Sri Aurobindo Digital Edition
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  1. ALLES LEBEN IST YOGA
  2. Leiden – Ursache und Heilung

Leiden Ursache und Heilung

Inhaltsverzeichnis

  1. Anmerkung des Herausgebers
  2. Zitat
  3. 1. DAS PROBLEM DES LEIDENS
    1. 1. Der Welt furchtbarer Lehrer: Der Schöpfer Schmerz
    2. 2. Das Rätsel dieser Welt
    3. 3. Warum gibt es Leid?
    4. 4. Die Hauptursache des Leidens
    5. 5. Das Geheimnis, zu dem uns der Schmerz führt
  4. 2. HEILUNG VON LEID UND SCHMERZ
    1. 1. Ist Gott ein grausamer Quäler?
    2. 2. Was man aus Schicksalsschlägen lernen muss
    3. 3. Jedes Leid trägt seine eigene Heilung in sich
    4. 4. Zweck und Heilung physischer Schmerzen
    5. 5. Die vitale Neigung zum Leiden
    6. 6. Gäbe es keinen Egoismus, gäbe es kein Leid
    7. 7. Lache mit dem Herrn
    8. 8. Der einzige Ausweg
  5. 3. BOTSCHAFT, DIE IM HERZEN DER LEIDERFÜLLTEN WIEDER HOFFNUNG WECKEN
    1. 1. Die höchste Entdeckung
    2. 2. Gedanken und Aphorismen
    3. 3. Auszüge aus Savitri
  6. ANHANG
    1. 1. Quellenangaben

Vorwort

Überall auf der Welt wächst das Interesse an Spiritualität und Yoga. Man kann eine zunehmende Suche nach dem wahren Sinn und Zweck des Lebens erkennen, eine Suche nach tieferen Lösungen für die Probleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, und man kann eine zunehmende Bemühung beobachten, am evolutionären Wandel und Fortschritt der Menschheit beitragen zu wollen.

Bei dieser Suche und Bemühung wenden sich immer mehr Menschen an Sri Aurobindo und die Mutter, um Führung und Kraft zu finden. Aber in den umfangreichen Werken Sri Aurobindos und der Mutter wissen wir oft nicht, wo wir Antworten auf unsere Fragen finden können. Aus diesem Grund haben wir zu bestimmten Themen des alltäglichen Lebens einfache Auszüge aus ihren Werken zusammengetragen, die für die Sadhana eine praktische Orientierung im Alltag geben sollen, denn wahre Spiritualität bedeutet nicht, sich vom Leben abzukehren, sondern das Leben mit einer Göttlichen Vollkommenheit zu vollenden.

Diesbezüglich sagte die Mutter:

„Sri Aurobindo sollte nicht nach Büchern studiert werden, sondern nach Themen – was er über das Göttliche, die Einheit, die Religion, die Evolution, die Erziehung, die Selbstvervollkommnung, das Supramental, usw. gesagt hat.“ (CWM 12, p. 206)

Bei einer anderen Gelegenheit sagte sie:

„Wenn du wissen willst, was Sri Aurobindo zu einem bestimmten Thema gesagt hat, musst du zumindest alles lesen, was er zu diesem Thema geschrieben hat. Man wird dann sehen, dass er die widersprüchlichsten Dinge gesagt zu haben scheint. Aber wenn man alles gelesen und ein wenig verstanden hat, sieht man, dass all die Widersprüche sich ergänzen und in einer integralen Synthese geordnet und geeint sind.“ (CWM 16, pp. 309-10)

Unsere Titel aus der Reihe ALLES LEBEN IST YOGA sind ein Versuch, etwas mehr Klarheit über ein bestimmtes Thema zu gewinnen und so vielleicht unsere persönlichen Bemühungen in die richtige Richtung zu lenken. Denn Sri Aurobindo sagt:

„Es ist stets wünschenswert, sich in die richtige Richtung zu bemühen; selbst wenn man scheitert, bringt das Bemühen ein bestimmtes Ergebnis und ist niemals verloren.“ (CWSA 29, p. 87)

Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Fast alle Texte der Mutter wurden ihren Gesprächen, die sie mit Kindern und Erwachsenen führte, entnommen, einige ihren Schriften. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.

Die Textauszüge sind vom Verlag zum Teil mit Kapiteln und Überschriften versehen worden, um ihre Themen hervorzuheben. Sofern es möglich war, wurden sie in Anlehnung eines Satzes aus dem Text selbst gewählt.

Sri Aurobindo und die Mutter machen von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnen sie meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.

Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transkriptionszeichen verzichtet wurde.

Die kursiv geschriebenen Textpassagen vor den Worten Sri Aurobindos und der Mutter sind Fragen bzw. Antworten von Schülern oder sonstige erläuternde Texte.

Halte die Leiden des Lebens nicht für das, was sie zu sein scheinen – sie sind in Wahrheit ein Weg zu größeren Leistungen.

– Die Mutter

Teil 1 DAS PROBLEM DES LEIDENS

Kapitel 1

Der Welt furchtbarer Lehrer: Der Schöpfer Schmerz

Worte Sri Aurobindos

Im Herzen des Sterblichen lebt verborgen der Ewige:

Er lebt insgeheim in der Kammer deiner Seele,

Ein Licht scheint dort, das kein Schmerz und Kummer durchkreuzt.

Es steht eine Dunkelheit zwischen dir und ihm,

Nicht fühlen oder hören kannst du den herrlichen Gast,

Nicht sehen kannst du die beseligende Sonne.

O Königin, dein Denken ist ein Licht von der Unwissenheit,

Sein leuchtender Vorhang verbirgt vor dir Gottes Antlitz.

Es beleuchtet eine Welt, geboren aus dem Nichtbewussten,

Verbirgt aber des Unsterblichen Bedeutung in der Welt.

Das Licht deines Mentals verbirgt vor dir das Denken des Ewigen,

Deines Herzens Hoffnungen verbergen vor dir den Willen des Ewigen,

Der Erde Freuden verschließen dir die Seligkeit des Unsterblichen.

Daraus entstand die Notwendigkeit eines dunklen eindringenden Gottes,

Der Welt furchtbarer Lehrer, der Schöpfer, Schmerz.

Wo Unwissenheit ist, da muss auch das Leid kommen;

Dein Kummer ist ein Schrei der Finsternis nach dem Licht;

Schmerz war der Erstgeborene des Nichtbewussten,

Das der stumme Urgrund deines Körpers war;

Dort schlief schon des Schmerzes unterbewusste Form:

Ein Schatten in einem schattig düsteren Schoße,

So harrt er des Erwachens und des Seins, bis Leben sich regt.

Zugleich mit der Freude Spross kam die fürchterliche Macht hervor.

In des Lebens Brust ward er geboren, versteckend seinen Zwilling;

Schmerz kam zuerst, danach erst konnte Freude sein.

Schmerz pflügte den ersten harten Boden des Weltschlummers.

Durch Schmerz fing ein Geist im Lehm zu erwachen an,

Durch Schmerz brach Leben in der unterschwelligen Tiefe auf.

Gebunden, versenkt, verborgen in der Trance der Materie

Kam langsam zu sich der Träumer, das schlafende Mental;

Es schuf aus seinen Träumen ein sichtbares Reich,

Es schöpfte seine Formen aus den unterbewussten Tiefen,

Wandte sich dann um zur Welt, die es geschaffen hatte.

Durch Schmerz und Freude, dem lichten und düsteren Zwilling,

Nahm die unbelebte Welt ihre fühlende Seele wahr,

Sonst hätte das Nichtbewusste nie Wandlung erfahren.

Schmerz ist der Hammer der Götter,

Um einen toten Widerstand im Herzen des Sterblichen zu brechen,

Sein träges Beharren wie von lebendem Stein.

Wäre das Herz nicht gezwungen zu wünschen und zu weinen,

So läge seine Seele zufrieden da, ganz behaglich,

Und hätte nie daran gedacht, den Menschenbeginn zu überschreiten,

Und nie gelernt, zur Sonne emporzuklimmen.

Diese Erde ist voll von Mühsal, bepackt mit Schmerz;

Wehen einer endlosen Geburt martern sie noch immer;

Die Jahrhunderte enden, die Zeitalter gehen nutzlos dahin

Und doch ist in ihr die Gottheit noch nicht geboren.

Die uralte Mutter begegnet allem mit Freude,

Ruft nach dem brennenden Schmerz, der grandiosen Erregung;

Denn alle Schöpfung kommt unter Mühsal und Schmerz.

Diese Erde ist voll von den Qualen der Götter;

Immer mühen sie sich, angetrieben vom Sporn der Zeit,

Und streben danach, den ewigen Willen auszuarbeiten

Und das göttliche Leben in sterblichen Formen zu gestalten.

Sein Wille muss in menschlicher Brust ausgearbeitet werden

Entgegen dem Bösen, das aus den Schlünden aufsteigt,

Entgegen der Unwissenheit der Welt und ihre Hartnäckigkeit,

Entgegen den Verirrungen des Menschen entstellten Willens,

Entgegen der tiefen Torheit seines menschlichen Mentals,

Entgegen der blinden Störrigkeit seines Herzens.

Der Geist ist zu Schmerz verurteilt, bis frei ist der Mensch.

  1. 2. Das Rätsel dieser Welt
  2. 3. Warum gibt es Leid?
  3. 4. Die Hauptursache des Leidens
  4. 5. Das Geheimnis, zu dem uns der Schmerz führt

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