Kapitel 6

Leere, Ausdruckslosigkeit und das Selbst

Leere ist ein Zustand von Ruhe des mentalen oder vitalen oder des gesamten Bewusstseins, das von keinen mentalen oder vitalen Regungen gestört wird, sondern für das Reine Dasein offen oder dafür bereit ist oder darauf hinzielt, oder bereits ist, aber in seiner vollen Macht des Seins noch nicht verwirklicht. In welchem dieser Zustände es sich befindet, hängt von dem einzelnen Fall ab. Der Selbst-Zustand oder Zustand des reinen Daseins wird manchmal auch Leere genannt, doch nur in dem Sinn, dass es ein Zustand der reinen statischen Ruhe des Wesens ohne irgendwelche Kontakte mit der beweglichen Natur ist.

Leere als solche ist keine Eigenart des höheren Bewusstseins, obwohl es, wenn man die reine Verwirklichung des Selbstes [erlangt] hat, für das menschliche Vital häufig so aussieht, weil alles unbeweglich ist – und dem Vital scheint alles, was nicht in voller Tätigkeit ist, leer zu sein. Die Leere aber, die das Mental, Vital oder Physische erfüllt, ist eine besondere Sache, die dazu ausersehen ist, den Raum für die Dinge von oben frei zu machen.

Die Leere ist der Zustand des Selbstes – frei, weit und schweigend. Sie erscheint dem Mental leer, doch ist sie in Wirklichkeit einfach ein Zustand des reinen Daseins und Bewusstseins, Sat und Chit mit Shanti.

Es gibt nichts Derartiges wie „neant“. Mit „Gehaltlosigkeit“ ist eine Leere gemeint, die von allen Inhalten frei ist, außer dem reinen und einfachen Dasein. Ohne sie kann man nicht den schweigenden Brahman verwirklichen.

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