Kapitel 8

Verschiedene Arten von Nahrung

Worte Sri Aurobindos

Meiner Meinung nach ist die Bedeutung von sattwischer Ernährung in spiritueller Hinsicht übertrieben worden. Nahrung ist eher eine Frage der Hygiene, und vielen Sanktionen und Verboten, die in den alten Religionen festgelegt wurden, lag eher ein hygienisches als ein spirituelles Motiv zugrunde. Die Erläuterungen der Gita scheinen das gleiche anzudeuten; tamasisches Essen – das scheint sie auszudrücken – ist das, was abgestanden und verdorben ist, das den Wert verloren hat; rajasisches Essen ist das, was scharf, beißend usw. ist, was das Blut erhitzt und der Gesundheit schadet; sattwisches Essen ist, was wohltuend, gesund usw. ist. Es ist durchaus möglich, dass verschiedene Arten von Nahrung das Wirken der verschiedenen gunas fördern und so auf indirekte Weise hilfreich oder schädlich sind, ganz abgesehen von ihrer physischen Auswirkung. Aber nur bis zu diesem Punkt darf man der Sache Glauben schenken. Inwiefern bestimmte Nahrungsmittel sattwisch sind oder nicht, ist eine andere Frage und schwieriger zu entscheiden. In spiritueller Hinsicht möchte ich behaupten, dass die Wirkung der Nahrung mehr von der okkulten Atmosphäre und den damit verbundenen okkulten Einflüssen abhängt als von irgend etwas in der Nahrung selbst. Vegetarismus ist eine völlig andere Frage; er beruht, wie du sagst, auf dem Willen, den bewussteren Lebensformen zur Befriedigung des Magens keinen Schaden zuzufügen.

Sich darin zu üben, alle Arten von Nahrung mit gleichem rasa zu sich zu nehmen, ist nicht notwendig und man kann es in Wirklichkeit auch nicht durch Übung erreichen. Man muss den Gleichmut innerlich im Bewusstsein erwerben, und so wie dieser Gleichmut zunimmt, kann man ihn auf verschiedene Bereiche der Bewusstseinstätigkeit ausdehnen oder anwenden.