Kapitel 2

Wille, Disziplin, Ausdauer

Worte der Mutter

Wecke in deinem Selbst den Willen zu siegen. Nicht einen bloßen Willen im Mental, sondern einen Willen mitten in den Zellen deines Körpers. Ohne ihn kannst du nichts machen, das heißt, du kannst hundert Arzneien einnehmen, aber sie werden dich nicht heilen, wenn du nicht den Willen hast, die physische Krankheit zu überwinden.

Worte der Mutter

Der Körper wird gesund, wenn er beschlossen hat, gesund zu werden.

Worte der Mutter

Liebe Mutter, wie kann man Schmerz in Freude verwandeln?

Ah! Aber das ist nichts, was man tun sollte, meine Kinder. Ich werde euch bestimmt nicht die Methode geben! Das ist eine Perversion.

Das erste und unentbehrlichste Erfordernis ist, den Schmerz dadurch aufzuheben, dass man die Verbindung unterbricht. Seht ihr, man wird des Schmerzes bewusst, weil er da ist.

Zum Beispiel, ihr habt euch in den Finger geschnitten, davon ist ein Nerv in Mitleidenschaft gezogen, und so reagiert der Nerv schnell und meldet dem Gehirn dort oben, dass da etwas passiert ist, das nicht hätte sein dürfen. Das ist es, was euren Schmerz verursacht, um es euch zu Bewusstsein zu bringen, um euch zu sagen: „Hör‘ mal, da ist etwas nicht in Ordnung.“ Dann ist der Gedanke sofort besorgt: „Was ist nicht in Ordnung? Oh! Wie weh das tut.“ usw., usw. – Dann kehrt er zum Finger zurück und versucht, in Ordnung zu bringen, was noch nicht geschädigt ist. Für gewöhnlich legt man einen kleinen Verband an. Aber um keinen Schmerz mehr zu haben, wenn es sehr weh tut, müsst ihr ganz einfach durch Gedanken die Verbindung unterbrechen, indem ihr dem Nerv sagt: „Nun bleibe ruhig, du hast deine Arbeit getan, du hast mich gewarnt, du brauchst nicht länger irgendetwas zu sagen; ploff! Ich halte dich an.“ Und wenn ihr es richtig macht, leidet ihr nicht länger, es ist zu Ende, ihr habt den Schmerz vollkommen ausgeschaltet. Das ist das Beste. Es ist vollkommen dem vorzuziehen, euch zu sagen, dass es schmerzlich ist.

Worte Sri Aurobindos

Ich glaube nicht, dass Stottern irgend etwas mit einer schwachen Lunge zu tun hat, und es wird auch nicht durch eine Missbildung der Sprachorgane hervorgerufen – im Allgemeinen ist es eine nervliche Behinderung (physisch-nervös) und vollkommen heilbar. Mir ist kein besonderes Heilverfahren dafür bekannt – die Menschen haben verschiedene Mittel benutzt, um darüber hinwegzukommen; hinter all diesen aber steht das Erfordernis einer Willenskraft und geduldigen Disziplinierung des Sprechvermögens.

Worte der Mutter

Um geheilt zu werden, mein Kind, ist es nicht nur notwendig, mit all diesen unziemlichen Praktiken vollkommen aufzuhören, sondern es ist erforderlich, all diese ungesunden Begehren in deinen Gedanken und Gefühlen loszuwerden; denn es ist das Begehren, das die Organe beeinträchtigt und sie krank macht.

Worte der Mutter

Man denkt nur deshalb an die Heilung einer Krankheit, weil man leidet. Hätte sie keine unangenehmen Folgen für uns, würde man sie nicht zu heilen suchen. In der Ökonomie der Natur war also das erste Ziel des physischen Leidens, uns zu warnen, denke ich.

Leider mischt sich das Vital in die Angelegenheit; es macht ihm ein sehr perverses Vergnügen, das Leiden zu verstärken, es zum Schlimmeren zu wenden, zu verschärfen. Dadurch gerät dann das ganze System aus der Form, denn statt ein Signal zu werden, wird das Leiden bei manchem zu einem Anlass, seine Krankheit zu genießen, sich interessant zu machen und dann Gelegenheit zu haben, sich selbst zu bemitleiden, alles mögliche, das aus dem Vital kommt, wobei eins widerwärtiger ist als das andere. Ursprünglich war es aber wohl so: „Obacht!“ Nicht wahr, es ist wie ein Gefahrensignal: „Vorsicht, da ist etwas, das nicht mehr gut geht.“

Aber wenn man nicht sehr zimperlich ist, wenn man ein klein wenig Ausdauer hat und beschließt, nicht allzu sehr auf den Schmerz zu achten, ist es doch recht auffallend, dass der Schmerz nachlässt. Und bei einer Anzahl Krankheiten und physischen Unausgeglichenheiten wird der Kranke einfach deshalb wieder gesund, weil die Wirkung, das heißt der Schmerz, beseitigt wird. Meistens kommt die Krankheit wieder, weil die Ursache immer noch da ist. Findet man die Krankheitsursache und wirkt man daraufhin direkt auf die Ursachen ein, kann man von Grund auf geheilt werden. Ist man dazu aber nicht in der Lage, dann kann man diesen Einfluss auf den Schmerz, diese Kontrolle über ihn nutzen, um – durch Unterdrückung oder Beseitigung des Schmerzes oder indem man ihn in sich selbst meistert – eine Wirkung auf die Krankheit auszuüben.