Kapitel 8
Meisterschaft durch Haltung
Worte der Mutter
…die gegebenen Bedingungen sind für jeden die besten und günstigsten. Wir sagten neulich, dass Gott nur seine Freunde streng behandelt; ihr hieltet das für einen Scherz, aber es ist die Wahrheit. Nur den von Hoffnung Erfüllten, die durch diese Flamme der Läuterung gehen, werden die Bedingungen gewährt, die das höchste Ergebnis erreichen lassen. Und das menschliche Mental ist so gebaut, dass ihr es euch beweisen könnt; stößt euch etwas äußerst Unangenehmes zu, so könnt ihr euch sagen: „Nun, das beweist, dass ich dieser Schwierigkeit für wert erachtet werde –, dass etwas in mir wohnt, das dieser Schwierigkeit gewachsen ist“, und dann stellt ihr fest, dass ihr euch freut, statt euch zu quälen; so froh und stark seid ihr, dass euch sogar die unerquicklichsten Dinge geradezu köstlich anmuten! Diese Erfahrung lässt sich ganz leicht machen. Wenn euer mentaler Geist sich daran gewöhnt hat, irgendeinen Umstand als günstig zu betrachten, dann kommt er euch nicht mehr unangenehm vor. Das ist eine wohlbekannte Erscheinung: Solange das Denken etwas nicht annehmen will, sich dagegen sträubt und es zu verhindern sucht, gibt es Kummer, Schwierigkeiten, innere Stürme und allen Schmerz. Aber von dem Augenblick an, wo das Denken einlenkt: „Gut, das soll geschehen, so soll es geschehen – was auch immer –“, seid ihr zufrieden. Es gibt Menschen, die eine solche mentale Kontrolle über ihren Körper erreicht haben, dass sie nichts mehr empfinden; ich erzählte euch kürzlich von bestimmten Mystikern: wenn sie denken, der ihnen zugefügte Schmerz lasse sie im Nu große Strecken zurücklegen und gebe ihnen eine Art Sprungbrett, um die Verwirklichung zu erlangen – das Ziel, das sie sich gesteckt haben, die Vereinigung mit dem Göttlichen –, dann empfinden sie nicht den geringsten Schmerz mehr. Ihr Körper ist durch die mentale Vorstellung wie galvanisiert. Diese Erfahrung ist sehr oft gemacht worden, bei wirklich Begeisterten ist sie ganz normal.
