Seine inneren Gefühlsregungen überprüfen

Man muss seine inneren Bewegungen von Gefühlen klar wahrnehmen, denn es gibt widersprüchliche Anwandlungen und Impulse im Wesen – einige drängen dich in eine Richtung und andere in die entgegengesetzte – und das schafft offensichtlich ein Chaos im Leben. Wenn du dich selbst beobachtest, wirst du feststellen, dass, sobald du dich etwas beunruhigt fühlst bei dem, was du vorhast, dir der Verstand sofort einen guten Grund liefert, um dich dafür zu rechtfertigen – dieser Verstand ist fähig, alles zu vergolden.

Wenn du über die verschiedenen Regungen und Reaktionen, die du an einem Tag hattest, nachdenkst, wie jemand, der unaufhörlich dieselbe Sache wiederholt, wirst du nicht vorankommen. Wenn diese Überprüfung dich weiter bringen soll, musst du etwas in dir finden, in dessen Licht du selbst dein eigener Richter sein kannst, etwas, das für dich den besten Teil in dir darstellt, der Licht und guten Willen besitzt und genau aus Liebe diesen inneren Fortschritt machen möchte. Halte alles, was du getan und gefühlt hast, deine Impulse, deine Gedanken usw. in das Licht dieser Liebe und lass sie wie einen Film auf einer Leinwand vor dir ablaufen. Dann versuche, sie zu koordinieren und herauszufinden, warum jeder Gedanke und jedes Gefühl entstanden ist und was sie ausgedrückt haben. Und schau auf die leuchtende Leinwand vor dir: manche dieser Gedanken, Gefühle und Impulse bilden sich gut darauf ab, ohne einen Schatten zu werfen; andere werfen im Gegenteil dazu einen kleinen Schatten und noch andere jedoch werfen einen ganz schwarzen und unangenehmen Schatten. Du musst das sehr ehrlich machen, so als würdest du ein Spiel spielen: unter diesen oder jenen Umständen habe ich das so gemacht und dabei dieses gefühlt und jenes gedacht. Ich habe mein Ideal vor mir, zu wissen warum, und will Meisterschaft über mich erringen, also, geschah diese oder jene Handlung in dieser oder jener Situation in Übereinstimmung mit meinem Ideal oder nicht? Wenn ja, würde sie keinen Schatten auf meine Leinwand werfen, der durchsichtig bleiben würde, und man müsste sich keine Sorgen machen. Wenn es nicht mit meinem Ideal übereinstimmt, wirft das einen Schatten. Warum ist dieser Schatten entstanden? Was war es in meinem Handeln, in meinen Gedanken oder Gefühlen, das zu meinem Willen, mich selbst zu kennen und mich zu meistern, im Gegensatz stand? Sehr häufig wirst du feststellen, dass der Grund auf Unbewusstheit zurückzuführen ist – dann kannst du es unter „unbewusst“ ablegen wie in einem Ordner und den Entschluss fassen zu versuchen, das nächste Mal bewusst zu sein, bevor du irgendetwas tust. Aber in anderen Fällen wirst du erkennen, dass es ein unverschämter, ziemlich schwarzer, kleiner Egoismus war, der darauf hingewirkt hat, dein Handeln oder dein Denken zu verfälschen. Dann stellst du diesen Egoismus vor das „Licht“ und fragst dich: „Warum hat er das Recht, mich so denken oder fühlen zu lassen?“ Und anstatt irgendeine seltsame Erklärung zu akzeptieren, musst du in dir suchen und du wirst in einer Ecke deines Wesens etwas finden, das denkt und dir sagt: „Ah, nein, ich werde alles, aber nicht dieses Nachfragen hier akzeptieren.“ Du wirst sehen, dass es eine kleinliche Eitelkeit ist, eine Regung von Selbstliebe, ein egoistisches Gefühl, das sich irgendwo versteckt hat. Es können auch hundert andere Dinge sein. Dann schaust du dir diese Dinge genau an im Licht deines Ideals und fragst: „Sind diese Gefühle, die ich pflege, in Übereinstimmung mit meiner inneren Suche und meinem Willen, mein Ideal zu verwirklichen oder nicht? Ich werde diese kleine dunkle Ecke in mir vor das Licht stellen, bis das Licht in sie eindringt und diese Regungen verschwinden.“ Dann ist die Komödie vorbei. Aber die Komödie für deinen ganzen Tag ist noch nicht beendet, weißt du, denn es gibt noch viele Dinge, die sich so vor dem inneren Licht zeigen müssen. Aber wenn du dieses Spiel fortsetzt – denn es ist wirklich ein Spiel, wenn du es ehrlich machst – dann versichere ich dir, dass du dich selbst in sechs Monaten nicht wieder erkennen wirst, du wirst dir sagen: „Was? So war ich! Das ist unmöglich!“

Du kannst fünf Jahre alt sein oder zwanzig, fünfzig oder sechzig und dich trotzdem auf diese Weise transformieren, indem du alles vor dies innere Licht hältst. Du wirst sehen, dass die Elemente, die nicht mit dem Licht in Übereinstimmung sind, im Allgemeinen nicht völlig aus deinem Wesen geworfen werden müssen (obwohl es ein paar davon gibt), sondern dass es einfach nur Dinge sind, die nicht an ihrem richtigen Platz sind. Wenn du alles in dir – deine Gefühle, deine Gedanken, deine Impulse usw. – um dein psychisches Zentrum herum organisierst, welches das innere Licht ist, wirst du sehen, dass alle innere Unordnung in eine leuchtende Ordnung verwandelt wird.

DIE MUTTER, CWM 4:38

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