Kapitel 7

Wissen durch Identifikation des Bewusstseins

Worte der Mutter

Bewusstsein ist die Fähigkeit, etwas gewahr zu werden, indem man sich damit identifiziert. Das göttliche Bewusstsein aber gewahrt nicht nur, sondern weiß und bewirkt. Denn bloße Wahrnehmung ist noch kein Wissen. Zum Beispiel eine Schwingung wahrzunehmen heißt nicht, dass du sie auch ganz und gar kennst. Erst wenn das Bewusstsein am göttlichen Bewusstsein teilhat, besitzt es völliges Wissen durch Identifikation mit dem Gegenstand. Im Allgemeinen führt Identifikation eher zu Unwissenheit als zu Wissen, weil das Bewusstsein sich in dem verliert, was es wird, und unfähig ist, die eigentlichen Ursachen, Begleitumstände und Folgen zu erkennen. Wenn du dich beispielsweise mit einer Zornesregung identifizierst, wird dein gesamtes Wesen eine zornige Schwingung, wird es blind und aufbrausend und vergisst alles andere. Nur wenn du dich zurückhältst, wenn du mitten im leidenschaftlichen Wirbel gelassen bleibst, kannst du den Vorgang mit den Augen des Wissens betrachten. Solange man in einem gewöhnlichen Seinszustand ist, lässt sich Wissen also nur erlangen, indem man von der Erscheinung Abstand nimmt und sie betrachtet, ohne sich mit ihr zu identifizieren. Doch das göttliche Bewusstsein identifiziert sich mit seinem Gegenstand und erkennt ihn ganzheitlich, weil es mit der jeder Sache innewohnenden wesenhaften Wahrheit, ihrem Wesensgesetz, eins wird. Und es erkennt nicht nur, sondern bewirkt durch sein Wissen, was es vollbringen will. Bewusst zu sein, bedeutet für es auch zu vermögen. Jede seiner Regungen ist ein Blitz der Allmacht, der nicht nur erhellt, sondern einen Feuerpfad zu dem Ziel bahnt, das seine Wahrheits-Natur bestimmt.