Kapitel 11
Die Absicht der Natur
Verborgen in den Tiefen, im Kern der Materie, ist die Göttliche Gegenwart und… die ganze irdische Evolution erarbeitet die Rückkehr der Schöpfung zu ihrem Ursprung, zu dieser Göttlichen Gegenwart, die sich im Zentrum aller Dinge befindet – das ist die Absicht der Natur.
Das Universum ist eine Objektivierung des Höchsten Wesens, wie wenn Er sich außerhalb seiner selbst objektiviert hätte, um sich selbst zu sehen, sich selbst zu leben, sich selbst zu erkennen, und auf dass es eine Existenz und ein Bewusstsein gebe, die in der Lage sind, ihn als ihren Ursprung zu erkennen und sich bewusst mit ihm zu vereinigen, um ihn im Werden zu manifestieren. Es gibt keinen anderen Grund für das Universum. Die Erde ist eine Art symbolische Kristallisierung des universalen Lebens, eine Reduktion, eine Konzentration, auf dass das Werk der Evolution leichter zu vollbringen und ihm leichter zu folgen sei. Und wenn wir die Geschichte der Erde betrachten, können wir verstehen, warum das Universum geschaffen worden ist. Es ist das Höchste Wesen, das sich seiner selbst bewusst wird in einem ewigen Werden; und das Ziel ist die Vereinigung des Geschaffenen mit dem Schöpfer in der Manifestation, eine Vereinigung, die bewusst, willig und frei ist.
Das ist das Geheimnis der Natur. Natur ist die Vollzugskraft, sie ist es, die das Werk vollbringt.
Und sie nimmt diese Schöpfung auf, die völlig unbewusst zu sein scheint, die aber das Höchste Bewusstsein und die einzige Wirklichkeit enthält, und sie tut ihr Werk, damit sich all dies entwickeln kann, selbstbewusst werden und sich selbst vollständig erkennen kann. Aber sie zeigt es nicht gleich von Anfang an. Es entwickelt sich stufenweise, und aus diesem Grund ist es zu Beginn ein Geheimnis, das dann enthüllt werden wird, wenn es sich dem Ende nähert. Und der Mensch hat nun einen Punkt in der Evolution erreicht, der hoch genug ist, so dass jenes Geheimnis enthüllt werden kann und jenes, was vorher in scheinbarer Nichtbewusstheit getan wurde, nun bewusst, willig und daher sehr viel schneller und mit der Freude der Verwirklichung getan werden kann.
Beim Menschen kann man bereits die spirituelle Wirklichkeit in Entwicklung sehen und erkennen, dass sie sich vollständig und frei ausdrücken wird. Vorher, im Tier und in der Pflanze, war es… notwendig, eine sehr klare Schau zu haben, um sie zu sehen, aber der Mensch ist sich dieser spirituellen Wirklichkeit selbst bewusst, zumindest im höheren Teil seines menschlichen Daseins. Der Mensch beginnt zu wissen, was der höchste Ursprung von ihm will, und arbeitet daran mit, es zu verwirklichen.
Die Natur möchte, dass die Schöpfung sich dessen bewusst wird, der Schöpfer selbst zu sein in einer Objektivierung, das heißt, es besteht kein Unterschied zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung, und das Ziel ist eine bewusste und verwirklichte Vereinigung. Das ist das Geheimnis der Natur.
Die Natur ist nicht unbewusst, wobei sie aber nach außen hin ein Bild von Unbewusstheit vermittelt. Es ist nicht das Bewusstsein, das sich entwickelt, es ist die Manifestation des Bewusstseins, die sich entwickelt, sein Ausdruck: es drückt sich immer mehr aus.
Was ist die Natur? Das heißt, was ist ihre Beziehung zur Höchsten Mutter?
Ich denke, die Natur ist der materiellste Teil der schöpferischen Kraft, die sich mit der Erschaffung besonders der Erde befasst, der materiellen Welt, wie wir sie auf Erden kennen.