Kapitel 1

Wie man mit dem Unterbewussten umgeht

Worte Sri Aurobindos

Das Unterbewusste ist nicht die gesamte Grundlage unserer Natur; es ist lediglich die untere Grundlage der Unwissenheit, und sie beeinträchtigt zumeist das niedere Vital und das äußere physische Bewusstsein, und diese wiederum beeinflussen die höheren Teile der Natur. Es ist zwar durchaus richtig zu erkennen, was es ist und wie es wirkt, doch sollte man sich mit dieser dunklen Seite, diesem scheinbaren Aspekt des instrumentalen Wesens nicht zu sehr beschäftigen. Man sollte es vielmehr als etwas betrachten, das man nicht selbst ist, als eine Maske der falschen Natur, die dem wahren Wesen durch die Unwissenheit auferlegt wurde. Das wahre Wesen ist das innere Wesen mit all seinen weiten Möglichkeiten, das Göttliche zu erreichen und auszudrücken, besonders aber das innerste Wesen, die Seele, der seelische Purusha, der in seiner Essenz immer rein und göttlich und allem Guten, Wahren und Schönen zugewandt ist. Dieses innere Wesen muss vom äußeren Wesen Besitz ergreifen und es umwandeln in ein Instrument, das nicht länger dem Aufwallen der unwissenden, unterbewussten Natur dient, sondern dem Göttlichen. Indem man sich dessen immer erinnert und seine Natur nach oben öffnet, kann das Göttliche Bewusstsein erreicht werden und von oben in das gesamte innere und äußere Dasein herabkommen, in das Mental, Vital und das Physische, in das Unterbewusste, Unterschwellige, in all das, was wir offen oder geheim sind. Hierauf sollten wir unser hauptsächliches Augenmerk richten. Es sollte dagegen vermieden werden, sich nur mit dem Unterbewussten und dem Aspekt der Unvollkommenheit zu beschäftigen, da es Niedergeschlagenheit verursacht. Man muss das richtige Gleichgewicht bewahren und die positive Seite am meisten betonen, das andere zwar erkennen, doch nur um es zurückzuweisen und zu verändern. Dies und ein beständiger Glaube und Vertrauen in die Mutter sind die Voraussetzungen für die anstehende Transformation.

Worte Sri Aurobindos

Das Wirken des Unterbewussten ist irrational, mechanisch und wiederholt sich ständig. Es hört weder auf den Verstand noch den mentalen Willen. Nur indem man das höhere Licht und die höhere Kraft in es herabbringt, kann es gewandelt werden.

Worte Sri Aurobindos

Wenn eine gewohnte Regung, die in der (menschlichen) Natur lange Zeit verankert war, hinausgestoßen wird, nimmt sie ihre Zuflucht in einem weniger erleuchteten Teil der Natur, und wenn sie aus der restlichen Natur hinausgestoßen wird, flüchtet sie in das Unterbewusste und steigt von dort her auf, wenn du es am allerwenigsten erwartest; oder sie erscheint in Träumen oder plötzlichen unbewussten Regungen, oder sie verlässt dich und wartet im Hinterhalt des dich umgebenden Wesens, durch welches die universale Natur wirkt, und greift von dorther als eine Kraft von außen an, um mit Hilfe einer Suggestion oder der Wiederholung alter Regungen ihr Königreich zurückzuerobern. Man hat standhaft zu sein, bis die Kraft zur Rückkehr nachlässt. Diese wiederholte Rückkehr oder diese Angriffe dürfen nicht als Teile von einem selbst betrachtet werden, sondern als Invasionen, die man ohne jede Depression oder Entmutigung zurückweisen muss. Wenn das Mental sie nicht billigt, wenn das Vital es ablehnt, sie willkommen zu heißen, wenn das Physische standhaft bleibt und sich weigert, dem physischen Drängen zu gehorchen, wird die Rückkehr des Gedankens, des vitalen Impulses, des physischen Gefühls ihren letzten Halt verlieren und schließlich zu schwach sein, um irgendeine Störung auszulösen.

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