Kapitel 9

Mut

Worte der Mutter

Mut ist das völlige Fehlen von Furcht in all ihren Formen.

Worte der Mutter

Angst ist eine Unreinheit, eine der größten Unreinheiten, eine von denen, die am direktesten aus den anti-göttlichen Kräften hervorgehen, die das göttliche Wirken auf der Erde zerstören wollen. Und die erste Pflicht derer, die wirklich Yoga praktizieren wollen, besteht darin, auch nur den Schatten einer Angst aus ihrem Bewusstsein zu entfernen, mit aller Kraft, aller Aufrichtigkeit, aller Ausdauer, derer sie fähig sind. Um den Weg zu gehen, muss man unerschrocken sein und niemals in die engherzige, kleine, schwache, hässliche Ichbezogenheit zurückfallen, die die Angst ist.

Ein unbezähmbarer Mut, eine vollkommene Aufrichtigkeit und ein so aufrichtiges Sich-selbst-geben, dass man nichts berechnet und um nichts feilscht, sich nicht mit dem Gedanken abgibt, etwas zu erhalten, sich nicht mit dem Gedanken an Schutz anvertraut, nicht einen Glauben hat, der Beweise verlangt – das ist unerlässlich, damit man den Weg gehen kann. Und das allein kann einen wirklich bei jeder Gefahr in Sicherheit bringen.

Worte der Mutter

Ganzheitlicher Mut: Welcher Bereich, welche Gefahr auch immer, die Haltung bleibt die gleiche – ruhig und sicher.

Worte der Mutter

Jeder, der Mut besitzt, kann anderen Mut geben, so wie die Flamme einer Kerze eine andere anzünden kann.

Worte der Mutter

Der edelste Mut ist, seine eigenen Fehler zu erkennen.

Worte der Mutter

Ich entsinne mich, dass wir einmal vom Mut als einer der Vollkommenheiten gesprochen haben. Ich weiß noch, dass ich es einmal in einer Liste aufgeschrieben habe. Dieser Mut bedeutet, Geschmack am höchsten Abenteuer zu haben. Und dieser Geschmack am höchsten Abenteuer ist das Streben, die strebende Sehnsucht, die dich vollständig ergreift und dich ohne Berechnung, ohne Vorbehalt und ohne eine Möglichkeit zurückzuweichen in das große Abenteuer der göttlichen Entdeckung schleudert, in das große Abenteuer der göttlichen Begegnung, in das noch größere Abenteuer der göttlichen Verwirklichung. Du wirfst dich in das Abenteuer, ohne zurückzuschauen und ohne dich eine einzige Minute zu fragen: „Was wird passieren?“ Denn wenn du fragst, was passieren wird, brichst du niemals auf, du bleibst immer festgewurzelt auf demselben Fleck stehen, voller Furcht, etwas zu verlieren, aus dem Gleichgewicht zu kommen.

Deshalb spreche ich von Mut – doch in Wirklichkeit ist es Aspiration. Es ist beides zusammen. Wirkliche, strebende Sehnsucht ist voller Mut.

Worte der Mutter

Der Fortschritt mag langsam sein, die Rückfälle zahlreich, doch wenn ein mutiger Wille bewahrt wird, kann man sicher sein, eines Tages zu triumphieren, und man wird sehen, wie alle Schwierigkeiten dahinschmelzen und vor dem Glanz des Wahrheits-Bewusstseins vergehen.