Anmerkungen zu den Texten
Die in diesem Buch zusammengestellten Schriften wurden von Sri Aurobindo zwischen 1910 und 1940 verfasst. Keine von ihnen wurde bei seinen Lebzeiten veröffentlicht; keine erfuhr die endgültige Durchsicht, die er seinen Hauptwerken zukommen ließ. Die meisten Schriften wurden zuerst in mehreren vom Ashram herausgegebenen Zeitschriften und später in den verschiedenen Ausgaben von The Hour of God [Die Stunde Gottes] gedruckt, deren erste 1959 erschien.
Die hier veröffentlichten Essays und Diagramme sind nur eine Auswahl aus den vielen Prosastücken, die Sri Aurobindo in Pondicherry zwischen 1910 und 1950 schuf. Bei der Auswahl wurden lediglich die vollständigsten, am gründlichsten ausgearbeiteten und klarsten seiner späteren, posthum veröffentlichten Prosastücke berücksichtigt. Weitere Angaben hierzu sind im Hinweis der Herausgeber am Anfang des Buches zu finden.
Die hier zusammengestellten Schriften waren natürlich niemals von Sri Aurobindo dafür vorgesehen gewesen, Teile eines einzigen Werkes zu sein. Einige von ihnen wurden in Gruppen zu zwei, drei oder vier geschrieben, aber viele sind einzelne Essays, die zu den anderen textlich (im Gegensatz zu thematisch) in keiner Beziehung stehen. Die Auswahl und die Anordnung der Schriften wurde von den Herausgebern vorgenommen.
Für die Anordnung waren drei Faktoren ausschlaggebend: die örtliche Beziehung der Manuskripte, der thematische und stilistische Zusammenhang der Texte sowie chronologische Erwägungen. Diejenigen Prosastücke, die zusammen in dasselbe Notizheft geschrieben wurden, erscheinen hier in derselben Reihenfolge wie in dem Heft. Wie schon in den früheren Ausgaben von The Hour of God sind die Essays verschiedenen Themenkreisen zugeordnet: Yoga, Mensch und Übermensch (Evolution), usw. Diese Themenkreise sind selbst weitgehend chronologisch. Jeder Teil mit Ausnahme des ersten ist daher als repräsentativ für einen einzigen Zeitabschnitt anzusehen, und die Reihenfolge aller Teile außer dem ersten entspricht der natürlichen Anordnung vom frühesten bis zum spätesten.

ERSTER TEIL: DIE STUNDE GOTTES
Die drei Essays dieses Teils wurden deshalb zusammengefasst, weil sie sich von Stil und Inhalt her besonders als Eröffnung eignen. Sie haben keine örtliche Beziehung zueinander; eines entstammt nicht einmal dem gleichen Zeitraum wie die anderen; doch alle haben eine große Ähnlichkeit im Ton und gleichen sich in der Verwendung der zweiten Person Singular bei der Anrede des Lesers.
DIE STUNDE GOTTES. Dieser Essay wurde höchstwahrscheinlich 1918 verfasst, auf keinen Fall aber mehr als ein oder zwei Jahre früher oder später. Ein unvollständiger Text wurde als eine „Darshan-Botschaft“ des Ashrams im August 1954 veröffentlicht. Der vollständige Text erschien erstmals 1979 in der November-Ausgabe des Bulletin of Sri Aurobindo International Centre of Education.
DAS GESETZ DES WEGES. Dieser Essay wurde (ungefähr) 1927 verfasst und erstmals im April 1951 im Bulletin veröffentlicht. Das Manuskript trägt keinen Titel; die Herausgeber haben einen Ausdruck aus dem letzten Satz als Überschrift gewählt. In den früheren Ausgaben war dem Essay die Überschrift „The Way“ [„Der Weg“] gegeben worden.
DER GÖTTLICHE ÜBERMENSCH. Im Jahre 1918 oder kurz danach geschrieben (ebenso wie „Die Stunde Gottes“), könnte dieser Essay als ein Beitrag zu Sri Aurobindos monatlicher Zeitschrift Arya vorgesehen gewesen sein, die zu jener Zeit herausgegeben wurde. Das erste Erscheinen des Essays im Druck fand jedoch im Bulletin vom April 1951 statt.

ZWEITER TEIL: ÜBER YOGA
Diese neun thematisch zusammenhängenden Essays formen eine einwandfreie chronologische Einheit: alle wurden im oder um das Jahr 1913 geschrieben.
GEWISSHEITEN. Ein genaues Datum für diesen Essay kann nicht angegeben werden, er wurde aber ganz offensichtlich in den ersten Jahren von Sri Aurobindos Aufenthalt in Pondicherry verfasst, d.h. 1910-1914. Diese Zeitspanne kann mit ziemlicher Sicherheit auf die Jahre 1911-1913 eingegrenzt werden. Der Essay wurde erstmals im Februar 1957 in The Advent veröffentlicht. Der Sanskrit-Satz am Schluss ist ein Zitat aus der Bhagavad Gita (4.11) und bedeutet: „Wie die Menschen sich Mir nähern, so empfange Ich sie in Meine Liebe“ (nach Sri Aurobindos Übertragung ins Englische, Essays on the Gita, S. 139).
ERSTE DEFINITIONEN UND BESCHREIBUNGEN. Das Notizheft, in das dieser Essay (wahrscheinlich im Jahr 1913) eingetragen wurde, trägt zwei Titel: „Hints on Yoga“ [„Hinweise zum Yoga“] und „The Psychology of Yoga“ [„Die Psychologie des Yoga“]. „Erste Definitionen und Beschreibungen“ ist der einzige Text in diesem Heft, der vollständig ausgearbeitet wurde. Er wurde erstmals im November 1951 in The Advent veröffentlicht. In der ersten Ausgabe von The Hour of God (1959) war er mit anderen Texten aus demselben Heft sowie Texten aus anderen Heften unter der Überschrift „The Web of Yoga“ [„Das Gewebe des Yoga“] zusammengefasst worden. „Erste Definitionen und Beschreibungen“ und „Der Zweck unseres Yoga“ (der folgende Text) sind die einzigen in der vorliegenden Ausgabe veröffentlichten Prosastücke aus „Das Gewebe des Yoga“.
DER ZWECK UNSERES YOGA. Dieser Essay findet sich im selben Notizheft wie die beiden folgenden Schriften. Er wurde nach diesen verfasst, doch wahrscheinlich im gleichen Jahr, 1913. Der im Manuskript unbetitelte Text erschien in der ersten Ausgabe von The Hour of God zusammen mit anderen Schriften unter dem Titel „Das Gewebe des Yoga“.
DAS VOLLSTÄNDIGE ZIEL DES YOGA. PARABRAHMAN, MUKTI UND MENSCHLICHE DENKSYSTEME. Diese beiden Essays wurden zusammen in dieser Reihenfolge geschrieben, und zwar so gut wie sicher im Jahr 1913. Im Manuskript tragen sie die hier verwendeten Titel und die Nummern „I“ und „II“. Ein dritter, nicht völlig ausgearbeiteter Essay, der diesen im selben Notizheft unmittelbar folgt, wurde nicht in die vorliegende Ausgabe aufgenommen. Die drei Essays erschienen erstmals im April 1954 in The Advent unter der redaktionellen Überschrift „Purna Yoga“.
DAS EVOLUTIONÄRE ZIEL IM YOGA. DIE FÜLLE DES YOGA IM BEDINGTEN. DIE NATUR. MAYA. Diese vier Essays wurden (wahrscheinlich im Jahr 1913) in dieser Reihenfolge in dasselbe Notizheft geschrieben. Auf dem Umschlag des Heftes steht „Natural and Supernatural Man“ [„Der natürliche und der übernatürliche Mensch“]; dies war offensichtlich der geplante Titel für ein Buch, das diese und andere Prosastücke enthalten sollte. Texte dieser vier Essays erschienen erstmals im April 1981 in Sri Aurobindo: Archives and Research. Ein Entwurf des ersten Essays wurde m der ersten Auflage von The Hour of God (1959) als erster Abschnitt des fünften Teils von „Das Gewebe des Yoga“ veröffentlicht. [Dieser Teil ist in der gekürzten deutschen Übersetzung aus dem Jahr 1961 nicht enthalten.] Der zweite Abschnitt dieses Entwurfs (von „Yoga practised may be in its aim either perfect or partial“ bis zum Schluss) wurde von Sri Aurobindo in den zweiten der vier hier veröffentlichten Essays. „Die Fülle des Yoga im Bedingten“, umgeschrieben. Dieser Essay lehnt sich für die ersten zweieinhalb Absätze ziemlich dicht an den Entwurf an; danach entwickeln sich der Entwurf und der ausgearbeitete Essay in verschiedene Richtungen. Es ist anzunehmen, dass keine früheren Entwürfe von „Die Natur“ und „Maya“ verfasst wurden; jedenfalls wurden keine zusammen mit den Entwürfen der anderen Schriften gefunden. Nach dem Verfassen des Anfangs oder, was wahrscheinlicher ist, des ganzen Essays „Die Natur“, unterzog Sri Aurobindo ihn einer Revision. Bei dieser Gelegenheit fügte er oben auf der ersten Seite des Manuskripts die Zeilen hinzu, die hier als Fußnote zum zweiten Satz erscheinen. Sri Aurobindo scheint diese Zeilen als einen neuen Anfang der Schrift vorgesehen zu haben, doch da er den ursprünglichen ersten Satz nicht in Übereinstimmung mit dem neuen Anfang abänderte, und da dieser Satz „Die Natur“ mit dem vorangehenden Essay verbindet, wurde der ursprüngliche Anfang beibehalten. Für eine gewisse Zeit sollte „Die Natur“ den Titel „Maya, Lila, Prakriti, Chit-Shakti“ erhalten. Einzelne Essays zu jedem dieser Aspekte der Kraft, die wir Natur nennen, waren anscheinend geplant, doch nur „Maya“ wurde tatsächlich geschrieben. Im zweiten Abschnitt dieses Essays erwähnt Sri Aurobindo seine Absicht, „das Weltall vom Standpunkt der Lila aus zu betrachten.“ Wenn es auch niemals zum Abschluss eines Essays über dieses Thema kam, so skizzierte er doch in zwei auf den Rückumschlag des Notizheftes geschriebenen Sätzen seine Auffassung dieses Themas. Diese Sätze erscheinen hier als Fußnote.

DRITTER TEIL: DAS ABSOLUTE UND DIE MANIFESTATION
Diese Prosastücke wurden alle 1926 oder 1927 verfasst, mit Ausnahme der beiden letzten Diagramme, die aus einer späteren Zeit stammen. Alle früheren Stücke bis auf eins finden sich in demselben Notizheft.
OM TAT SAT. Diese drei von Sri Aurobindo oberhalb des Texts notierten Worte waren möglicherweise nicht als Titel im eigentlichen Sinne gedacht. Die Schrift wurde erstmals im Bulletin vom April 1976 veröffentlicht.
DIE HÖCHSTE MAHASHAKTI. Unter dieser Überschrift haben die Herausgeber drei miteinander verbundene Texte zusammengefasst, die zum gleichen allgemeinen Thema in der gegebenen Reihenfolge im selben Notizheft niedergeschrieben wurden. Da jedoch nicht dazugehörendes Material zwischen den einzelnen Texten erscheint, wurden die drei Stücke durch Sternchen getrennt. Die letzten beiden Stücke wurden im Bulletin von April 1976 veröffentlicht; das erste erscheint hier zum ersten Mal.
Das Thema des ersten Texts wird in „Om Tat Sat“ berührt. Die in Devanagari-Schrift erscheinenden Sanskrit-Worte lesen sich in der Transliteration wie folgt: mayobhuh radha; mahamaya, paraprakrti. Das erste Wort ist ein vedisches Beiwort, das so viel wie „Seligkeit hervorrufend“ bedeutet. Radha ist „die Personifizierung der absoluten Liebe zum Göttlichen“ (Briefe über den Yoga, Bd. II, S. 439). Die letzten beiden Begriffe werden im Sanskrit Glossar der vorliegenden Sammlung erklärt. Sri Aurobindo hatte möglicherweise die Absicht gehabt, eine dritte Gruppe von Sanskrit-Worten hinzuzufügen, tat es aber nicht.
Die Transliteration der beiden im dritten Text in Devanagari-Schrift wiedergegebenen Sanskrit-Zitate ist die folgende: trih sapta parama padani matuh und satyam rtam brhat. Das erste bedeutet „die drei mal sieben höchsten Ebenen (wörtlich „Schritte“) der Mutter“, das zweite wird im Glossar übersetzt.
DIE SIEBEN SONNEN DES SUPRAMENTALS. Die hier abgedruckte Version dieser Schrift ist der dritte von drei im selben Notizheft gefundenen Entwürfen. Sie erschien in der ersten Ausgabe von The Hour of God, nicht jedoch in der gekürzten deutschen Übersetzung.
DIE SIEBEN LEBENSZENTREN. Diese Schrift wurde zur gleichen Zeit wie die vorhergehenden und die folgenden verfasst, allerdings auf einem getrennten Blatt. Sie wurde erstmals im Bulletin vom April 1976 veröffentlicht.
DAS HÖCHSTE IN SICH ABGESCHLOSSENE ABSOLUTE. DIE MANIFESTATION. Der erste Titel war möglicherweise nicht als solcher gedacht, sondern als Bestandteil und erster Begriff des Diagramms. Beide Stücke wurden erstmals im Dezember 1953 in Mother India unter der redaktionellen Überschrift „The Divine Plan“ [„Der göttliche Plan“] veröffentlicht.
DIE STUFENLEITER DES BEWUSSTSEINS. DIE STUFEN VOM OBERMENTAL ZUM MENTAL. Diese Diagramme stammen aus dem Jahr 1931. Sie waren als Teil eines Briefes gedacht, der eingeht auf eine Frage eines Schülers Sri Aurobindos über gewisse „Systeme spirituellen und okkulten Wissens“, von welchen jedes „sein eigenes Schema errichtet.“ Diese beiden Zitate wurden der letztlich von Sri Aurobindo seinem Schüler gesandten Antwort entnommen. (Sie erscheint in Briefe über den Yoga, Bd. I, Seiten 273-75.) Sri Aurobindos Diagramme wurden nie gesandt; sie wurden zusammen mit den beiden vorherigen Diagrammen unter derselben redaktionellen Überschrift in The Hour of God (1959), nicht aber in der gekürzten deutschen Übersetzung (1961) veröffentlicht. Die Mutter sagte in einem ihrer Gespräche, dass Sri Aurobindo diese Diagramme in einer mehr oder weniger spielerisch-scherzhaften Stimmung angefertigt hat.

VIERTER TEIL: MENSCH UND ÜBERMENSCH
Die ersten Entwürfe der beiden ersten Essays datieren mit einiger Sicherheit aus dem Jahr 1927. Die hier abgedruckten Versionen entstammen demselben Notizheft und könnten sogar erst in den frühen dreißiger Jahren geschrieben worden sein. Die anderen beiden Essays gehören ebenfalls in diese Periode.
DER MENSCH UND DAS SUPRAMENTAL. Von diesem und thematisch verwandten Essays existieren zahlreiche Entwürfe. Der erste Entwurf datiert offensichtlich aus (oder ungefähr aus) dem Jahr 1927. Der zweite Entwurf, eine direkte Neufassung des ersten, erschien nicht viel später und wurde mit einigen gleichartigen Textstellen unter der Überschrift „Man A Transitional Being“ im Bulletin vom August 1951 veröffentlicht. [Die deutsche Übersetzung „Der Mensch ein Wesen des Übergangs“ erschien in Die Stunde Gottes (1961).] Ein weiterer Entwurf wurde zwischen diesem und dem hier abgedruckten angefertigt, der anscheinend in den frühen dreißiger Jahren verfasst wurde. Er wurde erstmals im August 1976 im Bulletin veröffentlicht.
DIE INVOLVIERTE UND EVOLVIERENDE GOTTHEIT. Ein früher, um 1927 geschriebener Entwurf dieser Schrift wurde erstmals im Bulletin vom November 1951 unter der Überschrift „Evolution (III)“ veröffentlicht. Die vorliegende, wahrscheinlich Anfang der dreißiger Jahre geschriebene Version – sie findet sich im selben Notizheft wie „Der Mensch und das Supramental“ – wurde erstmals im Bulletin vom August 1976 veröffentlicht.
DIE EVOLUTION DES BEWUSSTSEINS. Die Niederschrift dieses im Manuskript unbetitelten Essays findet sich im selben Notizheft wie die der beiden vorhergehenden. Sie wurde ungefähr zur gleichen Zeit vorgenommen, d.h. um 1930. Der Essay erschien erstmals im Bulletin vom November 1976 als erstes von zwei getrennten Stücken unter dem Titel „Evolution“. Im vorliegenden Band erhielt er den Titel „The Evolution of Consciousness“ [„Die Evolution des Bewusstseins“].
DER PFAD. Dies ist einer von mehreren Essays, die um 1930 über den supramentalen Yoga verfasst wurden. Davon wurden dieser und zwei weitere gemeinsam unter der redaktionellen Überschrift „The Supramental Yoga“ [„Der Supramentale Yoga“; in Die Stunde Gottes (1961) enthalten] in The Advent vom November 1955 veröffentlicht. Der vorliegende Essay ist der am weitesten ausgearbeitete der drei und der einzige, der im Manuskript eine Überschrift trägt.

Die Ausgaben von „Die Stunde Gottes“
Im Jahre 1959 wurden viele der oben angeführten Schriften gemeinsam mit anderen, nicht in der vorliegenden Sammlung enthaltenen zusammengefasst und unter dem Titel The Hour of God [Die Stunde Gottes] veröffentlicht. Ein Nachdruck dieser ersten Auflage des Buches erschien 1964. Eine zweite, mit der ersten textgleichen Auflage wurde 1970 herausgebracht. 1972 wurden alle in The Hour of God enthaltenen Schriften in leicht abgeänderter Reihenfolge in den Band 17, The Hour of God and Other Writings, der Centenary-Ausgabe von Sri Aurobindos Werken aufgenommen. 1973 wurden die Texte der Ausgabe von 1972 in ihrer ursprünglichen Ordnung (mit einer Fortlassung) fotografisch reproduziert und als die dritte Auflage von The Hour of God herausgegeben. Die vorliegende und, wie im Hinweis der Herausgeber genau angegeben, gründlich überarbeitete Ausgabe ist die vierte Auflage des Buches (1982). Der erste Nachdruck (1986) ist vom Text her identisch mit der Fassung von 1982, außer dass die Schrift „Hymn to the Mother of Radiances“ weggelassen wurde, die, wie sich herausstellte, gar nicht von Sri Aurobindo stammt.
In deutscher Sprache erscheint Die Stunde Gottes zum zweiten Mal. Die erste Auflage von 1961 war eine Auswahl aus der ersten englischen Auflage von 1959. Der vorliegenden Übersetzung liegt der erste Nachdruck der vierten Auflage des englischen Buches zugrunde.

Sanskrit Glossar
Die meisten der in diesem Buch vorkommenden Sanskrit-Ausdrücke werden im Folgenden definiert. Die Transliteration entspricht dem internationalen Standard. Wo sie entscheidend von der manchmal von Sri Aurobindo verwendeten Transliteration abweicht, welche der englischen Aussprache entspricht, wird die (in der Übersetzung beibehaltene) englische Schreibweise in Klammern angegeben; außerdem wurde ein entsprechender Querverweis hinzugefügt.
Sanskrit-Zitate in Devanagari-Schrift wurden in den Anmerkungen zu den Texten unter dem jeweiligen Titel erläutert.

- adhama
- tiefste (r/s).
- Aditi
- die Mutter der Götter; die unteilbare Bewusstseins-Kraft des Höchsten; höchste Natur oder unendliches Bewusstsein.
- advaitin
- ein vedantischer Monist.
- adya mahasakti
- ursprüngliche Macht; die transzendente Mutter.
- ahamkara
- Ichgefühl; das teilende Prinzip der Ego-Bildung.
- ajna-cakra
- das Zentrum (cakra)
- zwischen den Augenbrauen, welches das dynamische Mental, den Willen, die visionäre Kraft und die mentale Formgebung regiert.
- amrtam
- Unsterblichkeit.
- anahata
- der Herz-Lotus, das Zentrum (cakra), das das emotionelle und vitale Mental regiert.
- ananda
- Seligkeit, Freude, spirituelle Ekstase; das eigentliche Prinzip der Seligkeit; eine Selbst-Freude, die die innerste Natur des transzendenten und unendlichen Seins ausmacht.
- anandaghanaloka
- die Welt verdichteter Seligkeit.
- anandaloka
- die Welt der Seligkeit.
- annam
- Materie.
- apara maya
- die niedere maya.
- aparardha
- die niedere Hemisphäre (des Welt-Daseins).
- asat
- Nicht-Sein; Nicht-Existenz; Nichts.
- asura
- Titan; Widersacher der Götter; feindseliges Wesen der mentalisierten vitalen Seinsebene.
- atman
- Selbst; Geist; die ursprüngliche und wesentliche Natur unseres Seins.
- AUM
- siehe om.
- avatara
- Herabkunft (Gottes in den Menschen); Inkarnation.
- avidya
- die Unwissenheit; das relative und vielfältige Bewusstsein.
- avyakrta prakrti
- (Avyakrita Prakriti) – die undifferenzierte Natur.
- avyakta
- nicht manifestiert.
- avyakta paratpara
- das nicht manifestierte Höchste vom Höchsten.
- Ayodhya
- das von Dasaratha und später von seinem Sohn Rama regierte Königreich.
- bhur
- die materielle Welt.
- bhuvar
- die Welt reiner Vitalität.
- brahman
- die Wirklichkeit; das Ewige; das Absolute; der Geist; das Eine, außer dem nichts anderes existiert.
- caitanyaloka
- die Welt des Bewusstseins.
- cakra
- feinstoffliches Zentrum; Ganglienzentrum im Nervensystem.
- Chakra
- siehe cakra.
- Chid-Atman
- siehe cid-atman.
- Chidghanaloka
- siehe cidghanaloka.
- Chit
- siehe cit.
- Chit-Shakti
- siehe cit-sakti.
- Chit-Tapas
- siehe cit-tapas.
- cid-atman
- das Selbst des Bewusstseins.
- cidghanaloka
- die Welt verdichteten Bewusstseins.
- cit
- (Chit) – Bewusstsein; das Prinzip des reinen Bewusstseins.
- cit-sakti
- (Chit-Shakti) – Bewusstseins-Kraft; die göttliche Energie.
- cit-tapas
- (Chit-Tapas) – Bewusstseins-Kraft; reine Energie des Bewusstseins.
- dasyus
- Räuber, Zerstörer, Teiler, Mächte der Finsternis, Widersacher der Sucher des Lichts und der Wahrheit.
- dharma
- Wesensgesetz.
- esa suptesu jagarti
- jenes, das in den Schläfern wacht. (Katha Upanishad 2.2.8)
- gati
- Status der Seelennatur; endgültiger Zustand des Werdens.
- guru
- Lehrer; spiritueller Lehrer; Führer.
- isvari
- sie, der Herrschaft oder Meisterschaft zukommt; die herrschende Mutter.
- jana
- die Freude, die das Leben und die Welt gebiert; die Welt schöpferischer Daseinsfreude (in diesem Sinne auch janaloka).
- jivanmukta
- ein lebender freigewordener Mensch.
- jnana-sakti
- (Jnana-Shakti) – Macht des Wissens.
- Kali
- die göttliche Mutter unter ihrem schrecklichen Aspekt als Vernichterin der Dämonen.
- kriya-sakti
- (Kriya-Shakti) – die Macht der Vorgänge und des Handelns.
- Krsna
- (Krishna) – der Herr des ananda, der Liebe und der bhakti (Hingabe).
- Kuvera
- der Gott des Reichtums.
- Lanka
- (Lanca) – Inselkönigreich Ravanas, des Anführers der Dämonen, wo dieser Sita nach ihrer Entführung festhielt.
- lila
- Spiel; das kosmische Spiel.
- lilamaya
- spielerisch; aus dem kosmischen Spiel (lila) bestehend.
- madhyama
- mittlere (r/s).
- mahad brahma
- das große brahman; die göttliche Wahrheit und Weite oder Unermesslichkeit.
- mahamaya
- die große maya.
- mahar, mahas
- die große Welt, die Welt der Wahrheit; das Supramental.
- mahati vinastih
- ein großes Unheil. (Kena Upanishad 2.5)
- mahimanam asya
- seine Größe oder Erhabenheit.
- manas
- das Mental der Sinne; das Mental.
- manipura
- das Nabel-Zentrum (cakra); es ist das Zentrum der Lebenskraft und beherrscht das größere, eigentliche Vital.
- manomayah prana-sarira-neta
- das mentale Wesen, Führer des Lebens und des Körpers. (Mundaka Upanishad 2.2.8)
- manu
- das mentale Wesen.
- maya
- bedeutete ursprünglich in den Veden die umfassende und schöpferische Erkenntnis; später wurde das Wort in seiner zweiten und abgeleiteten Bedeutung als List, Magie oder Illusion verstanden; die kosmische Illusion; Bewusstsein der Phänomene.
- mayavada
- die Lehre, nach der die Welt maya ist, d.h. eine Illusion.
- mayavadin
- einer, der sich zum mayavada bekennt; Illusionist.
- muladhara
- Wurzelgefäß oder Wurzelhöhlung; das Zentrum (cakra) des physischen Bewusstseins; es ist die materielle Stütze des Vitalen und der Ausgangspunkt des Physischen.
- nirvikalpa samadhi
- absolute Trance.
- om
- das mantra oder Klangsymbol, das brahman in seinen vier Sphären vom turiya bis zur äußeren oder materiellen Ebene ausdrückt (das nach außen Schauende, das Innere oder Subtile und das Überbewusst-Ursächliche; jeder der Buchstaben A, U, M steht für einen dieser drei in aufsteigender Reihenfolge, und alle zusammen bringen den vierten Status, turiya, zum Ausdruck).
- om tat sat
- das om, das Das ist, was Ist.
- Panis
- Schacherer, Geizhälse, die die Kühe stehlen; eine von zwei Gruppen vedischer dasyus.
- parabrahman
- das höchste brahman; das Göttliche.
- para maya
- die höchste formgebende Macht; die höhere göttliche Natur.
- paramesvara
- (Parameshwara) – der höchste Herr.
- paramesvari
- (Parameshwari) – die höchste isvari.
- para prakrti
- (Para Prakriti) – die höchste Natur.
- para-purusa
- (Parapurusha) – die höchste Seele; Gott.
- para sakti
- die höchste Macht.
- paratpara
- das Höchste vom Höchsten.
- paratpara brahman
- das brahman, das höher ist als das Höchste.
- prajna prasrta purani
- Weisheit, die zu Anbeginn hervortrat. (Shwetashwatara Upanishad 4.18)
- prakrti
- (Prakriti) – die Natur; Natur-Seele; die ausführende oder wirkende Kraft.
- prakrtim yanti bhutani, nigrahah kim karisyati
- Alle Daseinsformen folgen ihrer Natur. Wozu soll es gut sein, ihnen Zwang anzutun? (Gita 3.33)
- prana
- die Lebenskraft, das Leben; die fünf pranas; die fünf Wirkungsweisen der Lebenskraft (im menschlichen Körper).
- purna yoga
- der integrale Yoga.
- purusa
- (Purusha) – Person; bewusstes Wesen; bewusste Seele; Seele; das essentielle Wesen, welches die Tätigkeit der prakrti aufrecht erhält.
- Rama
- Sohn von Dasaratha, König von Ayodhya; wird als eine Inkarnation Vishnus angesehen.
- rsi
- (Rishi) – ein Seher.
- sa
- sie.
- saccidananda
- (Sachchidananda) – das Göttliche Sein, eine Dreiheit von Sein (sat), Bewusstsein (cit) und Seligkeit (ananda).
- sadghanaloka
- die Welt verdichteten Seins.
- sah
- er.
- sahasradala
- das oberste der cakras, der tausendblättrige Lotus; Initiativzentrum des erleuchteten Mentals.
- sakti
- (Shakti) – Energie, Kraft, Stärke, Wille, Macht; die selbst-existente, selbst-erkennende, selbst-verwirklichende Macht des Herrn.
- sama
- eben, gleich.
- samrat
- Herrscher über alles.
- sardula
- Tiger.
- sastra
- (Shastra) – (heilige) Schrift.
- sat
- das Sein, das Existierende.
- sat purusa
- das reine göttliche Selbst; Gott.
- sattvika
- (sattwic) – aus Licht, Ausgeglichenheit und Frieden bestehend.
- satyaloka
- die Welt der (höchsten) Wahrheit des Seins.
- satyam
- Wahrheit; Wahrheit des Seins.
- satyam rtam brhat
- (Satyam Ritam Brihat) – das Wahre, das Rechte, das Weite oder Unermessliche.
- Shakti
- siehe sakti.
- Shastra
- siehe sastra.
- siddha
- vollkommen; vollendet.
- siddha purusa
- ein vollendetes Wesen; der Übermensch.
- Sita
- Tochter des Königs Janaka und Gattin Ramas.
- sreyan svadharmo vigunah
- besser ist das eigene Gesetz des Handelns, sei es auch fehlerhaft... (Gita 3.35)
- sunya
- Null; Leere.
- susupti
- tiefer Schlaf; der Schlafzustand.
- svadhisthana
- das vorletzte Zentrum (cakra), das zwischen dem Nabel und dem muladhara liegt; es beherrscht das niedere Vitale.
- svar
- (Swar) – die dem Prinzip des reinen, nicht verdunkelten Mentals entsprechende Welt.
- svarat
- (Swarat) – Herrscher über sich selbst.
- tad va etat
- Jenes ist wahrlich Dieses.
- tapas
- Hitze, Dynamik; das essentielle Prinzip der Energie.
- tapasya
- Anstrengung, Dynamik; Selbstzucht des persönlichen Willens; Konzentration des Willens und der Energie auf irgendein yogisches oder sonstiges erhabenes Ziel.
- tapoghanaloka
- die Welt des verdichteten tapas.
- tapoloka
- die Welt des tapas; die Welt unendlichen Willens oder unendlicher bewusster Kraft.
- tat
- Jenes (das Absolute).
- turiya
- das Vierte; die vierte Ebene unseres Bewusstseins; das Überbewusste.
- uttama
- höchste (r/s).
- Vala
- Anführer der panis, Personifizierung des Unterbewussten.
- vairagya
- Widerwillen; Abscheu, Ekel (vor der Welt).
- vibhuti
- göttliche Macht; eine Macht Gottes im Menschen, eine verkörperte Weltkraft oder ein menschlicher Führer.
- vijnana
- reine Idee; die freie spirituelle oder göttliche Intelligenz; Gnosis; das Supramental.
- vijnanaloka
- die Welt des vijnana; die supramentale Welt.
- vijnanesvara
- (Vijnaneshwara) – der Herr des vijnana.
- vijnanesvari
- (Vijnaneshwari) – die isvari des vijnana.
- visuddha
- das Kehl-Zentrum (cakra); es beherrscht die Sprache, das äußere Mental, jeden äußeren Ausdruck und jede äußere Formgebung.
- vyahrti
- jedes der drei symbolischen Worte des Mantras (om) bhur bhuvah svah.
- vyavaharika artha
- praktischer Wert.
- yayedam dharyate jagat
- wodurch die Welt aufrechterhalten wird. (Gita 7.5)
- yoga
- Vereinigung; die Vereinigung der Seele mit dem unsterblichen Sein und Bewusstsein und Entzücken des Göttlichen; ein methodisches Bemühen um diese Vereinigung und um Selbstvervollkommnung.
- yogah hi prabhavapyayau
- denn Yoga ist der Anfang und das Ende aller Dinge. (Katha Upanishad 2.3.11)
- yogin
- einer, der yoga praktiziert, insbesondere einer, der yogische Verwirklichung erlangt hat.
