Kapitel 2

Zwei Fragen und Antworten

Worte der Mutter

Liebe Mutter, wenn du sagst: „Konzentriert euch im Herzen“, bedeutet das: „Konzentriert euch mit dem Mental“?

Das Bewusstsein, nicht das Mental, das Bewusstsein!

Ich sage nicht, denke im Herzen, ich sage konzentrieren, die Energie konzentrieren, das Bewusstsein konzentrieren, die Aspiration konzentrieren, den Willen konzentrieren. Konzentrieren. Man kann eine äußerst starke Konzentration haben ohne einen einzigen Gedanken, und in Wirklichkeit ist sie meistens viel stärker, wenn man nicht denkt. (Schweigen). Eines der unerlässlichsten Dinge, die man tun muss, wenn man eine Kontrolle über sich und eine – wenn auch nur begrenzte – Kenntnis seiner selbst erreichen will, ist, sein Bewusstsein zu lokalisieren und es in den verschiedenen Wesensteilen umhergehen zu lassen, so dass man sein Bewusstsein von seinem Denken, von seinen Gefühlen, von seinen Impulsen unterscheiden kann, sich klar zu machen, was das Bewusstsein an sich ist. Und so kann man lernen, es von einer Stelle zur anderen zu bewegen: Man kann das Bewusstsein in den Körper legen, man kann das Bewusstsein ins Vital legen, man kann das Bewusstsein in das Seelische legen (das ist der beste Platz dafür), man kann das Bewusstsein ins Mental legen, man kann sein Bewusstsein über das Mental hinausheben, und mit seinem Bewusstsein kann man in alle Bereiche des Universums gehen.

Doch zunächst muss man wissen, was das Bewusstsein ist, das heißt sich seines Bewusstseins bewusst werden, es lokalisieren. Und dafür gibt es viele Übungen. Doch eine ist sehr bekannt, nämlich sich zu beobachten und sich beim Leben zuzuschauen und dann nachzusehen, ob wirklich der Körper das Bewusstsein des Wesens ist, was man „ich“ nennt. Und wenn man dann gemerkt hat, dass es der Körper überhaupt nicht ist, dass der Körper etwas anderes überträgt, dann sucht man in seinen Impulsen, in seinen Emotionen, um zu sehen, ob es das ist, und dann merkt man ebenfalls, dass es das nicht ist. Dann sucht man in seinen Gedanken, ob das Denken wirklich das ist, was man „ich“ nennt, und nach ganz kurzer Zeit merkt man: „Nein, ich denke, folglich bin ,ich‘ etwas anderes als meine Gedanken.“ Und so kommt man dann durch fortschreitende Eliminierung in Berührung mit etwas, etwas, das einem das Gefühl gibt, zu sein: „Ja, das bin ,ich‘. Und dieses Etwas kann ich umhergehen lassen, ich kann es von meinem Körper in mein Vital, in mein Mental führen, ich kann es sogar, wenn ich sehr … wie soll man sagen … sehr daran gewöhnt bin, es spazieren zu führen, ich kann es in andere Leute hineinführen, und so kann ich mich mit Dingen und Menschen identifizieren. Mit Hilfe meiner Aspiration kann ich es aus meiner menschlichen Form herausgehen lassen, es aufsteigen lassen in Bereiche, die überhaupt nicht mehr dieser kleine Körper sind und was er enthält.“

Und da fängt man an zu verstehen, was Bewusstsein ist. Und danach kann man dann sagen: „Gut, ich werde mein Bewusstsein mit meinem seelischen Wesen vereinigen und lasse es dort, damit es in Harmonie mit dem Göttlichen ist und sich dem Göttlichen ganz hingeben kann.“ Oder dann: „Wenn ich durch diese Übung des Aufsteigens über meine Denkfähigkeiten und meinen Intellekt in einen Bereich reinen Lichts, reinen Wissens eingehen kann…“, dann kann man sein Bewusstsein dort hineinlegen und so in einem strahlenden Glanz leben, der sich über der physischen Form befindet.

Doch zuerst muss dieses Bewusstsein beweglich sein, und man muss es von den anderen Wesensteilen unterscheiden können, die in Wirklichkeit seine Instrumente, seine Ausdrucksweisen sind. Das Bewusstsein muss diese Dinge gebrauchen, aber du darfst das Bewusstsein nicht etwa mit diesen Dingen verwechseln. Du legst das Bewusstsein in diese Dinge, dann wirst du deines Körpers bewusst, dir wird dein Vital bewusst, dir wird dein Mental bewusst, dir werden durch deinen Willen zur Identifikation alle deine Tätigkeiten bewusst…

Worte der Mutter

Muss man sich jedes Mal konzentrieren, wenn man diese Erfahrung [über das gewöhnliche Bewusstsein hinauszugehen] machen möchte?

Am Anfang ja, denn da bist du noch nicht in der Lage, das bereits Erlangte zu bewahren, deine Konzentration auf dem höchsten Punkt zu halten. Du machst immer wieder Rückschritte und vergisst sogar frühere Erfahrungen. Aber das ist, wie wenn man einen bestimmten Weg geht, wenn man ihn einmal gelaufen ist, findet man ihn beim zweiten Mal leichter und so weiter. Die zweite Konzentrationsübung wird dir daher leichter fallen als die erste. Du musst deine Konzentration so lange beharrlich aufrechterhalten, bis du einen Punkt erreichst, an dem du den inneren Kontakt nicht mehr verlierst.

Von da an musst du in diesem inneren und höheren Bewusstsein verbleiben. Von hier aus kannst du alles tun. Du wirst deinen Körper sehen und die materielle Welt, und du wirst wissen, was zu tun ist und wie es zu tun ist.

Darin besteht das erste Ziel der Konzentration, aber natürlich ist das nicht das letzte.

Diese Konzentration zu erreichen, erfordert große Mühen. Ein unmittelbares oder gar schnelles Ergebnis lässt sich nur selten erzielen. Wurde die innere Tür aber erst einmal geöffnet, so kannst du dir sicher sein, dass sie sich wieder öffnen wird, solange du es verstehst, deine Beharrlichkeit aufrechtzuerhalten.

Solange die Tür verschlossen bleibt, zweifelst du vielleicht an deinen Fähigkeiten, aber wurde sie erst einmal geöffnet, ist kein Zweifel mehr möglich, sofern du mit Willenskraft und Bestreben weiter voranschreitest.

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