Sanskrit Glossar
Die meisten der in diesem Buch vorkommenden Sanskrit-Ausdrücke werden im Folgenden definiert. Die Transliteration entspricht dem internationalen Standard. Wo sie entscheidend von der manchmal von Sri Aurobindo verwendeten Transliteration abweicht, welche der englischen Aussprache entspricht, wird die (in der Übersetzung beibehaltene) englische Schreibweise in Klammern angegeben; außerdem wurde ein entsprechender Querverweis hinzugefügt.
Sanskrit-Zitate in Devanagari-Schrift wurden in den Anmerkungen zu den Texten unter dem jeweiligen Titel erläutert.

- adhama
- tiefste (r/s).
- Aditi
- die Mutter der Götter; die unteilbare Bewusstseins-Kraft des Höchsten; höchste Natur oder unendliches Bewusstsein.
- advaitin
- ein vedantischer Monist.
- adya mahasakti
- ursprüngliche Macht; die transzendente Mutter.
- ahamkara
- Ichgefühl; das teilende Prinzip der Ego-Bildung.
- ajna-cakra
- das Zentrum (cakra)
- zwischen den Augenbrauen, welches das dynamische Mental, den Willen, die visionäre Kraft und die mentale Formgebung regiert.
- amrtam
- Unsterblichkeit.
- anahata
- der Herz-Lotus, das Zentrum (cakra), das das emotionelle und vitale Mental regiert.
- ananda
- Seligkeit, Freude, spirituelle Ekstase; das eigentliche Prinzip der Seligkeit; eine Selbst-Freude, die die innerste Natur des transzendenten und unendlichen Seins ausmacht.
- anandaghanaloka
- die Welt verdichteter Seligkeit.
- anandaloka
- die Welt der Seligkeit.
- annam
- Materie.
- apara maya
- die niedere maya.
- aparardha
- die niedere Hemisphäre (des Welt-Daseins).
- asat
- Nicht-Sein; Nicht-Existenz; Nichts.
- asura
- Titan; Widersacher der Götter; feindseliges Wesen der mentalisierten vitalen Seinsebene.
- atman
- Selbst; Geist; die ursprüngliche und wesentliche Natur unseres Seins.
- AUM
- siehe om.
- avatara
- Herabkunft (Gottes in den Menschen); Inkarnation.
- avidya
- die Unwissenheit; das relative und vielfältige Bewusstsein.
- avyakrta prakrti
- (Avyakrita Prakriti) – die undifferenzierte Natur.
- avyakta
- nicht manifestiert.
- avyakta paratpara
- das nicht manifestierte Höchste vom Höchsten.
- Ayodhya
- das von Dasaratha und später von seinem Sohn Rama regierte Königreich.
- bhur
- die materielle Welt.
- bhuvar
- die Welt reiner Vitalität.
- brahman
- die Wirklichkeit; das Ewige; das Absolute; der Geist; das Eine, außer dem nichts anderes existiert.
- caitanyaloka
- die Welt des Bewusstseins.
- cakra
- feinstoffliches Zentrum; Ganglienzentrum im Nervensystem.
- Chakra
- siehe cakra.
- Chid-Atman
- siehe cid-atman.
- Chidghanaloka
- siehe cidghanaloka.
- Chit
- siehe cit.
- Chit-Shakti
- siehe cit-sakti.
- Chit-Tapas
- siehe cit-tapas.
- cid-atman
- das Selbst des Bewusstseins.
- cidghanaloka
- die Welt verdichteten Bewusstseins.
- cit
- (Chit) – Bewusstsein; das Prinzip des reinen Bewusstseins.
- cit-sakti
- (Chit-Shakti) – Bewusstseins-Kraft; die göttliche Energie.
- cit-tapas
- (Chit-Tapas) – Bewusstseins-Kraft; reine Energie des Bewusstseins.
- dasyus
- Räuber, Zerstörer, Teiler, Mächte der Finsternis, Widersacher der Sucher des Lichts und der Wahrheit.
- dharma
- Wesensgesetz.
- esa suptesu jagarti
- jenes, das in den Schläfern wacht. (Katha Upanishad 2.2.8)
- gati
- Status der Seelennatur; endgültiger Zustand des Werdens.
- guru
- Lehrer; spiritueller Lehrer; Führer.
- isvari
- sie, der Herrschaft oder Meisterschaft zukommt; die herrschende Mutter.
- jana
- die Freude, die das Leben und die Welt gebiert; die Welt schöpferischer Daseinsfreude (in diesem Sinne auch janaloka).
- jivanmukta
- ein lebender freigewordener Mensch.
- jnana-sakti
- (Jnana-Shakti) – Macht des Wissens.
- Kali
- die göttliche Mutter unter ihrem schrecklichen Aspekt als Vernichterin der Dämonen.
- kriya-sakti
- (Kriya-Shakti) – die Macht der Vorgänge und des Handelns.
- Krsna
- (Krishna) – der Herr des ananda, der Liebe und der bhakti (Hingabe).
- Kuvera
- der Gott des Reichtums.
- Lanka
- (Lanca) – Inselkönigreich Ravanas, des Anführers der Dämonen, wo dieser Sita nach ihrer Entführung festhielt.
- lila
- Spiel; das kosmische Spiel.
- lilamaya
- spielerisch; aus dem kosmischen Spiel (lila) bestehend.
- madhyama
- mittlere (r/s).
- mahad brahma
- das große brahman; die göttliche Wahrheit und Weite oder Unermesslichkeit.
- mahamaya
- die große maya.
- mahar, mahas
- die große Welt, die Welt der Wahrheit; das Supramental.
- mahati vinastih
- ein großes Unheil. (Kena Upanishad 2.5)
- mahimanam asya
- seine Größe oder Erhabenheit.
- manas
- das Mental der Sinne; das Mental.
- manipura
- das Nabel-Zentrum (cakra); es ist das Zentrum der Lebenskraft und beherrscht das größere, eigentliche Vital.
- manomayah prana-sarira-neta
- das mentale Wesen, Führer des Lebens und des Körpers. (Mundaka Upanishad 2.2.8)
- manu
- das mentale Wesen.
- maya
- bedeutete ursprünglich in den Veden die umfassende und schöpferische Erkenntnis; später wurde das Wort in seiner zweiten und abgeleiteten Bedeutung als List, Magie oder Illusion verstanden; die kosmische Illusion; Bewusstsein der Phänomene.
- mayavada
- die Lehre, nach der die Welt maya ist, d.h. eine Illusion.
- mayavadin
- einer, der sich zum mayavada bekennt; Illusionist.
- muladhara
- Wurzelgefäß oder Wurzelhöhlung; das Zentrum (cakra) des physischen Bewusstseins; es ist die materielle Stütze des Vitalen und der Ausgangspunkt des Physischen.
- nirvikalpa samadhi
- absolute Trance.
- om
- das mantra oder Klangsymbol, das brahman in seinen vier Sphären vom turiya bis zur äußeren oder materiellen Ebene ausdrückt (das nach außen Schauende, das Innere oder Subtile und das Überbewusst-Ursächliche; jeder der Buchstaben A, U, M steht für einen dieser drei in aufsteigender Reihenfolge, und alle zusammen bringen den vierten Status, turiya, zum Ausdruck).
- om tat sat
- das om, das Das ist, was Ist.
- Panis
- Schacherer, Geizhälse, die die Kühe stehlen; eine von zwei Gruppen vedischer dasyus.
- parabrahman
- das höchste brahman; das Göttliche.
- para maya
- die höchste formgebende Macht; die höhere göttliche Natur.
- paramesvara
- (Parameshwara) – der höchste Herr.
- paramesvari
- (Parameshwari) – die höchste isvari.
- para prakrti
- (Para Prakriti) – die höchste Natur.
- para-purusa
- (Parapurusha) – die höchste Seele; Gott.
- para sakti
- die höchste Macht.
- paratpara
- das Höchste vom Höchsten.
- paratpara brahman
- das brahman, das höher ist als das Höchste.
- prajna prasrta purani
- Weisheit, die zu Anbeginn hervortrat. (Shwetashwatara Upanishad 4.18)
- prakrti
- (Prakriti) – die Natur; Natur-Seele; die ausführende oder wirkende Kraft.
- prakrtim yanti bhutani, nigrahah kim karisyati
- Alle Daseinsformen folgen ihrer Natur. Wozu soll es gut sein, ihnen Zwang anzutun? (Gita 3.33)
- prana
- die Lebenskraft, das Leben; die fünf pranas; die fünf Wirkungsweisen der Lebenskraft (im menschlichen Körper).
- purna yoga
- der integrale Yoga.
- purusa
- (Purusha) – Person; bewusstes Wesen; bewusste Seele; Seele; das essentielle Wesen, welches die Tätigkeit der prakrti aufrecht erhält.
- Rama
- Sohn von Dasaratha, König von Ayodhya; wird als eine Inkarnation Vishnus angesehen.
- rsi
- (Rishi) – ein Seher.
- sa
- sie.
- saccidananda
- (Sachchidananda) – das Göttliche Sein, eine Dreiheit von Sein (sat), Bewusstsein (cit) und Seligkeit (ananda).
- sadghanaloka
- die Welt verdichteten Seins.
- sah
- er.
- sahasradala
- das oberste der cakras, der tausendblättrige Lotus; Initiativzentrum des erleuchteten Mentals.
- sakti
- (Shakti) – Energie, Kraft, Stärke, Wille, Macht; die selbst-existente, selbst-erkennende, selbst-verwirklichende Macht des Herrn.
- sama
- eben, gleich.
- samrat
- Herrscher über alles.
- sardula
- Tiger.
- sastra
- (Shastra) – (heilige) Schrift.
- sat
- das Sein, das Existierende.
- sat purusa
- das reine göttliche Selbst; Gott.
- sattvika
- (sattwic) – aus Licht, Ausgeglichenheit und Frieden bestehend.
- satyaloka
- die Welt der (höchsten) Wahrheit des Seins.
- satyam
- Wahrheit; Wahrheit des Seins.
- satyam rtam brhat
- (Satyam Ritam Brihat) – das Wahre, das Rechte, das Weite oder Unermessliche.
- Shakti
- siehe sakti.
- Shastra
- siehe sastra.
- siddha
- vollkommen; vollendet.
- siddha purusa
- ein vollendetes Wesen; der Übermensch.
- Sita
- Tochter des Königs Janaka und Gattin Ramas.
- sreyan svadharmo vigunah
- besser ist das eigene Gesetz des Handelns, sei es auch fehlerhaft... (Gita 3.35)
- sunya
- Null; Leere.
- susupti
- tiefer Schlaf; der Schlafzustand.
- svadhisthana
- das vorletzte Zentrum (cakra), das zwischen dem Nabel und dem muladhara liegt; es beherrscht das niedere Vitale.
- svar
- (Swar) – die dem Prinzip des reinen, nicht verdunkelten Mentals entsprechende Welt.
- svarat
- (Swarat) – Herrscher über sich selbst.
- tad va etat
- Jenes ist wahrlich Dieses.
- tapas
- Hitze, Dynamik; das essentielle Prinzip der Energie.
- tapasya
- Anstrengung, Dynamik; Selbstzucht des persönlichen Willens; Konzentration des Willens und der Energie auf irgendein yogisches oder sonstiges erhabenes Ziel.
- tapoghanaloka
- die Welt des verdichteten tapas.
- tapoloka
- die Welt des tapas; die Welt unendlichen Willens oder unendlicher bewusster Kraft.
- tat
- Jenes (das Absolute).
- turiya
- das Vierte; die vierte Ebene unseres Bewusstseins; das Überbewusste.
- uttama
- höchste (r/s).
- Vala
- Anführer der panis, Personifizierung des Unterbewussten.
- vairagya
- Widerwillen; Abscheu, Ekel (vor der Welt).
- vibhuti
- göttliche Macht; eine Macht Gottes im Menschen, eine verkörperte Weltkraft oder ein menschlicher Führer.
- vijnana
- reine Idee; die freie spirituelle oder göttliche Intelligenz; Gnosis; das Supramental.
- vijnanaloka
- die Welt des vijnana; die supramentale Welt.
- vijnanesvara
- (Vijnaneshwara) – der Herr des vijnana.
- vijnanesvari
- (Vijnaneshwari) – die isvari des vijnana.
- visuddha
- das Kehl-Zentrum (cakra); es beherrscht die Sprache, das äußere Mental, jeden äußeren Ausdruck und jede äußere Formgebung.
- vyahrti
- jedes der drei symbolischen Worte des Mantras (om) bhur bhuvah svah.
- vyavaharika artha
- praktischer Wert.
- yayedam dharyate jagat
- wodurch die Welt aufrechterhalten wird. (Gita 7.5)
- yoga
- Vereinigung; die Vereinigung der Seele mit dem unsterblichen Sein und Bewusstsein und Entzücken des Göttlichen; ein methodisches Bemühen um diese Vereinigung und um Selbstvervollkommnung.
- yogah hi prabhavapyayau
- denn Yoga ist der Anfang und das Ende aller Dinge. (Katha Upanishad 2.3.11)
- yogin
- einer, der yoga praktiziert, insbesondere einer, der yogische Verwirklichung erlangt hat.
