Gewitter

Zwiesprache mit der Natur

Sich befreunden mit der Sonne, dem Regen und dem Sturm…


Die Natur ist eine bewusste Kraft, die weiß, was sie will, und dies in ihrer eigenen Weise tut, wobei sie die Richtung und ihre Wege kennt: sie selbst wählt sie…

Die Natur hat einen Plan, sie hat einen bewussten Willen, sie ist ganz und gar eine bewusste Wesenheit – man kann sie nicht ein Wesen nennen, denn das ist nicht ganz angemessen. Wenn wir mit unserem menschlichen Bewusstsein von einem Wesen sprechen, stellen wir uns sofort ein menschliches Wesen vor, vielleicht ein wenig größer oder viel größer, aber doch immer noch in derselben Weise funktionierend. Daher nenne ich sie nicht ein Wesen, sondern sie ist eine bewusste Wesenheit, ein bewusster Wille, der Dinge bewusst, absichtsvoll tut und enorme Kräfte zu Verfügung hat.

Es heißt auch, dass die Kräfte der Natur blind und gewaltsam seien. Aber das ist gar nicht der Fall! Es ist der Mensch in seinem relativen Verhältnis zu Natur, der so urteilt. Seht, wir wollen ein Beispiel nehmen. Wenn sich ein Erdbeben ereignet, werden viele Inseln verschlungen und Millionen kommen um. Die Leute sagen dann: „Diese Natur ist furchtbar.“ Vom menschlichen Standpunkt ist diese Natur furchtbar. Was hat sie getan? Sie hat eine Katastrophe vollbracht. Aber denkt nur, wie ihr beim Springen, Laufen oder dieser oder jener Tätigkeit einen Schlag erhaltet und schwarzblau anlauft; ihr zerstört eine große Zahl von Zellen! Es ist eine Frage der Proportion. Für uns, unser kleines Bewusstsein, immer so klein, erscheint dies wie etwas Furchtbares, aber schließlich und endlich ist es ganz einfach nur eine Prellung irgendwo auf der Erde (nicht einmal im Universum). Wir sprechen hier nur von der Erde. Was ist sie? Überhaupt nichts, nur ein winziges kleines Spielzeug im Universum. Wenn wir von diesem Universum sprechen, dann ist das Verschwinden von Welten… es sind nur Prellungen. Es ist nichts.

Man sollte, wenn möglich, sein Bewusstsein weiten.

Ich kannte jemanden, der sein Bewusstsein weiten wollte; er sagte, er habe einen Weg gefunden, der darin bestand, sich nachts flach auf den Rücken zu legen, draußen, und die Sterne zu betrachten und zu versuchen, sich mit ihnen zu identifizieren, und tief in eine immense Welt einzutauchen, und auf diese Weise ganz alles Gefühl der Proportion, der Ordnung der Erde und all ihrer kleinen Dinge zu verlieren, und so weit wie der Himmel zu werden – wir können nicht sagen, weit wie das Universum, denn wir sehen nur einen winzigen Teil davon, aber weit wie der Himmel mit allen Sternen. Und so fallen dann vorübergehend die kleinen Unreinheiten ab und man versteht die Dinge auf einer sehr breiten Basis. Das ist eine gute Übung.

Beides sind gute Übungen. Versucht, sie zu vergleichen, ihr werdet sehen: du gehst auf einer Straße, dort ist ein Heer von Ameisen, die von einem Nest zum anderen gehen (du blickst nicht herunter, du sprichst mit jemandem); ganz nachlässig setzt du einen Fuß nieder und dann den anderen, und du zermalmst hunderte von Ameisen, ohne dass du es auch nur merkst. Wenn du eine Ameise wärest, würdest du sagen: „Welch eine böse und bestialische Kraft!“ Du aber tust nichts anderes, als dass du bloß gehst. Du schenkst dem keine Beachtung. Aber nehmen wir einmal an, es gibt Wesen dieser Art, für die wir bloß winzige kleine Ameisen sind. Sie setzen einen Fuß auf und dann den anderen und Millionen von Menschen werden getötet. Sie merken es nicht einmal! Sie haben es nicht mit Absicht getan, sie gingen bloß einher, nur das. Der einzige Unterschied, den man feststellen könnte (und auch da bin ich mir nicht ganz sicher), der einzige Unterschied zwischen der Ameise und dem Menschen ist der, dass der Mensch imstande ist zu denken, was ihm zustößt, und vielleicht ist sich die Ameise nicht dessen bewusst? Ich weiß es keineswegs. Ich garantiere es nicht.

Die Mutter

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