Kapitel 9
Arbeit im Geist des Karma-Yoga
Worte Sri Aurobindos
…Es ist die gewöhnlichste Arbeit der Welt. Und dennoch muss man sie als ein Training betrachten und im Geist des Karma-Yoga verrichten – was dabei zählt, ist nicht so sehr die Natur der Arbeit an sich, sondern die Einstellung, in der sie verrichtet wird. Sie hat im Geist der Gita zu geschehen, ohne Begehren, losgelöst, ohne Widerwillen, doch in größtmöglicher Vollkommenheit, nicht der Familie, der Beförderung oder des Vorgesetzten wegen, sondern einfach weil sie einem zur Erledigung gegeben worden ist. Sie ist ein Bereich inneren Trainings, nichts anderes. In diesem hat man drei Dinge zu lernen: Gleichmut, Wunschlosigkeit und Weihung. Was dem Göttlichen geweiht werden muss, ist nicht die Arbeit als eine Sache um ihrer selbst willen, sondern ihre Verrichtung und die Art ihrer Erledigung. Bei dieser Einstellung spielt es keine Rolle, welche Art von Arbeit es ist. Wenn man sich auf diese Weise spirituell schult, wird man fähig werden, jede Arbeit, die einem jeden Tag gegeben werden kann (wie die Ashram-Arbeit), auf die wahre Weise und unmittelbar für das Göttliche zu tun.
Worte der Mutter
Nehmen wir eine ganz materielle Arbeit, wie den Boden reinigen oder in einem Zimmer Staub wischen, nun, mir scheint, diese Arbeit kann zu einem sehr tiefen Bewusstsein hinführen, wenn sie mit einem gewissen Sinn für Vollkommenheit und Fortschritt getan wird. Andere Arbeiten hingegen, die ein höheres Ansehen genießen, wie zum Beispiel ein Studium oder literarische oder künstlerische Arbeit, helfen einem nicht vorwärtszukommen, wenn sie aus dem Verlangen nach Ruhm oder nach Befriedigung der eigenen Eitelkeit oder wegen eines materiellen Vorteils unternommen werden.