KAPITEL 14

MACHT ÜBER KRANKHEIT UND SCHMERZ

Krankheiten dringen durch den subtilen Körper ein, nicht wahr? Wie können sie aufgehalten werden?

Ah, hier wären wir… Wenn man sehr sensibel ist, sehr sensibel – man muss sehr empfindsam sein – fühlt man sie in dem Moment, in dem die Krankheit den subtilen Körper berührt, und versucht da durchzukommen. Das ist nicht dasselbe, als wenn etwas den physischen Körper berührt, sondern es ist eine Art Feingefühl. Wenn du den Moment wahrnehmen kannst, in dem die Krankheit den subtilen Körper berührt, hast du immer noch die Kraft „Nein“ dazu zu sagen, und sie geht weg. Aber dafür muss man höchst sensibel sein. Das entwickelt sich jedoch. Alle diese Dinge können durch den Willen methodisch ausgebildet werden. Du kannst dir dieser Hülle des subtilen Körpers sehr bewusst werden, und wenn du das genügend praktiziert hast, brauchst du nicht einmal aufzupassen und zu beobachten, sondern du spürst, dass dich etwas berührt hat. Ich kann dir ein Beispiel dafür geben, es gibt viele ähnliche davon.

Eine Person versuchte, einen andauernden und bewussten Kontakt – absolut dauerhaft und bewusst – mit ihrer inneren Göttlichkeit herzustellen, nicht nur mit ihrem inneren psychischen Wesen, sondern mit der göttlichen Anwesenheit im psychischen Wesen, und sie hatte sich dazu entschlossen, dass sie sich mit nichts anderem beschäftigen würde, das heißt, was immer sie gerade machte, ihre Konzentration war nur auf diese Absicht ausgerichtet, und sogar wenn sie draußen auf der Straße ging, konzentrierte sie sich darauf. Sie lebte in einer großen Stadt, in der es viel Verkehr gab: Busse, Straßenbahnen, usw., viele Verkehrsmittel, und um die Straße zu überqueren, musste man sehr aufpassen, hellwach und aufmerksam sein, sonst konnte man überfahren werden, aber diese Person hatte beschlossen, nicht aus ihrer Konzentration herauszukommen. Eines Tages, als sie eine der breiten Hauptstraßen mit all ihren Autos und Straßenbahnen überquerte, noch tief in ihre innere Konzentration, ihr inneres Suchen versunken, fühlte sie plötzlich in der Entfernung einer Armlänge einen kleinen Schock, so etwa; sie sprang zurück, und ein Auto fuhr gerade an ihr vorbei. Wenn sie nicht zurückgesprungen wäre, wäre sie überfahren worden… Das ist ein extremes Beispiel, aber ohne so weit zu gehen, kann man die Krankheit (oder Gefahr) leicht als ein kleines Unbehagen, eine Art Unruhe an der Hülle des subtilen Körpers fühlen, die dir nah kommt, (es ist nicht etwas, was sich mit großer Kraft aufdrängt), es kann von überall herkommen, von vorne, hinten, oben oder unten. Wenn du in diesem Moment wachsam genug bist, sagst du: „Nein“, als ob du den Kontakt mit starker Bestimmtheit abschneidest, und es ist vorbei. Wenn du in diesem Moment nicht bewusst bist, bekommst du in der nächsten Minute oder ein paar Minuten später ein seltsames krankes Gefühl innen, fühlst eine Kälte im Rücken, ein wenig Unwohlsein, den Anfang einer Unstimmigkeit; du fühlst irgendwo eine Missstimmung, als ob die allgemeine Harmonie gestört ist. Dann musst du dich um so mehr konzentrieren, und mit großer Willensstärke das Vertrauen behalten, dass nichts und niemand dir Schaden zufügen kann, nichts dich berühren kann. Das reicht aus, du kannst in diesem Augenblick die Krankheit abwerfen. Aber du musst das sofort machen, verstehst du, du darfst nicht fünf Minuten warten, es muss sofort gemacht werden. Wenn du zu lange wartest, und wirklich anfängst irgendwo ein körperliches Unwohlsein zu empfinden, und etwas in dir fängt an sehr durcheinander zu geraten, dann ist es gut dich hinzusetzen, die Kraft zu rufen, sie auf die Stelle zu richten die gestört ist, das heißt, die beginnt, krank zu werden. Aber wenn du überhaupt nichts machst, nistet sich tatsächlich eine Krankheit ein; und all das, weil du nicht genügend aufmerksam warst. Und manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als die ganze Kurve der Ereignisse zurückzuverfolgen um den günstigen Augenblick wiederzufinden, und sich dann davon zu befreien. Ich habe irgendwo gesagt, dass in der physischen Domäne alles eine Frage der Methode ist – eine Methode ist nötig, um alles effektiv umsetzen zu können. Wenn es der Krankheit gelungen ist, das materielle Physische zu berühren, musst du der Prozedur folgen, die nötig ist, um sie wieder loszuwerden. Das ist das, was die medizinische Wissenschaft „den Krankheitsverlauf“ nennt. Man kann den Verlauf mit Hilfe spiritueller Kräfte beschleunigen, aber trotzdem muss man sich an die Behandlungsweise halten. Es gibt vier verschiedene Zeit-Phasen der Heilungsdauer. In der allerersten Phase ist die Heilung augenblicklich. In der zweiten kann sie in wenigen Minuten stattfinden, in der dritten kann sie einige Stunden dauern, und in der vierten einige Tage. Und dann, wenn sich die Sache schon einmal eingenistet hat, hängt alles nicht nur von der Empfänglichkeit des Körpers ab, sondern noch mehr von der Bereitschaft des Körperteils, der die Ursache für die Störung ist. Weißt du, wenn die Sache von außen kommt, hat sie eine Affinität mit etwas, das in einem ist. Wenn es ihr gelingt durchzukommen, hereinzukommen, ohne dass man es merkt, bedeutet es, dass es irgendwo in einem eine Übereinstimmung damit gibt, und der Teil in einem der darauf angesprochen hat, muss davon überzeugt werden, sie aufzugeben.

Ich habe ein paar wirklich außergewöhnliche Fälle gekannt… Warte, lass uns ein Beispiel nehmen, das sehr konkret ist: Hitzschlag. Das wirft dich völlig über den Haufen, ist eins der Dinge, die dich am meisten krank machen – ein Hitzschlag bringt alles aus dem Gleichgewicht, er stört die inneren Funktionen, er erzeugt im Allgemeinen einen Blutandrang im Kopf und sehr hohes Fieber. So, wenn das geschehen ist, wenn es gelungen ist durch die Schutzhülle des subtilen Körpers zu kommen und in dich einzudringen, nun, dann schau, dass du einfach an einen ruhigen Ort gehen und dich flach ausstrecken kannst, dann gehe aus deinem Körper heraus (du musst das natürlich lernen; es gibt Menschen, die das spontan machen, für andere ist eine lange Disziplin nötig), du gehst aus deinem Körper heraus, und bleibst mit deinem Bewusstsein so über ihm, dass du deinen Körper sehen kannst – (kennst du das Phänomen, dass man seinen Körper sieht, wenn man sich außerhalb von ihm befindet? Das kann willentlich gemacht werden, aus seinem Körper herauszugehen, und gerade etwas über ihm zu bleiben) – der Körper ist flach ausgestreckt, auf einem Bett, auf einer Bank, auf dem Boden, wo man will; du bist mit deinem Bewusstsein direkt etwas über ihm ausgebreitet, und von dort aus ziehst du bewusst die spirituelle Kraft von oben herunter, und wenn du daran gewöhnt bist, wenn dein inneres Streben danach stark genug ist, wirst du die Antwort der Kraft bekommen. Dann beginnst du von dort oben aus – wobei du aufpassen musst, dass du dabei nicht aus Versehen wieder in deinen Körper hineinschlüpfst – diese Kräfte in deinen Körper zu drücken, so etwa, regelmäßig, bis du siehst, dass der Körper sie aufnimmt (denn in den ersten Momenten dringen sie nicht ein, weil der Körper durch die Krankheit ziemlich aufgewühlt ist, ist er nicht empfänglich, er hat sich zusammengerollt) – du schiebst die Kräfte sanft, sanft, sanft ohne Nervosität, sehr friedlich in den Körper hinein.

Aber du darfst dabei durch niemanden gestört werden. Wenn jemand daherkommt, dich ausgestreckt liegen sieht und an dir rüttelt, ist das extrem gefährlich. Du musst das unter ruhigen Bedingungen machen, die Leute bitten, dass sie dich nicht stören sollen, oder dich besser in einem Raum einschließen, wo man dich nicht stören kann. Aber du kannst dich langsam konzentrieren (es dauert kürzer oder länger – zehn Minuten, eine halbe Stunde, eine Stunde oder zwei Stunden, das hängt von der Ernsthaftigkeit der Gesundheitsstörung ab die eingesetzt hat) – langsam, von oben, konzentrierst du die Kraft, bis du siehst, dass der Körper sie annimmt, dass die Kraft hineingeht, dass die Störung in Ordnung gebracht worden ist, und dass im Körper selbst eine Entspannung einsetzt. Wenn das einmal getan ist, kannst du in deinen Körper zurückgehen, und du bist geheilt. Diese Methode wurde bei Hitzschlag angewendet, was eine recht heftige Sache ist, und auch bei Typhus-Fieber und vielen anderen Krankheiten, wie zum Beispiel im Fall der Störung einer Leber, die plötzlich irgendwie verstimmt war, (nicht durch Verdauungsstörungen, sondern die Leber funktionierte vorübergehend nicht richtig), und sie konnte auf die gleiche Weise geheilt werden. Es gab auch einen Fall von Cholera, der so geheilt wurde. Die Person hatte sich die Cholera gerade eben zugezogen, sie war in ihren physischen Körper eingedrungen, hatte sich aber noch nicht eingenistet, sie wurde vollständig geheilt. Folglich sage ich, wenn man die spirituelle Kraft beherrscht, und versteht damit umzugehen, gibt es keine Krankheit, die nicht kuriert werden kann. Ich sage das nicht einfach so aus der Luft; ich spreche aus der Erfahrung mit der Sache. Natürlich wirst du sagen, du weißt nicht, wie man aus dem Körper herausgeht, oder die Kraft zu sich zieht, sie konzentriert und all dies meistern kann… Es kommt auch nicht häufig vor, dass jemand es kann, aber es ist nicht unmöglich. Und man kann sicher sein, dass wenn einem geholfen wird… Tatsächlich gibt es aber auch eine viel einfachere Methode, und die ist, nach der Hilfe der Kraft zu rufen.

Aber die Bedingung in jedem Fall – in jedem Fall – ob man es selbst macht und nur von sich selbst abhängt, oder ob man jemanden bittet es für einen zu tun, die erste Bedingung ist: sich nicht zu fürchten und ruhig zu bleiben. Wenn du anfängst, innerlich zu kochen und in deinem Körper nervös und zappelig wirst, ist es vorbei, du kannst so nichts ausrichten,

Für alles – um das spirituelle Leben zu leben, oder Krankheiten zu heilen – für alles, muss man ruhig sein.

DIE MUTTER

Süße Mutter, wenn man eine Krankheit kommen sieht, wie kann man sie aufhalten?

Ah! Zuerst mal musst du sie nicht wollen, und nichts im Körper muss sie wollen. Du musst den sehr starken Willen haben, nicht krank zu sein. Das ist die erste Bedingung.

Die zweite Bedingung ist, das Licht zu rufen, ein Licht des Gleichgewichtes, ein Licht des Friedens, der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit, und es in alle Zellen des Körpers hineinzuschieben und den Körperzellen einzuschärfen, keine Angst zu haben, denn das ist noch eine andere Bedingung.

Erstens, nicht krank sein zu wollen, und dann, vor Krankheit keine Angst zu haben. Du musst sie weder anziehen, noch vor ihr zittern. Du musst Krankheiten überhaupt nicht wollen. Aber du musst sie nicht aus Angst heraus nicht wollen; du musst eine stille Gewissheit und ein vollkommenes Vertrauen in die Macht der Gnade haben, dich vor allem zu beschützen, und dann an etwas anderes denken und dich nicht länger darum sorgen. Wenn du diese zwei Dinge gemacht hast, die Krankheit mit deinem ganzen Willen zurückzuweisen und dir eine Zuversicht einzuflößen, die ganz und gar jegliche Angst aus den Zellen beseitigt hat, und dich dann mit etwas anderem beschäftigst, und nicht länger an die Krankheit denkst, vergisst, dass sie existiert … also, wenn du das tun kannst, kannst du sogar mit Menschen in Berührung kommen, die ansteckende Krankheiten haben, und dir trotzdem nichts fangen. Aber du musst lernen, das zu machen.

Viele Menschen sagen: „Oh, ja, hier habe ich keine Angst!“ Sie haben keine Angst im Verstand, ihr Denken ist furchtlos, es ist mutig, unerschrocken; aber der Körper zittert, und man merkt es nicht, denn das Zittern geht in den Körperzellen vor sich. Er zittert mit einer schrecklichen Ängstlichkeit, und das ist es, was die Krankheit anzieht. Dort ist es, wo du die Kraft und die innere Ruhe des perfekten inneren Friedens und absoluten Vertrauens in die Gnade einsetzen musst. Und manchmal bist du gezwungen, mit einer ähnlich entschlossenen Kraft in deinen Gedanken alle negativen Suggestionen zu verjagen, wie die, dass die physische Welt letztendlich doch voller Krankheiten steckt, und dass die übertragbar sind, und weil man mit jemand in Berührung war, der krank war, ist es sicher, diese Krankheit auch gefangen zu haben, und dann noch, dass die inneren Methoden nicht durchschlagend genug sind, um auf das Physische einwirken zu können, und alle anderen Arten von Dämlichkeiten, von denen es in der Luft wimmelt. Das sind kollektive Suggestionen, die von einer Person zur anderen übertragen werden. Und wenn zufällig zwei oder drei Ärzte dabei sind, dann wird es fürchterlich. (Gelächter) (72)

DIE MUTTER

Es gibt untergeordnete Methoden um Schmerz zu stoppen, und sie haben begrenzte Resultate; sie sind auch nicht einfach zu handhaben, das heißt, der Umgang mit der Kraft, um die Verbindung zwischen dem leidenden Teil und dem aufzeichnenden Gehirn durchtrennen zu können. Man durchschneidet die Verbindung, dann hört das Gehirn auf, den Schmerz zu registrieren. So macht man es, die Ärzte machen das anhand von Betäubungsmitteln. Sie durchtrennen die Verbindung der Nerven zwischen der Stelle, die krank ist und dem Gehirn; so nimmt das Gehirn nichts mehr wahr, oder reduziert die Wahrnehmung auf ein Minimum. Es läuft auf dasselbe hinaus. All das erfordert eine okkulte Kraft oder ein okkultes Training. Manche Menschen besitzen diese Fähigkeit spontan; es gibt jedoch nicht viele davon – sehr wenige. Aber auch ohne so weit zu gehen, kann man selbstverständlich versuchen, eins zu machen, und das ist, sich nicht auf den Schmerz zu konzentrieren, die Aufmerksamkeit so weit wie möglich davon abzuwenden, überhaupt nicht an seinen Schmerz zu denken, ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken, wie etwa – „Oh, ich habe Schmerzen,“ dann wird es ein bisschen schlimmer; „Oh, ich habe jetzt stärkere Schmerzen,“ dann wird es noch schlimmer, weil man sich darauf konzentriert; und das ist der Fehler, den man immer wieder macht: daran zu denken, voll da zu sein, aufmerksam die Anzeichen von Schmerz zu erwarten; natürlich kommt er dann, er setzt verstärkt ein durch die Konzentration der Aufmerksamkeit, die man ihm gibt. Deswegen ist das Beste, wenn es einem nicht gut geht, etwas zu lesen oder sich etwas vorlesen zu lassen, weißt du; es hängt von dem Zustand ab, in dem man sich befindet. Aber wenn man seine Aufmerksamkeit davon abwenden kann, leidet man nicht länger. (73)

DIE MUTTER