Kapitel 2

Gedanken und Aphorismen

Worte Sri Aurobindos

25. – Gräme ich mich über Missgeschick und nenne es schlecht, oder bin ich entmutigt und enttäuscht, dann weiß ich, der ewige Tor ist wieder in mir erwacht.

35. – O Unglück, gesegnet seist du; denn durch dich habe ich das Antlitz meines Geliebten erblickt.

135. – Alle Krankheit ist ein Mittel zu einer neuen gesundheitlichen Freude, alles Schlechte und Schmerzhafte ein Gestimmtwerden der Natur auf ein intensiveres Seligkeitsein und Gutes, aller Tod eine Öffnung auf weiteste Unsterblichkeit. Warum und wie, ist Gottes Geheimnis, das nur die von Ichsucht geläuterte Seele ergründen kann.

522. – Gott vertreibt uns aus jedem Eden, damit wir gezwungen seien, durch die Wüste zu reisen zu einem göttlicheren Paradies. Wunderst du dich, ob jener öde und grimmige Durchgang wirklich nötig sei, so lässt du dich vom Mental zum Narren halten und hast die Seele dahinter mit ihren undeutlichen Wünschen und geheimen Verzückungen nicht erforscht.

501. – Dennoch aber, O Seele des Menschen, trachte nicht nach Schmerz, denn das ist nicht Sein Wille, sondern trachte einzig nach Seiner Freude; was das Leiden betrifft, so kommt es in Seiner Vorsehung schon so oft und so viel zu dir, wie für dich nötig ist. Dann ertrage es, damit du schließlich seinen Kern der Verzückung findest.

470. – Dies habe ich bemerkt, was immer Gott mir vorenthielt, Er tat es aus Liebe und Weisheit. Hätte ich es damals begriffen, so würde ich ein großes Gutes in ein großes Gift verkehrt haben. Manchmal hingegen, wenn wir darauf bestehen, gibt Er uns Gift zu trinken, damit wir uns davon abwenden und Sein Ambrosia und Seinen Nektar im Wissen zu kosten lernen.

137. – Es gibt kein ehernes oder unausweichliches Gesetz, nach dem ein bestimmter Kontakt Schmerz oder Vergnügen hervorrufen muss; die Art, wie die Seele dem Ansturm oder Druck des Brahman auf die Glieder von außen begegnet, entscheidet die eine oder andere Reaktion.

138. – Wenn die Kraft der Seele in dir auf die gleiche Kraft von außen trifft, kann sie die Maße der Begegnung nicht mit den Werten der Mental-Erfahrung und Körper-Erfahrung in Einklang bringen; deshalb empfindest du Schmerz, Kummer oder Unbehagen. Lernst du es, die Antworten der Kraft in dir den Fragen der Weltkraft anzupassen, dann gewahrst du, dass Schmerz angenehm wird oder sich in reine Wonne wandelt. Rechte Beziehung ist die Voraussetzung für Glückseligkeit, ritam der Schlüssel zu Ananda.

177. – Die vollkommene kosmische Schau und kosmische Empfindung ist die Heilung von allem Irrtum und Leid; doch den meisten Menschen gelingt es nur, die Reichweite ihres Egos zu vergrößern.

285. – Möchten Wesensteile von dir sich in Niedergeschlagenheit und Schwäche verlieben, dann denke: „Ich bin Bacchus und Ares und Apollo; ich bin der reine und unbesiegbare Agni; ich bin der immer mächtig brennende Surya.“

278. – O Krieger und Held Gottes, wo gäbe es Kummer, Scham oder Leid für dich? Ist doch dein Leben eine Glorie, dein Werk eine Weihung, Sieg deine Verklärung, Niederlage dein Triumph.

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