Kapitel 1

Perioden der Leere

Wenn es nur die Leere ist, dann ist daran nichts Falsches. Der Wechsel von Leere und Fülle ist eine ganz normale Eigenart in der Erfahrung der Sadhana.

Die Leere kommt gewöhnlich als ein Freimachen des Bewusstseins oder eines Teils davon. Das Bewusstsein oder ein [Bewusstseins] Teil wird wie ein leerer Becher, in den etwas Neues gegossen werden kann. Die höchste Leere ist das reine Dasein des Selbstes, in dem die ganze Manifestation stattfinden kann.

Ein leeres Gefäß zu sein, ist etwas sehr Gutes, wenn man die Leere zu nutzen weiß.

Bewahre die Ruhe und mach dir nichts draus, wenn sie eine Zeit lang leer ist. Das Bewusstsein ist manchmal wie ein Gefäß, das von seinem vermischten und unerwünschten Inhalt geleert werden muss; es muss eine Zeitlang leer gehalten werden, bis es mit dem richtigen Inhalt gefüllt werden kann. Das Einzige, was vermieden werden muss, ist, den Becher wieder mit dem alten Inhalt zu füllen. In der Zwischenzeit warte, öffne dich nach oben, rufe ruhig und beständig, nicht mit allzu unruhigem Eifer nach dem Frieden, der in das Schweigen kommt, und wenn der Friede da ist, nach der Freude und der Gegenwart.

Du schreibst über die herabkommende Kraft, die sogar manchmal alle Wesensteile erfüllt – was soll also dieses „niemals“ bedeuten? Ich habe keineswegs gemeint, dass es einen mechanischen Vorgang gibt, wodurch nach jeder Leere ein vollständiges Auffüllen folgt. Das hängt vom Stadium der Sadhana ab. Die Leere kann häufig eintreten oder anhalten, lange bevor irgendeine Herabkunft stattfindet – was sie ausfüllt, kann das Schweigen, der Friede und die Kraft oder das Wissen sein, und möglicherweise füllen sie nur das Mental oder Mental und Herz oder Mental, Herz und Vital oder alles zusammen. Es gibt aber nichts Starres und mechanisch Geregeltes in diesen beiden Vorgängen.

Gewöhnlich treten solche Gefühle der Leere [im Körper] auf, wenn die Identifikation mit dem Körper nachlässt und das Bewusstsein sich darauf vorbereitet, seinen Sitz entweder über oder in einer kosmischen Weite oder in einem Anfang einer solchen Weite einzunehmen.

Eine Leere im Mental oder Vital kann spirituell sein, ohne dass Leere eine wesentliche Eigenart des höheren Bewusstseins zu sein braucht. Wenn dies der Fall wäre, könnte es im höheren Bewusstsein keine Kraft, kein Licht, keinen Ananda geben. Leere ist nur ein Ergebnis, das dadurch ausgelöst wird, dass eine höhere Kraft in bestimmter Weise auf das [menschliche] System einwirkt, damit das höhere Bewusstsein in es herabzukommen vermag. Es ist eine spirituelle Leere im Gegensatz zu der dumpfen und trägen Leere des vollständigen Tamas, die nicht spirituell ist.

Wenn es die spirituelle Leere ist, wird sie nicht als Störung der Sadhana empfunden werden.

Wenn es eine wirkliche Leere ist, kann man auf Jahre hinaus in ihr verharren – dass man es nicht kann, kommt daher, weil das Vital rastlos und voller Begehren (nicht leer) ist. Auch ist das physische Mental keineswegs zur Ruhe gelangt. Wenn die Begierden hinausgeworfen würden, das Ego weniger aktiv und das physische Mental zur Ruhe gelangt wäre, würde das Wissen von oben an die Stelle der Dummheiten des physischen Mentals treten, das vitale Mental könnte ruhig und still sein, die Kraft der Mutter könnte die Tätigkeit aufnehmen und das höhere Bewusstsein anfangen herabzukommen. Das ist die eigentliche Reihenfolge in der Leere.

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