Der Yoga und seine Ziele
Anmerkung des Herausgebers
Das Essay legt einige der Ziele und Anforderungen des Integralen Yoga fest: „…den Willen des Göttlichen in der Welt auszuarbeiten, eine spirituelle Transformation zu bewirken und eine göttliche Natur und ein göttliches Leben in die mentale, vitale und physische Natur und das Leben der Menschheit herniederzubringen.“ Es werden auch die Prozesse des Yoga und die Bedingungen für die Sadhana behandelt. 1934 schrieb Sri Aurobindo, dass dieses Werk ein frühes Stadium seiner Sadhana darstellt und nur ein Teil davon auf den Yoga anwendbar ist, wie er sich nach mehr als zwanzig Jahren entwickelt hat.
Sri Aurobindo macht von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnet er meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe werden hier kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.
Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben.

DER YOGA UND SEINE ZIELE
„Der Yoga, den wir praktizieren, ist nicht allein für uns selbst, sondern er ist für das Göttliche. Sein Ziel ist, den Willen des Göttlichen in der Welt auszuarbeiten, eine spirituelle Transformation zu bewirken und eine göttliche Natur und ein göttliches Leben in die mentale, vitale und physische Natur und das Leben der Menschheit herniederzubringen.“
— Sri Aurobindo

Der Yoga und seine Ziele
Der Yoga, den wir praktizieren, ist nicht allein für uns selbst, sondern er ist für das Göttliche. Sein Ziel ist, den Willen des Göttlichen in der Welt zu verwirklichen, eine spirituelle Transformation zu erwirken und eine göttliche Natur und ein göttliches Leben in die mentale, vitale und physische Natur, sowie in das Leben der Menschheit herniederzubringen. Sein Ziel ist nicht die persönliche Befreiung, Mukti, obwohl Mukti eine notwendige Bedingung des Yoga ist; vielmehr ist es die Befreiung und die Transformation der Menschheit. Sein Ziel ist nicht die persönliche Seligkeit, Ananda, sondern das Herniederbringen des göttlichen Ananda auf die Erde: Christi Reich Gottes, unser Zeitalter der Wahrheit, Satyayuga. Befreiung von der Illusion, mokṣa, ist für uns keine persönliche Notwendigkeit. Denn die Seele ist ewig im Zustand der Freiheit, nityamukta, und ihre Gebundenheit ist eine Selbsttäuschung. Wir tun nur so im göttlichen Schöpfungsspiel, als seien wir gebunden; in Wirklichkeit sind wir aber nicht gebunden. Wir können frei sein, wenn Gott es so will. Denn er, unser höchstes Selbst, ist der Meister des Spiels. Ohne seine Gnade und Zustimmung darf keine Seele das Spiel verlassen. Oft ist es Gottes Wille in uns, dass er sich durch das Mental der Unwissenheit und der Dualitäten bedient, bhoga: Freude und Kummer, Vergnügen und Schmerz, Tugend und Sünde, Genuss und Entsagung. Ganze Epochen lang denkt er in vielen Ländern überhaupt nicht an Yoga. Er spielt vielmehr Jahrhundert um Jahrhundert dieses Spiel immer weiter, ohne seiner müde zu werden. Darin liegt nichts Böses, nichts was wir verurteilen oder wovor wir zurückschrecken müssten. Denn es ist ja Gottes Spiel. Ein Weiser ist, wer diese Wahrheit anerkennt und um seine eigene Freiheit weiß, und trotzdem Gottes Spiel mitspielt und auf seinen Befehl zu einer veränderten Methode des Spiels wartet.
Der Befehl ist jetzt da. Gott hielt sich immer ein erwähltes Land zu seiner Verfügung, in welchem das höhere Wissen von Wenigen oder von Vielen durch alle Schicksale und Gefahren hindurch ständig gehütet wird. Für unsere Gegenwart ist dies, wenigstens in diesen Vier Epochen, Chaturyuga – das Land Indien. Wenn er es vorzieht, seinen ganzen Gefallen an der Unwissenheit und an den Gegensätzlichkeiten zu finden – an Streit und Wut, an Tränen, Schwäche und Selbstsucht, an den Vergnügungen, die aus Tamas, der Trägheit, und Rajas, der energetischen Aktivität, herrühren –, also am Spiel von Kali, dann verdüstert er in Indien das Wissen. Er stürzt Indien hinab in Schwäche und Entwürdigung, damit es sich in sein eigenes Innere zurückzieht und sich nicht in den Verlauf des göttlichen Lila, des göttlichen Spiels, einmischt. Wenn er sich aber aus dem Schlamm erheben will, und wenn Narayana [Beiname von Krishna] im Menschen mächtig, weise und voller Seligkeit werden soll, dann gießt er wieder neu das Wissen über Indien aus und hebt es empor, damit es dieses Wissen mit seiner notwendigen Auswirkung von Macht, Weisheit und Seligkeit an die ganze Welt verschenken kann. Wenn der Prozess vorherrscht, dass sich das Wissen nach innen zurückgezogen hat, dann verlassen die Yogins in Indien die Welt und praktizieren den Yoga nur für ihre eigene Befreiung, für ihre eigene Seligkeit oder für die Befreiung von einigen wenigen Jüngern. Wenn das Wissen wieder in den Prozess der Ausdehnung eintritt, dann weitet sich damit auch die Seele Indiens aus. Dann kommen die Yogins wieder an die Öffentlichkeit und wirken wieder in der Welt und für die Welt. Dann sitzen wieder Yogins wie Janaka, Ajatashatru und Kartavirya auf den Thronen der Welt und regieren die Nationen.
Gottes Lila bewegt sich immer in einem Kreislauf vom Zeitalter der Wahrheit, Satyayuga, hin zum Zeitalter des Verfalls, Kaliyuga, und durch Kali hindurch wieder zu Satya: vom Goldenen Zeitalter hin zum Eisernen Zeitalter und wieder zurück durch das Eiserne Zeitalter zum Goldenen Zeitalter. In der modernen Sprache bedeutet Satyayuga die Weltepoche, in welcher eine stabile und zureichende Harmonie geschaffen ist, und wo der Mensch unter bestimmten Bedingungen und Begrenzungen eine Zeit lang die Vollkommenheit seines Wesens verwirklicht. Diese Harmonie existiert in seiner Natur durch die Kraft einer im Inneren gesicherten Reinheit. Aber dann beginnt diese Harmonie sich aufzulösen. Während der Treta-Epoche kann der Mensch die Harmonie noch durch die individuelle und kollektive Willensanstrengung aufrechterhalten. Aber der Auflösungsprozess schreitet immer weiter fort. In der Dwapara-Epoche versucht der Mensch, die Harmonie durch intellektuelle Ordnungen, durch die allgemeine Zustimmung und durch Gesetz durchzusetzen. Aber in der Kali-Epoche stürzt die Harmonie schließlich in sich zusammen und wird zerstört. Jedoch ist diese Kali-Epoche nicht ausschließlich etwas Böses. In ihr werden in fortschreitendem Maß die nötigen Voraussetzungen dazu aufgebaut, dass wieder eine neue Satya-Epoche, eine neue Harmonie und eine fortgeschrittenere Vollkommenheit kommen kann. In der Kali-Epoche, die zwar abgelaufen ist, die aber in ihren Auswirkungen noch andauert – die jetzt jedoch definitiv zu Ende kam –, ist es zu einer allgemeinen Zerstörung des „Alten Wissens“ und der „Alten Kultur“ gekommen. Nur wenige Bruchstücke von ihr sind uns in den Veden, in den Upanishaden, in anderen „Heiligen Schriften“, sowie in den verworrenen Traditionen der Welt erhalten geblieben. Nun ist aber die Zeit für eine erste Aufwärtsbewegung und für einen ersten Versuch gekommen, eine neue Harmonie und eine neue Vollkommenheit zu erreichen. Das ist der Grund dafür, dass heute so viele Ideen auftauchen, welche die menschliche Gesellschaft, das Wissen, die Religion und die Ethik vervollkommnen wollen. Doch ist die wahre Harmonie noch nicht gefunden worden.
Nur Indien kann diese Harmonie entdecken, denn sie kann nur durch eine Umwandlung der jetzigen Natur des Menschen zur Entfaltung gebracht werden, und nicht dadurch, dass man diese nur korrigiert. Eine solche Umwandlung ist aber nur durch Yoga möglich. Die Natur des Menschen und der Dinge befindet sich augenblicklich in einer Disharmonie; die „Harmonie“ besteht aus lauter Dissonanzen. Es muss zu einer völligen Umwandlung des Menschen kommen: in seinem Herzen, in seinem Handeln und in seinem Mental, und zwar von Innen, und nicht von Außen her. Das kann nicht durch politische oder gesellschaftliche Institutionen geschehen, auch nicht durch neue Glaubensbekenntnisse und Weltanschauungen, sondern wir müssen Gott in uns selbst und in der Welt verwirklichen und das ganze Leben durch diese Verwirklichung neu gestalten. Eine solche Transformation kann nur durch einen Integralen Yoga, Purna-Yoga, geschehen – durch einen Yoga, der nicht für einen bestimmten Zweck geübt wird, selbst wenn dieser Zweck die spirituelle Befreiung, Mukti, oder die Seligkeit, Ananda, wäre, sondern allein mit dem Ziel, das Menschsein in uns selbst und in den anderen aus dem Göttlichen zur Erfüllung zu bringen. Für ein solches Ziel sind die Übungen des Hatha-Yoga und des Raja-Yoga nicht ausreichend. Auch der Trimarga-Yoga, der von der Gita gelehrte „Dreifache Weg“, kann nicht genügen. Wir müssen noch höher gehen und uns dem Adhyatma-Yoga widmen. Das Prinzip des Adhyatma-Yoga ist folgendes: Im Wissen müssen wir alle Dinge als den einen göttlichen Brahman realisieren. Er ist alles, was wir sehen, oder was wir zwar nicht sehen, dessen wir aber bewusst sind – die Menschen, die Gegenstände, wir selbst, die Ereignisse, die Götter, Titanen und Engel. In unserem Handeln und in unserer Haltung muss es zu einer absoluten Selbst-Überantwortung an den Paratpara Purusha kommen, an jenes Sein, das noch über dem Höchsten Selbst steht –, an die transzendente, unendliche und universale Personalität, die zugleich personal und apersonal, endlich und unendlich, sich selbst begrenzend und unbegrenzbar, der Eine und die Vielen ist. Mit seinem Sein gestaltet er nicht nur die Götter dort oben, sondern auch den Menschen, den Wurm und die Erdscholle hier unten. Die Überantwortung muss eine vollständige sein. Nichts darf zurückgehalten werden: kein Begehren, keine Forderung, keine Meinung, keine Vorstellung, als müsse dieses so sein und jenes kann nicht so sein, als sollte dieses sein, und jenes nicht. Alles muss hingegeben werden. Das Herz muss von jeglichem Verlangen geläutert, der Intellekt von jeglichem Eigenwillen gereinigt werden. Man muss von allen Dualitäten frei werden. Die ganze sichtbare und unsichtbare Welt muss als ein einziger höchster Ausdruck von einer verborgenen Weisheit, Macht und Seligkeit geschaut werden. Unser ganzes Wesen muss so, wie ein Fahrzeug passiv ist in der Hand seines Lenkers, hingegeben werden, damit die göttliche Liebe, Macht und vollkommene Intelligenz ihr Werk tun und ihr göttliches Spiel der Schöpfung, Lila, zur Vollendung bringen können. Unser Ego, ahaṅkāra, muss völlig ausgelöscht werden, damit wir schließlich so, wie Gott es mit uns vorhat, die vollkommene Seligkeit, die vollkommene Stille, das vollkommene Wissen und das vollkommene Wirken der göttlichen Existenz erlangen können. Selbst wenn diese Haltung einer völligen Selbst-Überantwortung auch nur in einer unvollkommenen Weise zustande gebracht werden kann, so hört damit jede Notwendigkeit von Yoga-Kriya, von speziellen Yoga-Disziplinen, auf. Denn nun wird Gott selbst in uns zum Sadhaka und zum Siddha, der den Yoga in uns praktiziert und darin die vollkommene Meisterschaft erlangt. Nun wirkt seine göttliche Macht in uns, nicht mehr durch unsere künstlichen Yoga-Übungen, sondern durch eine Wirksamkeit der Natur, die vollkommen durchgestaltet ist, die alles erforscht, und die unfehlbar funktioniert. Die allerstärkste Selbstkontrolle des Raja-Yoga, saṁyama, die höchstentwickelte Beherrschung der vitalen Kräfte, prāṇāyāma, die angestrengteste Meditation, die höchste Ekstase in der Gottesliebe, bhakti, das Handeln in strengster Selbstverneinung, mögen gewiss machtvolle und effektive Methoden sein. Sie sind aber doch in ihren Ergebnissen schwach im Vergleich zu dieser höchsten Wirkensweise. Denn all diese Übungen sind doch bis zu einem gewissen Grad begrenzt, weil unsere Leistungsfähigkeit begrenzt ist; aber jene Weise des Wirkens ist in ihrer Machtfülle unbegrenzbar, weil Gottes Leistungsfähigkeit unbegrenzbar ist. Sie wird nur durch seinen Willen eingeschränkt, der weiß, was das Beste für die Welt ist, und auch für jeden von uns innerhalb der Welt und losgelöst von ihr.
Der erste Vorgang in diesem Yoga besteht also darin, dass wir den festen Willensentschluss fassen, saṅkalpa, uns Gott völlig zu weihen ātmasamarpaṇa. Gib dich aus ganzem Herzen und aus all deiner Kraft in Gottes Hände. Mache dabei keine Bedingungen. Bitte um nichts, selbst nicht einmal um die Vollkommenheit in deinem Yoga, siddhi. Erwarte gar nichts, als dass in dir und durch dich sein Wille direkt verwirklicht werde. Den Menschen, die an ihn Wünsche richten, gibt Gott was sie sich wünschen. Denen aber, die sich selbst ganz an ihn hingeben und dabei um nichts bitten, schenkt er alles, um was sie sonst vielleicht gebeten oder was sie benötigt hätten. Darüber hinaus schenkt er sich ihnen selbst, und all die spontanen Segnungen seiner Liebe.
Der nächste Schritt ist, dass du beiseite trittst und beobachtest, wie die göttliche Macht in dir wirkt. Oft stellt sich bei diesem Wirken eine Störung und Verwirrung in deinem System ein. Darum ist Glaube notwendig, wenn auch der vollkommene Glaube nicht immer von Anfang an möglich ist. Denn alle Unreinheit, die sich noch in deinem Inneren befindet –, ob du ihr offen eine Stätte gewährst, oder ob sie insgeheim in dir lauert –, wird sich wahrscheinlich zunächst erheben und so lange immer wiederkehren, als sie noch nicht vollständig hinausgefegt worden ist. Der Zweifel ist in diesem Zeitalter eine nahezu universale Unreinheit. Aber selbst, wenn dich nun der Zweifel anfällt, tritt beiseite und warte, bis er vorübergeht. Hilf dir dabei, soweit dies möglich ist, durch deine Gemeinschaft mit dem Guten in den Menschen, satsaṅga, die schon auf diesem Pfad fortgeschritten sind. Wenn dir aber das fehlt, dann halte immer an dem Grundprinzip dieses Yoga fest: Überantwortung seiner selbst an Gott. Wenn du in deinem Inneren niedergeschlagen bist, oder wenn du von außen her angegriffen wirst, dann erinnere dich an die Worte der Gita: „Wenn du dich in deinem Herzen und in deinem Gemüt an Mich hingibst, dann wirst du durch Meine Gnade sicher über alle Schwierigkeiten und Gefahren hinwegkommen.“ Und weiter: „Gib alle dharmas auf [jegliches Gesetz, alle Weisungen, die Mittel und Verhaltensregeln aller Art], ob sie durch deine früheren Gewohnheiten oder durch Glaubenslehren in dir gebildet, oder ob sie dir von außen her auferlegt wurden. Nimm deine Zuflucht allein zu Mir. Ich werde dich von aller Sünde und von allem Bösen befreien –, habe keinen Kummer.“ „Ich werde dich befreien“ –, du brauchst nicht voller Kummer zu sein und so in dir zu ringen, als ob du allein die Verantwortung dafür zu tragen hättest, oder als ob der Erfolg allein von deinem Mühen abhinge. Einer, der mächtiger ist als du, hat die Sache in seine Hand genommen. Weder Krankheit noch Unglück, und auch keine aus dem Inneren emporsteigende Sünde und Unreinheit sollen dich bestürzen. Halte dich allein an ihn. „Ich werde dich von aller Sünde und von allem Bösen befreien.“ Aber diese Befreiung kommt nicht durch ein plötzliches Wunder. Sie kommt vielmehr durch einen Läuterungsprozess, und diese Dinge sind ein Teil des Prozesses. Sie gleichen dem Staub, der in Wolken aufwirbelt, wenn ein Zimmer, das lange nicht gefegt worden war, schließlich einmal ausgekehrt wird. Wenn der Staub dich auch zu ersticken droht –, halte trotzdem aus, mā śucaḥ.
Damit du so beiseite stehen kannst, musst du dich selbst erkennen als das Selbst, Purusha, das Gottes Wirken nur beobachtet und ihm seine Zustimmung gibt. Es hebt zu ihm sein Gefäß, Adhar, empor und genießt die Früchte, die Gott ihm gibt. Das Wirken als solches wird von Gott in seiner Werde-Gestalt als die göttliche Energie, Shakti, durch Kali ausgeführt. Dieses Wirken wird von ihr als ein Opfer, Yajna, an Sri Krishna dargebracht. Dabei bist du der Opfernde, Yajnamana, der darauf sieht, dass das Opfer dargebracht wird, dessen Gegenwart bei jeder Phase des Opfers nötig ist, und der auch die Segnungen des Opfers genießt. Diese Trennung deiner selbst, dieser Verzicht darauf, dich selbst als den Handelnden zu betrachten, kartṛtva-abhimāna, bringst du leichter fertig, wenn du weißt, was das Gefäß, Adhar, ist: Oberhalb von der Vernunft, buddhi, welche die höchste der Funktionen des Mentals darstellt, befindet sich die höhere buddhi, oder vijñāna, der Sitz des Wahrheits-Wissens, satyadharma, der Wahrheit der Realisation in Herz und Mental, bhāva, und der Wahrheit des richtigen Wirkens. Oberhalb von diesem Organ der Realisation des höchsten Ideals hat die kosmische Seligkeit, ānanda, ihren Sitz, in welcher dein göttlicher Wesensteil seine Wohnstätte hat. Von diesem höchsten Wissen, vijñāna, und von dieser höchsten Seligkeit, ānanda, hat Christus gesprochen, wenn er sagte: „Das Königreich Gottes ist in deinem Inneren.“ Wir sind gegenwärtig nur in der phänomenalen Welt, jāgrata, erwacht, nämlich in den niederen Wirkensweisen der Natur. Dagegen befinden wir uns im Schlafzustand, suṣupta, in Bezug auf das höhere Wissen, vijñāna, und die Seligkeit, ānanda. Diese Ebenen des Bewusstseins müssen wir erst in unserem Inneren erwecken. Ihr Erwecken und ihre unvermischte Wirkensweise ist die Vollkommenheit im Yoga, siddhi. Denn wenn dieses eintritt, erlangen wir jenen Zustand des Seins, der in der Gita das „Wohnen in Gott“ genannt wird. Davon spricht Sri Krishna, wenn er sagt: „Wahrlich, du wirst in Mir wohnen, mayi nivasiṣyasyeva.“ Wenn das einmal erlangt ist, dann sind wir frei und gesegnet. Dann haben wir jenes Ziel erreicht, um das wir ringen.
Der dritte Prozess des Yoga ist, dass wir alle Dinge als Gott wahrnehmen. In der Regel kommt man anfänglich im Prozess des wachsenden Erkennens so weit, dass man die eine göttliche apersonale Existenz wahrnimmt, die den gesamten Raum und die gesamte Zeit durchdringt, Sad-Atman: ohne Bewegung, Unterschied oder Gestaltung, śāntam alakṣaṇam. Alle Namen und Formen scheinen nur in einer sehr verschwommenen und sehr verminderten Wirklichkeit dazustehen. In dieser Realisation mag es scheinen, als sei der Eine die einzige Wirklichkeit, und alles andere sei daneben nur eine zwecklose und unerklärliche Illusion, Maya. Wenn du aber hierbei nicht stehen bleibst, und wenn du dich durch die apersonale Realisation nicht selbst einschränkst, dann wirst du wahrnehmen, dass dasselbe Selbst, Atman, nicht nur alle erschaffenen Dinge in sich enthält und erhält. Vielmehr gibt es ihnen auch ihre Gestaltung und erfüllt sie. Schließlich wirst du dann verstehen können, dass selbst die Namen und Formen Brahman sind. Dann wirst du immer mehr in dem Wissen leben können, welches die Upanishaden und die Gita als das Gesetz des Lebens herausstellen: Du wirst in allen existierenden Dingen das Selbst, und alle existierenden Dinge im Selbst schauen, ātmānaṁ sarvabhūteṣu sarvabhūtāni cātmani. Du wirst dessen innewerden, dass alle Dinge Brahman sind, sarvaṁ khalvidaṁ brahma. Die krönende Realisation dieses Yoga hast du aber erst dann erlangt, wenn du dessen bewusst wirst, dass die ganze Welt der Ausdruck, das Spiel, Lila, einer unendlichen göttlichen Personalität ist. Dann nimmst du in allem nicht nur die apersonale absolute Existenz, Sad Atman, wahr, welche der Grund der manifestierten Existenz ist, vielmehr schaust du, ohne dieses Wissen zu verlieren, Sri Krishna, der zugleich alle manifestierte und die noch unmanifestierte Existenz ist, der ihr Fundament darstellt und sie doch transzendiert, avyakto ‘vyaktāt paraḥ. Denn hinter dem Sad Atman herrscht das Schweigen des Nichtseins, Asat, welches die buddhistischen Nihilisten als die Leere des Nichtseins, śūnya, realisierten. Jenseits von diesem Schweigen ist aber das Wesen jenseits vom Erhabensten Wesen, Paratpara Purusha, puruṣo vareṇya ādityavarṇas tamasaḥ parastāt. Er ist es, welcher diese Welt aus seinem Sein heraus erschaffen hat, und der in ihr immanent ist. Er trägt und erhält sie als der unendliche-endliche Herr der Natur, Ishwara, als der Unbegrenzte und zugleich der Begrenzte, ananta und sānta, Shiva und Narayana. Es ist Sri Krishna, der Meister des göttlichen Schöpfungsspiels, Lilamaya, der durch seine Liebe uns alle zu sich hinzieht. Er hält uns alle im Bann seiner Meister-Künste. Er spielt in der vielgestaltigen Welt sein ewiges Spiel von Freude, Kraft und Schönheit.
Die Welt ist nur das Spiel von seinem Sein, seinem Wissen und seiner Seligkeit, sat, cit und ananda. Darum wirst du auch eines Tages erkennen, dass die Materie an sich nichts Materielles ist. Sie ist nicht Substanz, sondern Erscheinungsform von Bewusstsein; sie ist die Natur in ihren drei ursprünglichen Qualitäten, guṇa; sie ist das Ergebnis der Qualität des Seins, wie sie durch die Erkenntnis unserer Sinne wahrgenommen wird. Die Festigkeit der Substanz ist an sich nur eine Kombination der guṇas, deren massive Form, die durch die Kohäsion, saṁhati, und durch die Dauer, dhṛti, bewirkt wird; sie ist ein Zustand des bewussten Seins, sonst nichts. So sind die Materie, das Leben, das Mental und alles, was jenseits des Mentals liegt, zusammen Sri Krishna; sie sind Brahman als der Inhaber unendlicher Eigenschaften, Ananta-Guna, der als das Sachchidananda in der Welt sein Spiel spielt. Wenn wir diese Realisation gewonnen haben, und wenn wir gesichert und dauernd in ihr daheim sind, dann sind aus unserem Wesen kraftvoll alle Möglichkeiten ausgetrieben, die sich äußern als Kummer und Sünde, Furcht und Selbsttäuschung, Ringen und Leiden. Dann machen wir auch wirklich die Erfahrung von jener Wahrheit der Upanishaden: „Wer die Seligkeit des Brahman besitzt, hat keine Angst mehr vor irgend etwas in der Welt“, und jene andere aus der Isha Upanishad: „Wenn alle erschaffenen Dinge dadurch eins werden mit dem Selbst eines Menschen, dass er das höchste Wissen, vijñāna, erlangt: In was für eine Verwirrung kann er danach noch geraten, in was für einen Kummer, da er ja nun in allen Dingen ihr Einssein erschaut?“ Die ganze Welt erscheint uns dann unter einem veränderten Aspekt: Als ein Ozean von Schönheit, von Güte, von Licht und Seligkeit, als eine jubelnde Bewegung auf einem festen Grund von ewiger Kraft und ewigem Frieden. Dann erkennen wir alle Dinge als das Vollkommene, śubha, als das ewige apersonale Gut, śiva, als das Gute, maṅgala, und als die Fülle der Seligkeit, ānandamaya. Dann werden wir in unserer Seele eins mit allen Wesen, sarvabhūtātma-bhūtātmā. Wenn wir dann diese Erfahrung ständig haben, dann können wir sie auch den anderen durch unseren Kontakt mitteilen, durch unser Einssein und durch unser Ausstrahlen von Liebe. Wir werden so zu einem Zentrum, von dem sich das Licht dieses göttlichen Zustandes, brāhmī sthiti über die ganze Welt hin ausbreitet.
Nicht nur in den belebten, sondern auch in den unbelebten Dingen müssen wir Narayana schauen, Shiva erleben und unsere Arme um Shakti schlingen. Wenn sich unsere Augen, die jetzt durch unsere Auffassung von Materie geblendet sind, für das erhabene Licht öffnen, dann werden wir nichts mehr als unbelebt ansehen. In allem ist nicht nur jener Zustand des involvierten Bewusstseins enthalten, den wir Materie nennen, annam, sondern es findet sich dort auch – zum Ausdruck gebracht, oder noch nicht hervorgetreten, involviert oder evolviert, insgeheim oder offenbar, oder auf dem Weg, offenbar zu werden – Leben, Mental, Wissen, Seligkeit, göttliche Kraft und göttliches Sein – prāṇa, manas, vijñāna, ānanda, cit, sat. In allen Dingen waltet insgeheim die ihrer selbst bewusste Personalität Gottes und genießt in Freude die Wirkensweisen ihrer guṇas. Blumen, Früchte, Erde, Bäume, Metalle, alle Dinge sind erfüllt von einer Freude, welche du wahrnehmen kannst. Denn in allen wohnt Sri Krishna, praviśya, durch seine Bewusstseins-Kraft, cit. Durch die göttliche Bewusstheit seiner selbst in seinem transzendenten Sein ist er in alle diese Dinge eingetreten. Das ist aber nicht materiell und physisch geschehen, denn so etwas wie Raum und Zeit existieren ja nicht. Das sind nur konventionelle Denkbegriffe und Systeme unserer Wahrnehmung, die Perspektiven in Gottes schöpferischer Kunst. „Diese ganze Welt und jedes Ding in dieser Welt der Prakriti ist als eine Wohnstätte für den Herrn erschaffen worden.“
Es genügt jedoch nicht, wenn du ihn in allen Dingen und Wesen schaust, sarvabhūteṣu. Auch in allen Ereignissen, Aktionen, Gedanken, Gefühlen –, in dir selbst, in den anderen und im Bereich der ganzen Welt –, musst du ihn wahrnehmen. Für diese Realisation sind zwei Dinge notwendig: Das eine, dass du ihm die Früchte all deiner Handlungen gibst; und das andere, dass du ihm auch die Handlungen selbst überantwortest. Ihm die Früchte deines Handelns anheimzugeben, bedeutet nicht, dass du sie aus einer Abscheu vor der Welt und vor dem Leben ablehnst, vairāgya, dass du dich von ihnen deshalb abwendest, oder dass du dich weigerst, für ein dir vorgesetztes Ziel zu handeln. Vielmehr bedeutet es, dass du zu handeln hast, weil dein Handeln ein Tun ist, welches der Pflicht gemäß vollzogen werden muss, kartavyam, von dir gefordert vom Meister deines Wesens, und zwar muss es vollzogen werden, einerlei, welche Erfolge Gott dir zu geben geruht. Du darfst also nicht deshalb wirken, weil du willst, dass dieses oder jenes geschehe, oder dass dieses oder jenes Ergebnis unbedingt zustande kommen müsse, oder weil dein Handeln erforderlich sei, damit ein bestimmtes Ziel erreicht werde. Vielmehr musst du das, was du willst, ganz hintanstellen und allein erkennen wollen, was Gott will. Sei misstrauisch gegen das, was dir dein Herz, deine Leidenschaften oder deine dir zur Gewohnheit gewordenen Ansichten als das Richtige und Notwendige aufdrängen wollen. Gehe über all dieses hinaus und suche, wie Arjuna in der Gita, nur das zu erfahren, was Gott als das Richtige und Notwendige bestimmt hat. Sei im Glauben stark, dass unbedingt das eintreten wird, was richtig und notwendig ist, und zwar als das Ergebnis davon, dass du die notwendige Aufgabe richtig erfüllst, kartavyaṁ karma, selbst wenn dieses Ergebnis nicht das ist, was du gerne gehabt hättest oder erwartet hast. Die Macht, welche die Welt lenkt, ist mindestens so weise wie du. Es ist ja nicht absolut nötig, dass du zu Rate gezogen oder am Weltregiment beteiligt wirst. Gott sorgt schon selbst dafür.
Worin besteht aber nun dieses unbedingt nötige Wirken kartavyaṁ karma? Das ist sehr schwierig zu sagen, gahanā karmaṇo gatiḥ. Die meisten Menschen würden den Begriff kartavyaṁ karma mit dem Wort und der Idee von „Pflicht“ übersetzen. Wenn sie diese dann definieren sollen, dann würden sie etwa sagen: Es ist das richtige sittliche Handeln, das was die Menschen unter Recht und Sittlichkeit verstehen, das was du selbst vor deinem Gewissen als richtig anerkennst, oder auch was dem Wohl der Gesellschaft dient, oder was die Nation und die Menschheit von dir verlangen. Wenn aber ein Mensch an solche persönliche oder soziale Pflichtbegriffe gebunden ist –, so nötig sie auch sind, um die Unwissenden in Schranken zu halten und ihre anspruchsvollen Begierden oder ihren persönlichen Egoismus zu zähmen –, so wird er zwar gewiss das werden, was man einen „guten Menschen“ nennt. Er wird aber nie zur Vollkommenheit in diesem Yoga gelangen. Denn er wird dann das Verlangen nach der einen Art von „Frucht seines Handelns“ nur durch das Verlangen nach einer anderen Art ersetzen. Er wird –, vielleicht mit einer noch stärkeren Leidenschaft –, nach diesen höheren Erträgnissen seines Wirkens trachten. Er wird dann umso bitterer enttäuscht sein, wenn er diese nicht erlangen kann. Es gibt keine Leidenschaft, die so schrecklich ist wie die Leidenschaft des Altruisten. Kein Egoismus kann schwerer erschüttert werden als der seiner selbst gewisse Egoismus des tugendhaften Menschen: und zwar deshalb, weil diese Tugendhaftigkeit vor seinen eigenen Augen und vor den Ansichten der Welt völlig gerechtfertigt ist, und er es darum absolut nicht als notwendig begreifen kann, dass er einem höheren Gesetz weichen muss. Selbst wenn es auch keine Sorge um die Ergebnisse des Wirkens gäbe, so gäbe es hier doch das Mühen und Ringen des Menschen, der aus dem Gefühl handelt, dass er allein der Wirkende sei, rajas kartā. Er ist immer im Streit und Kampf, immer voller Eifer und darum auch wieder erschöpft, weil er ja nicht in der Ausgeglichenheit oberhalb der drei Gunas lebt, triguṇātīta, sondern immer unter einer Gebundenheit an die guṇas.
Unter dem starken Einfluss solcher Begriffe von persönlicher Tugendhaftigkeit und sozialer Pflicht weigerte sich Arjuna zu kämpfen. Sri Krishna setzte den von ihm vorgebrachten Gründen zwei unterschiedliche Gedankengänge entgegen: Den einen von minderer Tiefe, als eine Hilfe für den Menschen, der noch gebunden ist, der aber seine Befreiung sucht; der andere Grund entstammt einer höheren Schau und ist für den befreiten Menschen bestimmt. Es ist die Lehre, Shastra, und die Weisung, dass er nicht nur die Früchte seines Wirkens an Gott überantwortet, sondern dass er ihm auch das Wirken selbst unterwirft. Die Bedeutung des Shastra besteht darin, dass es einen Maßstab außerhalb von uns aufstellt, der verschieden ist von unseren persönlichen Begehrlichkeiten, Vernunftgründen, Leidenschaften und Vorurteilen, also außerhalb steht von unserem Egoismus und unserem eigensüchtigen Willen. Wenn wir unser Leben im richtigen Geist diesem Sittengesetz unterstellen, dann können wir nicht nur die Selbstbeherrschung erlangen, sondern wir können selbst das höhere, lichtvollere – sattwische – Ego, ahaṅkāra, auf ein Mindestmaß herabsetzen und uns so auf die Befreiung vorbereiten. In den „Alten Zeiten“ war das Shastra das Sittengesetz der Veden – Vedika Dharma. Es beruhte auf einem gründlichen Wissen von der Psychologie des Menschen und von den Gesetzen des Weltenlaufes. So offenbarte es dem Menschen sein eigenes Wesen und zeigte ihm, wie er im Einklang mit seiner Natur leben solle. Nach diesen offenbarten Gesetzen kamen später die von den Menschen verfassten Sittengesetze, Smritis, welche dasselbe Ziel auf eine viel gröbere Weise dadurch zu erreichen suchten, dass sie die Menschen aufgrund von allgemeinen Charaktertypen in die vier Gesellschaftsklassen, Kasten, einteilten, cāturvarṇya, von denen die Veden sprechen. Heute ist davon kaum mehr etwas anderes übrig als nur eine blinde mechanische Sitte und eine zum Gewohnheitsrecht erstarrte Sozialordnung –, nicht mehr von erleuchteter, sattwischer Art, sondern von düsterer Trägheit, tamas. Dieses ist keine Disziplin mehr, die auf die Befreiung vorbereitet, sondern es wurde zur reinen Fessel für die Menschen.
So kann selbst das höchste Sittengesetz, Shastra, für die Zwecke des Egoismus missbraucht werden: für den Egoismus der Tugendhaftigkeit und für den Egoismus des Vorurteils und persönlicher Auffassungen. Bestenfalls ist das Sittengesetz ein starkes Mittel zur Vorbereitung auf die Befreiung. Es ist dann der „Brahma, der durch die ursprüngliche Wortenergie wirkt“, śabda-brahma. Wir dürfen uns aber mit einer bloßen Vorbereitung auf die Befreiung nicht zufrieden geben. Sobald uns die Augen geöffnet sind, müssen wir zur tatsächlichen Befreiung vorwärts eilen. Die befreite Seele und der Sadhak, der nach der Befreiung trachtet, und der auch seine Handlungen völlig Gott überantwortet hat, erreicht „die Höhe jenseits vom höchsten Sittengesetz“, śabdabrahmātivartate.
Die beste Grundlage dafür, dass wir unser Handeln Gott überantworten, ist unsere Einsicht in die Tatsache, dass Prakriti all unsere Handlungen auf Gottes Befehl durchführt, und dass Gott unser Wirken durch die Natur bestimmt, die unserem Wesen eigentümlich ist, svabhāva. Von diesem Augenblick an gehört dein Handeln ihm. Es ist nicht mehr dein eigenes Handeln, und du trägst auch nicht mehr die Verantwortung dafür. In Wahrheit gibt es nun gar keine Verantwortlichkeit mehr und darum auch keine Gebundenheit durch das Karma, durch die sich aus dem Handeln ergebenden Konsequenzen. Denn Gott ist durch keine Verantwortlichkeit gebunden. Er ist in jeder Weise der Meister, und er ist frei. Unsere Handlungen werden nun nicht mehr wie bei dem Menschen, der unter dem Sittengesetz, Shastra, steht, durch unsere Natur reguliert, svabhāvaniyata, und unterliegen darum dem Moralgesetz, dharma. Vielmehr ist nun unsere uns eigentümliche Natur, svabhava, sozusagen wie eine Maschine, die von Gott gelenkt wird. Für uns, die wir jetzt noch mit den egoistischen Gewohnheitsimpulsen der Unwissenheit, Sanskaras, angefüllt sind, ist es nicht leicht, zu dieser Höhe des Wissens zu gelangen. Es gibt aber drei Stufen, auf denen das rasch geschehen kann. Die erste besteht darin, dass man im Geiste des Verses, śloka, lebt: „Ich handle so, wie es mir von Dir verordnet ist, O Hrishikesha, der Du in meinem Herzen Deinen Sitz hast.“ Wenn dieses zur Grundhaltung in deinem täglichen Leben geworden ist, dann wird es für dich leichter sein, die zweite Stufe zu erreichen und in der Erkenntnis der Gita zu leben: „Gott hat seinen Sitz im Herzen aller Wesen, und so, als wären sie auf ein Rad montiert, wirbelt er sie alle herum durch die Illusion, Maya, der drei guṇas.“ Auf dieser Stufe wirst du dann die Wirksamkeit der drei guṇas in dir beobachten und den Gang dieser Maschinerie verfolgen können. Denn nun sagst du nicht mehr wie früher: „Ich tue dieses“, tathā karomi, sondern, „es sind allein die Gunas, die hier am Wirken sind, guṇā vartanta eva.“ Auf diesen Stufen überfällt dich eine große Schwierigkeit, besonders bevor du so weit bist, dass du das Wirken der guṇas beobachten kannst. Das ist die Wahrnehmung der Unreinheit in unserer Natur, svabhava, und der quälende Gedanke an Sünde und Tugend. Da musst du immer daran denken, dass du dich ja ganz in Gottes Hand gegeben hast, und dass er daran arbeiten wird, all diese Unreinheiten zu entfernen. Du musst nur sorgfältig darauf achten, da du ja nun weder an Sünde, pāpa, noch an Tugend, puṇya, gebunden sein kannst. Er hat ja wiederholt die Zusage dieser Sicherheit gegeben, abhaya vacana. Er sagt in der Gita: „Wer sich Mir völlig hingegeben hat, der kann nicht zugrunde gehen“, pratijānīhi na me bhaktaḥ praṇaśyati.
Die dritte Stufe folgt aus der zweiten durch die volle Verwirklichung Gottes, oder durch die Erkenntnis des eigenen Selbstes durch die Gnade Gottes. Nun wird nicht nur Purusha oberhalb der drei guṇas abseits stehen, triguṇātīta, sondern die Prakriti wird, obwohl sie die guṇas noch verwendet, von deren Fesseln frei sein. Sattwa, wie wir es kennen, wird aufgehen in die lichtvolle Manifestation der reinen Wahrheit, prakāśa, und in die Erleuchtung, jyotiḥ. Die Natur wird sich in einer reinen, freien, unendlichen, aus dem Selbst hervorstrahlenden Erleuchtung entfalten. Tamas, wie wir es kennen, wird auch verschwinden und übergehen in die reine Ausgeglichenheit des Gemüts, śama, oder in den spirituellen Frieden, śānti. Dann wird unsere Natur ihren festen Grund in einer unendlichen unaussprechlichen Ruhe und in einem Frieden gefunden haben. Rajas, wie wir es kennen, wird schließlich aufgehen in die reine lichtvolle Energie, tapas. Dann wird unsere Natur in einem freien unendlichen Ozean von göttlicher Kraft dahinströmen. Auf diesem Fundament von Ruhe, und in diesem Himmel von Licht, wird sich unser Handeln vollziehen als der spontane, objektive Ausdruck von Gottes Wissen, das eins ist mit dem Willen Gottes. Dies ist dann jener Zustand, in dem wir zu einem unendlichen Wesen geworden sind, ānantya. Dieses ganze Ringen des gefesselten begrenzten Sattwa, Rajas und Tamas wird nun ersetzt durch eine machtvolle Harmonie der freien erleuchtenden Geist-Offenbarung, prakāśa, der Licht-Energie, tapas, und der klaren Ausgeglichenheit des Gemüts, śama. Du wirst, selbst bevor du diesen Zustand erreichst, und solange du noch auf dem Wege zu ihm bist, das Wirken einer mächtigen Kraft entdecken, die nicht deine eigene ist, und die nicht in deinem Körper ihren Sitz hat, obwohl sie ihn in Besitz nimmt und darüber verfügt. Sie nimmt dir dein Denken ab, sie fühlt und handelt für dich. Dein Körper, dein Mental und dein Herz werden von dieser Kraft bewegt und gelenkt, und nicht mehr von dir selbst. Du wirst an diesem Denken, Fühlen und Handeln deine Freude haben; aber du wirst es weder besitzen noch davon besessen sein, karmāṇi pravilīyante. So werden deine Handlungen zergehen, ohne dass sie in dir ihre Nachwirkungen oder Spuren hinterlassen –, wie auf der Fläche des Sees eine Welle zergeht, und wie der Wassertropfen vom Lotosblatt rinnt. Dein Mental, dein Herz und dein Körper werden dann nicht mehr dir gehören, sondern sie gehören Gott. Du selbst bist nur noch ein Mittelpunkt für das Sein, für das Wissen und für die Seligkeit, durch welche Gott in diesem Gefäß, Adhar, wirkt. Das ist der Zustand, in welchem man bis zum Äußersten mit dem ganzen bewussten Wesen in Gott aufgegangen, taccittaḥ, und zur höchsten Erfüllung gekommen ist, wie es hier beschrieben wird: „Ein Mensch, dessen Wesens-Zustand frei geworden ist von allem Egoismus, und auf dessen Verstehen kein Makel fällt.“ Das ist jene Überantwortung unseres Handelns an Gott, der Sri Krishna eine solche Wichtigkeit beimisst.
„Lege dein gesamtes Wirken in Meine Hand –, sei mit deinem ganzen bewussten Wesen völlig und dauernd im Yoga, adhyātmayoga –, werde frei vom Begehren und vom Besitz-Streben. So kämpfe nun also! Lass das Fieber aus deiner Seele entschwinden.“ Um diese große und völlige Befreiung zu erlangen, ist es nötig, dass du ohne Gelüste und ohne Verlangen nach den Dingen bist, niḥspṛha, nirdvandva, nirahaṅkāra, frei von den gewohnten Impulsen, saṁskāra, die aus den vitalen Gegensatzpaaren herrühren und befreit vom Egoismus. Denn diese drei Dinge sind die Hauptfeinde deiner Selbst-Überantwortung. Erst wenn du von diesen Gegensatzpaaren befreit bist, nirdvandva, kannst du auch von allem Verlangen frei sein, niḥspṛha, umgekehrt ist es kaum möglich. Denn alle diese Dualitäten, dvandva, erzeugen in unserem Mental aufgrund der Natur des Mentals irgendeine Form von Gegensätzlichkeit, rāgadveṣa: Zuneigung und Abneigung, Anziehung und Abstoßung. Das können die niederen Gegensätze sein, die durch unseren Körper auf unser mentales Wesen einwirken: Hunger und Durst, Hitze und Kälte, körperliche Lust und Schmerz. Es können auch die mittleren sein, die an unser mentales Wesen durch die Gefühle und Begierden appellieren: Erfolg und Misserfolg, Sieg und Niederlage, Glück und Unglück, Vergnügen und Missvergnügen, Freude und Kummer, Hass und Liebe. Schließlich mögen es auch jene Gegensätze auf der höchsten Ebene sein, die das mentale Wesen durch die unterscheidende Intelligenz, buddhi, ansprechen: Tugend und Sünde, Vernunft und Unvernunft, Irrtum und Wahrheit. Nur durch ein vollkommenes Wissen können wir über diese Dinge Herr werden – durch die Erkenntnis, die Gott in allen Dingen schaut und dadurch zu einem Verständnis dafür kommen, in welcher Beziehung die Dinge in seinem großen kosmischen Plan zueinander stehen. Ferner ist eine vollkommene Gottes-Liebe, bhakti, nötig, die alle Dinge mit Freude annimmt und auf diese Weise die Gegensätze, dvandvas, aufhebt, da sie alle aus der Hand des Geliebten kommen. Schließlich überwinden wir die Gegensätze durch ein vollkommenes Handeln, indem wir das gesamte Wirken Gott als ein Opfer darbringen und dabei diese Dualitäten völlig gleichmütig annehmen: Erfolg oder Misserfolg, Ehre oder Schande…, die ständigen Begleiter von jeglichem Handeln, karma. Ein solches Wissen, eine solche Gottes-Liebe, bhakti, und ein solches Handeln, karma, entstehen schließlich ganz von selbst, wenn man sich in seinem Willen entschieden hat, saṅkalpa, sich Gott ganz zu überantworten, und wenn man das alles auch praktiziert.
Aber es ist eben dieses Ego, ahaṅkāra, das die Gegensatzpaare, dvandvas, zu einer Kette für unsere Gebundenheit macht, weil es die Beziehung der Dinge zu uns und ihre Wirkung auf uns oder auf die Dinge, die mit uns in Verbindung stehen, den Wertmesser für unser Leben sein lässt. Wir können sehen, wie das Ego, ahaṅkāra, sich in einer dreifachen Weise in unserem Leben und in unserer Sadhana in der Art von Rajas, Tamas und Sattwa auswirkt. Rajas fesselt durch das Verlangen und die Gelüste in unserer Natur nach Betätigung und Aktivität. Es ist immer auf das Wirken und auf die Frucht des Wirkens aus. Damit wir vom rajasischen Ego frei werden, erhalten wir den Befehl: „Tue deine Handlungen nicht aus einem Begehren nach ihrer Frucht, mā karma-phala-hetur-bhūh,“ und dazu das Gebot, dass wir unser Handeln an Gott hingeben sollen. Tamas wird uns zur Fessel durch die Schwäche in unserer Natur und durch ihr Verlangen nach leichtem Leben und nach Untätigkeit. Unser Ego sinkt immer hinab in den Müßiggang, in Depression, Verwirrung des Denkens, in Furcht, Enttäuschung, Niedergeschlagenheit und Verzweiflung. Um vom tamasischen Ego befreit zu werden, wird uns befohlen: „Lass in dir keinen Hang zur Untätigkeit aufkommen!“ Dazu kommt die Belehrung, dass wir den Yoga immer praktizieren sollen, ob wir meinen, dabei vorwärts zu kommen, scheinbar stille zu stehen, oder gar Rückschritte zu machen. Immer sollen wir mit einem ruhigen Glauben und mit einer geduldigen frohen Beharrlichkeit im Yoga sein, anirviṇṇacetasā. Sattwa bindet durch das Streben nach Wissen und nach Freude. Es hängt sich immer an eine noch unvollkommene Verwirklichung, an die Überzeugung von der eigenen Tugend, an die Richtigkeit der eigenen Meinungen und Grundsätze. Auf dem Höhepunkt stellen wir sogar, wie es Arjuna tat, unsere persönliche Auffassung von Altruismus, Gerechtigkeit oder Tugend in einen Gegensatz zur Überantwortung unseres Willens an das, was Gott von uns verlangt. Gerade um diesem sattwischen Ego zu entfliehen, müssen wir über die Bindung an der Dualität von Tugend und Sünde hinauskommen, ubhe sukṛtaduṣkṛte.
Jede der guṇas bedeutet mit ihrer Einwirkung auf das Ego, ahaṅkāra, für den Sadhak eine besondere Gefährdung, wenn er zwar den Entschluss, saṅkalpa, fasste, sich Gott zu überantworten, es aber doch noch nicht zu einer vollkommenen Leistung seiner Selbst-Hingabe gebracht hat. Die Gefahr des rajoguṇa liegt darin, dass der Sadhak vom Stolz überfallen wird und denkt: „Ich bin ein großer Sadhak; ich bin schon so weit vorangeschritten; ich bin ein wichtiges Werkzeug in Gottes Hand“, und ähnliche Einbildungen. Oder er bindet sich an das Werk als an Gottes Werk, das von ihm ausgeführt werden muss. Er stürzt sich ganz hinein und quält sich damit so ab, als hätte er ein größeres Interesse an Gottes Werk als Gott selbst und könnte es auch viel besser ausführen. Viele, die fortwährend im Geist des rajasischen ahaṅkāra wirken, reden sich ein, Gott allein wirke durch sie, und sie selbst hätten gar keinen persönlichen Anteil am Werk. Das hat seinen Grund darin, dass sie sich nur mit einer intellektuellen Zustimmung zur Idee der völligen Unterwerfung unter Gott zufrieden geben, aber nicht darauf warten, bis ihr ganzes System und ihr Leben davon erfüllt ist. Da muss man sich dann ständig daran erinnern, dass Gott auch in den anderen ist, und man muss den persönlichen ungeduldigen Eifer immer zurückweisen, spṛhā. Wir müssen alles, was in unserem Inneren vor sich geht, so lange sorgfältig überwachen, bis Gott jede Möglichkeit zur Selbsttäuschung durch das volle Licht der Selbst-Erkenntnis, jñānadīpena bhāsvatā, aus uns vertrieben hat.
Die Gefahr des tamoguṇa ist eine zweifache. Sie ist zunächst dann akut, wenn sich der Purusha mit dem Tamas im Inneren des Menschen identifiziert und denkt: „Ich bin schwach, sündig, elend, unwissend, zu nichts nützlich, minderwertig gegenüber diesem oder jenem Menschen, adhama, was will denn Gott durch jemand wie mich ausrichten?“ Dabei ist Gott doch nicht durch die zeitweiligen Fähigkeiten oder Unfähigkeiten seiner Werkzeuge eingeschränkt! Und es bleibt doch immer wahr, dass „er den Stummen zum Reden bringen und den Lahmen auf die Berge steigen lassen kann, mūkaṁ karoti vācālaṁ paṅguṁ laṅghayate girim.“ Die zweite Gefahr liegt darin, dass der Sadhak die Entspannung, den ungeheuren Trost eines negativen spirituellen Friedens, śānti, erfährt. In ihm fühlt er sich dann von all seinen Schwierigkeiten erlöst und im Besitz des Friedens. So wendet er sich vom Leben und Handeln ab und lässt sich von dem Frieden und von der Bequemlichkeit des Müßiggangs fesseln. Du musst dich immer daran erinnern, dass du selbst auch Brahman bist, und dass die göttliche Shakti in dir wirkt. Strebe immer danach, Gottes Allmacht und Seligkeit im Schöpfungsspiel, Lila, zu verwirklichen. Er verlangt von Arjuna, dass er zum Wohl der Menschheit wirken muss, lokasaṅgrahārthāya, um „die Welt zusammenzuhalten“. Denn Gott will nicht, dass die Welt in die niedere Natur, Prakriti, zurücksinkt, sondern er verlangt von dir, dass du so handelst, wie er selbst handelt: „Diese Welten würden vom Tamas überwältigt werden und in die Prakriti zurücksinken, wenn Ich nicht dauernd am Wirken wäre.“ Wenn wir uns von der Untätigkeit fesseln lassen, dann geben wir unser Wirken nicht an Gott hin, sondern vielmehr an unser tamasisches ahaṅkāra.
Die Gefahr des sattvaguṇa besteht darin, dass der Sadhak sich von einem einseitigen Schluss seiner Vernunft fesseln lässt, oder von irgendeinem besonderen Yoga-Prozess, kriyā, von einer besonderen Methode seiner Sadhana, von der Freude an einer speziellen Vollkommenheit des Yoga, siddhi, etwa vom Gefühl, in den Besitz der Reinheit oder einer besonderen Macht gelangt zu sein, oder von der Seligkeit, Ananda, seines Kontakts mit Gott, oder vom Gefühl der Befreiung, dass er nach diesen Dingen hungert, nur an ihnen hängt und sonst nichts haben möchte. Gedenke daran, dass der Yoga nicht für dich ist. Obwohl zwar all diese Dinge ein Teil der siddhi sind, so sind sie doch nicht das Ziel der siddhi. Denn du hast dich ja von Anfang an dazu entschlossen, dass du keinen Anspruch an Gott stellen, sondern dass du das annehmen willst, was er dir aus seinem freien Willen gibt. Und wenn es sich um Ananda handelt, wird die selbstlose Seele sogar auf die Freude an Gottes Gegenwart verzichten, wenn das Gottes Wille ist. Selbst vom höchsten sattwischen ahaṅkāra musst du frei werden, selbst von jener subtilen Unwissenheit, die sich hinter dem Wunsch nach persönlicher Befreiung, mumukṣutva, verbirgt. Darum musst du alle Freude und Seligkeit ohne eine Gebundenheit daran annehmen. Dann wirst du der vollkommene Yogin, siddha, der vollkommene Mensch der Gita werden.
Dies sind also die drei Prozesse des Yoga: (1) die Entschlossenheit, saṅkalpa, des Willens, sich Gott darzubringen, ātmasamarpaṇa, (2) das Zurücktreten vom Adhar durch Selbst-Erkenntnis, (3) die Schau Gottes, der überall ist in allen Dingen und in allen Geschehnissen. Dazu kommt, dass du die Früchte deines Handelns und das Handeln selbst ganz in Gottes Hand legst und dadurch frei wirst von der Unwissenheit, vom Ego-Sinn, ahaṅkāra, von den Gegensatzpaaren, dvandva, und vom Begehren. So wirst du dann rein, śuddha, befreit, mukta, und vollkommen im Yoga, siddha, von Ananda erfüllt und in deinem Wesen ein geläuterter, freier, vollkommener und froher Mensch. Sobald du aber einmal diesen festen Entschluss, saṅkalpa, zur Selbst-Darbringung gefasst hast, werden alle Prozesse des Yoga von Gottes Shakti durch einen mächtigen Prozess der Natur ausgearbeitet. Von deiner Seite ist dabei die bindende Zustimmung, anumati, und der Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Yoga, smrti, absolut unentbehrlich. Anumati bedeutet deine Einwilligung, dass du die Prozesse des Yoga eine Zeit lang bejahst und in alles einwilligst, was sich in deinem Inneren und von außen her als ein Teil der Vorgänge der Sadhana ereignet. Du darfst dabei nicht in Jubel ausbrechen über das Gute, und dich nicht grämen über das Böse. Du sollst dich in deinem Herzen nicht damit abmühen, das eine festzuhalten und das andere loszuwerden. Vielmehr sollst du in deinem mentalen Wesen immer nur das festhalten, was letztlich erzielt werden soll; und diesem Ziel musst du deine unwiderrufliche Zustimmung geben. Die zeitweilige Zustimmung besteht darin, dass du dich passiv den Methoden des Yoga unterwirfst, aber nicht die Resultate als etwas Positives annimmst. Mit deiner dauernden Zustimmung nimmst du gleichzeitig auch im voraus alle Ergebnisse an. Das ist eine Art von müheloser und wunschloser Verwendung des Willens. Die ständige Übung in diesem wunschlosen Willen, eine brennende Aspiration und ein stetiges Gedenken an den Pfad und an sein Ziel sind die erforderliche spirituelle Geduld, dhṛti, und die Beharrlichkeit, utsāha, die nötige Ausdauer und der brennende Eifer des Sadhak. Zwar ist ein begeisterter und leidenschaftlicher Krafteinsatz, vyākulatā, intensiver, aber seine Wirkungsmacht reicht nicht so weit. Er richtet Verwirrung an und führt zur Erschöpfung. Er verschafft bei seiner Ausübung ein hohes Maß an Freude und Leid; aber sein Gewinn ist keine so weite Fülle von Seligkeit. Wer auf diesem Pfad gehen will, der muss sein wie die Menschen der frühen Zeitalter, yuga: alle Kraft im Selbst gesammelt und gelassen, dhīrāḥ, nach dem Wort hohen Lobes in den Upanishaden. In deinem dauernden Gedenken, smaraṇa, an die Gesetze des Yoga, smṛti, sollst du frei von Nachlässigkeit sein, apramatta. Denn wenn der Yogin die Gesetze des Yoga, smṛti, infolge des Ansturms und der Angriffe der guṇas verliert, dann „fällt er von seinem festen Sitz herunter“, bhraṣṭa, und irrt von seinem Pfad ab. Aber du brauchst nicht darüber betrübt zu sein, wenn bei dir ein Zustand der Verfinsterung eintritt, pramāda, auch wenn dieses Absinken und diese Umwölkung lange zu dauern scheinen. Denn du brauchst keine Furcht zu haben, dass du für immer fallen könntest. Gott selbst hat dich ja vollständig in seine Obhut genommen. Wenn du strauchelst, dann geschieht dies, weil das Straucheln für dich das Beste ist, so wie ein Kind erst dadurch laufen lernt, dass es häufig stolpert und hinfällt. Die Notwendigkeit dazu, dass du dich selbst am Zügel hältst, apramattatā, entfällt dann, wenn du das ständige Gedenken an den Yoga und an seine Ziele dadurch ersetzen kannst, dass du ununterbrochen in allen Dingen und Geschehnissen an Gott denkst. Darin besteht das „Gedenke stets Meiner und trage Mich stets im Herzen“, nitya anusmaraṇa, wovon die Gita spricht. Wenn jemand von Anfang an diese vollständige Überantwortung vollziehen kann, dann gibt es keine Probleme mehr. Für solche Menschen ist dann der Aufstieg äußerst leicht und rasch.
In der „Sanatsujatiya“ heißt es: „Damit man die Vollkommenheit im Yoga, siddhi, erlangen kann, sind vier Dinge nötig: Die Belehrung über den Pfad, śāstra, die Beharrlichkeit und Wachsamkeit beim Befolgen der Lehre, utsāha, der Lehrer, guru, und die Zeit, kāla.“ Dein Pfad ist dieser Yoga, den ich hier darstelle. Dein Eifer in der Nachfolge, utsāha, besteht in dieser beharrlichen Bejahung der Lehre, anumati, und in diesem beständigen Gedenken, nitya smaraṇa. Der Guru ist Gott selbst. Und für alles Übrige ist eben Zeit nötig. Dass Gott selbst dein Guru ist, wirst du dann entdecken, wenn das Wissen zu dir kommt. Dann wirst du dessen innewerden, dass auch die scheinbar geringsten Umstände in dir und außerhalb von dir durch eine unendliche Weisheit bis ins Feinste geplant und zuwege gebracht worden sind, um den natürlichen Fortschritt deines Yoga zu lenken. Alle inneren und äußeren Vorgänge wurden so angeordnet und ineinander gefügt, um alles Unvollkommene zu beseitigen und durch die Vollkommenheit zu ersetzen. Eine allmächtige Liebe und Weisheit sind am Werk, um dich emporzuheben. Darum sollst du dir wegen der Zeit, die es dauert, keine Sorgen machen, selbst wenn es sehr lange zu dauern scheint. Wenn aber die Unvollkommenheiten und die Widerstände hervortreten, dann verliere nicht den Mut, apramatta; sei standhaft, dhīra; bewahre dir deine innere Fassung und bleibe beharrlich und wach, utsāha. Alles Übrige kannst du Gott überlassen. Zeit ist notwendig. Es muss ja ein ungeheures Werk in dir zustande gebracht werden: Die Umwandlung deiner ganzen menschlichen Natur in eine göttliche Natur. Jahrhunderte der Evolution müssen in einige wenige Jahre zusammengedrängt werden. Darum solltest du dich über die Zeit nicht beklagen. Es gibt andere Yoga-Wege, die sofort eintretende Erfolge anbieten. Du kannst bei diesen, da sie dir ganz bestimmte Praktiken und Maßnahmen, kriyā, empfehlen, selbst an dir arbeiten. Du kannst dadurch deinem Ego, ahaṅkāra, die Genugtuung geben, dass du das Gefühl hast, du selbst tust etwas – heute so viele Übungen zur vitalen Selbstkontrolle, prāṇāyāmas, eine so viel längere Zeit für die Yoga-Stellungen, āsana, so viel zahlreichere Wiederholungen von Mantras, japa. So viel habe ich geschafft, und darum habe ich auch einen ganz bestimmten Fortschritt gemacht. Wenn du aber einmal diesen Pfad erwählt hast, dann musst du ihm auch treu bleiben. Jenes sind nur menschliche Methoden. Das ist nicht die Art, wie die unendliche Shakti wirkt. Denn sie geht schweigend, manchmal fast unmerklich, ihrem Ziel entgegen: Hier schreitet sie voran, dort scheint sie stille zu stehen, auf einmal offenbart sie in Macht und Herrlichkeit die großartige Sache, die sie zustande gebracht hat. Jene künstlichen Pfade sind wie die Kanäle, die durch die Intelligenz des Menschen gegraben werden: Du kannst sie leicht, in Sicherheit und deines Zieles gewiss befahren; aber sie bringen dich nur von dem einen festgelegten Ort zu dem anderen. Unsere Methode ist aber wie der weite und weglose Ozean. Auf ihm kannst du in jede Ferne fahren, nach allen Teilen der Welt. Die Freiheit des Unendlichen steht dir offen. Alles was du hierzu brauchst, ist das Schiff, das Steuerrad, der Kompass, die Antriebskraft und ein tüchtiger Kapitän. Dein Schiff ist die Wissenschaft davon, wie du zur Erkenntnis des Brahman gelangst, Brahmavidya. Der Glaube ist dein Steuerrad. Die Selbst-Überantwortung ist dein Kompass. Die Kraft, die dich treibt, ist Shakti, die auf Gottes Geheiß die Welten erschafft, lenkt und zerstört. Gott selbst ist dein Kapitän. Aber er hat eben seine eigene Art, wie er wirkt. Er hat auch für jedes Ding seine eigene Zeit. Achte auf seinen Weg, warte auf seine Zeit. Begreife, wie wichtig es ist, dass du das Shastra dieses Pfades annimmst und dich dem Guru unterstellst. Mache es nicht wie gewisse Europäer, die immer auf die Freiheit ihres individuellen Intellekts pochen, um dessen Fantasien und Neigungen zu folgen. Ihr Intellekt bezeichnet diese dann sogar als Vernunftgründe, bevor er im Unterscheidungsvermögen trainiert oder wenigstens vernunftgemäß zu urteilen fähig ist. Heute ist es sehr in Mode gekommen, dass man sich in metaphysischen Diskussionen und philosophischen Haarspaltereien über die Unwirklichkeit der Welt, Maya, und über das absolute unteilbare Einssein, Adwaita, ergeht. Diese Diskussionen stellt man in den Vordergrund und lässt sie den Platz der spirituellen Erfahrung einnehmen. Mache du diese Methode nicht mit; lass dich nicht konfus machen. Vergeude deine Zeit nicht mit Fragen, auf welche du dann eine umfassende und erleuchtende Antwort erhalten wirst, wenn in dir das unmittelbare Wissen aus Gott erwacht, vijñāna. Die metaphysische Erkenntnis hat schon ihren richtigen Platz. Aber sie ist die Magd, welche der spirituellen Erfahrung dient. Sie kann dieser vielleicht manchmal den Weg zeigen. Aber sie ist doch vielmehr von dieser Erfahrung abhängig und lebt aus deren Fülle. An sich selbst ist sie eine reine Gelehrsamkeit, pāṇḍitya, eine trockene und unfruchtbare Sache; viel öfter wird sie zum Hindernis als dass sie hilft. Wenn du diesen Weg angenommen hast, dann befolge seine Lehre, Shastra, ohne unnötiges Zweifeln und Problematisieren. Halte dein mentales Wesen empfänglich für das Licht des höheren Wissens; behalte das, was du erfahren hast, in starkem Griff; warte auf das Licht, wenn dir die Dinge dunkel vorkommen; nimm ohne falschen Stolz jede Hilfe an, die du von lebenden Helfern erhalten kannst, die selbst schon den Pfad gegangen sind. Sei immer geduldig; bleibe nicht vorschnell bei beschränkten Schlussfolgerungen stehen, sondern warte stets auf eine neue umfassendere Erfahrung und auf ein helleres Licht. Verlasse dich ganz auf den Welten-Lehrer, Jagadguru, der dir von innen her beisteht.
Es muss hier noch etwas über die Lehre von Maya gesagt werden, die behauptet, die Welt sei etwas Unwirkliches und durch die Macht der Illusion erschaffen worden, Mayavada; ferner ist die monistische Lehre von dem absoluten und unteilbaren Einssein klarzustellen, Adwaita. Denn diese Lehren liegen heute so sehr in der Luft und sind so sehr durchdrungen von Ideen eines europäischen Rationalismus und Agnostizismus, dass Shankara sehr erstaunt wäre, dass man ihm die Verantwortung hierfür aufbürdet. Diese Lehren verwirren den Sinn vieler Menschen. Denke daran, dass einseitige Weltanschauungen immer nur eine unvollständige Darstellung der Wahrheit sind, und nur ein Teil davon. Die Welt, wie Gott sie geschaffen hat, ist kein Exerzierplatz für eine starre Logik. Vielmehr gleicht die Schöpfung einer Melodie, einer unendlichen Harmonie von vielen unterschiedlichen Stimmen. Gottes eigene Existenz kann nicht durch Logik definiert werden, da er frei und absolut ist. Genau so, wie das die beste Religion ist, welche die allen Religionen zugrundeliegende Wahrheit anerkennt, so ist auch das die beste Philosophie, welche die Wahrheit aller Philosophien zugibt und jede an ihren Platz stellt. Maya ist eine einseitige, aber wichtige Verwirklichung. Sie wurde von Shankara deshalb übertrieben, da sie in seiner Erfahrung so besonders lebendig war. Für dich selbst solltest du dieses Wort nur in einem untergeordneten Sinn gebrauchen und lieber durch den Begriff des Schöpfungs-Spiels Gottes, Lila, ersetzen. Denn dieser Begriff dringt viel tiefer in die Wahrheit ein als Maya. Lila enthält auch die Idee von Maya; es geht aber darüber hinaus. Es verleitet dich nämlich nicht zu Gedankenverbindungen mit dem Begriff der leeren Unwirklichkeit aller Dinge. Dieser bringt dir keinen Nutzen, da du ja deine Wahl getroffen hast, mit Sri Krishna auf dem Feld der Welt in Mathura und Brindavan zu bleiben und an seinem Spiel des Lila teilzuhaben.
Gott ist wohl der Eine. Er ist aber durch sein Einssein nicht begrenzt. Wir erkennen ihn hier als den Einen, der sich immer als die Vielen manifestiert, und zwar nicht unter dem Zwang einer Notwendigkeit, sondern weil er dies so will. Außerhalb von der Manifestation ist er der Undefinierbare, anirdeśyam. Er kann weder als der Eine noch als die Vielen beschrieben werden. Dieses lehren die Upanishaden und die anderen Heiligen Schriften, wenn sie stets mit Nachdruck betonen: „Er ist der Eine, und es gibt keinen anderen außer ihm“, ekamevādvitīyam. Aber er ist auch konsequenterweise „dieser Mann, jene Frau, dieser Vogel mit seinen blauen Schwingen und jener mit seinen Scharlachaugen“. Er ist der Begrenzte, śanta, und der Unbegrenzte, ananta; er ist die individuelle Seele, Jiva. Sri Krishna sagt von sich in der Gita: „Ich bin der Banyanbaum, der symbolische Baum des Lebens, aśhvatta, Ich bin der Tod, Ich bin Agni Vaishwanara, Ich bin die Wärme, welche das Essen verdaut, Ich bin Vyasa, Ich bin Vasudeva, Ich bin Arjuna.“ Alles, was das Spiel seines Bewusstseins, caitanya, in seinem unendlichen Sein ist, das alles sind seine Manifestationen. Darum ist auch alles wirklich. Maya bedeutet nichts anderes, als dass Brahman frei ist von jeder Gebundenheit an die Erscheinungsformen, in denen er sich zum Ausdruck bringt. Er ist in keiner Weise durch das eingeschränkt, was wir von ihm erkennen oder über ihn denken. Unsere eigenen Vorstellungen sind das Maya, dem wir entrinnen sollen; sie sind das Maya der Unwissenheit, welches die Dinge so betrachtet, als seien sie abgesondert von Gott, und das sie nicht als Gott erkennt, als einen Ausdruck seines Bewusstseins, caitanya. Darum halten sie das Unbegrenzbare für das in Wirklichkeit Begrenzte, das Freie für das Gebundene. Erinnerst du dich an die Geschichte von Sri Krishna und den Gopis, wie Narada ihn in jedem Haus, in das er kam, bei ganz verschiedenem Tun fand, weil er bei jeder Gopi in einem anderen Körper gegenwärtig war, und doch immer derselbe Sri Krishna. Abgesehen von der religiösen Bedeutung der Geschichte, die dir ja bekannt ist, ist das ein gutes Bild für sein Welt-Lila. Er ist alles, sarva, und jeder Einzelne. Jeder einzelne Purusha mit dessen scheinbar verschiedener Prakriti und ihrem Wirken ist er. Doch ist er auch zugleich die Erhabenste Personalität, Purushottama, der bei Radha, der Höchsten Prakriti, Paraprakriti, ist. Wenn er es will, kann er sie alle wieder in sein Selbst zurückholen; und er kann sie wieder aus sich herausstellen, wenn er es will. Von dem einen Gesichtspunkt her gesehen, sind sie mit ihm eins. Aus einer anderen Perspektive geschaut, sind sie unterschiedlich und doch eins. Wieder von einem anderen Blickpunkt aus gesehen sind sie immer von ihm verschieden, da sie immer existieren, ob sie in ihm latent sind, oder von ihm nach seinem Gefallen zum Ausdruck gebracht werden. Es ist absolut nutzlos, dass man über diese Gesichtspunkte diskutiert. Warte, bis du Gott selbst schaust, bis du dein Selbst erkennst und ihn erkennst. Dann wird alles Debattieren und Diskutieren unnötig sein.
Das uns gewiesene Ziel besteht nicht darin, dass wir über diese Dinge spekulieren, sondern dass wir sie real erfahren. Wir sind dazu berufen, dass wir in die Ebenbildlichkeit mit Gott hineinwachsen, dass wir in ihm und bei ihm daheim sind, dass wir ein Strombett werden für seine Freude und Macht, und ein Werkzeug für sein Wirken. Geläutert von allem was böse ist, aśubha, und durch seine Hand in unserer Seele neu erschaffen: So sollen wir in dieser Welt wie Dynamos wirken, die jene göttliche Elektrizität aufspeichern und sie mit ihrer vibrierenden Kraft und mit ihrem Leuchten hin zur Menschheit senden. Wo jeder von uns steht, sollen Hunderte in seinem Umkreis von seinem Licht und von seiner Kraft erfüllt werden, erfüllt von Gott und erfüllt von Ananda. Die organisierten Religionen und religiösen Orden, die Theologien und Philosophien haben es nicht fertig gebracht, die Menschheit zu retten, weil sie sich zu viel mit intellektuellen Glaubensbekenntnissen, Dogmen, Riten und Institutionen beschäftigt haben. Sie strebten immer nach der Reinigung des äußeren Verhaltens und nach Methoden, das Leben von außen her zu regulieren, ācāraśuddhi, und nach Weltanschauungen, darśana, als ob man damit die Menschheit heilen könnte. Darüber haben sie das eine versäumt, was vonnöten ist: Die Stärkung und Läuterung der Seele. Zu diesem müssen wir zurückkehren. Zu diesem müssen wir zurückkehren und das Evangelium Christi von der Reinheit und von der Vervollkommnung der Menschheit wieder lebendig machen, die Botschaft Mohammeds von der völligen Unterwerfung unter Gott, dass wir uns ihm völlig hingeben und seine Knechte sind, Chaitanyas Verkündigung von der vollkommenen Gottes-Liebe und Gottes-Freude im Menschen, Ramakrishnas Evangelium von der Einheit aller Religionen und von dem Höchsten Gottes-Wesen im Menschen. Lasse all diese Flüsse in einen einzigen mächtigen Strom zusammenfließen, in einen einzigen reinigenden und erlösenden Ganges, und leite ihn über die scheintote materialistische Menschheit, wie Bhagiratha den Ganges hinabströmen ließ und mit ihm die Asche seiner Väter überflutete. So wird es zu einer Auferstehung der Seele in der Menschheit kommen, und das Zeitalter der Wahrheit, Satyayuga, wird wieder für eine Weile in die Welt zurückkehren. Aber das ist noch nicht das ganze Ziel des Lila oder unseres Yoga. Der Grund, warum die Avatare auf die Erde herniederkommen, ist der: Sie wollen den Menschen immer und immer wieder emporheben. Sie wollen in ihm eine immer erhabenere Menschlichkeit entfalten, eine höhere und immer höhere Gestaltung seines göttlichen Wesens. So bringen sie immer neu und immer vollkommener den Himmel auf die Erde hernieder, bis unser Mühen zu Ende gekommen und unser Werk vollendet ist: Bis in Allen hier unten Sachchidananda zur Erfüllung kommt – das Sein, die Bewusstseins-Kraft und die Seligkeit des Höchsten –, und zwar hier in diesem materiellen Universum. Ein armseliges Werk tut, – selbst wenn es ihm gelingen würde –, wer nur um seines eigenen Heiles willen wirkt, oder für die Rettung von einigen Wenigen. Unendlich groß ist jedoch, – selbst wenn sein Mühen zunächst erfolglos zu sein scheint, oder nur für eine gewisse Zeit einen Teilerfolg bringt –, wer allein dafür lebt, dass er der ganzen Menschheit den Frieden der Seele, die Freude, die Reinheit und die Vollkommenheit bringt.
