Kapitel 8
Sich selbst beim Handeln betrachten
Mutter, wenn wir uns Mühe geben, gibt es in uns etwas, das dabei sehr selbstzufrieden und prahlerisch wird, und dies verdirbt alles. Wie können wir das dann loswerden?
Ah, da wird genau beobachtet! Es gibt immer jemanden, der genau hinschaut, wenn man etwas tut. Nun, manchmal wird er stolz. Dies nimmt der Bemühung viel von ihrer Kraft. Ich denke, es ist so: es ist die Gewohnheit sich selbst beim Handeln zuzuschauen, beim Leben zuzuschauen. Es ist notwendig, sich selbst zu beobachten, aber ich denke, es ist noch wichtiger, zu versuchen absolut aufrichtig und spontan zu sein, sehr spontan in dem, was man tut. Man darf sich nicht immer nur beobachten und – manchmal sehr streng – beurteilen. Das ist fast so schlimm, wie sich selbstzufrieden auf die Schulter zu klopfen. Beides ist gleich schlimm. Man sollte so aufrichtig in seinem Streben sein, dass man nicht einmal weiß, dass man sich bemüht, sondern zum Streben selbst wird….
Eine Minute, eine Minute auf diese Weise, und du kannst Jahre der Verwirklichung vorbereiten. Wenn man nicht länger ein selbstbezogenes Wesen ist, ein Ego, das sein Handeln begutachtet, wenn man zum Handeln selbst wird, und das in diesem inneren Streben, ist es wirklich gut. Wenn es keine sich bemühende Person mehr gibt, wenn es ein Streben ist, das in einem voll konzentrierten Impuls aufsteigt, dann führt es wirklich weit. Andernfalls ist ihm immer ein bisschen Eitelkeit beigemischt, ein bisschen Selbstgefälligkeit, auch ein bisschen Selbstmitleid, – es kommen viele kleine Dinge, die alles verderben.