Kapitel 13
Frieden
Worte der Mutter
Frieden im Wesen ist das erste Zeichen der göttlichen Gegenwart.

Worte der Mutter
Ganz tief in deinem Wesen, tief in deiner Brust, ist die Göttliche Gegenwart stets zugegen, leuchtend und friedvoll, voller Liebe und Weisheit. Sie ist dort, damit du dich mit ihr einen kannst und sie dich in ein leuchtendes und strahlendes Bewusstsein wandeln möge.
Gemeinsam, du und ich, werden wir versuchen, den ganzen äußeren Lärm an der Oberfläche deines Wesens zum Schweigen zu bringen, so dass du dich in der Stille und im Frieden mit dieser inneren Herrlichkeit zu einen vermagst.
Dann wird dieser Tag zum Tag deiner neuen Geburt.

Worte der Mutter
Mutter, mache mich friedvoller.
Jedes Mal, wenn du dich ruhelos fühlst, solltest du Folgendes wiederholen, es dir ohne äußeren Laut innerlich sagen und dabei an mich denken:
„Friede, Friede, O mein Herz!“ Tue es ständig, und du wirst dich über das Resultat freuen.

Worte der Mutter
Es ist immer gut, nicht nur vom spirituellen Standpunkt aus, mindestens zweimal am Tag für ein paar Minuten in der Stille zu sein, doch muss es die wahre Stille sein und nicht bloß, auf das Sprechen zu verzichten.

Worte der Mutter
Frieden und Stille sind großartige Heilmittel für Krankheiten.
Können wir Frieden in unsere Körperzellen bringen, sind wir geheilt.

Worte Sri Aurobindos
Frieden ist eine Stille, die sich in etwas sehr Positives vertieft, das fast an einen ruhigen, unbewegten Ananda heranreicht.

Worte Sri Aurobindos
In gewissem Sinn sind Trägheit und Friede das lichte und dunkle Gegenstück zueinander, tamas und sama – die höhere Natur, die ihre Erholung im Frieden findet, und die niedere, die sie in einer Entspannung der Energie und in einer Rückkehr zum Unterbewussten, tamas, sucht.

Worte Sri Aurobindos
Der Friede, die Macht, das Licht, das Ananda des höheren spirituellen Bewusstseins befinden sich verhüllt über allem – die Ruhe des Mentals und eine Art von weiter, konzentrierter Passivität gegenüber dem herabkommenden Einfluss sind die besten Voraussetzungen für die Herabkunft.

ANHANG
Anhang
Lebensskizze der Mutter
Die Mutter wurde am 21. Februar 1878 in Paris geboren. Mirra, wie das Kind genannt wurde, war die Tochter von Maurice Alfassa, einem Bankier, geboren 1843 in Adrianopolis in der Türkei und von Mathilde Ismaloun, geboren 1857 in Alexandria, Ägypten. Im Jahre 1877 emigrierten die Eltern von Ägypten nach Frankreich und ein Jahr später wurde Mirra geboren. In ihren jungen Jahren wurde Mirra zu Hause erzogen. Im Alter von etwa 14 Jahren besuchte sie ein Studio, um zeichnen und malen zu lernen und später studierte sie an der berühmten Ecole de Beaux Arts. Sie malte nicht nur ausgezeichnet (einige ihrer Werke wurden im Pariser Salon ausgestellt), sondern war auch eine begabte Musikerin und Schriftstellerin.
Über ihr frühes spirituelles Leben schrieb sie: „Zwischen dem 11. und 13. Lebensjahr offenbarten mir eine Reihe seelischer und spiritueller Erfahrungen nicht nur die Existenz Gottes, sondern die Möglichkeit des Menschen, sich mit Ihm zu einen, Ihn integral in einem göttlichen Leben zu verwirklichen.“ 1905 reiste sie nach Tlemcen in Algerien, wo sie zwei Jahre lang Okkultismus bei einem polnischen Adepten, Max Theon, und seiner Frau Alma studierte. 1906 kehrte sie nach Paris zurück und formte ihre erste Gruppe spirituell Suchender. Zwischen 1911 und 1913 hielt sie zahlreiche Vorträge vor verschiedenen Gruppen in Paris.
Im Alter von 36 Jahren reiste sie per Schiff nach Pondicherry in Indien, um Sri Aurobindo zu treffen. Sie sah ihn am 29. März 1914 und erkannte ihn sofort als denjenigen, der ihre spirituelle Entwicklung viele Jahre innerlich geleitet hatte. Sie blieb elf Monate in Pondicherry, musste dann aber bei Ausbruch des ersten Weltkrieges nach Frankreich zurückkehren. Nach einem Jahr in Frankreich fuhr sie nach Japan, wo sie nahezu vier Jahre lang lebte.
Am 24. April 1920 kehrte die Mutter nach Pondicherry zurück und nahm ihre Arbeit mit Sri Aurobindo wieder auf. Nach ihrer Rückkehr nahm die Zahl der Jünger um Sri Aurobindo allmählich zu. Diese zunächst zwanglose Gruppierung nahm schließlich Form an als Sri Aurobindo Ashram. Von seinen Anfängen im November 1926 überließ Sri Aurobindo das gesamte Material und die spirituelle Führung des Ashrams der Mutter. Unter ihrer Leitung, die eine Spanne von fast fünfzig Jahren umfasste, wuchs der Ashram zu einer großen, vielschichtigen Gemeinschaft an.
1943 eröffnete die Mutter eine kleine Schule, die sich allmählich erweiterte, um schließlich das Sri Aurobindo International Centre of Education zu werden. Ferner gründete die Mutter eine internationale Stadt, Auroville, die „Stadt der Morgendämmerung“, ungefähr 6 km von Pondicherry entfernt. Das war am 28. Februar 1968.
Die Mutter nahm an den täglichen Aktivitäten des Ashrams bis zu ihrem 84. Lebensjahr teil. Im März 1962 zog sie sich in ihre Räume zurück, doch während des folgenden Jahrzehnts leitete sie weiterhin den Ashram und empfing regelmäßig Besucher. Am 17. November 1973, im Alter von 95 Jahren, verließ die Mutter ihren Körper.
Über die Beziehung zwischen der Mutter und sich selbst schrieb Sri Aurobindo: „Das Bewusstsein der Mutter und meines sind dasselbe“; und wiederum: „Es besteht kein Unterschied zwischen dem Pfad der Mutter und dem meinen; wir haben und hatten immer den gleichen Pfad, den Pfad, der zur supramentalen Wandlung und göttlichen Verwirklichung führt…“
An ihrem 90. Geburtstag fasste die Mutter ihr Leben und ihre Arbeit folgendermaßen zusammen: „Die Reminiszenzen sind kurz: Ich kam nach Indien, um Sri Aurobindo zu treffen. Ich blieb in Indien, um mit Sri Aurobindo zu leben. Als er seinen Körper verließ, fuhr ich fort hier zu leben, um seine Arbeit zu tun, die darin besteht, der Wahrheit zu dienen und die Menschheit zu erleuchten, die Herrschaft der Göttlichen Liebe auf Erden zu beschleunigen.“

Bibliographie
Zitate
- CWSA Vol. 32, p. 34
- CWSA Vol. 32, p. 50
- CWSA Vol. 32, p. 52
Mutters Symbol
- CWM Vol. 13, p. 63
- CWM Vol. 13, p. 64
- CWM Vol. 13, p. 64
- CWM Vol. 6, p. 395
- CWSA,Vol. 32, p. 598
Drei Seinsweisen der Mutter
- CWSA Vol. 32, pp. 14-17
Die vier Hauptaspekte der Mutter
- CWSA Vol. 32, pp. 17-23
Andere große Persönlichkeiten der Göttlichen Mutter
- CWSA Vol. 32, pp. 23-26
Die zwölf seelischen Eigenschaften
- Mother’s Agenda – Volume 13, January 19, 1972
Aufrichtigkeit
- CWM Vol. 12, p. 268
- CWM Vol. 6, pp. 132-33
- CWM Vol. 14, p. 65
- CWM Vol. 8, pp. 398-400
- CWM Vol. 5, pp. 5-7
Demut
- The Spiritual Significance of Flowers (ed. 2000), p. 119
- CWM Vol. 5, pp. 44-45
- CWM Vol. 14, pp. 152-53
- CWM Vol. 6, p. 402
Dankbarkeit
- CWM Vol. 8, p. 40
- CWM Vol. 6, pp. 194-95
- CWM Vol. 7, p. 418
- The Spiritual Significance of Flowers (ed. 2000), p. 122
Beharrlichkeit
- CWM Vol. 8, p. 23
- CWM Vol. 9, p. 255
- CWM Vol. 8, pp. 41-42
- CWM Vol. 14, p. 163
Aspiration
- Guidance to Nagin Doshi, Vol. 1, p. 106
- CWSA Vol. 29, pp. 60-61
- CWSA Vol. 23-24, p. 58
- CWSA Vol. 21-22, pp. 875-76
- CWM Vol. 14, p. 75
- CWM Vol. 14, p. 72
- CWM Vol. 6, p. 176
Empfänglichkeit
- CWSA Vol. 29, p. 266
- CWSA Vol. 12, pp. 169-70
- CWM Vol. 14, p. 148
- CWM Vol. 17, p. 126
- CWM Vol. 6, p. 117
Fortschritt
- CWSA Vol. 25, p. 175
- CWSA Vol. 29, p. 131
- CWM Vol. 9, pp. 316-17
- CWM Vol. 7, p. 33
- CWM Vol. 15, p. 75
- CWM Vol. 15, p. 75
- CWM Vol. 15, p. 75
- CWM Vol. 15, p. 75
- CWM Vol. 15, p. 75
- CWM Vol. 15, p. 77
Mut
- CWM Vol. 10, p. 282
- CWM Vol. 8, pp. 260-61
- CWM Vol. 14, p. 169
- CWM Vol. 14, p. 170
- CWM Vol. 14, p. 170
- CWM Vol. 8, pp. 40-41
- CWM Vol. 12, p. 7
Güte
- CWM Vol. 3, pp. 264-65
- CWM Vol. 7, p. 200
- CWM Vol. 15, p. 225
- CWM Vol. 14, p. 186
- CWM Vol. 14, p. 187
Großmut
- CWM Vol. 10, p. 282
- CWM Vol. 4, pp. 403-04
- CWM Vol. 5, pp. 356-57
- CWM Vol. 4, p. 30
Gleichmut
- CWSA Vol. 29, pp. 130-31
- CWSA Vol. 23-24, pp. 224-25
Frieden
- CWM Vol. 12, p. 114
- CWM Vol. 17, pp. 365-66
- CWM Vol. 16, p. 150
- CWM Vol. 3, p. 196
- CWM Vol. 15, p. 151
- CWSA Vol. 29, p. 137
- CWSA Vol. 30, p. 477
- CWSA Vol. 30, p. 482
Lebensskizze der Mutter
- The Sunlit Path, published by Sri Aurobindo Ashram, Pondicherry, in 1984.
