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  1. ALLES LEBEN IST YOGA
  2. Ruhe, Stille und Schweigen (1)

Teil 4 GEDICHTE

Kapitel 1

Das Wort des Schweigens

Mein mentaler Geist ist bloße unpersönliche Stille nun,

Eine Welt des Sehens, klar und unnachahmlich,

Ein Buch des Schweigens, von einer Gottheit signiert,

Eine Größe, rein im Denken, unberührt im Wollen.

Auf jene Seiten schrieb das Unwissen einst

In Verstandes Gekritzel die Mutmaßungen der Zeit,

Warf schimmernde Botschaften vergänglichen Lichtes,

Nahrung für Seelen, die wandern am Rande der Natur.

Jetzt aber lausche ich einem größeren Wort,

Geboren aus dem stummen ungesehenen allwissenden Strahl:

Die Stimme, die nur vom Ohr des Schweigens gehört,

Springt gesandt aus der Glorie des ewigen Tages.

Aus einer Weite und einem unerschütterlichen Frieden kehrt alles sich

Zu einem Freudentaumel in einem Meer von weiter Befreiung.

Kapitel 2

Schweigen ist alles

1

Schweigen ist alles, sagen die Weisen.

Schweigen schaut zu dem Wirken der Zeiten;

Im Buch des Schweigens schrieb der kosmische Schreiber seine kosmischen Seiten:

Schweigen ist alles, sagen die die Weisen.

2

Was ist mit dem Wort denn, O Sprecher?

Was mit dem Gedanken, O Denker?

Gedanke ist Wein der Seele, das Wort der Becher;

Leben ist der Festtisch – die Seele des Weisen ist der Zecher.

3

Was ist mit dem Wein, O Sterblicher?

Trunken bin ich vom Wein wie ich sitze am Tore der Weisheit,

Wartend auf das Licht jenseits des Denkens und auf das Wort, das unsterblich ist.

Lang sitze umsonst ich am Tore der Weisheit.

4

Wie kennst das Wort du denn wenn es kommt, O Sucher?

Wie kennst das Licht du denn wenn es tagt, O Betrachter?

Dann hör ich in mir die Stimme Gottes, werde weiser und sanftmütiger;

Werde der Baum, der sich nährt vom Lichte,

Trinke seinen Nektar der Süße.

Kapitel 3

In der Stille der Nacht

In der Stille der Nacht, im Lichte der Morgendämmerung und des Mittags

Vernahm ich das Flöten des Unendlichen, sah die Sonnenflügel der Engel.

In der grenzenlosen Einsamkeit der Berge, am uferlosen Gewoge der Meere,

Wird etwas gespürt von der Weite Gottes, flüchtige Berührungen des Absoluten;

Die Sinnen-Natur lächelte, gewaltigen Moment frei von den Schranken, –

Ein Aufleuchten, ein Wink, der vorbeigeht, aber die Seele wird weiter, tiefer:

Gott hat sein Zeichen aufgeprägt dem Geschöpfe.

Im sausenden, flatternden Flug von Vogel und Insekt, im gefiederten Schrei auf den Wipfeln,

Im goldnen Gefieder des Adlers, in der gelbbraunen gemähnten Glorie des Löwen,

In den stummen Hierophanten der Natur mit ihrer heiligen Farbschrift,

Orchidee und Narzisse, Tulpe und Rose und Lilie und Lotus,

Ergreift etwas von ewiger Schönheit Seele und Nerven und Herzfasern.

Kapitel 4

Zu den Gipfeln des Schweigens

Zu den Gipfeln des Schweigens von über dem endlosen Meer

Kam er in Gold, flammend und hold,

Sah auf die Welt, die er mit seiner Größe und Leidenschaft freikämpfen sollt.

  1. BIBLIOGRAPHIE

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