Kapitel 5

Die Bedingungen für die Verwirklichung

Worte Sri Aurobindos

Zwei Kräfte allein können durch ihr Zusammenwirken das Große und Schwierige vollbringen, dem unsere Bemühung gilt; eine entschlossene und unermüdliche Aspiration, die von unten ruft, und eine höchste Gnade, die von oben antwortet.

Aber die höchste Gnade wird nur unter den Bedingungen des Lichts und der Wahrheit handeln; sie wird nicht unter Bedingungen handeln, die ihr von der Falschheit und der Unwissenheit auferlegt werden. Denn gäbe es den Forderungen der Falschheit nach, würde sie ihre eigene Absicht vereiteln.

Dies sind die Bedingungen des Lichts und der Wahrheit, die einzigen Bedingungen, unter denen die höchste Kraft herabkommen wird; und nur die höchste supramentale Kraft, von oben herabkommend und von unten öffnend, kann die physische Natur siegreich meistern und deren Schwierigkeiten beseitigen…

Es muss eine umfassende und aufrichtige Überantwortung gegeben sein; es muss eine ausschließliche Öffnung seiner selbst für die göttliche Kraft gegeben sein; es muss eine beständige und ganzheitliche Wahl der herabkommenden Wahrheit gegeben sein, eine beständige und ganzheitliche Zurückweisung der Falschheit der mentalen, vitalen und physischen Mächte und Erscheinungen, die immer noch die Erd-Natur beherrschen.

Worte Sri Aurobindos

In allem, was im Universum geschieht, wirkt das Göttliche durch seine Shakti, doch ist es von seiner Yoga-Maya verschleiert und wirkt in der niederen Natur durch das Ego des Jiva.

Auch im Yoga ist es das Göttliche, das sowohl der Sadhaka ist als auch die Sadhana; es ist seine Shakti mit ihrem Licht, ihrer Macht, ihrem Wissen, ihrem Bewusstsein und ihrem Ananda, die die Sadhana möglich macht, indem sie auf den Adhara einwirkt und, wenn er sich ihr geöffnet hat, mit diesen göttlichen Kräften in ihn einströmt. Aber solange die niedere Natur noch aktiv ist, bleibt die persönliche Bemühung des Sadhaka erforderlich.

Die geforderte persönliche Anstrengung besteht in einem dreifachen Bemühen der Aspiration, der Zurückweisung und der Überantwortung, –

eine Aspiration, die wachsam, stetig, unaufhörlich ist – des Mentals Willen, des Herzens Suche, des vitalen Wesens Zustimmung, der Wille, das physische Bewusstsein und die physische Natur zu öffnen und formbar zu machen;

Zurückweisen der Regungen der niederen Natur – zurückweisen der Ideen, Meinungen, Vorlieben, Gewohnheiten, Konstruktionen des Mentals, damit das wahre Wissen in einem stillen Mental einen freien Raum vorfinden kann, – zurückweisen der Begierden, Forderungen, Gelüste, Gefühle, Leidenschaften der vitalen Natur und ihrer Selbstsucht, Einbildung, Anmaßung, Lust, Gier, Eifersucht, Neid und Feindseligkeit gegenüber der Wahrheit, damit sich die wahre Kraft und Freude von oben her in ein ruhiges, weites, starkes und geweihtes vitales Wesen ergießen kann, – zurückweisen des Stumpfsinns, Zweifels und Unglaubens der physischen Natur und ihrer Dunkelheit, Halsstarrigkeit, Kleinlichkeit, Faulheit und Unwilligkeit sich zu wandeln und ihres Tamas [Trägheit], damit sich die wahre Beständigkeit von Licht, Macht und Ananda in einen immer göttlich werdenden Körper niederlassen kann;

Überantwortung seiner selbst mit allem was man ist und hat und jeder Bewusstseinsebene und jeder Regung an das Göttliche und die Shakti.