Kapitel 16
Die doppelte Natur im Menschen
Worte Sri Aurobindos
Im menschlichen Wesen bestehen immer zwei verschiedene Arten von Bewusstsein, eines nach außen gerichtet, in dem es normalerweise lebt, das andere innerlich und verborgen, von dem es nichts weiß. Während man die Sadhana ausübt, beginnt das innere Bewusstsein sich zu öffnen, und man lernt, sich nach innen zu wenden und dort alle Arten von Erfahrungen zu haben. In dem Maße, wie die Sadhana fortschreitet, wird man mehr und mehr in diesem inneren Wesen leben, während das äußere allmählich an die Oberfläche zurücktritt. Zuerst scheint das innere Bewusstsein der Traum zu sein und das äußere die wache Realität. Dann wird das innere Bewusstsein zur Realität und das äußere von vielen als Traum oder Täuschung empfunden oder auch als etwas Oberflächliches und Äußerliches. Das innere Bewusstsein wird zu einem Ort des tiefen Friedens, des Lichtes, des Glücks, der Liebe, der Nähe zum Göttlichen oder der Gegenwart des Göttlichen, der Mutter. Man erkennt dann zwei Arten von Bewusstsein, das innere und das äußere. Letzteres muss in das Ebenbild und Instrument des ersteren gewandelt werden, denn auch es muss voll des Friedens, des Lichtes, des Einsseins mit dem Göttlichen werden.
Worte Sri Aurobindos
Es gibt immer eine doppelte Natur im Menschen, die innere – seelische und spirituelle –, die mit dem Göttlichen in Kontakt steht, und die äußere – mentale, vitale und physische –, die in der Unwissenheit großgezogen wurde und voller Mängel, Unvollkommenheiten und Unreinheiten ist. Aus diesem Grund kann man in der Sadhana die Dinge nicht sofort ändern. Die innere Erfahrung wächst und weitet sich aus und erfüllt immer mehr die menschliche Natur, doch bis alles erfüllt ist, bleiben irgendwo Unvollkommenheiten.