Kapitel 4

Die Rolle des Willens, des Friedens und des Glaubens

Worte der Mutter

Liebe deine Krankheit nicht, und sie wird dich verlassen.

Worte der Mutter

Der Körper wird gesund, wenn er beschlossen hat, gesund zu werden.

Worte der Mutter

Erwecke in dir den Willen zu siegen. Nicht bloß einen Willen im Mental, sondern den Willen in jeder Zelle deines Körpers. Ohne ihn kannst du nichts machen. Du kannst hundert Medikamente einnehmen, doch sie werden dich nicht heilen, wenn du nicht den Willen hast, die physische Krankheit zu überwinden.

Worte der Mutter

Beides ist richtig: Du musst einen starken Willen einsetzen, um die Krankheit loszuwerden, und du musst in Ruhe bleiben und unbeirrt von den Resultaten. Beides steht nicht im Widerspruch zueinander. Wenn du vollständig geheilt bist, wird das ein Zeichen inneren Fortschritts sein.

Worte der Mutter

Das Einzige, was ich bei Krankheiten vorschlagen kann, ist Frieden herabzurufen. Halte das Mental vom Körper fort, durch welche Mittel auch immer – ob durch Lesen der Bücher Sri Aurobindos oder durch Meditation. In diesem Zustand wirkt die Gnade. Und es ist allein die Gnade, die heilt. Medikamente geben dem Körper nur Vertrauen. Das ist alles.

Worte der Mutter

Ich habe heftige Schmerzen in meinem Hals, im Nacken und am Hinterkopf. Die Attacken sind unerträglich, und ich verliere die Geduld.

Du darfst nicht die Geduld verlieren, das beschleunigt die Heilung nicht. Im Gegenteil, du musst ein friedvolles Vertrauen in die Tatsache setzen, dass du wieder gesund wirst.

Worte der Mutter

Wenn du normal lebst, in ganz normalen Verhältnissen – nicht mit extravaganten Ideen oder einer bedrückenden Erziehung –, hast du während deiner ganzen Jugend und meist bis du etwa dreißig Jahre alt bist ein absolutes Vertrauen in das Leben. Bist du zum Beispiel nicht von Menschen umgeben, die gleich in Aufregung geraten, sobald du Schnupfen hast, und die zum Arzt rennen und dir Medikamente verabreichen, sondern lebst du in einer normalen Umgebung und dir stößt etwas zu – ein Unfall oder eine leichte Krankheit –, ist im Körper diese Gewissheit, dieses restlose Vertrauen, dass es wieder gut wird, was auch immer du dir eingefangen hast: „Es ist nichts, das geht vorbei. Das geht bestimmt vorbei. Morgen oder in ein paar Tagen bin ich wieder ganz gesund. Das heilt ganz sicher.“ Das ist die normale Verfassung des Körpers. Ein restloses Vertrauen, dass er das ganze Leben noch vor sich hat und dass alles gut wird. Und das hilft enorm. Man wird in neun von zehn Fällen gesund. Mit diesem Vertrauen wird man äußerst schnell gesund: „Es ist nichts, was ist es denn? Eine Störung, das geht vorbei, es ist nichts.“ Es gibt Menschen, die sich das eine lange Zeit bewahren, eine sehr lange Zeit, eine Art Vertrauen – nichts kann ihnen zustoßen. Ihr Leben liegt vor ihnen, total, und nichts kann ihnen passieren. Und was ihnen passiert, ist ohne Bedeutung. Alles wird zwangsläufig gut: Sie haben das ganze Leben vor sich. Wenn du natürlich in einer Umgebung lebst, wo krankhafte Gedanken im Umlauf sind und man seine Zeit damit verbringt, sich unheilvolle und entsetzliche Dinge zu erzählen, ist es schon möglich, dass auch du schlecht denkst. Und wenn du schlecht denkst, hat das Auswirkungen auf deinen Körper. Andererseits könnte der Körper, so wie er ist, sich das bis zum Alter von vierzig, fünfzig Jahren bewahren – es kommt auf den Menschen an. Einige verstehen, ein ausgeglichenes und normales Leben zu führen. Der Körper hat volles Vertrauen. Nur wenn das Denken kommt und sich mit allen möglichen krankhaften und ungesunden Vorstellungen einbringt – wie gesagt –, ändert sich alles. Ich habe solche Fälle erlebt, von Kindern, die diese kleinen Unfälle hatten, die passieren, wenn man herumrennt, wenn man lustig ist: Sie dachten nicht einmal daran, es ging sofort weg. Ich habe andere erlebt. Sobald sie verstehen konnten, hatte ihre Familie ihnen eingetrichtert: Alles ist gefährlich, überall sind Bazillen, man muss sehr aufpassen, die geringste Verletzung kann verheerende Folgen haben, man muss sehr sorgfältig darauf achten, dass nichts Ernstes daraus entsteht. Dann müssen sie verbunden, mit Desinfektionsmitteln gewaschen werden, und da fangen sie an, sich zu fragen: „Was ist mir passiert? Ich! Ich bekomme vielleicht Wundstarrkrampf, ein Infektionsfieber…“ Natürlich verliert man in solchen Fällen das Vertrauen, und der Körper bekommt die Folgen zu spüren. Dreiviertel seiner Widerstandskraft verschwindet. Aber normalerweise ist es natürlich der Körper, der weiß, dass er gesund sein soll, und er weiß, dass er die Kraft hat zu reagieren. Und wenn etwas passiert, sagt er zu diesem Etwas: „Es ist nichts, es geht weg, kümmere dich nicht darum, es ist vorbei.“ Und es geht vorbei. Das ist absolutes Vertrauen.

Nun sprichst du von einem „dynamischen Glauben“. Ein dynamischer Glaube ist etwas anderes. Wenn man den Glauben an die göttliche Gnade in sich trägt, dass die göttliche Gnade über einen wacht und dass die göttliche Gnade da ist und für einen sorgt, was auch immer geschehen mag – das kann man sein ganzes Leben und immer bewahren, und damit kann man durch alle Gefahren gehen, allen Schwierigkeiten begegnen, und nichts rührt sich, denn du hast den Glauben, und die göttliche Gnade ist mit dir. Es ist eine unendlich stärkere, bewusstere, dauerhaftere Kraft, die nicht von den Bedingungen des Körperbaus abhängt, die von nichts abhängt als von der göttlichen Gnade selbst, die sich daher auf die Wahrheit stützt und durch nichts erschüttert werden kann. Das ist ganz anders.

Worte der Mutter

Ruhig und konzentriert zu bleiben und es der Kraft von oben zu überlassen, ihr Werk zu tun, ist der sicherste Weg, von allem Möglichen geheilt zu werden. Keine Krankheit kann dem widerstehen, wenn das richtig, beständig und lange genug mit festem Glauben und einem starken Willen getan wird.

Worte Sri Aurobindos

Wir lachen über den Wilden wegen seines Glaubens an den Medizinmann. Doch sind die Zivilisierten weniger abergläubisch, die an die Ärzte glauben? Der Wilde findet, dass er oft von einer bestimmten Krankheit genest, wenn eine gewisse Beschwörung wiederholt wird – er glaubt. Der zivilisierte Patient findet, dass er oft von einer bestimmten Krankheit genest, wenn er nach einem gewissen Rezept etwas einnimmt – er glaubt. Wo ist da der Unterschied?

Worte der Mutter

Mein liebes Kind, nun ist es Zeit für den Glauben, wahrhaft aktiv zu werden und unerschütterlich allen Widersprüchen zu begegnen. Habe den Glauben, den wahren Glauben, dass du gesund wirst, und die Heilung muss kommen.

Worte der Mutter

Anstatt verärgert zu sein und zu kämpfen, sollte man besser dem Göttlichen seinen Körper darbringen, mit dem aufrichtigen Gebet: „Dein Wille geschehe.“ Gibt es nur die geringste Möglichkeit einer Heilung, wird es die günstigsten Umstände für die Genesung schaffen. Ist Heilung unmöglich, wird das die allerbeste Vorbereitung dafür sein, dass die Krankheit den Körper verlässt und ein Leben ohne sie geführt werden kann.

Auf jeden Fall ist das die erste, unerlässliche Bedingung: eine ruhige Überantwortung an den Göttlichen Willen.

Worte der Mutter

Letztlich heilt der Glaube.

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