Kapitel 5
Ursache der Depression – II
Was bedeutet, nicht deprimiert zu sein?
Nicht deprimiert zu sein – das ist äußerst wichtig. Depression ist das Zeichen einer Schwäche, eines schlechten Willens irgendwo, eines schlechten Willens in dem Sinn, dass man es ablehnt, Hilfe zu empfangen, und einer Art von Schwäche, die zufrieden darüber ist, schwach zu sein. Man lässt sich gehen. Da ist eindeutig ein schlechter Wille, denn ein Teil deines Wesens sagt dir in diesem Moment: „Depression ist schlecht.“ Du weißt, dass du nicht niedergeschlagen, deprimiert sein sollst; also, die Antwort jenes Teils, der deprimiert ist, lautet ungefähr so: „Lass mich in Ruhe! Ich will meine Depression.“ Probiere es, du wirst sehen. Du kannst es probieren. Es ist immer so. Nun, ist es nicht wahr? Und danach sagt man dann: „Später, später schau ich dann mal… Vorerst liegt mir daran, und außerdem habe ich meine Gründe.“ So ist das. Es ist eine Art Revolte, eine Revolte der Schwachheit, die Auflehnung von etwas Schwachem im Wesen.

Im psychologischen Bereich genesen nur jene Patienten nicht, die nicht genesen wollen. Vielleicht verhält es sich genauso bei physischen Krankheiten?
Liebe Mutter, was heißt psychologische und physische Krankheiten? Ich verstehe davon nichts.
Psychologische Krankheiten sind Erkrankungen des Denkens und Fühlens, wie Depression, Aufbegehren, Schwermut und so weiter. Physische Krankheiten betreffen den Körper.
