KAPITEL 11
DIE MACHT DER BEHERRSCHUNG
Selbstbeherrschung
Jeder besitzt in einem bestimmten Moment die Kontrolle über das, was er macht. Und wenn man nicht einmal: „Ja“ gesagt hätte, wenn man nicht selbst diese Entscheidung getroffen hätte, hätte man es nicht so gemacht. Es gibt kein menschliches Wesen, das nicht die Energie oder die Kapazität besitzt, sich einer Sache zu widersetzen, die ihm aufgedrängt werden soll – vorausgesetzt, dass man frei ist, das zu tun. Die Leute erzählen dir zwar: „Ich kann nicht anders“ – das kommt aber daher, weil sie es in der Tiefe ihres Herzens nicht anders machen möchten; sie haben eingewilligt, Sklaven ihrer Laster zu sein.
Es gibt einen Moment, in dem man das akzeptiert hat. (64)
DIE MUTTER

Andere kontrollieren – die Macht der Meisterschaft
Man kann die äußere Materie nicht kontrollieren, wenn man die innere Materie nicht kontrollieren kann, denn sie sind ein und dasselbe.
Meisterschaft bedeutet, das Wissen zu besitzen, wie man mit gewissen Schwingungen umgeht; wenn du verstehst, wie du diese Schwingungen handhaben kannst, besitzt du die Herrschaft darüber. Das beste Feld zum Experimentieren bist du selbst: Zuerst musst du die Kontrolle über diese Schwingungen in dir selbst besitzen, und wenn du sie in dir selbst erlangt hast, kannst du diese Schwingung an andere übermitteln, in dem Maß wie du fähig bist dich mit ihnen zu identifizieren, und so diese Schwingung in ihnen zu erzeugen. Und wenn du in dir selbst nicht mit einer Schwingung umgehen kannst, und nicht einmal das Verfahren kennst, wenn du nicht einmal weißt, was du machen musst, wie kannst du das dann in anderen Menschen steuern? Du kannst andere Menschen durch Worte ermutigen, indem du einen Einfluss auf sie ausübst, damit sie das Notwendige tun, um Selbstkontrolle zu erlernen, aber du kannst sie nicht direkt kontrollieren.
Etwas zu kontrollieren, wie etwa die Absicht in einer anderen Person, heißt einfach, durch die eigene Gegenwart in ihr, ohne Worte oder Erklärungen, die schlechte Schwingung durch eine wahre zu ersetzen. Darin besteht die Macht der Meisterschaft. Sie liegt nicht im Reden, nicht im Erklären; mit Worten und Erklärungen und sogar einem gewissen Ausströmen von Kraft kannst du einen Einfluss auf jemanden ausüben, aber du kontrollierst nicht die Bewegungen seines Denkens oder seiner Gefühle. Die Kontrolle eines Beweggrundes in einer anderen Person, ist die Fähigkeit, der Schwingung dieses Motivs, eine stärkere, wahrere Schwingung entgegenzustellen, die die andere aufhalten kann… Ich könnte euch ein Beispiel geben, wisst ihr, ein sehr leichtes. Zwei Menschen dir gegenüber argumentieren miteinander, sie argumentieren nicht nur, sie sind an einem Punkt, an dem sie handgreiflich werden. Du erklärst ihnen also, dass sie das nicht machen sollen, du gibst ihnen gute Gründe aufzuhören, und sie hören auf. Du wirst auf sie einen Einfluss ausgeübt haben. Aber wenn du einfach nur vor ihnen stehst und sie anschaust, und eine Schwingung von Frieden, von Stille und Gemütsruhe ausstrahlst, ohne ein Wort zu sagen, ohne irgendeine Erklärung, wird die andere Schwingung des Streites nicht fähig sein, weiter zu bestehen, sie wird einfach von selbst wegfallen. Das ist meisterhafte Beherrschung.
Das Gleiche kann man bei der Beseitigung von Unwissenheit anwenden. Wenn du Worte brauchst um etwas zu erklären, ist das kein wahres Wissen. Wenn ich alles was ich sage, deswegen sagen muss, damit du mich verstehst, ist das keine Beherrschung, es bedeutet einfach, dass ich fähig bin, auf eure Intelligenz einen Einfluss auszuüben, und euch helfen kann, zu verstehen, und in euch den Wunsch zu erwecken, zu wissen, und euch zu disziplinieren, etc. Aber wenn ich, während ich euch einfach nur anschaue, ohne irgendetwas zu sagen, nicht fähig bin zu bewirken, dass das Licht in euch hineinfließt, das Licht, das euch verstehen lässt, habe ich die Handlungen oder den Zustand der Unwissenheit nicht gemeistert. (65)
DIE MUTTER
