Kapitel 3

Jedes Leid trägt seine eigene Heilung in sich

Worte der Mutter

Man kann absolut sagen, dass jedes Übel immer sein eigenes Heilmittel in sich trägt. Man könnte sagen, dass die Heilung eines Leidens und das Leiden selbst nebeneinander bestehen. Anstatt also ein Übel als etwas „Nutzloses“ und „Dummes“ anzusehen, wie man das im Allgemeinen tut, sieht man, dass der Fortschritt, die Entwicklung, die das Leiden notwendig gemacht hat – und dessen Ursache und eigentlicher Grund ist –, zum gewünschten Ergebnis gelangt; und gleichzeitig ist das Leiden für jene vorbei, die sich öffnen und empfangen können. Diese drei Dinge – das Leiden als Mittel zum Fortschritt, der Fortschritt selbst und das Heilen des Leidens – existieren zeitgleich nebeneinander; also, sie folgen nicht eins aufs andere, sondern bestehen zur gleichen Zeit nebeneinander.

Gibt es in dem Augenblick, in dem das umwandelnde Wirken ein Leiden hervorruft, im Leidenden die erforderliche Aspiration und Öffnung, dann wird zugleich das Heilende aufgenommen, und die Wirkung ist allumfassend: Umwandlung, mit dem dafür notwendigen Wirken, und gleichzeitig die Heilung der falschen Empfindung, die durch den Widerstand entstanden war. Und das Leiden wird durch etwas ersetzt … das man auf dieser Erde nicht kennt, aber das mit Freude, Wohlbefinden, Vertrauen und Sicherheit verwandt ist. Es ist eine Über-Empfindung in einem vollkommenen Frieden, und das ist offensichtlich das einzige, was ewig zu bestehen vermag.

Diese Analyse drückt sehr unvollkommen das aus, was man den „Gehalt“ des Ananda nennen könnte.

Ich glaube, es ist etwas, das durch alle Zeiten hindurch bruchstückhaft und sehr flüchtig gefühlt und erfahren wurde, das sich aber nun auf der Erde zu konzentrieren und fast greifbare Form anzunehmen beginnt. Aber die physische Materie hat in ihrer zellularen Form, man kann nicht sagen Furcht oder Angst vor neuen Schwingungen, aber eine Art Besorgnis, und diese Besorgnis nimmt natürlich den Zellen die Empfänglichkeit, was sich als Unwohlsein ausdrückt – es ist kein Leiden, sondern ein Unwohlsein. Wird jedoch diese Besorgnis durch die Aspiration und den Willen zur völligen Überantwortung, und durch den Vollzug der völligen Überantwortung ausgeglichen und geheilt, dann verschwindet diese Art von Besorgnis und wird zu höchstem Wohlbefinden.

… Um nochmals auf das vorher Gesagte zurückzukommen, wenn man sich dieser Kraft bewusst ist – dieser Kraft, dieser Barmherzigkeit in ihrer essentiellen Wirklichkeit1 – und wenn man sieht, wie diese Kraft durch das bewusste Individuum arbeiten kann, dann hat man den Schlüssel zum Problem.

1 Die Mutter bezieht sich auf folgenden Aussage in diesem Buch: „Es gibt in der Liebe, in ihrem Ursprung etwas, das sich ständig als Eingreifen der Gnade ausdrückt: eine Kraft, eine Lieblichkeit, so was wie eine Schwingung des Trostes, die überall verbreitet ist, aber von einem erleuchteten Bewusstsein auf bestimmte Punkte hingelenkt, gesammelt werden kann.“ – Ed.

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