, muss man aufhören, egoistisch zu sein, ein getrenntes Wesen zu sein, das sich abkapselt und sich vom höchsten Ursprung abtrennt. Folgendes muss man tun: sich von seinem Ego freimachen. Dann kann man das wahre Ziel erkennen – und das ist der einzige Weg! Sich von seinem Ego freimachen, es fallen lassen wie ein nutzloses Kleidungsstück.

Der Erfolg ist die aufgewandte Mühe wert. Und überdies ist man nicht ganz allein auf dem Weg. Es wird einem geholfen, wenn man Vertrauen hat.

Worte Sri Aurobindos

Das Selbst zu befreien ist nur ein leuchtender Schritt;

Sich selbst hier zu erfüllen, war Gottes Wunsch.

Kapitel 2

Unser unmittelbar vor uns liegende Ziel

Worte Sri Aurobindos

Das Leben des menschlichen Geschöpfes ist so, wie es für gewöhnlich gelebt wird, zusammengesetzt aus einer Masse halbgefestigter, halbfließender, recht unvollkommen beherrschter Gedanken, Wahrnehmungen, Empfindungen, Gefühle, Begehren, Vergnügungen und Taten. Diese sind zumeist gewohnheitsmäßig und wiederholen sich. Teils haben sie nur dynamischen Charakter und entfalten sich aus sich selbst, wobei alles um ein oberflächliches Ego zentriert ist. Die Summe der Abläufe dieser Aktivitäten führt schließlich zu einem inneren Wachstum, das zum Teil in diesem Leben sichtbar wird und sich hier auswirkt, zum Teil nur eine Saat für ein weiteres Fortschreiten in späteren Lebensabläufen ist. Der ganze Sinn und die Bedeutung der menschlichen Existenz liegt darin, dass das bewusste Wesen in uns wächst, sich ausweitet, sich immer besser zum Ausdruck bringt und harmonischer entfaltet. Der Mensch, das mentale Wesen, ist deshalb in den materiellen Körper eingetreten, damit er auf diese bedeutungsvolle Weise sein Bewusstsein durch Denken, Wollen, Fühlen, Begehren, Handeln und durch seine Erfahrung entwickelt; diese Evolution führt ihn am Ende dahin, dass er sein höchstes göttliches Selbst entdeckt. Alles Übrige muss entweder zu diesem Ziele verhelfen und ist ihm untergeordnet, oder es ist nur beiläufig und von nebensächlicher Bedeutung. Nur das ist für den Menschen wichtig, was die Evolution seiner Natur fördert und unterstützt und wodurch er sein Selbst und seinen Geist zum Wachsen bringt oder immer mehr entfaltet und entdeckt.

Unser Yoga hat keinen geringeren Zweck im Auge, als dass wir dieses erhabene Ziel unseres irdischen Daseins beschleunigt erreichen. Sein Verfahren lässt die gewöhnliche zögernde Methode des langsamen, verworrenen Wachsens durch die Evolution der Natur hinter sich. Denn die natürliche Evolution vollzieht sich bestenfalls als ein unsicheres Wachsen in der Verborgenheit, teils durch den Druck der Umwelt, teils durch eine tastende Erziehung und ein dürftig erleuchtetes absichtsvolles Bemühen. Dabei werden die günstigen Möglichkeiten zum Fortschritt nur in einer teilweise erleuchteten, teilweise halbautomatischen Weise unter vielen Irrtümern, Fehlern und Rückfällen verwendet. Ein großer Teil dieser Entwicklung besteht aus scheinbaren Zufälligkeiten, Nebenumständen und Wechselfällen, obgleich diese ein geheimes göttliches Eingreifen und Lenken verbergen. Im Yoga ersetzen wir diesen konfusen Krebsgang durch eine rasche, bewusste vom Selbst geleitete Evolution, die geplant ist und uns, soweit das sein kann, auf einer geraden Linie zu dem Ziel hinbringt, das wir uns gesetzt haben.

In gewissem Sinne mag es vielleicht irrig sein, wenn man beim Vorwärtsschreiten, das sehr wohl ein unendliches sein kann, von einem irgendwo gelegenen Ziele spricht. Wir können jedoch ein unmittelbar vor uns liegendes Ziel, einen Daseinszweck ins Auge fassen, der höher liegt als das, was wir bisher verwirklicht haben und wonach die Seele im Menschen streben kann. Da liegt vor ihm die Möglichkeit einer neuen Geburt; er kann so auf eine höhere und weitere Ebene des Seins emporsteigen, und diese kann in ihn herabkommen, um seine Organe und Funktionen umzuwandeln. Ein geweitetes erleuchtetes Bewusstsein ist erreichbar, das aus ihm einen befreiten Geist und eine vollendete Kraft machen kann. Wenn sich das über die Grenzen des individuellen Menschen hinaus ausbreitet, kann es sogar eine Menschheit von göttlicher Art zustande bringen oder auch eine neue, eine supramentale und darum suprahumane Menschenart. Diese neue Geburt machen wir zu unserem Ziel: Im Hineinwachsen in ein göttliches Bewusstsein liegt die ganze Bedeutung unseres Yoga, – eine integrale Verwandlung in das Göttliche nicht nur der Seele sondern aller Teile unseres Wesens.

Worte Sri Aurobindos

Unser Leben wird in seiner erfüllten Antwort

Oben die grenzenlosen verschwiegenen Seligkeiten finden,

Unten das Wunder der göttlichen Umarmung.

  1. 3. Für diesen Augenblick lebten die Zeitalter
  2. 4. Das Ziel
  3. 5. Die Vorstellung eines letzten Ziels ist illusorisch
  4. 6. Das zentrale Motiv der irdischen Existenz

Seite 1 von 2

  • 1
  • 2
Copyright © 2025 Sri Aurobindo Digital Edition. Alle Rechte vorbehalten.
Joomla! ist freie, unter der GNU/GPL-Lizenz veröffentlichte Software.