Kapitel 5
Die zwei Ketten der Mutter
Nun, ich habe eine Menge in meinem ziemlich langen Leben gesprochen, nicht wahr? Ich habe sehr viel gesprochen und noch mehr geschrieben. All das bildet nun meine Gesammelten Werke: Acht Bände in Englisch und genauso viele in Bengali.
Ihr alle verlasst das Centre of Education, ein Zentrum, in dem ihr so viele Jahre gewesen seid. Euren Kurs zu beenden und das Zentrum zu verlassen ist in Ordnung; aber wohin gehen? Es scheint, ihr seid schon zu einem Entschluss gekommen; es sind viele unter euch, die ihre Wahl getroffen haben. Das ist gut, denn es bedeutet, sein Leben zu wählen.
Ich möchte euch nur eines sagen: Ihr geht nach draußen, aber wohin ihr auch geht, ihr tragt etwas in euch, was seit dem Beginn der Welt andauert und ewig ist. Ich habe manchmal von der goldenen Kette der Mutter gesprochen; ich habe auch gesagt, dass Mutter zwei Ketten besitzt, eine goldene und eine eiserne. Diese zwei Ketten sind auf ewig eure Begleiter; wo immer ihr hingeht, ihr werdet die beiden mit euch tragen. Ihr seid für immer an die Mutter gebunden – für immer, seid euch dessen sicher. Das stützt euer Leben, das ist eure Sehnsucht. Dies sind keine Ketten des Zwangs, sondern Ketten der Freiheit und vollständigen Erfüllung. Ihr fragt vielleicht: „Was sind diese Ketten aus Gold und Eisen?“ Die goldene Kette ist in eurer Seele und die eiserne in eurem Körper. Der Körper, euer Körper ist auch an die Mutter gebunden, an ihre Gegenwart und ihren Einfluss. „Körper“ bedeutet nicht nur den materiellen Körper, sondern den feinstofflichen, inneren Körper. Nun, ihr tragt das Zeichen von Mutters Gegenwart in diesem feinstofflichen Körper. Ihr mögt euch dessen nicht immer bewusst sein, aber das macht keinen Unterschied, überhaupt nicht.
Diesbezüglich möchte ich etwas erwähnen. Eines Tages ging jemand an seinem Geburtstag zur Mutter; es war unser Prithwi Singh. Nun sagte Prithwi Singh, der blind war, klagend zur Mutter: „Mutter, hier bin ich, so nah bei Dir. Es ist mein Geburtstag, ein mir so teurer und kostbarer Tag, aber ich kann Dich nicht sehen, weil ich auf beiden Augen blind bin.“ Da antwortete die Mutter: „Was macht das? Du kannst mich nicht sehen, aber ich sehe dich.“
Und das ist immer so. Ihr könnt es mit euren physischen Augen nicht sehen, aber Mutters Blick ist immer auf euch gerichtet, ihr liebender und schützender Blick. Seid euch dessen ganz sicher. Ihr tragt das für alle Zeiten und wo immer ihr in der Welt hingeht in euch. Ihr tragt einen Teil, einen Funken ihrer Liebe in euch; dies wird euch vor vielen Schwierigkeiten und Gefahren schützen. Wenn ihr das in eurem aktiven Gedächtnis behalten könnt, ist es noch wirksamer. Das ist alles.
25. Oktober 1978
