Kapitel 8

Eifersucht

Worte Sri Aurobindos

Natürlich ist es die alte Reaktion – Eifersucht ist mit Sicherheit vorhanden, sonst würdest du nicht diese heftige Sorge empfinden. Dass sie in den Tiefen noch fortbesteht und sich mit solcher Heftigkeit erhebt, zeigt, wie tief diese Regung in deinem physischen Bewusstsein verwurzelt war. Du warst nicht in der Lage, sie auszurotten; denn wenn sie in Erscheinung tritt, assoziierst du dich gänzlich mit ihr und überlässt dich ihrem Aufschrei und ihrer Heftigkeit. Du musst die Stärke haben, von ihr Abstand zu nehmen und zwar in jenem Teil deiner Natur, der frei von Eifersucht ist; erst dann wirst du fähig sein, sie aus dir hinauszustoßen; und nur wenn sie jedes Mal hinausgestoßen wird, sobald sie sich erhebt, wird sie willens sein zu verschwinden und nicht mehr zurückkehren.

Worte Sri Aurobindos

Ich verstehe nicht, warum du so einen großen Unterschied machst zwischen Streit und Eifersucht anderer Frauen wegen und Streit und Eifersucht anderer nicht-sexueller Attraktionen. Beides entspringt dem gleichen grundlegenden Impuls, dem besitzgierigen Instinkt, der sich an der Wurzel der gewöhnlichen vitalen Liebe befindet. Da in letzterem Fall sexuelle Eifersucht häufig nicht möglich ist, stützt sich das Mental auf andere Motive, die ihm ganz vernünftig und berechtigt erscheinen – es ist sich möglicherweise der Tatsache nicht bewusst, dass es durch das Vital angetrieben wird; aber die Streitigkeiten und die Lebhaftigkeit der Misshelligkeiten sind trotzdem vorhanden. Ob du beide Formen hattest oder nicht hattest, ist ohne Belang, und es macht die Dinge weder besser noch schlechter. Es kommt darauf an, sich vom Instinkt als solchem zu befreien, sei es vom psychologischen Standpunkt aus oder dem der spirituellen Wandlung.